• Ich dankte dem Ianitor und nahm in einer Ecke des großen und großzügig eingerichteten Tablinums Platz. Der Senator hatte Geschmack, das musste ich ihm lassen. Aber ich war Soldat und so war für mich vieles guter Geschmack, das ich nach längerer Zeit in Rom vielleicht als Kitsch abgetan hätte. Aber hier im grauen Germanien war es eine Wohltat für meine Augen, wieder einmal zu sehen, warum ich auf meine Herkunft als Römer stolz war. Selbst hier in der abgeschiedenen Provinz war immer etwas, das mich daran erinnerte, wo ich meine Wurzeln hatte.

  • Ich musste nur wenige Minuten warten, als der Senator eintrat. Ich stand auf und erwartete eine Begrüßung. Stattdessen nur eine Frage. Wie oft wollte man noch bestätigen, dass meine Eltern mir den Namen Publius Terentius Pictor gegeben hatten? Doch ich wusste, dass Commodus an sich in einem guten Ruf stand und so wollte ich ihn nicht vor den Kopf stoßen. Freundlich lächelnd nickte ich.


    "Salve, Senator. Ja, ich bin Terentius Pictor."

  • Ich nahm dankend Platz und sah ihn dann weiter freundlich lächelnd an.


    "Nun, ich komme wegen der Stadt zu dir. Lange habe ich auf dem Stützpunkt gearbeitet und würde gern wissen, wie deine Meinung zur Lage in der Stadt ist. Da der Duumvir ja durch Inaktivität glänzt, möchte ich mir solche Informationen aus erster Hand holen. Als Militär bin ich nun einmal darauf angewiesen, da ich nicht oft Zeit finde, mit den Stadtbewohnern zu sprechen. Der Dienst in der Flotte nimmt mich voll in Anspruch."

  • Commodus stutzte etwas. Ob der Soldat wirklich glaubte, dass ein Senator dafür da war ihm Neuigkeiten aus den Tavernen der Stadt mitzuteilen? Er blieb jedoch gefasst.


    "Nun ja, angesichts meines Alters verlasse ich dieses Haus eher selten um nur mal eben in die Stadt zu fahren. Daher kann ich dir leider nicht viel zu diesem Thema sagen. Was den Duumvir betrifft, so machte Petronius Glabrio auf mich einen äusserst lebendigen und aktiven Eindruck als er vor einiger Zeit hier war."

  • Sim-Off:

    Also Sir Alec Guinness hat auf mich nicht wirklich den Eindruck eines Greises gemacht :D Aber gut.


    Ich nickte und überlegte, ob es sich lohnen würde, den Duumvir noch einmal zu befragen.


    "Nun ja, das mag gut sein, aber bestimmte Tätigkeiten müssen doch auch bis in den Stützpunkt vordringen. Das taten sie aber nicht. Berichtige mich ruhig, aber zumindest aus der letzten Zeit sind mir keine Aktivitäten des Stadtvaters zu Ohren gekommen."

  • Sim-Off:

    Jung ist der, der jung sich fühlt *g*


    "Nun, nur weil er nicht alles an die grosse Glocke hängt und all seine Taten herausposaunt, heisst es nicht, dass er nichts tut. Denn auch die leisen Töne sind Töne."

  • Sim-Off:

    Wahre Worte. Hauptsache sie stimmen hier auch ;)


    Das weiß ich nur zu gut, alter Mann., dachte ich mir.


    "Sicher. Nun, dann werde ich nicht den Gang scheuen und ihm auch einen Besuch abstatten. Sollte jedoch dort keiner wirklich Auskunft geben können, muss ich schwer um die Stadt bangen. Nun, ungeachtet dessen, erlaube mir die Frage nach deinem Befinden und deinen Plänen für die Zukunft. Ein weiser Senator, wie du es bist, bereichert diese Stadt."


    Die Worte waren wahrheitsgemäß und ohne Heuchelei. Ich respektierte die Weisheit dieses Mannes sehr, denn Alter war in diesem Fall mit Wissen gepaart, was unter den Senatoren Roms sicher nicht oft der Fall war.

  • "Ich glaube nicht, dass ein Bangen um die Stadt notwendig ist. Wenn es der Stadt schlecht ginge, so würde sie sicherlich etwas dagegen unternehmen." sagte er.


    "Mein Befinden ist, meinem Alter entsprechend, nicht immer das Beste, danke der Nachfrage. Meine Pläne für die Zukunft hängen davon ab, wie sich meine Gesundheit in Zukunft verhält."

  • "Nun, mir als Militär könnte es eigentlich egal sein. Der Stützpunkt wird über andere Wege als die Siedlung versorgt und kann autark fungieren. Die Siedlung wird jedoch wissen, was zu tun ist.


    Dein Alter ist deiner Weisheit entsprechend und ich hoffe, dass dir noch ein langes Leben beschieden ist. Schließlich sieht man Prudentier hier nicht oft."

  • Prolog: Der zweite Tag nach meiner Ankunft in dieser schönen Villa Rustica. Es geschah mir noch immer manches Mal, dass ich mich verirrte. Lediglich den Garten hatte ich schon etwas genauer unter die Lupe genommen. Nachdem ich 'Onkel Commodus', wie ich ihn nun nennen darf, nicht gefunden hatte, machte ich mich auf die Suche nach seinem Tablinum. Ich suchte schlicht und ergreifend nach einem Gespräch oder einer Aufgabe, denn langsam wurde mir die stetige Erkundung der Umgebung fad.


    Nachdem sie wieder ins Atrium eingetreten war, wandte sie sich dem Raume zu aus dem Stimmen zu ihr klangen. Prudentia schloss daraus also, dass Commodus Besuch hatte. Mit sich hadernd blieb sie kurze Zeit im Atrium stehen. Ihr war langweilig, aber durfte sie dieses Gespräch unterbrechen? Es schien von recht ernster Natur zu sein. Nun, vielleicht konnte sie ja helfen. Mit zartem Schritt und weiterhin schlechtem Gewissen näherte sie sich dem Durchgang und machte einen kleinen Schritt ins Tablinum.
    >Salve. Darf ich.. kurz stören?< fragte sie sacht in die Runde, wobei sie dem Fremden ein freundliches Nicken zusandte und sich dann in Commodus Augen festhaftete.



    Kleines Edit auf Wunsch von Commodus.

  • "Nun, wie gesagt, die meisten Städte haben meiner Erfahrung nach ein gutes Gefühl dafür, wann es notwendig ist sich zu wehren oder sich um eine neue Führung zu kümmern." sagte er.


    Er bemerkte Aquilia, die quer durch das Atrium auf das Tablinum zu schlich und während er sie mit einem Auge beobachtete sagte er zu Pictor: "Du schmeichelst mir. Glaube mir, ich bin vermutlich nur halb so weise wie mein Alter glauben lässt. Wenn man mich überhaupt als weise bezeichnen kann."


    Als Aquilia eintrat lächelte er ihr zu. "Bitte, komm nur herein." sagte er.
    "Terentius Pictor, dies ist Prudentia Aquilia." stellte er sie dem Gast vor.

  • "Sicher.", sagte ich nickend.


    "Aber ein Besuch beim Duumvir kann nie schaden."


    Die dritte im Bunde noch nicht bemerkend ging ich auf sein Dank ein und schmunzelte.


    "Ich bitte dich. Ich hoffe doch, dass man den Senat zumindest teilweise nach Weisheit besetzt und nicht nur nach ihrer Geldbörse.", sprach ich zwinkernd.


    Als plötzlich jemand dazu kam, wandte ich mich überrascht um. Ich hatte zuerst gedacht, der alte Senator würde allein mit seinen Dienern auf diesem Gut wohnen. Doch da hatte ich mich wohl getäuscht. Lächelnd nickte ich der jungen Frau zu und warf einen Seitenblick auf Commodus, der sie mir als Prudentia Aquilia vorstellte.


    "Angenehm, deine Bekanntschaft zu machen, Aquilia.", sprach ich mit galantem Lächeln und bot ihr einen Stuhl neben dem meinen an.

  • Natürlich hatte sie nicht erahnt, dass Commodus sie schon vor ihrem Eintreten bemerkt hatte. Sie war eigentlich recht stolz darauf, derart unbemerkt das Tablinum betreten zu haben. Sie zwang sich nun zu einem weiteren Lächeln. Ihr wurde wieder bewusst, wie verklemmt sie eigentlich bei anderen Menschen war. Lange Zeit war sie unter Germanen gewesen, da ihr Vater seine Handelsbeziehungen schließlich in ihre Richtung ausgeweitet hatte und dort war sie einfach immer unter Bekannten gewesen - auch, wenn man sich zuvor nicht gesehen hatte.
    >Aber Onkel, natürlich bist du weise!< waren ihre ersten Worte auf seine ausgesprochenen Zweifel hin und ihr anfangs noch zwanghaftes Lächeln nahm verschmitzte Züge an. Als dann Pictor sie ansprach, blickte sie ihn an und ließ einen angedeuteten Knicks sehen, den sie sich, zu ihrem eigenen Missfallen, angewöhnt hatte.
    >Ebenfalls erfreut, deine Bekanntschaft zu machen, Terentius.< erwiderte sie höflich. Auf sein Angebot bezüglich einer Sitzgelegenheit ging sie, durchaus geschmeichelt durch das ungewohnte Entgegenkommen, ebenfalls gern ein und setzte sich auf diesen Platz. Von hier aus erfasste sie noch einmal die Lage etwas genauer und musterte ihren Sitznachbarn aus den Augenwinkeln, soweit es das Blickfeld zuließ, genauer. Er schien ein freundlicher, aber auch strenger Mann zu sein - so ihr erster Eindruck.
    >Lasst euch aber durch meine Anwesenheit nicht stören. Kann ich irgendetwas für euch zu Trinken bringen?< fragte sie eine recht bescheidene Frage. Sie konnte und wollte sich nicht daran gewöhnen, dass hierfür nun andere Menschen hier waren.

  • "Du könntest uns etwas Wein bringen lassen." gab er Aquilia als Antwort. Sicherlich würde sie sich bald daran gewöhnen, dass sie hier nicht alles selbst zu machen brauchte.


    "Wonach unser überaus weiser Imperator über die Aufnahme in den Senat entscheidet mag ich nicht zu beurteilen." sagte er an Pictor gerichtet.

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