Tutor stattete heute seinen Verwandten einen Besuch ab. Bisher wußten nur wenige von seinem Vorhaben Rom zu verlassen. Diese wenigen wollte er treffen. Er rechnete nicht damit, daß die anderen schnell eintrafen. Das war auch nicht nötig. Tutor hatte Zeit.
Aufbruchstimmung
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Verina gehörte zum Kreis der Eingeweihten. Deswegen setzte sie sich neben Tutor und wartete auf ihre Schwester.
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Die Nachricht hat mich erreicht und ich eile zur Villa.
"Ich grüße euch."
Ich setze mich neben Verina und sehe gespannt auf.
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"Ich schlage vor, daß wir an der Veranstaltung zur Ehrung unseres Familienmitgliedes teilnehmen und uns danach weiter beratschlagen. Gibt es andere Vorschläge?"
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"Die Ehrung soll ein feierlicher Abschluss sein und deswegen ist es selbstverständlich, dass wir dort geschlossen auftreten."
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Corus, der zwar im Raum, aber still gewesen war, setzte sich ohne ein Wort an den Tisch und fertigte eine Depesche an den Pater Gentis.
PN
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Heute entschloss ich mich, zu ihnen zu stoßen. Ich drückte die Tür zu, denn niemand anderes hatte in diesem Raum etwas zu suchen. Ernst, wie es sonst nicht meine Art war, setzte ich mich neben Corus.
"Dein Schreiben wird nichts nützen", sagte ich schließlich mit müder Stimme. "Falls er überhaupt handelt, dann vielleicht aus Rücksicht auf mich, aber ich fürchte, auch das wird nicht passieren. Er ist einfach so, persönlich dürft ihr das nicht nehmen. Ein paar Tage wird es ohnehin dauern, denn der Brief erreicht ihn erst zum Ende der Woche."
edit: Umformuliert, Rechtschr. korr.
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"Ich sehe es nicht gern, ohne Erfolg die Bühne zu verlassen. Warum bist du eigentlich hier? Schließt du dich den anderen an?"
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„Nein, ich bleibe in Rom oder besser in Mantua.“ Ein winziges Lächeln huschte bei diesen Worten über mein Gesicht.
„Ich bin gekommen, um euch für eure Hilfe zu danken. Es gäbe keinen besseren Ort, das zu tun, als jetzt und hier. Außerdem liegt mir fiel daran, die Wogen niedrig zu halten, ehe sie überhaupt zu solchen geworden sind. Wir sehen uns am Freitag, einverstanden? Vorher kann ohnehin nichts entschieden werden.“
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Verina schüttelte nur verständnislos mit dem Kopf.
"Es ist seine Pflicht! Dafür ist er Pater! Ich hoffe, dass deine Bitte ausreicht, sonst schlage ich einen Familienrat vor."
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„Verina, er hat vor allem ein Zeitproblem“, sagte ich mit eindringlicher Stimme, denn eigentlich wusste sie das.
„Ich möchte euch bitten, erst einmal auf seine Antwort zu warten, er hat diesen Brief ja noch nicht einmal gelesen. Also tut mir den Gefallen und lasst uns das Gespräch auf den Zeitpunkt nach der Ehrung vertagen. Auf dieser Festlichkeit hat diese Diskussion ebenfalls nichts zu suchen. Wer das missachtet, verscherzt es mit mir! Ich werde ihn auch noch einmal ansprechen, das sage ich hiermit zu.
Ansonsten: Offene Kritik ist out! Auch in diesem Punkt könntet ihr es mit mir verscherzen.“
Ich konnte auch energisch werden, wenn sanfte Worte keinen Erfolg zeigten.
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"Wir werden ihn alle gemeinsam bitten. Dann wird es doch möglich sein."
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"Zur Kenntnis für alle…ich habe keine Antwort auf meinen Brief bekommen. Trotzdem schlage ich vor, vorerst abzuwarten."
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"Für mich ist heute der letzte Tag in Rom. Es war klar, daß ich fortziehe und es ist in Ordnung, daß ihr wartet. Wenn ihr mich braucht, laßt es mich wissen. Ich kann jederzeit heimkehren. Lebt wohl."
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"Ich gehe als nächstes. Verina, grüße du mir unseren Vater. Wir sehen uns alle wieder."
Ich umarme noch einmal meine Schwester und sage Corus und Deandra auf Wiedersehen.
Eine Kutsche fährt mich zum Stadttor hinaus, aber ich bin nicht traurig. Alles ist gut gegangen. -
Nachdem ich bereits Tutor verabschiedet hatte, trat ich an Licinia heran.
"… wenn nicht hier, dann an anderer Stelle."
Ich lächelte meiner Cousine zu, umarmte sie noch ein letztes Mal und flüsterte ihr ein "Danke für alles" in das Ohr."Gute Reise und den Schutz der Götter!"
Etwas Wehmut, aber keineswegs Traurigkeit hielt mich gefangen. -
Verina hoffte, ihren Vater hier zu treffen, bevor sie ihre Sachen packte. Es sollte nicht viel gesagt werden, denn es war bereits alles gesagt.
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Ich legte meine Hände sanft auf die Wangen Verinas und küsste ihre Stirn zum Abschied.
"Die Götter mögen Dich beschützen. Ich werde immer für Dich da sein."
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