• Mit zwei Scriba im Schlepp ging Valentin heute am frühen Nachmittag los um die Stadt zu untersuchen. Untersuchen hiess in diesem Fall, in Ermangelung eines Magistraten selber die Notwendigkeiten der Renovierungen und Sanierungen nach dem Winter zu überprüfen. Ihr erstes Ziel waren die Wohngegenden im Osten. Straße für Straße wurden diese abgegangen, geprüft, gemessen und gewogen. Dann entschied man ob genau richtig oder zu leicht. Die Listen wurden langsam länger.

  • Irgendwie kamen sie nicht so richtig voran. Ständig war irgendwo irgendwas, was notiert werden musste oder begutachtet. Der Architekt war mit Verspätung erschienen, hatte dafür mittlerweile um so mehr zu beanstanden. Die Scriba kamen kaum mit dem Schreiben hinterher. Sechs Straßenzüge hatten sie erst abgearbeitet. Drei Insulae würden wohl in den nächsten Tage geräumt werden müssen, da sie völlig feucht und marode geworden waren. In einer der billigeren Wohnstraßen musste die Straße neu gemacht werden. Es gab viel zu tun und wenn es so weiter gehen würde, dann wär man da wohl den Rest des Jahres mit beschäftigt. Seufzend gingen sie weiter.

  • Auch dieser Nachmittag stand im Zeichen der Begehung. Die Hälfte war schon geschafft, nur noch ein paar wenige Tage und der Rest würde auch geschafft sein. Er hatte Marcia dabei und stellte sie den anderen Leuten vor. Dann gingen sie wieder in einem kleinen Tross durch die Straßen. Hier waren sie in einer Gegend, in der nur ein paar Kleinigkeiten gemacht werden mussten, da sie sonst recht gut gepflegt war. Wenn sie dann hiermit fertig waren, wäre nur noch der Stadtkern gefragt.
    Er sah zu Marcia. "Wie viel kennst Du schon von der Stadt?"

  • Sie war schon neugierig gewesen auf die Besichtigung, auch wenn es zu ihrer Arbeit gehörte, so hatte sie doch die Möglichkeit vieles zu sehen was sie sonst nicht gesehen hätte. Freundlich grüßte sie die Leute die Valentin ihr grade vorstellte und folgte ihnen dann allen. Sie sah sich alles genau an und hörte darauf was gesagt wurde und notierte sich wie schon die ganze Zeit alles in ihrem Hinterkopf.
    "Wenn ich ehrlich bin nicht viel, nur das was du mir gezeigt hast. Ich bin bis jetzt noch nicht alleine draussen gewesen, zumindest nicht so, dass ich mir viel ansehen konnte." Sie lächelte ihn freundlich an und lief langsam neben ihm her.

  • "Nun, dann wird es Zeit, dass Du mehr kennen lernst," schmunzelte er. "Vielleicht hat Venusia ja auch die Muße Dich auf einem ihrer Spaziergänge mitzunehmen und dir mehr zu zeigen."
    Duumvir?
    "Ja Metellus?"
    Wir wären dann mit diesen Straßenzügen fertig und können in den Kern vordringen.
    "Na dann auf," lächelte er freundlich. An marcia gewandt sagte er: "Du kannst im Laufen schreiben? Schön, ich gebe Dir jetzt eine Auflistung vor, die Du überträgst und später dann zum Castellum der Legio II bringst."

  • Marcia lächelte ebenfalls. "Ich würde mich freuen." Dann wurden sie auch schon unterbrochen und sie lief weiter neben ihm her und hielt alles wichtige in ihren Händen. "Ja sicher, ich denke schon, dass ich das kann." Sie lachte leise und versuchte schon einmal zu schreiben nur so zum Test. "Du kannst anfangen, ich höre dir zu und bin bereit zum schreiben." Sie sah seitlich zu ihm und wartete auf die Liste, die kommen würde.

  • So begann er zu diktieren.


    "An Sebastianus Germanicus Reverus, Praefectus Castrorum der Legio II, übliche Höflichkeitsfloskeln und dann:
    anbei erhälst Du die Liste bezüglich der nötigen Renovierungs- und Sanierungspunkte der Stadt. Sie dient Dir zum Überblick und zur Planung. Zu einem abschliessenden Planungsgespräch, so Du Leute dafür abstellen kannst, lade ich Dich oder einen von Dir abgestellten Vertreter, zusammen mit den zuständigen Architekten, schon jetzt in die Curia ein.
    Dann die üblichen Abschiedsfloskeln mit Unterschrift und Signum."
    Er bat Marcellus um die Liste.
    "So, mal sehen: das das und das ist uninteressant. Ja, in Ordnung, das kann man nehmen." Er sah zu Marcia. "Bereit? Gut, dann kommen wir zum Anhang:
    Via Borbetomagna, zwischen der Casa Verus und der Casa Legnius, Straßenausbesserung
    Via Borbetomagna, Insula Sarus, Abriß und Neuaufbau einer Insula,
    Via Estrada, Renovierung der Wasserversorgung wegen schwerer Schäden,
    Aquae Martiacorum, zwei Pfeiler durch Eis schwer beschädigtm
    Tempelbezirk, Tempel des Mars und der Minerva durch Sturmschäden beschädigt
    Restliche Schäden und Renovierungsarbeiten werden definitiv von der Stadt und ihren Einwohnern getragen."
    Er sah sie wieder an. "Hast Du alles?"

  • Sie liefen weiter und Marcia gab sich die größte Mühe alles genau zu schreiben und nicht ganz so viele Abkürzungen zu verwenden, da sie sich zu gut kannte und später dann nur die Hälfte wieder entziffern könnte, aber es ging. Sie kam gut vorran und schaffte es alles mit zu schreiben was nötig war. Leise murmelte sie das eine oder ander Wort immer mal wieder vor sich hin und bevor sie ihm zum Schluß antwortete schrieb sie noch zu ende und hob dann ihren Kopf an. "Alles notiert, kommt noch etwas dazu oder war es das?"

  • Sie lächelte ihn von der Seite her an und hielt dann ihre Sachen fest und nickte. "Nur was sollten denn für üble Sachen noch kommen? Die Stadt sieht doch seh gut aus, zumindest was ich jetzt von der kurzen Zeit sehen konnte." Im Hinterkopf machte sie sich wegen dem Brief noch ein paar Notizen. "Wenn wir wieder im Officium sind werde ich mich dann gleich um das Schreiben kümmern und es verfassen" versprach sie ihn, da sie ihre Arbeir recht ernst nahm und es ihr auch Spaß hier machte. "Wohin geht es jetzt?"

  • Er sah kurz zum Architekten, der nickte. "Jetzt geht es zu den Thermen um zu sehen, wie es denen geht. Aber da gab es erst vergangenes Jahr gute Baumaßnahmen, das wird wohl alles soweit in Ordnung sein Dennoch, Kontrolle ist gut," zwinkerte er und beendete den Satz nicht.

  • "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" verbesserte sie ihn und sagte den Satz richtig und vor allem mit einem Schmunzeln. Sie räusperte sich leicht und ging dann neben ihm weiter her. "Die Thermen sind sicher ein erholsamer Ort hier oder nicht?" Vielleicht konnte sie diese ja einmal besuchen wenn Frauen dort überhaupt erlaubt waren.

  • Nun brauchte sie ihre nächste Frage ja nicht mehr zu stellen und sie nahm sich schon jetzt vor wenn es die Zeit denn zu ließ, dass sie sich einmal in den Therman ausruhen würde und sich entspannen würde. "Ich bin schon sehr gespannt, auch ob sie so sind wie bei uns in Taracco.Ich war schon lange nicht mehr wo, wo ich mich entspannen konnte und ich würde es gerne mal wieder." Sie zwinkerte ihm ebenfalls zu und ging dann mit ihm zusammen zu den Thermen, die von aussen her schon einen guten Eindruck machten.

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