[Cubiculum] Livia

  • Miriam zog langsam ihre Tunika über den Kopf und räusperte sich noch einmal. Sie sah Livia nicht an sondern blickte wieder auf den Boden und saß immer noch auf der Bettkante, unfähig sich wirklich zu bewegen. Zwei Finger von ihr bewegten sich in kreisenden Bewegungen über ihre Schläfe und sie dachte nach. Vielleicht wäre es besser einfach zu gehen, aber sie hatte auch keine Lust Cicero wieder in die Hände zu laufen. "Ich bleibe hier, vergessen wir einfach was geschehen ist und du brauchst nicht auf dem Korbsessel zu schlafen. Leg dich wieder hin, ich tu es auch" sagte sie leise und legte sich wieder zurück, allerdings dieses mal bekleidet.

  • Ich nickte nur kleinlaut und legte mich wieder hin, drehte mich diesmal aber beschämt von Miriam weg. Leise seufzte ich und dachte darüber nach, dass diese Aktion nun ziemlich schief gelaufen war und ich nur hoffen konnte, dass sie mir es wirklich nicht übel nahm. Warum ich mich auch nie unter Kontrolle haben konnte? Kaum gefiel mir etwas oder jemand musste ich es haben…… so wie in diesem Fall eben Miriam. Leise sagte ich "Gute Nacht!“

  • Miriam hatte sich die Decke nach oben gezogen und starrte in die Dunkelheit an die Decke. Zu begreifen was eben geschehen war schaffte sie im Moment noch nicht, ihr war sowas einfach noch nie wiederfahren und gleichzeitig empfand sie so etwas wie Mitleid für Livia weil sie sich so schlecht fühlte. Auch das waren neue Gefühle die Miriam nicht kannte, denn ihr waren andere Leute immer egal gewesen, aber hier spürte sie mal wieder, dass es anders war. Leise seufzend drehte sie sich auf die Seite und blickte auf den Rücken von Livia, da diese sich ja weggedreht hatte. "Wünsche ich dir auch" sagte sie ebenso leise "Es ist nicht schlimm was geschehen ist. Es ist geschehen und belassen wir es einfach dabei."

  • Ich nickte wieder etwas zaghaft, jedoch ausreichend stark, dass Miriam es bemerken konnte und hängte ein leises "Danke“ daran. Einige Zeit blieb ich noch so liegen und ließ diesen aufregenden Tag noch einmal im Geiste ablaufen. So schlimm das Kennen lernen mit Miriam auch begonnen hatte, so froh war ich nun darüber, wie es geendet hatte und das ich nun eine Freundin hier im Castellum gefunden hatte. Langsam drehte ich mich wieder zu ihr. Es war mittlerweile so dunkel geworden, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Langsam tastete sich meine Hand bis zur Mitte des Bettes vor und blieb dort liegen. "Ich kann nicht schlafen. Darf ich deine Hand nehmen?“ sagte ich leise.

  • Sie öffnete wieder ihre geschlossenen Augen und sah nur noch leichte Umrisse von Livia und hörte natürlich ihre Worte und das Rascheln des Bettstoffes, als sich ihre Hand in die Mitte bewegte. Miriam sprach kein Wort, sondern atmete nur ruhig ein und aus, als ihre Hand sich ebenso langsam zu der von Livia bewegte und ihre Fingerspitzen sie berührten. Sie musste sich einen kleinen Ruck geben, ehe sie ihre Hand ganz umschloss, aber sie fühlte irgendwie, dass sie Livia etwas schuldig war und wenn sie ihr mit etwas Nähe helfen konnte, dann sollte sie diese auch erhalten. Sie zog ihre Hand ein kleines Stückchen nach oben und hielt sie weiterhin umschlossen, aber immer noch drang kein Laut über ihre Lippen.

  • Als ich Miriams Hand auf meiner Spürte, atmete ich etwas erleichtert auf. Ich war froh, dass sie mir anscheinend wirklich nicht mehr böse war und war glückliche darüber, jemanden bei mir zu haben. Es dauerte nicht lange, bis mich die Müdigkeit restlos übermannte und ich ruhig und zufrieden einschlief.

  • Auch Miriam schlief recht schnell ein und sie musste sich eingestehen, dass sie die Nähe etwas genoss und überhaupt Nähe schon länger vermisste, seit dem sie von Cato getrennt worden war. In der Nacht wachte sie immer mal wieder auf und schlief erst wirklich fest gegen Morgen ein, als schon fast die Sonne ihre ersten Strahlen nach dem Boden ausstreckte. Die beiden Frauen hielten sich immer noch an den Händen.

  • Nachdem ich von Cato zurückgekommen war ging ich direkt auf mein Zimmer und schickte einen der Haussklaven nach Miriam. Ich setzte mich auf mein Bett und legte mich mit dem Oberkörper zurück. Sie würde sich bestimmt freuen, dass ich so schnell wieder hier war und ihr berichten konnte. Ich ging noch einmal sorgfältig im Gedanken Catos Worte durch…. immerhin wollte ich ja nichts vergessen… und wartete gespannt auf ihr Eintreffen.

  • Mit ziemlichen Herzklopfen war sie den Weg zu dem Cubiculum von Livia gegangen. Sie wusste, ja dass sie bei Cato gewesen war und alleine das langte aus um ihr das Herz bis zum Halse schlagen zu lassen. Volle Vorfreude öffnete sie die Tür und trat zu Livia ans Bett. Mit großen Augen und viel Erwartungen sah sie Livia nun an. "Hast du ihn gesehen?" war alles was sie zusammenbrachte.

  • Mit einem breiten Grinsen im Gesicht sah ich Livia an. Nachdem ich ja gute Nachrichten für sie hatte, wollte ich die arme Miriam noch etwas auf die Folter spannen. "Ich weiß nicht? Ich hab da schon mit irgend so einem Typen gesprochen. Aber ob das Cato war?“ Ich tat ganzahnungslos und stellte mich dumm.

  • Livia war grade kurz davor sie in den Wahnsinn zu treiben und doch grinste sie zurück. Mit den Händen stützte sie sich auf dem Bett ab und wartete ungeduldig. "Schön, du hast mit jemanden gesprochen und mit wem? Was hat dieser Jemand denn gesagt? Nun sag schon."

  • Ich schmunzelte Miriam an und setzte mich auf. "Also gut! Ich hatte Glück! Der Patrizier war nicht im Haus und dein Cato hat mir die Türe geöffnet. Ich konnte mit ihm also kurz sprechen. Ich habe ihm die Wachstafel gegeben und habe ihm ausgerichtet, dass du ihm liebst und dich auf ein Wiedersehen freust. Dann habe ich ihm erzählt, dass wir bereits an einem Plan arbeiten, um euch beiden ein treffen zu ermöglichen. Auch er hat bereits eine gute Idee, um dich sehen zu können und wird diese weiterverfolgen.“ Ich unterstrich meine Erzählungen duch ein ständiges bestätigendes Kopfnicken.

  • Ihr Herz war wirklich langsam dabei lauter Purzelbäume zu schlagen oder aber Flügel zu bekommen. Wenigstens konnte es nicht einfach davon springen auch wenn es sich so anfühlte. "Er hat eine Idee? Welche denn? Spann mich doch nicht so auf die Folter? Wie geht es ihm sonst? Und was hat sein Herr mit ihm gemacht?" Sie musste sich bremsen um nicht noch tausend Fragen hervor zu bringen und sah einfach nur glücklich aus. So glücklich wie schon lange nicht mehr und sie konnte es nicht mehr abwarten ihn zu sehen und endlich wieder umarmen zu können. Nervös spielte sie an der Decke rum.

  • Ich sah Miriam lächelnd zu, wie sie immer nervöser wurde. Doch nun wollte ich sie endlich von ihren Ängsten befreien. "Mach dir keine Sorgen Miriam. Wir werden schon einen Weg finden. Cato meinte, dass sein Herr einen Garten wünscht und nachdem der Legatus hier einen recht netten hat, kommt er hier ins Haus und fragt nach Blumen oder Pflanzen die er haben kann. Da habt ihr bestimmt die Möglichkeit euch zu sehen.“ Ich zwinkerte ihr schelmisch zu. "Und ich überlasse euch auch gerne mein Zimmer.“ Dann ließ ich mich wieder zurück aufs Bett fallen. "Ansonsten geht es ihm recht gut. Er sieht auch nicht geschunden oder so aus, also glaube ich nicht, dass sein Herr ihm irgendwie körperlich bestraft hat.“ Ich seufzte bei dem Gedanken daran, dass die beiden sich wohl bald wieder glücklich in den Armen halten konnten.

  • Irgendwann kniete sie sich auf den Boden vor dem Bett hin und stützte sich mit ihren Armen auf diesem ab. Ihr Lächeln wollte einfach nicht mehr aus ihrem Gesicht verschwinden und das alles war immer noch unglaublich. Verträumt sah sie Livia an. "Du bist ein wahrer Schatz, dass du zu ihm gegangen bist. Ich kann gar nicht glaben, dass ich ihn wieder sehen werde. Ich bin dir auf alle Fälle etwas schuldig und du hast etwas gut bei mir Livia." Sie hoffte sehr, dass man Cato wirklich nicht weh getan hatte, nicht wegen ihr, nicht weil sie so ausgerastet war und sich geweht hatte. Die Röte stieg ihr ins Gesicht, als Livia das Zimmer ansprach und sie sah etwas beschähmt auf das Bett. Sie konnte nicht leugnen, dass sie sich nach dieser neuen Nähe sehnte die sie erfahren hatte, aber es wäre zu gewagt solch ein Unterfangen hier zu starten.

  • Lächelnd strich ich Miriam eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Schon gut! Das habe ich doch gern gemacht!“ Es war schön sie so fröhlich und glücklich zu sehen und um ehrlich zu sein gab es da schon etwas, dass ich auch von ihr wollte. Aber da es schon einmal schief gegangen war, würde ich es nicht mehr ansprechen und beließ es auch dabei. Ich wollte sie noch ein wenig in ihren Gedanken vertieft lassen und sagte nichts.

  • Sie hatte ihren Kopf etwas schief gelegt und sah Livia einfach nur glücklich an. Es war ein wundervoller Tag, vielleicht der beste seit langer Zeit den sie hatte und sie konnte spüren wie schnell ihr Herz wieder einmal schlug bei ihren ganzen Gedanken. "Dennoch ich bin und bleibe dir etwas schuldig, das mache ich auch gerne." Sie zwinkerte ihr zu und beugte sich dann etwas über das Bett um Livia zu umarmen, das hatte sie schon lange nicht mehr getan. Und es tat ihr einfach gut.

  • Ich nickte nur und in diesem Moment kam sie schon auf mich zu, um mich in den Arm zu nehmen. Zuerst etwas überrascht legte ich dann doch langsam meine Arme um sie und drückte sie an mich. Meine Hand streichelte zärtlich über ihren Rücken. Es war schön ihr so nahe zu sein und ich würde diesen Moment auskosten, bis sich Miriam wieder von mir löste. So verharrte ich und schloss meine Augen.

  • "Danke Livia, ich glaube ich hatte noch nie eine solche Freundin....nein das ist nicht wahr ich hatte in Taracco schon eine aber sie werde ich wohl nie wieder sehen können." Schnell schob sie diese Gedanken wieder zur Seite und lies langsam von Livia ab. "Was machen wir noch?" fragte sie dann plötzlich. Sie hatte Luft einfach etwas, wenn auch nichts besonderes, zu tun. Viel konnte sie eh nicht machen und deswegen fragte sie Livia, auch wenn sie sich noch etwas als Dank für sie ausdenken würde.

  • Ich seufzte leise, als Miriam mich wieder los ließ und zuckte mit den Schulter als sie ihre Frage stellte. Ich wandte mich kurz zum Fenster um nach draußen zu sehen. Es fing bereits an dunkel zu werden. "Ich weiß nicht. Wir können schon gerne etwas unternehmen, aber es ist halt schon ein wenig spät. Was würdest du den gerne machen?"

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