[Officium] Der Tisch des Scriba im Officium des Aedilis Plebis

  • Mit großer Aufmerksamkeit war Macer den Ausführungen seines Scriba gefolgt und antwortete nicht sofort. Der junge Flavier schien sich wirklich schon sehr viele Gedanken über seine Zukunft gemacht zu haben.


    "Du hast mit beidem Recht - am Kaiserhof ist es mit vielfältiger Erfahrung leichter und du bist sicher nicht in der Situation, dir eine Arbeit nicht sorgfältig aussuchen zu können. Aber wenn du wirklich Rom mit allen seinen Facetten kennenlernen möchtest, wäre es natürlich verschwendete Zeit, lange nichts zu tun."


    Zu den Eindrücken zu seinem Kollegen äußerte er sich nicht weiter. Beide hatten sicher ihre detailierte Meinung, aber da auch noch private und berufliche Bindungen eine Rolle spielten, wollte Macer nichts dazu sagen und sich lieber in den Feierabend verabschieden.


    Erst als er nach der Verabschiedung schon fast zur Tür hinaus war, kam plötzlich eine spontane Idee in seinen Kopf und er sprach seinen Scriba nochmal an. "Vielleicht könntest du auch eine Zeit lang als Subauctor der Acta Diurna arbeiten." Er wartete einen Augenblick und zuckte dann mit den Schultern. "Nur so als Idee." Und damit hatte er dann das Büro mit dem Tisch des Scriba endgültig verlassen. Das Thema könnte man ja in Zukunft bei einer anderen Gelegenheit noch einmal aufgreifen.

  • Milo nickte nachdenklich. Der Aedil hatte Recht mit seiner Bemerkung zur verschwendeten Zeit. Dennoch fiel ihm die Entscheidung nicht leicht. Der Vorschlag bezüglich der Acta Diurna überraschte Milo und gefiel ihm sogar. Er konnte insgeheim nur positive Argumente dazu finden, sich aber trotzdem noch nicht so recht begeistern. Zwar lag ihm viel daran, zahlreiche Informationen zu sammeln und stets über die aktuelle Lage im Bilde zu sein, doch dies alles über das Schreiben von Artikeln auch der breiten Öffentlichkeit mitzuteilen behagte ihm weniger. Dennoch beschloss er, sich die Idee noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Mit einem freundlichen Lächeln verabschiedete sich Milo von seinem nun ehemaligen Arbeitgeber, räumte nach dessen Abgang noch seinen Schreibtisch gründlich auf und begab sich dann seinerseits auf den endgültigen Heimweg.

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