[Cubiculum] Livia

  • Sie hatte da wohl Recht und folgte ihrem Blick nach draussen aus dem Fenster. "Viel wird es nicht sein, es sei denn wir gönnen uns nach einem solch aufregenden Tag einfach etwsa Ruhe." Miriam stand vom Boden auf und ließ sich neben Livia auf das Bett sinken. "Ich weiß nicht wenn ich nichts mehr machen muss, können wir uns etwas zu essen holen und erzählen uns einfach ein paar Geschichten." Sie schmunzelte und fühlte sich irgendwie beflügelt, nach diesen ganzen Nachrichten. Sie wirkte so quirlig und verändert wie noch nie zuvor. In den Thermen zu plantschen wäre zwar auch eine gute Idee gewesen, da die warmen Wasserbecken sehr angenehm waren aber in Betracht, dass sie eine Sklavin war konnte sie das vergessen.

  • Ich überlegte kurz und plötzlich viel mir auch wirklich etwas gutes ein. :) "Was hältst du davon, wenn wir nachsehen ob das Bad frei ist? Wir tun einfach so als ob du mir beim baden hilfst und versperren die Türe. Dann kannst du auch in Wasser gehen und wir machen es uns gemütlich.“ Fragend sah ich Miriam an.

  • Miriam begann zu kichern. "Den Gedanken hatte ich auch,aber ich habe es mich dann doch nicht getraut zu sagen denn wenn es einer sieht wird es Ärger geben aber stimmt dagegen kann keiner etwas sagen." Sie schmunzelte und strich sich eine Haarsträhne nach hinten. "Aber ich kann nicht schwimmen" scherzte sie auch wenn sie wusste, dass sie da nicht ertrinken konnte.

  • Ich begann auch zu lachen. "Wenn wir die Türe versperren, was uns ja als Damen keine Übel nehmen wird, dann kann uns keiner erwischen. Und wegen dem schwimmen brauchst du dir keine Sorgen machen. Das Becken ist ja nicht so tief - man kann darin stehen und sich sogar am Rand auf Steinbänke im Wasser setzen. Also?" Ich grinste Miriam erwartungsvoll an.

  • Miriam lächelte und rutschte von dem Bett runter. "Dann sollten wir gehen bevor irgendjemand anderes auf diese Idee kommt und uns die Tür vor der Nase zuschlägt und absperren ist gar keine schlechte Idee." Sie wollte nun wirklich nicht gesehen werden, schon gar nicht wollte sie, dass je wer anderes ihren geschunden Körper zu Gesicht bekam, es langte schon, dass Livia und Cato ihn gesehen hatten. Nun wartete sie nur noch auf Livia.

  • Meine Füße trugen mich zu Livias Zimmer. Ich horchte an der Tür, konnte aber nicht feststellen, ob jemand drin war oder nicht. Schließlich klopfte ich leise.
    "Livia? Bist du da drin?"

  • Ich war gerade dabei meine Sachen zu packen. Nichts und niemand konnte mich aufhalten dieses Haus zu verlassen. Ich hatte heute Morgen eine Stelle als Scriba bei der Regionsverwaltung angenommen und nun auch noch eine Unterkunft in der Stadt zu finden, sollte auch kein großes Problem mehr sein. Wütend räumte ich gerade meine Truhe aus und schmiss alles auf das Bett, als ich vor Marius vor der Türe hörte. Ich sah auf. "Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen!“

  • Aha. Sie war also da. Und sie war auch in der Verfassung und Laune, die ich vermutet hatte. Ich legte die Stirn an das Holz der Tür und seufzte tief.
    "Livia... Bitte tu jetzt nichts Unüberlegtes. Lass und darüber reden."


    Was tat sie nur da drinnen? Es rumpelte und lärmte. Seltsam.

  • Ich dachte gar nicht daran mit ihm zu reden, sondern warf nur weiter wütend meine Kleider auf das Bett. Zwischendurch sah ich wieder auf. "Da gibt es nichts mehr zu bereden! Ich habe genug gesehen und brauche es nicht auch noch einmal von dir bestätigt bekommen. Und jetzt hau ab!“ Die letzten Kleidungsstücke flogen in Richtung Bett und mit einem lauten Knall ließ ich den Deckel der Truhe zufallen.

  • Ich seufzte tief. So tief, dass es sicherlich noch drinnen zu hören war. In diesem Moment rummste etwas ganz laut. Ich sah auf und öffnete entschlossen die Tür. Livia hatte ihre Sachen gepackt oder war zumindest dabei. Sie stand mit wutentbranntem Gesicht neben dem Bett. Ich sah sie mürrisch an, schloss die Tür und blieb stehen, wo ich war.


    "Livia, jetzt hör auf, dich wie ein kleines Kind zu benehmen..." begann ich.

  • Meine Haare waren völlig zerrupft und mit geballten Fäusten stand ich neben dem Bett, als Marius eintrat. In mir brodelte es und nun wusste ich wieder, dass ich eine Germanin war. Meine Augen funkelten ihn an, als er diesen letzte Satz sagte. "Ein Kind! Soll ich vor Freude tanzen, wenn ich sehe wie ihr beiden euch küsst? Wer weiß was ihr sonst noch alles getrieben habt und wie lange das schon rennt! Aber es ist mir egal…. völlig egal! Ich gehe und dann könnt ihr machen was ihr wollt!“ Ich wandte mich wieder von ihm ab und machte mich daran meine Sachen in einen Beutel zu stopfen.

  • Ich fühlte mich wie ein stummer Beobachter, der nicht Teil meines Körpers war. Seufzend hob ich die Hände und machte zwei, drei Schritte auf Livia zu. 'Es ist nicht so wie du denkst' wäre wohl ein passender Einstieg gewesen, aber da ich sicher nicht zu dieser Kategorie Männer gehörte (oder gehören wollte?), ließ ich das mal bleiben und appellierte stattdessen an Livias Vernunft.


    "Livia... Sieh mal... Warum ist dir das so wichtig?"
    Hatte ich das eben gesagt? Uhm. Ich gehörte doch in diese Kategorie. Aber irgendwie interessierte es mich doch. Liebte sie mich etwa?

  • Dieser Idiot! Ich konnte ihn nicht mehr sehen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Was bildete er sich eigentlich ein. "Das ist meine Sache! Und jetzt mach endlich das du raus kommst….SKLAVE!“ Ich erkannte mich kaum selbst wieder. Alleine seine Anwesenheit machte mich so wütend, dass ich ihm am liebsten geschlagen hätte. Noch nie zuvor hatte ich Marius als Sklave bezeichnet, doch dieses Mal sagte ich es in einem harten und erbarmungslosen Ton. Mein Augen funkelten ihn dabei wieder böse an.

  • Ich presste meine Kiefer aufeinander und starrte Livia nur ausdruckslos an. Ich war ein Mensch, der zwar ungeheuer wütend werden konnte, es aber selten heraus ließ. Ich vertrat die Meinung, dass man manche Dinge besser für sich behielt. Also sah ich Livia nur traurig und mit einer Mischung aus Schmerz und verletzt em Stolz an, ehe ich eine knappe Verbeugung andeutete und sie so behandelte, wie sie mich.
    "Wie du wünschst - Herrin."


    Ich sah sie noch einen Herzschlag lang an, dann wandte ich mich langsam zum Gehen. Sie würde Gelegenheit haben, mich zurückzuhalten oder etwas zu sagen, wenn sie das wollte. Ich fühlte mich, als hätte mich jemand gezwungen, die Scherben eines Tonkrugs zu essen.

  • Ich sagte kein Wort und ließ ihn gehen. Mein Gesicht war gezeichnet von Trauer und Wut, die zur gleichen Zeit in mir hochstiegen. Tränen rollten über meine Wangen und meine Hände hatte ich noch immer zu feusten geballt. Wie konnten die beiden mir das nur antun? Ich versuchte kurz meine Gedanken zu ordnen und fing dann wieder an meine Sachen zu packen.

  • Ich sah die Tränen. Sie versetzten mir einen Stich und ließen den Kloß in meinem Hals nur noch an Größe zunehmen. Mit einem letzten bitteren Blick verließ ich Livias Cubiculum und ging in die Culina.

  • Als ich mit dem Packen fertig war, sah ich mich noch einmal in meinem Zimmer um. Es war wohl das größte und schönste Zimmer, in dem ich je gewohnt habe und wohnen werde. Aber dennoch war es Zeit zu gehen. Ich nahm das Bündel von meinem Bett und ging zur Türe. Ein letzter tiefer Seufzer und dann verließ ich mein Cubiculum und machte mich auf um mich bei dem Legaten zu verabschieden und mich für alles zu bedanken.

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