[Habitatio] Cen. C. Matinius Plautius

  • "Herein!"


    Plautius saß mit bequemer Tunika in seiner Unterkunft am Tisch und war in Buch vertieft gewesen. Eine feuchtes Kopftuch auf dem Kopf und seine Füsse ruhten in einer großen Schüssel mit kaltem Wasser. Im Raum herrschte im Gegensatz zu Draussen eine angenehme Kühle.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Ich fühle mich sehr wohl. Es ist draussen sehr heiß und ich lese hier im Kühlen ein schwieriges Buch. Es geht um Bilanzen, Statistiken, Abrechnungen und Wirtschaft. Und wie man halt ein Lupanar als Musterbetrieb führt. Das feuchte Tuch um den Kopf kühlt mein Hirn, denn sonst würde mir der Kopf rauchen.
    Und im Wasser des Fussbades ist Lavendel und Ringelblume drin. Sehr entspannend für die müden Füsse. Ich bin heute mal das neue Schuhwerk eingelaufen. Meine Füsse fühlen sich an, als ob ich 30 Meilen gelaufen wäre. Es ist immer ein Fluch mit neuem Schuhwerk auf den ersten 50 Meilen. In ein paar Tagen ist das wieder gut.


    Was kann ich für dich tun? Nimm doch Platz. Willst du einen lauwarmen Minzesud? Oder lieber Wasser oder Wein?"

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  • "Danke"
    sagte Avitus auf das Angebot, Platz zu nehmen.
    "Etwas verdünntem Wein wäre ich in der Tat nicht abgeneigt. Die verdammte Hitze raubt einem manchmal noch den Nerv"
    sagte er und wischte sich mit einem kleinen Tuch den Nacken sauber.
    "Ich bin hier, um mit dir über die Geschützausbildung zu sprechen"
    sagte er etwas zögernd, denn das, was nun folgte, hatte er in seinem Bericht nicht erwähnt.
    "Während deiner Abwesenheit hatte ich bei Seneca vorgesprochen. Der Grund war die mangelnde Beteiligung der Milites bei der Geschützausbildung. Ich wollte erfahren, ob sie zur Grund- bzw. Pflichtausbildung gehört. Seneca machte sie prompt zur solchen und damit war die Frage nun geklärt. Aber..."
    er machte eine kurze Pause und befreite mit demselben Tuch die Stirn und die Schläfen vom Schweiß.
    "Auch das hat nichts geholfen. Entweder ist den Männern vorzuwerfen, dass sie die Bekanntmachungen, Hinweise und Anweisungen nicht zur Kenntnis nehmen oder..."
    wieder ein kurzer Halt, denn nun wurde es richtig ernst
    "... oder die Milites weigern sich, an der Ausbildung teilzunehmen, was einer Befehlsverweigerung und unerlaubtem Fernbleiben gleichkäme. Ich habe das nicht in den Bericht aufgenommen, sondern wollte es mit dir unter vier Augen klären, weil ich dachte, dass du eventuell ein ernstes Wort an die Männer richten willst, ehe du zur Vitis - oder noch härteren Mitteln - greifst..."

  • Ich werde mit den Männern ein paar ernste Worte reden. Danke für deine Rückmeldung. Es freut mich, daß du die sache so engagiert siehst. Kommst du auf dem Ausbildungsplatz alleine mit der Ausbildung zurecht oder soll ich dich unterstützen und wir teilen die Leute etwas auf? In Sachen Beteiligung wäre aber auch noch anzumerken, daß einige Soldaten und Offiziere in Roma abwesend sind bzw. waren."




    Sim-Off:

    beteiligung ist in meinen augen immer relativ. du kannst niemanden zum posten im ausbildungsthread und zur eigeninitiative nötigen. andere trauen es sich vielleicht auch nicht zu beiträge alleine zu schreiben und so das spiel voran zu treiben. aber keine sorge. auch solche dinge behält der legatus sicher im auge, wenn es an beförderungen geht.
    allerdings waren/sind auch gerade einige leute abwesend. lupus, mela und crispus waren/sind in roma und quasi auf urlaub. numerianuns und ich waren an der akademie. von unserem flavier-legionär weiß ich, daß er/sie/es ;) sich mit einigem "beruflichen" stress abmühen darf, der oberste priorität hat. 1 probatus ist quasi inaktiv und kurz vor rauswurf. da bleiben nicht mehr sehr viele leute im moment übrig, die posten könnten.

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  • Sim-Off:

    klar, RL geht 100pro vor, keine rede. es war bloß irgendwie demotivierend, in dem besagten thread ganz alleine zu schreiben. das wollt ich simon irgendwie übertragen. sollte kein anschwärzen sein, sondern so etwas wie ein hilferuf :D


    "Ja, dass so viele Männer aus ausgerechnet unserem Haufen abwesend sind, spürt man nur zu deutlich"
    antwortete Avitus.
    "Ich denke, mit der Ausbildung komme ich zurecht. Ausserdem sieht es im Lebenslauf eines Optio sicher gut aus, wenn er nachweisen kann, aus dem einen oder anderen Haufen solide Legionäre geformt zu haben"
    sagte Avitus mit einem optimistischen Tonfall.

  • ...wollte der Centurio ihn bestimmt nicht mitnehmen. Die Benachrichtigung, daß Marcus in voller Marschausrüstung, inklusive seiner sonstigen Rüstung und Waffen erscheinen sollte, erreichte Marcus am Tor als er gerade dort Wache schob. So trabte Marcus erst etwas später von seiner Unterkunft her in Richtung der Unterkunft des Centurio Matinius Plautius an. Na, eine Straße würde er wohl nicht alleine bauen müssen. Aber Marcus schwante schon böses, denn er vermutete dahinter ein Laufübung in voller Ausrüstung. Schweißtreibend und mörderisch an so einem heißen Tag.


    Schon die wenigen Schritte hatten Marcus den Schweiß auf die Stirn gebracht. Immerhin hatte er die Ausrüstung durchaus effizient ein- und angebracht an seinen Gürteln, Waffen und Säcklein, die er bei sich trug. Mit jedem Schritt klimperte und polterte er trotzdem auf die Tür zu. Davor angekommen blieb Marcus stehen, atmete ein paar Mal tief durch und klopfte kräftig.

  • Plautius riss die Tür auf, streckte den Kopf heraus und musterte den Legionär und seine Ausrüstung. Der Gedanke eines lebenden Rucksacks mit 2 Beinen kam ihm beim Anblick.


    "Aha, Legionär Aristides! Schön! Steh bequem! Mir ist mal aufgefallen, was für ein beschissenes Erscheinungsbild du beim Appell des LAPP gemacht hast. Das ist inakzeptabel und erfordert Konsequenzen!"


    Plautius zückte eine Wachstafel und begann etwas zu unterschreiben, während sein Blick auf dem Legionär haften blieb.

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  • Die Schultern von Marcus sackten etwas herab. Denn er hatte natürlich salutiert nachdem er vor den Centurio getreten war. Das gehörte sich ja so, wobei es schon schwierig gewesen war mit Speer, Schild, Säcklein und Päcklein noch den Arm heben zu können. Doch mühsam war es gelungen. Mißmutig sah Marcus kurz an seiner Ausrüstung heraunter. Ja, schön fand er sie wahrlich auch nicht. Aber es war nun mal die Ausrüstung, die er bekommen hatte. Aber was soll's! Es war wohl müßig, dem Centurio in einer langen Erklärung darzulegen, was jener schon wußte. Nämlich daß Marcus keine repräsentable Paraderüstung erhalten hatte. Doch bei der Namensnennung zuckte Marcus linke Augenbraue ein wenig. Er konnte sich schwerlich daran gewöhnen.


    "Ja, Centurio! Und an welche Konsequenzen dachtest Du dabei?"


  • „Du wirst jetzt mit deiner gesamten Ausrüstung zur Materialausgabe marschieren. Dort wirst du bis auf deine gerade getragene Militärtunika alles abgeben, was die Legio IX Dir zu Beginn ausgehändigt hat.
    Anschließend wirst du deine neue Ausstattung in Empfang nehmen. Es gibt neue Ausrüstung und ich habe mit Centurio Strategus Marcus bereits abgeklärt, dass du einer von denen bist, die alles neu bekommen. Deine jetzige Ausrüstung bekommt dann irgendein Probatus, der wieder anfängt. Hier ist die Anweisung für den Centurio.
    Danach wirst du mit der neuen Ausrüstung eine 1-Mann-Parade entlang der Via Praetoria machen. Dann sehen wir mal, ob du damit nicht eine bessere Figur abgibst.“


    Plautius übergab dem Legionär eine Wachstafel und entließ ihn.




    An
    Centurio Strategus Marcus
    - Materialausgabe -


    Von
    Centurio Matinius Plautius



    Dienstanweisung:
    Dem Legionär Flavius Aristides ist, wie zwischen uns beiden besprochen, eine komplett neue Ausrüstung auszuhändigen. Die alte Ausrüstung wird zurückgegeben und ist auf Schäden und Vollständigkeit zu prüfen.


    Gez.: Cen. CMP


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  • Plautius betrat mit seinem Bruder die Unterkunft eines Centurios und wies auf einen Tisch mit Stühlen. Auf dem Tisch standen Becher und Krüge mit Wasser, Wein und Tee. ;)

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  • "Um ehrlich zu sein," begann er, kaum dass sie die Habitatio betreten hatten, "geht es mir auch nicht um die Familie in Rom." Er war ernst geworden und setzte sich. "Erinnerst Du Dich an die Theateraufführung beim Regiofest und die junge Frau, die ich Dir vorgestellt habe?"

  • "Ja, ich erinnere mich. Sie schien etwas schüchtern zu sein, aber es war ja nicht gerade ein passender Ort um vorgestellt zu werden. Ich in voller Rüstung und dann das Theaterstück ...
    Aber du erwähntest etwas von "der Frau meines Herzens". Ich habe gute Ohren. Und ich nehme mal nicht an, daß das jetzt im Bezug auf die Schauspieler auf der Bühne gemeint war. Aus welcher Gens stammt sie denn?"

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  • Na prima, er kam aber auch gleich auf den Punkt, dachte er innerlich seufzend. "Aus keiner," sagte er leiser als normal. "Sie ist eine Peregrina aus Tarraco, die ich dort, im Hause unseres Bruders, kennen und ich denkem auch dort schon lieben lernte." Er wusste nicht, was er dazu sagen würde, dass es eine Peregrina war, wo doch ihr Bruder sogar Proconsul war.

  • Plautius schwieg, schenkte sich einen Becher Kräutersud ein und lehnte sich zurück.


    "Das bedeutet Probleme, Bruder. Wobei ich jetzt weniger an das Geschrei eines Quaestors denke, der Dir anschließend einen langen Vortrag von Sitte, Tradition, Moral und so hält und dabei neben der Gens auch an sein eigenes Ansehen denkt. Nicht zu Unrecht, denn wir leben in Zeiten des Umbruchs und einige Dinge sind schwer einzuschätzen. Ich nenne als Beispiel nur das Thema Ernennung in den Ritterstand und die Bedeutung eines Patronus. Und wir haben dann in deinem Fall ein echtes Problem. Aber es ist lösbar und Herausforderungen sind Prüfungen der Götter um daran zu wachsen. Na ja, der Spruch würde besser zu unserem Neffen Cicero passen. Auf die ein oder andere Weise. Es wird schwer, aber ich sehe Lösungsansätze."

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  • Er verdrehte leicht genervt die Augen. "Du meinst mit dem Quaestor nicht unseren hochgeschätzten Neffen?" Sein Tonfall zeigte eindeutig, was er von dem Sohn seines Bruders hielt. Und seine Stimme klang auch nach der kann mir mal gestohlen bleiben, aber dann seufzte er. "Ich weiss, dass es Probleme gibt, aber ich bin gewillt, und das sehr ernsthaft, sie zu bitten meine Frau zu werden. Noch nicht jetzt, denn ich möchte sie nicht gänzlich überfallen, sie beginnt langsam wieder mehr sie selber zu werden, aber schon bald." Er rieb sich kurz über das Gesicht. "Du siehst Lösungsansätze?"

  • Plautius grinste.


    „Ja, ich meine unseren Neffen Metellus.“


    Dann wurde er wieder ernst.


    „Wir leben in sonderbaren Zeiten. Die soziale Stellung eines Mannes und seiner Gens rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Vor einigen Jahren konnte man aus eigenem Antrieb nach oben kommen. Heute wird geschaut, wer denn der jeweilige Patronus ist und wie und ob der sich einsetzt. Das Thema habe ich auch bei Agrippa in Roma angesprochen. Er vertritt die Ansicht, dass ein Matinier keinen Patron braucht. Aber ich halte solche Netzwerke für sinnvoll, denn wie lange wird der Einfluss von Agrippa noch reichen? Auch wenn er Metellus jetzt auf den besten Quaestorenposten gehoben hat. Aber wie sieht es aus, wenn Hispania mal einen anderen Proconsul bekommt? Dinge die auch jetzt für dich eine Rolle spielen.“


    Er trank einen Schluck Kräutersud.


    „Ich sehe verschiedene Möglichkeiten, aber zuerst sage mir mal, was du mit dem Satz „sie beginnt langsam wieder mehr sie selber zu werden“ meinst? Und bist du von jemandem Klient bzw. welche Verbündete hast du mit Macht und Einfluss, denen du vertraust?

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  • Er schnaubte kurz. "Keinen Patron? Meine Güte, er ist zu sehr Republikaner." Er seufzte leise. "Ich bin froh, dass ich mich mit ihm nicht darum gestritten habe, eh nie mit ihm über Politik rede. Fangen wir mit Deinen einfachen Fragen an: Ich bin jemandes Klient. Der derzeitige Praetor, Senator Prudentius Commodus ist mein Patron. Und ich habe auch ein paar Leute, denen ich Vertraue. Zum Beispiel die Gens Duccia, bei denen ich in meiner gesamten Amtszeit in Mogontiacum gelebt habe. Der Pater Gentis ist nun der Duumvir der Stadt und seine Cousine die Magistra Scriniorum. Ausserdem ist er, meines Wissens nach, Klient der Augusta und mit ihm wohl auch die ganze Gens.
    Wahrscheinlich könnte ich in den meisten Belangen auch auf den Comes setzen, Germanica Aelia. Ihr Adoptivvater, Sedulus, war es damals, der mich nach Mogontiacum geholt hatte. Wobei ich glaube, dass das nicht die entscheidende Rolle bei all dem spielt."
    Er lehnte sich etwas vor, die Ellbogen auf die Oberschenkel und grübelte. "Nun zu Deiner eigentlichen Frage. Titiana ist eine sanfte, liebreizende Frau. Sie hat Humor und Takt und sie ist unendlich schüchtern und verängstigt, auch wenn Beides langsam besser wird. Sie fasst nicht schnell mit Menschen Vertrauen und dass sie es mit mir tat, ist wohl ein Wunder oder mag etwas mit Pentesilea, einer erstaunlichen Frau im Hause unseres Bruders, zu tun haben, die Titiana wohl aufgelesen hat und aufpäppelte.
    Irgendetwas, ich weiss nicht genau was, kann da nur vermuten, ist mit ihr in Tarraco passiert. Etwas, was ihr ganzes Leben verändert hat und sie zu einem schreckaften, ängstlichen und scheuen Wesen gemacht hat, welches erst langsam wieder zu sich selbst findet. So lange wir alleine sind, macht sie da schon sehr große Fortschritte, doch in Gegenwart von Fremden fällt sie gerne in ihre schüchterne und vorsichtige Art zurück."
    Er sah seinen Bruder offen an und dieser konnte sehen, dass Titiana ihm wahrlich viel bedeutete.

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