Wie er es auch von seinen Offizieren verlangte, hatte Livianus heute bei Tribun Vitamalacus eine Übungseinheit gebucht. Als Praefectus Urbi hatte er nicht wirklich viel Zeit weiter im Training zu bleiben. Zwar versuchte er manchmal zwischendurch einige Trainingsstunden einzubauen, aber diese reichten natürlich nicht aus, um wirklich in Forum zu bleiben. Heute sollte Schwertkampf auf dem Trainingsplan stehen und Livianus hatte ein sein Gladius und die hölzerne Trainingswaffe mitgebracht. Nun fehlte nur noch der Tribun.
[Übungen] M. Decimus Livianus
- Marcus Decimus Livianus
- Geschlossen
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Tribun Tiberius Vitamalacus trat unmittelbar darauf aus dem Schatten eines Gebäudes heraus. Er hatte den Tribun schon erwartet. In der rechten Hand hält er ein schweres Übungsgladius, sein Gladius hängt an seiner linken Seite.
"Legatus !" grüsst er den Legaten knapp, "Bevor wir uns dem Schwertkampf widmen, schlage ich zwei schnelle Runden um den Platz vor." -
Livianus nickte und legte seine Waffen beiseite.
“Natürlich!“
Mit diesen Worten begann er zuerst langsam los zu rennen und dann immer schneller zu werden.
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Mit einem Besen in der Hand bewaffnet kämpfte Avitus seinen glorreichen Kampf gegen den Schmutz und den Staub, die wie eine mächtige Streitmacht immer wieder versuchten, die Fläche des Exerzieplatzes mittels feindlicher Invasion zu erobern. Und jedes Mal aufs Neue wurden sie dabei von tapferen Legionären mit den mächtigen Waffen, wie es der Besen nunmal war. bis aufs Blut bekämpft.
Aus dem Augenwinkel jedoch konnte Avitus nicht umhin, als immer wieder einen kurzen Blick zu dem Legatus und dem Tribun zu werfen. Dass er sich hierher bemühte, wie ein ... ja wie ein einfacher Legionär trainierte und dabei von Vitamalacus offensichtlich nicht viel anders behandeln ließ, als Avitus, Lupus oder die anderen Milites selbst... das verlangte ihm einen gewissen Respekt ab, auch wenn er nie im Leben gewillt war, die äußerlich kenntlich zu machen und stattdessen nur resigniert mit den Schultern zuckte.
Auch andere Milites, die entweder selbst von ihren Centuriones gedrillt wurden oder ebenfalls kehren mussten, warfen immer wieder einen Blick in Richtung des Legatus und des Tribuns. Hin und wieder warfen sie sich verstohlen irgendwelche Sprüche zu und es hing geradezu in der Luft, dass ihre Erwartungen an den Legatus hoch waren. Sie waren gespannt, ob er beim Training gut abschnitt und diese Erwartungen erfüllen mochte...
Und dann setzte Avitus seinen Kampf gegen den Staub fort in der sicheren Gewissheit, dass dieser Feind in kürzester Zeit aufs Neue versuchen würde, den Exerzieplatz zu erobern. Und während der Tribun und der Legatus ihre Runden drehten, kehrte Avitus weiter...
Sim-Off: ich hoffe es stört nicht, dass ich hier mitposte, aber ich nehme ja sozusagen nicht daran teil, sondern kehre einen anderen Abschnitt des Exerzieplatzes
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Quintus Tiberius Vitamalacus läuft neben dem Legatus her. Ihm entgehen die Blicke der Milites nicht, die eine Ecke des Platzes fegen. Sie sollen ruhig sehen, das niemand in der IX. geschont wird, auf dem Exzierplatz sind sie alle gleich, genauso wie sie vor den Klingen der Barbaren gleich sind.
Nach dem sie zwei schnelle Runden gelaufen sind, läuft der Tribun zurück auf die Mitte des Platzes. Wie häufig er schon so gelaufen ist in der letzten Zeit ?
Angekommen nimmt der Tribun sein Übungsgladius auf, stellt sich etwa 3 Schritt vom Legatus abwehrbereit auf.
"Legatus, ich überlasse dir den ersten Angriff, Legatus." -
Livianus nahm ebenfalls sein Übungsgladius auf und nickte dem Tribunen, als Zeichen seiner Bereitschaft zu. Er lächelte.
„Sein nachsichtig mit mir Vitamalacus! Ich bin etwas aus der Übung!“
Dann wurde sein Blick jedoch wieder ernster und konzentrierter. Langsam und mit erhobenem Schwert ging er um den Tribunen. Als er einen günstigen Moment glaubte, trat er zwei schnelle Schritte nach vorne und stieß mit seinem Schwert von der Seite zu.
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Die Legionäre, die gerade eigenständige Übungen machten, schlossen Wetten ab, als sie sahen, dass der Tribun gegen den Legatus antrat. Avitus konnte sie hingegen nur mit einem neidischen Blick beobachten. Er war hier zum Dienst verdonnert und konnte nicht mal eben rübergehen und ebenfalls eine Wette abschließen. Diese verpasste Gelegenheit tat etwas weh, doch wenigstens war er nicht der Einzige, denn viele andere Milites mussten ebenfalls kehren oder wurden von den Centuriones und deren Stellvertretern gedrillt.
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Der Tribun nickt kurz.
"Legatus, deshalb bist du hier, damit du wieder in Übungs kommst. Denn der Feind würde keine Nachsicht üben."Den aufmerksamen Augen des routinierten und erfahren Schwertkämpfers entgeht keine Bewegung des Legatus, und er erahnt den Angriff seines Gegners schon kurz bevor dieser zum Angriff ansetzt. Es ist nur ein kleiner Schritt nach schräg hinten und einer leichter Seitenhieb mit dem Übungsgladius , mit dem der Tribun dem Angriff abwehrt. Doch er bleibt defensiv, geht nicht selbst zum Gegenangrif über.
"Wir werden schon dafür sorgen, das du wieder richtig in Übung bekommst." -
„Daran habe ich keine Zweifel Tribun!“
Livianus startete gleich den nächsten Versuch und ging auf den Tribun zu. Diesmal täuschte er einen Angriff von der Seite an, hob jedoch im letzten Moment das Schwert über seinen Kopf und lies es von oben hinunter schnellen.
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Tiberius Vitamalacus erkennt gerade noch rechtzeitig die Finte des Legatus und blockt den Hieb mit der flachen Seite des Übungsgladiuis mit einem kräftigen Gegenhieb.
"Ich denke, die Milites wetten schon, wer diesen Kampf als Sieger übersteht."
Er macht einen Schritt zur Seite, dreht sich leicht dem Legatus zu und setzt zu einem Schlag gegen den Oberkörper des Legatus. -
Livianus war auf einen Gegenangriff nicht vorbereitet und schaffte es gerade noch, den Schwerthieb des Tribunen abzuwehren.
„Ich denke das wirst du sein Tribunus! Aber keine Sorge! Wenn ich einmal zu meiner alten Forum zurückgefunden habe, wirst du es schon schwerer mit mir haben.“
Sofort nach dem Abblocken setzte Livianus ebenfalls nach und ergriff das Handgelenk, in dem Vitamalacus seine Waffe hielt. Gleichzeitig drehte er die Schulter nach vorne und stieß damit den Tribunen einige Meter zurück. Nun hatten sie wieder etwas Abstand zwischen sich und der Kampf konnte von vorne beginnen.
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Der Stoss des Legatus bringt den Tribun in keinerlei Weise aus dem Gleichgewicht, seine langjährige Erfahrung lässt ihn mühelos den Stoss mit wenigen Schritten abfangen.
"Nun, wir werden schon dafür sorgen, das du auch einem Germanen mit einem Langschwert gegenüber bestehen kannst."Sofort geht der Tribun wieder in den Gegenangriff über. Mit wenigen Schritten ist er wieder beim Legatus und lässt eine blitzschnelle Folge von drei Schlägen auf den Legatus nieder gehen. Dabei bleibt er so weit auf distanz wie es geht und steht schräg vor ihm, liefert so kaum Angriffsfläche für den Legatus.
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Livianus schaffte es die ersten beiden Schläge abzuwehren. Beim Dritten jedoch, zog er den Bauch ein und schaffte es gerade noch dem Übungsgladius des Tribunen auszuweichen. Er ging jedoch sofort wieder in Angriffsstellung und versuchte ebenfalls mit einer Kombination aus Schlägen, den Tribunen etwas in Bedrängnis zu bringen.
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Der Tribun wehrt die Schläge des des Legatus scheinbar mühelos ab, doch ob dies nur gespielt ist, oder ob es ihm wirklich keinerlei mühe bereitet, bleibt ein Geheimniss des Tribuns.
"Mein erster Schwertkampflehrer betonte stets, das neben Schnelligkeit und Präzesion, das wichtigste die Kondition ist."Und wie um das zu betonen, lässt er die letzten, kräftigen Schläge des Legatus ins Leere laufen.
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Livianus hatte einige Mühe den Schwung seines Gladius noch abzufangen, bevor es auf den Boden auftraf und er dadurch eventuell das Gleichgewicht verloren hätte. Als er sich wieder aufrappelte sah er den Tribunen an und nickte. Im Gedanken ging er die eben ausgeführte Bewegung des Tribuns noch einmal durch.
Es war zwar nun schon einige Zeit her, dass er selbst auf dem Schlachtfeld gestanden und als Centurio oder später als Tribun die Männer trainiert und in den Kampf geführt hatte, aber war er durch seinen Aufenthalt in Roma wirklich so aus der Übung. Zugegeben! Er hatte als Praefectus Urbi kaum Zeit sich in Form zu halten, aber nun musste er dies auf dem schnellsten Wege ändern. Er wollte seinen Männern nichts abverlangen, was er nicht selbst auch getan hätte. Er war es, der seinen Fiß als erster auf das Schlachtfeld setzte und er wollte auch der letzte sein, der es wieder verließ wenn die Aufgabe erfüllt und der Feind geschlagen war. Er hatte viele seine Kameraden davon träumen hören, eine Legion zu befehligen und an deren Spitze zu stehen. Er hatte es geschafft, doch er glaubte, dass es den meisten nicht bewusst war, wie schwierig und einsam es an dieser Spitze sein konnte.
Livianus ging wieder in die Ausgangsstellung und wartete auf den nächsten Angriff des Tribunen.
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