• Minervina rückte mit ihrem Kopf wieder etwas von Titiana ab und schluckte. Sie versuchte mit Macht den Tränenfluss unter Kontrolle zu bekommen und es gelang ihr. Sie wischte sich die verbliebenen Tränen von den Wange. "Ich kann es meinen Eltern nicht sagen. Mein Vater ist vor kurzem verstorben und das alles möchte ich meiner Mutter nicht antun. Ich werde ja ohnehin bald im Dienste der Götter nach Roma reisen und dort bei den Verwandten väterlicherseits aufwachsen." Sie legte nun fragend den Kopf schief - Titana sab auch sehr traurig aus. Sacht hob sie ihre Hand und wischte die Feuchte aus ihren Augenwinkeln.

  • Besorgt blickte sie das Mädchen an. "Meinst du nicht, deine Mutter würde sich noch mehr Gedanken machen wenn dir etwas passiert und alles nur deswegen weil du ihr nichts gesagt hast? Du weißt nicht wie die Menschen auf der Strasse sein können. Sei sind böse und hinterhältig, lauern dir überall da auf wo du sie nicht vermuten würdest. Minervina ich will nicht, dass dir etwas noch schlimmeres passiert als es schon geschehen ist. Die Menschen hier draussen sind gefährlich." Sie sprach wirklich mit großer Sorge in ihrer Stimme und versuchte ihre eigenen Ängste zu unterdrücken. Und doch konnte sie Minervina verstehen, sie wirkte so erwachsen und sie erinerte sie etwas an sich selbst wie sie war als sie noch in ihrem Alter gewesen war. Es berührte sie, als sie begann ihr die aufkommenden Tränen wegzuwischen und sachte griff sie nach ihrer Hand und nahm sie in ihre. "Du bist tapfer, aber auch wenn du nach Rom gehst musst du vorsichtig sein."

  • Minervina würde nur zu gerne den Kopf einziehen, als Titiana sie zurechtwies. Sie wusste, dass sie recht hatte. Das Gesehene hatte es ihr schmerzlich gezeigt. Sie blickte auf ihre Hand, nach welcher Titiana gegriffen hatte. Leise sagte sie dann: "Ich weiß, dass es gefährlich ist. Aber einer von ihnen sah sehr reich ist und am Ende besitzt er ausreichend Macht, um sich aus der Affäre zu ziehen - was dann?" sagte sie unruhig. Sie hob zaghaft wieder den Blick um die Ältere anzublicken. "Warum bist du traurig?" fragte sie mit sanfter Stimme und wohl auch unnatürlicher Reife für ihr Alter.

  • Titiana seufzte. Sie konnte das Mädchen ja wirklich verstehen und vielleicht hatte sie ja auch Recht, aber es war vielleicht dennoch besser die Menschen anzuzeigen und vor allem ihrer Mutter bescheid zu geben. "Ich kann dir darauf keine Antwort geben, aber wahrscheinlich ist alles was man macht auf der einen Seite klug und auf der anderen nicht, man kann wohl nur auf seine innere Stimme hören und sonst auf nichts weiter." Als sie auf sich angesprochen wurde verkrampfte sie sich etwas. "Ich bin traurig weil mir hier in dieser Gegend nicht schöne Sachen geschehen sind, über die ich aber nicht so reden möchte"

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