Porticus et Peristylium

  • "Ich werde versuchen für meinen Wiederaufstieg zu sorgen, aber primär sorge ich erst einmal für den Abstieg der Parther."


    Was seinen eigenen neuen Karrierestart anging waren die Aussichten noch immer nicht besser. Attianus blockte wie befürchtet völlig ab. Falco war zu keiner Besprechung mit ihm geladen worden, aber seine Kontakte in der Garde bestätigten, dass es diese gegeben hatte. Zunächst galt es aber bald nach Mantua zu reisen.


    "Zu gegebener Zeit, ja."


    Schaut nur kurz zu Minervina.


    "Bei den Urbanern. Mehr erhofft? Was genau stört Dich daran? Körperlicher Einsatz? Was passte da mehr als die Legionen? Und welche wäre besser als die Legio Prima? Sie zieht bald in den Kampf. Wenn Du Dich versetzen ließest, so könntest Du mit in den Einsatz. Ich werde morgen nach Mantua ins Lager der Ersten aufbrechen, Du könntest mich begleiten!?"

  • "Ich kann nicht für Marcellus sprechen, auch kommt es darauf an, ob er mein Angebot annimmt. Aber ich reise morgen gen Mantua ab."


    .... nur kurz nach dir sehen. Lächeln. Falco zog eine Augenbraue hoch. Er fragte sich nach dem Grad der Bekanntschaft der beiden.


    "Ich habe gepackt, grundsätzlich ist alles geklärt. Du bist also gerne noch weiterhin willkommen."


    Sollte jemand das Herzchen rauswerfen, dann sollte es Marcellus selber tun.

  • Marcellus war einige Zeit stumm. Doch hinter sein Kopf arbeitete. Zur Legion... Sicherlich käme er dort eher dazu, sein Gladius zu benutzen als hier in der Stadt. Die Aussicht einigen römischen Feinden die Köpfe einzuschlagen gefiehl ihm. Die Reiselust packte ihn wieder. Nur war er sich nicht bewusst ob es eine ganz so gute Idee war, mit seinem Bruder mitzuziehen. Er wollte auf eigenen Füssen stehen, dass war auch damals der Grund, wieso er Rom verlassen hatte. Niemand sollte zu ihm sagen, dass er seine Position der Familie zu verdanken hatte. Aber so musste es ja auch nicht kommen und Schaden konnte es garantiert auch nicht. Von allen in dieser Familie mochte er seinen Bruder am meisten, auch wenn er zugeben musste, dass er manchmal eine gewisse Rivalität gespürt hatte. So wie auch vorhin, als er diesen Raum betrat. Warum eigentlich? Er mochte diese Dame irgendwie, aber warum sollte niemand anderes diese Dame auch 'mögen'? Gefühle! Er schob den Gedanken zur Seite.
    "Wieso auch nicht! Wäre mal was anderes und käme meiner vorherigen Tätigkeit sicher näher!" Er grübelte kurz. Einfach nach Mantua verschwinden konnte er nicht. Durch seinen Dienst bgei der Cohortes Urbane hatte er einige seiner Freiheiten eingebüst. "Ich muss allerdings vorher noch ins Castra und bei dem Haufen hier um Versetzung bitten!" Er hatte nicht das Gefühl, dass dies so einfach werden würde. Vielleicht musste er doch den Namen seiner Bruders bei dem Gesuch in den Mund nehmen. "Viele Sachen besitze ich nicht, daher werde ich leicht abreisen können! Wenn ich noch heute mich versetzen lasse und die Mühlen der Bürokratie schnell mahlen, dann bin ich morgen mit dir auf dem Weg zur Ersten!"
    Legionäre... Er kannte einige von ihnen in Africa. Er trat mit gemischten Gefühlen an die Sache. Aber es war wohl das Beste was er kriegen konnte und was bei den Römern anerkannt wurde. Auch wenn seine Arbeit bei seinem vorherigen Dienstherren 'freier' war.
    "Bei der Gelegenheit können wir dann auch über die familiären Dinge reden!"
    Dann blickte er zu Minervina. "So wie es aussieht, werden wir dann wohl in der nächsten Zeit kaum noch Gelegenheit haben, miteinander zu reden!" Marcellus vermutete, dass es nun still um Minervina werden würde. Oder gerade auch nicht? Immerhin war ihr Onkel, wenn er sich recht erinnerte auch in der Ersten. "Wenn du wirklich mit mir Kontakt halten willst, dann werde ich dir ab und wann aus Parthien berichten!" Zu dumm einerseits. Aber so hatte er wenigstens jemanden den er schreiben konnte und vielleicht bekam er auch einmal Post von ihr. Mit wem sollte er sonst Kontakt halten? Er musste zugeben, dass er soetwas brauchte.

  • Als Minervina den Worten des Helvetius Falco lauschte, zweifelte sie an diesen. Gewiss würde er für den Absturz der Parther sorgen, aber war das wirklich sein Hauptaugenmerk? Wohl doch eher sein Aufstieg in der römischen Hierarchie. Das Eine würde ohnehin das Andere mit sich bringen. Aufmerksam lauschte sie also weiter dem Gespräch der zwei Brüder und fühlte sich ein weiteres Mal etwas zurückgestellt. Doch geduldig wartete sie ab, bis sie wieder das Thema der Unterhaltung wurde. Doch während des Wartens kam ein unerwarteter Verlauf. Helvetius ... also Helvetius Marcellus in den Krieg? Mit leichtem Staunen sah sie zwischen den beiden hin und her. Sowas wurde soeben beschlossen? Eine kurze Rücksprache über den Einzug in den Krieg und schon ging es los? Fast neugierig wartete sie auf die Erwiderung von Marcellus. Dieser schien von der Idee angetan zu sein. Gut, etwas anderes hatte sie eigentlich auch nicht erwartet, jedoch fiel die Entscheidung sehr kurzfristig. Na, das musste sie wohl auch, wenn es schon am morgigen Tag in den Krieg gehen sollte. Sie konnte über diese Spontanität nur innerlich den Kopf schütteln. Es war doch viel bequemer, bei den Cohortes Urbanae sein Leben zu fristen. Aber so waren Männer halt. Ihr Onkel hätte es im Senat auch einfacher gehabt. Das war ja das interessante an einem Soldaten: Sein Spaß am Risiko. Aber so wie sie nun einmal erzogen ward, hielt sie artig den Mund und ließ die Männer ihre militärischen Gespräche machen ohne sich einzumischen. Als Frau hatte sie das alles nicht anzugehen, zumal beide Brüder ihr eigentlich auch fremd waren.


    Warum fiel sie den beiden eigentlich genau dann wieder ein, wenn es um familiäre Dinge ging? Konnten sie sie in diesem Moment nicht einfach vergessen und arglos weiterreden? Aber sie antwortete auf Falcos Worte, statt die eigene Frage zu stellen - was politisch wohl auch logischer war. "Ich passe mich ganz euren Wünschen an. Aber ich denke, damit ihr alles rechtzeitig in Bewegung setzen könnt, sollte ich nicht mehr allzu lang bleiben. So könnt ihr auch früher über die familiären Dinge reden." fügte sie noch spitz den letzten Satz zu ihren Worten hinzu und schmunzelte dabei. Aber es war kein warmes Schmunzeln. Als dann auch Marcellus wieder die Stimme erhob, wandte sie ihm ihren Blick zu.


    "Stimmt wohl. Aber die hatten wir ja in der letzten Zeit auch nicht." meinte sie mit munterer Stimme und flitzenden Gedanken. Aber so recht wollten die Mühlen keine Lösung mählen. Ihr fiel nichts Weiteres, vorteilsprechendes ein, wonach sie fragen könnte, also beschloss sie, einmal frei nach Gefühl zu sprechen. "Wenn es keine Umstäne bereitet, wär es doch ganz nett zu wissen, ob du dort gesund bleibst. Dort kann ich dir nicht mehr helfen." Und ausnahmsweise rang sie sich ein ehrliches Zwinkern ab. Sie glaubte kaum, dass die Soldaten dort soviel Zeit dafür hatten, aber wenn man an die ganzen Männer dachte, die ihre Geliebten daheim ließen... Vermutlich war es doch gut möglich, Nachricht zu versenden. "Aber auch nur, wenn es keine Umstände bereitet. Dann kann ich euch auch Neuigkeiten aus Rom zukommen lassen." Bei diesen Worten warf sie Falco einen Blick zu. Womöglich konnte gerade ihm das nützen, wenn er seine Pläne wirklich strikt verfolgte.

  • In Marcellus Augen war ein glänzen zu sehen. Die Hoffnung auf einen Kampf und eine Bewährungsprobe, denn nichts anderes war ein Kampf, ließ ihn aufleben. Es schien für einen Augenblick so, als befände sich Marcellus nicht in diesem Raum, sondern an einem ganz anderen Ort, eher er wieder den Blick auf Minervina richtete. Dabei entging ihm ihr spitzes Kommentar nicht. Es schien fast so, als sei sie sher neugierig und ja fast neidisch, dass es in diesem Raum Geheimnisse vor ihr gab. 'Wissen ist Macht!' dachte er nur. Und anscheinend war sie sich dieser Sache auch bewusst. Untypisch für eine Frau, ja geradezu gefährlich. Er würde die Frauen nie unterschätzen, redete er sich ein. Sie waren nicht direkt an der Größe des Imperiums beteiligt und dessen Macht beteiligt, sie musste im verborgenen agieren und lenken. Das machte sie so unberechenbar und gefährlich. Wieso er ausgerechnet bei Minervina auf diesen Gedanken kam, konnte er sich nicht erklären. "Sicher wird sich eine Gelegenheit zum schreiben bieten und Neuigkeiten aus Rom sind für manche Gold wert!" Für ihn wohl kaum. Auch wenn seine Familie an dem politischen Leben in Rom beteiligt war, so war er es wohl kaum. Wollte er es denn?

  • Laevina wollte schon in ihr Zimmer gehen, sie verließ gerade Cubiculum von Geminus, als sie Stimmen hörte. Die eine Stimme kam ihr bekannt vor. Neugierig und entwas besorgt ging sie zum Porticus und danach in den Innenhof. Sie begrüßte die kleine Gruppe. Falco kannte sie bereits, die junge Frau und der Mann neben Falco waren ihr fremd. Salve, Falco, du hast gar nichts gesagt, dass in Casa Gäste sind. Ihre Stimme klang leicht vorwurfsvoll und doch freudig, neue Gesichter kennenzulernen. Dasia bringt Früchte, Wein sie blickte neugierig zum jungen Mann, er sah viel jünger als Falco, aber Laevina könnte sich täuschen. So viel Erfahrung besaß sie nicht.10 Jahre jünger? könnte sein, könnte sein. Hm... vielleicht stört sie nur? Nun gesagt ist gesagt und so wartete Laevina auf irgendeine Reaktion. Die junge Frau erzeugte in Laevina Symphatie, doch ihre eigene Schüchternheit erlaubte ihr nicht, diese direkt zu zeigen. Außer vielleicht dem Lächeln, das Laevina kindlicher machte, als es ihr lieb war.

  • Er schien den Gedanken zu mögen in die Legion zu gehen. Das freute Falco. Denn außer von der Garde und dem Heer selbst hatte er von den anderen Teilen des Exercitus Romanus nicht die allerhöchste Meinung.


    "Natürlich, bitte bei den Urbanern um Versetzung. Das sollte eigentlich positiv beschieden werden. Es würde mich sonst sehr wundern.


    Wenn es Dinge gäbe, die Du unterstellen müsstest so tue dies ohne zu zögern hier. Gut, ich erwarte also die Entscheidung der Cohortes.


    Ja, ich hoffe die Zeit die anderen Dinge zu klären wird sich finden."

  • "Salve Helvetia Laevina ..."


    Er wartete einige Augenblick, damit die beiden anderen Namen und Gesicht des Mädchens zusammenbringen konnten.


    "Dies hier sind Tiberius Helvetius Marcellus, mein Bruder und Rediviva Minervina."


    ... seine Bekannte ungewissen Grades.


    "Nun, mein Kind, ich sagte aus gutem Grunde nichts über die beiden. Ich wusste weder von seinem, noch von ihrem erscheinen im Voraus."


    Er machte eine kurze Pause während der Begrüßungsbekundungen der anderen.

  • Salve Ihr Blick galt den beiden ihr Vorgestellten. Das freundliche Lächerln umspielte ihre Lippen. Zur Bezeichnung "Kind", welche Falco benutzte, sagte sie nicht, nur ein sanfter ein wenig vorwurfsvoller Nick zeigte, dass sie es eher als einen Scherz seinerseits annahm. Doch einen der Sorte, die eher eine gewisse Symphatie beinhaltet. Auf seine Äußerung, dass er von der Ankunft beider Gäste nichts wußte, nahm sie lachend entgegen. Falco, erlaube mir mich darum zu kümmern. Mit diesen Worten entfernte sie mit leichten Schritten, die ihrer Haltung und dem Gang etwas ausgesprochen Freudiges verliehen. Nach einer Weile kam sie mit Dasia, ihrer Sklavin, die ein Tablett mit Wein, Bechern und leichten Speisen. Ich bitte Euch, greift zu. Und knipste eine reife Weintraube ab

  • Minervina quittierte Marcellus Worte nur mit einem leichten Nicken, denn ihre Aufmerksamkeit hatte sich bereits der jungen Frau genähert, die sich ihnen näherte. Minervian betrachtete diese etwas befremdet. Umso mehr Leute ihr nun vorgestellt würden, umso weiter würde sich ihr Aufbruch hinauszögern. Außerdem gefiel es ihr nicht, dass besagte 'Neue' einfach anfing, zu sprechen, ohne erstmal geziemt darauf zu warten, dass sie alle einander vorgestellt wurden. Aber sie hielt sich zurück mit ihrer Meinung, so wie sie es gelernt hatte, und nickte Laevina erst dann zu, als Falco sie vorstellte. "Angenehm, deine Bekanntschaft zu machen." floskelt sie kurz und rang sich ein Lächeln ab. In den Augen eines erfahrenen Menschen war es nicht sehr ehrlich zu nennen, aber Minervina schauspielerte schon ziemlich gut. Gerade wandte sie sich wieder Marcellus zu und wollte die Stimme erheben, als Laevina sich entfernte. Etwas skeptisch sah Minervina ihr hinterher und hatte schon wieder völlig vergessen, mit was sie sich an ihren guten Bekannten richten wollte. Helvetia brachte sie ein wenig aus dem Konzept. Fast wären ihre Gesichtszüge englitten, als sie diese mit Sklavenanhang wieder zurückkehren sah. Sie wusste selber gar nicht, wo sie mit der Kritik anfangen sollte und beließ es der Einfachheit halber einfach komplett, Laevina in Gedanken mit Punkten zu bewerten.


    "Danke, nein. Ich habe keinen Hunger." erklärte sie mit einer etwas größeren Distanz in Stimme, Blick und Haltung als noch zu Beginn ihres Besuchs bei der helvetischen Familie. Vielleicht zeigten sich hier wieder klar die Unterschiede zwischen einem plebejischen und einem patrizischen Haushalt. Unbehaglich sah sie zu Falco, der dies als völlig normal aufzufassen schien. Schweigend sah sie kurz zu Laevina. Es war ihr beinahe anzusehen, dass es um ihre Sprache geschehen war und so angestrengt sie auch nach einem weiteren Gesprächsthema rang, so fiel ihr keines mehr ein.

  • Zusammen mit einem erfahrenen Aquarius kam ich die Straße zur Casa hoch. Kurz erklärte er mir noch einmal die verschiedenen Preise und was ich bei den Rohrgrößen beachten musste. Er erzählte mir auch von den Tricks, die Kunden anwandten, um aktiv die Zeche zu prellen. Gerne wurde das Rohr dann kleiner benannt, als es wirklich war. In letzter Zeit hatten auch die aquarii in diesem Abschnitt etwas schlampig gearbeitet; keine angenehme Sache, schließlich flossen diese Gelder direkt an den Fiskus, und der verzieh selten Fehler. Aber darum konnte man sich später noch kümmern. Vorerst war die Abrechnung hier wichtig. Und ich ging mitnichten davon aus, dass die Eigentümer mich betrügen wollten. So klopfte ich an die Tür der casa und wartete mit einem grinsenden Seitenblick zu meinem Kollegen ab.

  • Ein Sklave erschien. Ein Sklave, der länger brauchte, als es ein Herr eigentlich erlauben würde. In diesem Fall war das verhalten durch die fehlende Präsenz eines Herrn entstanden.


    Der Sklave mustert den Besuch und flötet:


    "Was wünscht ihr im Hause des Senators Helvetius?"

  • Ich musste einige Zeit warten und wollte schon unverrichteter Dinge abziehen, als sich hinter mir die Tür öffnete. Noch einmal drehte ich mich um und blickte dem Ianitor entgegen.


    Salve, ich bin Aquarius in den Diensten der Curia, um hier die fällige Wassersteuer einzutreiben. Es müsste schon einmal ein Kollege bei euch geklopft haben. Der hat aber niemanden angetroffen und ist dann wieder abgezogen. Ist dein Herr zu sprechen?

  • Der Ianitor war es nicht mehr gewohnt Gäste einzuschätzen, was am Mangel an Gästen hing. Der Senator war da und er war früher immer sehr auf Korrektheit bedacht gewesen. Er würde den Mann also hereinlassen.


    "Bitte folge mir ins Atrium, der Senator wird Dich dort empfangen."


    Den Gast im Schlepptau und im Atrium verlassend sucht der Sklave seinen Herren. Fündig wird er im Officium, wo dieser Stapel von Papieren hervorgekramt hat.


    Aquarius in den Diensten der Curia .... Wassersteuer .....
    Der Senator begibt sich ins Atrium.

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