Cursus Honorum

  • Hungi ließ sich von einem Scriba von den Neuigkeiten vom Forum Romanum berichten. Immer wieder gut, so etwas zu wissen, konnte in seinem Beruf nur nützlich sein. Das was Hungi heute jedoch hörte, ließ ihn jedoch die Zornesröte ins Gesicht steigen. Dementsprechend schlecht gelaunt kam er in die Hallen der Curia Iulia und ließ sich als Sprecher ankündigen. Als er an der Reihe war, war sein Zorn noch immer nicht gemäßigt.


    Quirites! Mitsenatoren!


    Habt ihr schon das Neueste von der Rostra gehört? Nein? Wundert mich aber, die Lage ist nämlich skandalös!


    Es gibt momentan sechs Bewerber: Drei zum Quästor, drei zum Ädil bzw. Volkstribun. Die zwei Ädils- und der Volkstribunskandidat haben keinerlei Gegenkandidaten, die Quästorenplätze werden nicht einmal ganz gefüllt, auch wenn alle gewählt werden sollten. Sehr bedenklich die Lage, findet ihr nicht?


    Doch das was mich viel mehr aufregt, ist eure sehr vornehme Zurückhaltung, wenn es darum geht, die Plätze im Cursus Honorum einzunehmen, die den senatorischen Stand benötigen.


    Es gibt KEINEN Kandidaten zum Consul!
    Es gibt KEINEN Kandidaten zum Prätor!


    Ich bitte euch nicht, nein, ich VERLANGE von euch Senatoren mehr Verantwortungsgefühl und Engagement in unserem Reich. Es regt mich unheimlich auf, wenn ich sehe, daß die Leute zwar Senatoren werden wollen, dann aber nichts mehr tun! Ja was ist denn das hier? Ein Kränzchen, wo Mulsum und Käsekuchen serviert werden?


    Diejenigen von euch, die derzeit kein Amt innehaben oder deren Amt bis zu einem gewissen Grad vernachlässigbar ist, denen lege ich sehr nahe, den Kaiser um eine nachträgliche Kandidatur zu bitten.

  • Auch wenn Macer es für sich persönlich natürlich keineswegs bedenklich fand, ohne Gegenkandidat zu sein, konnte er den weiteren Ausführungen nur zustimmen.


    "Ich kann mich der Einschätzung von Hungaricus nur anschließen und finde es ebenfalls sehr verwunderlich und Besorgnis erregend, dass es diesmal so enorm wenig Kandidaten gibt.


    Speziell zur Frage der Praetur interessiert mich allerdings, wer von uns alles den Cursus Iuris als nötige Voraussetzung abgelegt hat. Immerhin schränk dies ja die Zahl der möglichen Kandidaten ein wenig ein."


    Zumindest war sich Macer sicher, dass er nicht der einzige ist, dem diese Voraussetzung fehlt und der sie in der Pause nach einem Aedilat zunächst nachholen müsste.

  • Ah sehr schön, es gab also noch andere, die so dachten wie Hungi. Na wenigstens etwas, dachte er grimmig. Er nickte seinem Scriba zu, der daraufhin verschwand, aber kurz danach gleich wieder kam. Nur die Götter wussten, wie er so schnell die gewünschte Information holen konnte. Der Scriba gab Hungi eine Rolle, wovon Hungi vorlas:


    Senatoren, die den Cursus Iuris abgelegt haben:
    - Aelia Adria
    - Gaius Octavius Victor
    - Gaius Prudentius Commodus
    - Lucius Aelius Quarto
    - Marcus Decimus Livianus
    - Medicus Germanicus Avarus
    - Tiberia Livia


    und meine Wenigkeit schimpft sich Magister iuris.

  • Meinen Namen wird man streichen können, ich strebe nicht an in den nächsten Monaten erneut für das Volk zu schuften mit dem einzigsten Gedanken daran, das es vielleicht meine Casa sein wird, die so trocken bleibt oder mein Geldbeutel es ist der leer und fad am Seil hängt.


    Ich bin ein Mann des Volkes und lebe wie ein solcher. Da sich meine Art nicht ändern wird, ist es auch in Zukunft mehr ausgeschlossen, das ich klein bei gebe in Dingen die das ganze Reich betreffen. So sei es abzusehen, das bei meinen Schritten immerzu irgendwelche Füße drunter sind, die schmerzlich nach dem Gang zurück gezogen werden, um wenig später den Weg in meinen Allerwertesten zu finden. Es tut mir leid, aber dazu lebe ich nicht, um darauf zu bestehen.

  • An dich habe ich nicht gedacht, Avarus. Da du derzeit noch Consul bist, stellt sich für dich ohnehin nicht wirklich diese Frage.


    Meine Worte richten sich gegen andere Leute, andere Senatoren hier im Saal.


    Hungi war gespannt, ob sich noch wer angesprochen fühlte.

  • Quarto erhob sich.


    “Sollte man mich meinen, dann lasst mich sagen, dass ich in der jüngeren Vergangenheit den Cursus Honorum vom Quaestor bis zum Consul durchschritten habe und dabei nur eine, eben die vom Gesetz vorgeschriebene Pause zwischen Aedil und Praetor eingelegt habe, so dass man mir schon eine gewisse Eile vorwarf.
    Statt ein Amt im Cursus Honorum auszufüllen, diene ich seit dieser Legislaturperiode dem Kaiser und dem Imperium in der kaiserlichen Verwaltung auf dem Palatin und das werde ich weiter tun, so lange es der Kaiser wünscht.“

  • "Ja, ich fühle mich angesprochen. Ich habe vor kurzem noch mit dem Gedanken gespielt zum Consul zu kandidieren. Ich habe dann diesen Vorsatz doch fallengelassen, da es mir an der nötigen Zeit fehlte und auch nachdem sich meine künftige Zeitplanung wieder etwas gelichtet hat, fand ich es unpassend, deswegen eine Ausnahme meiner Kandidatur durch den Kaiser zu erbeten."

    Sim-Off:

    vor lauter sim-off Stress auf Fristen vergessen.

  • "Auch ich spielte mit dem Gedanken einer Kandidatur. Leider war meine Zeit in den letzten Wochen zu sehr begrenzt, als dass ich mich zusätzlich zu meinen übrigen Pflichten einem Wahlkampf hätte widmen können. Nun jedoch hat sich mein Terminplan endlich wieder bedeutend gelichtet. So der Kaiser mir die Ehre einer solchen außerordentlichen Genehmigung gewährt, werde ich baldmöglichst meine Kandidatur zur Praetur verkünden."


    Sim-Off:

    ...bis heute Diplomprüfungen.

  • Der Kaiser erscheint verspätet zu der Sitzung, als Senator Hungaricus gerade seinen Eröffnungsbeitrag beendet hat. Er lässt sich kurz über das Diskussionthema unterrichten und nickt mit ernster Miene. Das Thema ist ihm ebenfalls wichtig.


    Nachdem alle möglichen Senatoren für das Amt des Prätors mit Ausnahme der Abwesenden und des amtierenden Prätors gesprochen haben, erhebt sich der Kaiser.


    "Senatoren, ich danke euch, dass ihr euch so rasch dieses Themas angenommen habt. Auch wenn ich mir natürlich fristgerechte Kandidaturen gewünscht hätte, danke ich dennoch insbesondere Tiberia Livia dafür, dass sie sich noch kurzfristig zur Kandidatur bereit erklärt.


    Tiberia Livia, ich gestatte dir hiermit eine nachträgliche Kandidatur zur Prätur."


    Der Kaiser nickt ihr zu und nimmt wieder Platz. Er ist gespannt, ob die Senatoren auch über die anderen Ämter sprechen werden.

  • Livia lächelt erfreut und überrascht ob dieser so raschen Entwicklung.


    "Danke, mein Kaiser."


    Zu dem Problem der übrigen spärlichen Kandidaturen gehen ihr noch einige Gedanken durch den Kopf. Sie verstummt jedoch erst einmal und sammelt ihre Gedanken, während sie den anderen Senatoren das Wort überlässt.

  • Hungi schmunzelte.


    Aelius Quarto, sollte der Kaiser der Meinung sein, ich solle neben meinem Amt als Praefectus Praetorio auch noch das Amt eines Consuls übernehmen, so werde ich dies gerne tun. Die Funktion eines Princeps Senatus hätte ich bei Fehlen eines Consuls sowieso inne. ;)


    Ach herrje, stimmt, ein Consul wäre vielleicht auch nicht schlecht. Wie sieht es da aus?

  • "Es mag vielleicht wie eine schlechte Ausrede klingen, doch habe ich mich mit einer Kandidatur zum Consul auch zurückgehalten, weil derzeit meinem Empfinden nach besonderes viel Kritik an Frauen in der Politik geübt wird, und ich sogar zugeben muss, einiges davon nicht zu unrecht. Ich sehe in mir keine gute Besetzung für das Amt des Consuls. So sei mir bitte verziehen, dass ich nicht kandidierte."

  • "Mit verspäteter Kandidatur meldete sich ein weiterer Bürger zu Wort. Die Voraussetzungen hatte dieser auch bereits in den Fristen. Es ist Caius Helvetius Tacitus und er möchte zum Quästor antreten. Prinzipiell halte ich es für sinnvoll einen kompletteren Cursus Honorum zu sehen, doch zu welchen Preis?"



    Avarus läßt die Pause in seinen Worten wirken.


    "Die Listen waren rechtzeitig ausgehängt so wie zu Zeiten der voran gegangenen Wahlen. Also warum meldet man sich nun verspätet? Erkenntnis aus Mangel gewählt zu werden oder Berechnung?


    Nun ich finde es notwenig die Posten der Praetur und der höheren Ämter mit Eile zu bestellen, doch was fällt uns zu den Quästoren ein...?


    Ist es Unpünktlichkeit oder Verdruss nun ich mag da nicht urteilen, doch sollte man den Grund der Verspätung genaustens hinterfragen, bevor entschieden wird."

  • Zitat

    Original von Aelia Adria
    "Es mag vielleicht wie eine schlechte Ausrede klingen, doch habe ich mich mit einer Kandidatur zum Consul auch zurückgehalten, weil derzeit meinem Empfinden nach besonderes viel Kritik an Frauen in der Politik geübt wird, und ich sogar zugeben muss, einiges davon nicht zu unrecht. Ich sehe in mir keine gute Besetzung für das Amt des Consuls. So sei mir bitte verziehen, dass ich nicht kandidierte."


    "Das tut es, welch günstigere Ausgangssituation würde sich bieten? Kandidaturen zur Quästur, eine Praetorin und eine Consulin. Ich halte daran fest, das die Zeit das Reich bestimmt und nicht die Abgelaufene. Das Volk wünscht Veränderungen, genau wie es Stärke, Ruhm und sorgenfreies Leben, dem eigenen Untergang vorzieht.


    Nun ich finde es ist an der Zeit dem Volk zu dienen und zu gehorchen.


    Mann oder Frau? Hmm wen intressiert das wirklich solange das Ergebniss stimmt?"

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Die Listen waren rechtzeitig ausgehängt so wie zu Zeiten der voran gegangenen Wahlen. Also warum meldet man sich nun verspätet? Erkenntnis aus Mangel gewählt zu werden oder Berechnung?


    Nun ich finde es notwenig die Posten der Praetur und der höheren Ämter mit Eile zu bestellen, doch was fällt uns zu den Quästoren ein...?


    Ist es Unpünktlichkeit oder Verdruss nun ich mag da nicht urteilen, doch sollte man den Grund der Verspätung genaustens hinterfragen, bevor entschieden wird."[/FONT]


    "Ich weiß zwar nicht, inwieweit er eine Begründung für die verspätete Kandidatur genannt hat, doch möchte ich erwähnen, dass ein Grund vielleicht einige größere Arbeiten an der Schola in den letzten Tagen sind, bei denen ich ihn doch recht einspannte.
    Ich hoffe, es wird ihm zugutegehalten und seine Kandidatur vom Kaiser noch zugelassen."

  • Der Kaiser zeigt keine Regung die andeutet, dass er schon eine Entscheidung fällen möchte. Er holt einen seiner Hofbeamten herbei und fragt ihn etwas, dieser schüttelt den Kopf.


    "Senatorin Adria, die Arbeiten an der Schola sind sicher kein schlechter Grund, doch alleine scheinen sie mir nicht ausreichend.


    Ich möchte dem Mann gerne noch eine kurze Zeit geben, sich genauer zu erklären. Es steht euch frei, ihn zu befragen. Um eine persönliche Audienz bei mir hat er jedenfalls nicht ersucht."

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