[Grundausbildung] Probatus Lucius Germanicus Maximianus

Ich begab mich mit munterem Schritt auf den Exerzierplatz. Dort angekommen beobachtete ich zunächst wie sich die anderen abrackerten. Dann versuchte ich irgendwo einen Offizier zu finden, der sich um meine Ausbildung kümmern würde, oder mich zumindestens einweisen würde.....

Endlich. Nun war ich bei der Legion angekommen. Zumindest vorläufig als Probatus. Ich dachte nicht groß nach, sondern tat das was mir der Optio befohlen hatte. Ich lief los.

Zum Glück besaß ich eine recht gute Kondition, doch andererseits war es auch wieder mein Pech. Ich ging das Laufen zu hastig an und spürte schon bald, dass mein Kopf etwas anderes wollte, als mein Körper (noch) imstande war zu leisten.

Dennoch biss ich die Zähne zusammen und lief weiter. Ich spürte zwar die Stiche in meiner Seite, versuchte aber denoch weiterzulaufen. Ich achtete auf eine regelmäßige Atmung und nahm etwas Tempo raus.

Dem Optio jedenfalls schienen meine Schmerzen zu gefallen. Er machte keine Anzeichen meinen Lauf abzubrechen. Also hieß es immer weiterlaufen.....

Ich hatte mich wohl doch etwas übernommen was meine Kondition betraf. Schwer schnaufend dankte ich den Göttern, dass der Optio endlich eine Einsicht hatte und ich mich ausruhen konnte. Ich stützte mich mit meinen Händen auf den Knien ab und schnappte wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft.

Nur nach und nach wurde es wieder besser, doch der Muskelkater den ich auf beiden Seiten verspürte war höllisch. Denoch versuchte ich so gut es ging Haltung zu waren.....

Langsam beruhigte sich meine Atmung wieder, auch wenn ich immer noch den brennenden Schmerz in meiner Seite verspürte. Ich antwortete um Haltung bedacht auf die Frage des Optios:

"Ja Optio. Ich habe bereits eine Ausbildung im Umgang mit dem Gladius genossen. Ich weiß ein solches Kurzschwert einzusetzen."

Wenn man mit mehreren Sodaten verwandt war, kam man nicht drumherum solche Sachen zu erlernen.....

"Ja Optio"

antwortete ich kurz und knapp. Dann ging ich auf die Übungspuppen zu und nahm die Grundstellung ein. Ich ging leicht in die Knie und stellte ein Bein weiter nach vorne. Dann begann ich auf die Übungspuppen einzudrischen:

Ich versuchte immer das zu beachten, was mir mein Vater beigebracht hatte. Immer stechen, nicht schlagen. Ich setzte einen Stich um den anderen und stellte mir dabei vor das ich gegen einen wahren Feind kämpfe....

Die Übung dauerte weiter an. Anscheinend genoss es der Optio, wenn er anderen bei der "Arbeit" zuschauen konnte. Obwohl mein Schwertarm langsam ermüdete versuchte ich weiterhin mein bestes zu geben und auch in meiner Treffgenauigkeit nicht nachzulassen.

Immer abwechselnd zielte ich auf die linke Seite, dann auf die rechte Seite usw. Dazwischen baute ich immer wieder einen Hieb von oben ein. Dabei stellte ich mir immer die Verteidigung des "Feindes" vor.

*Hoffentlich reichts jetzt langsam* dachte ich aber immer häufiger.....

Eigentlich recht zufrieden mit meinem ersten Tag salutierte ich vor dem Optio und verließ den Exerzierplatz. Ich war dabei stark am überlegen, was ich nun noch erledigen sollte. Villeicht etwas essen? Die Ausrüstung reinigen? Oder doch lieber meine Freizeit mit den Anderen Probati beim Würfeln verbringen?...

Ich beendete meine Gedankengänge mit der Entscheidung einfach abzuwarten was auf mich zukäme....

Mit einem Gähnen, dafür in voller und gepflegter Montur kam ich ebenfalls auf den Exerzierplatz an. Ich reihte mich bei den anderen Probati ein und wartete darauf das das Training weiterginge....

Auwei. Mein Blick weitete sich schlagartig. Ich und meine Zielgenauigkeit, na das konnte ja was werden. Ich hatte noch nie Probleme ein Pilum weit zu werfen, wenn es jedoch darauf ankam etwas Kleines wie eine Puppe zu treffen, dann war es schon eine andere Sache.

So verwunderte es mich auch nicht das ich die ersten drei Würfe völlig daneben platzierte. Ich ärgerte mich darüber, doch zu meiner Verwunderung traf ich mit dem vierten Wurf.

Bis zum Schluss landete ich von 10 Versuchen gerade mal 3 Treffer und das auf nur 15 Schritt Entfernung. Noch schlimmer wurde es bei der großen Distanz. Die Entfernung schaffte ich leicht, womit andere Probati schon Schwierigkeiten hatten. Doch von einem Treffer war nicht annähernd etwas zu sehen.

Leise murmelte ich vor mich hin:

"Na super. Hoffentlich lassen die mich zur Reiterei. Ich seh schon, Infanterist ist nichts für mich."

Autsch, das hatte gesessen. Der Optio schaute nicht unbedingt zufrieden aus um es wohlwollend auszudrücken. Wohl oder Übel nahm ich wieder mehrere Pila zur seite und versuchte es erneut.

Die ersten Versuche gingen - wie sollte es anders sein - daneben und ich wurde langsam aber sicher nervös. Der Optio schaute immer düsterer drein und ich versuchte mich noch mehr zusammenzureisen.

Und da, mehrere Versuche hintereinander gelangen mir. Zwar noch immer nicht das Gelbe vom Ei, doch so langsam wurde es. Ich steigerte mich um drei Treffer gegenüber dem 1. Durchgang.

*Hoffentlich reicht das* dachte ich mir mit einem nicht unzufriedenem Gesicht.....