• Glabrio wurde von dem Jungen ins Tablinium geführt und wartete dort auf den Senator. Er hoffte, dass dieser bald kommen würde, damit er endlich mit ihm reden konnte. Ihm hatte diese ganze unpraktische Anmeldungsprozedur deutlich zu lange gedauert. Doch nun schien es ja soweit zu sein.

  • Nach einer kurzen Wartezeit, während der Glabrio von einem Sklaven mit einem Getränk versorgt wurde, betrat Commodus das durch den Garteneingang. Er war in einen Wollmantel gehüllt, den er einem Sklaven übergab von dem er im Tausch einen Becher Wasser erhielt.


    "Sei mir gegrüsst, Duumvir Petronius Glabrio." sagte er, während er sich auf den Stuhl im Zentrum des Raumes zubewegte. "Was kann ich für dich tun?"

  • Glabrio trank etwas von dem Wein, den der Sklave ihm überreicht hatte.
    Dann betrat ein älterer Mann den Raum, der der Senator sein musste.


    "Salve, Senator! Ich möchte mich dir vorstellen und hielt es für angebracht dir eine Art Vorstellungsbesuch abzustatten, da du ja schließlich der einzige Senator am Ort bist. Außerdem soll ich dich vom Legaten grüßen!"

  • Commodus nahm auf dem Stuhl im Zentrum Platz und bedeutete Glabrio sich auf einen der Hocker zu setzen. Bei den Worten seines Gastes musste er unweigerlich darüber nachdenken, ob die Legio IX derzeit ohne Führung dastand, wenn er der einzige Senator vor Ort war, scheuchte diese Gedanken doch recht schnell weg.


    "Es freut mich, dich kennen zulernen. Ich selbst hatte bereits mehrfach vor bei dir im Praetorium vorbeizusehen, jedoch ergab sich keine passende Gelegenheit."

  • Glabrio setzte sich.
    "Dann ist es ja gut, dass ich gekommen bin. Möchtest du etwas über mich wissen?
    Ich komme aus Hispanien, wo ich Magistrat war. Davor jedoch war ich Jahre lang auf Reisen im Osten des Reiches und habe dort viele wichtige Erfahrungen machen dürfen. Aufgewachsen bin ich schließlich in Rom. Vielleicht kennst du meinen Bruder Petronius Varus, der hier in Germanien Quästor war!"

  • "Petronius Varus?" sagte er und dachte kurz darüber nach. "Den Namen vernahm ich, in Verbindung mit Magistratswahlen, aber ihm begegnet bin ich meines Wissens nach nie."


    "Du stammst also aus Rom? Darf ich fragen, was dich nach Hispania und nach Germania verschlagen hat?"

  • "Ja, ich wuchs in Rom auf, ging dann nach Achaia und in den ferneren Osten und als ich wiederkam, war meine Familie nach Hispania umgezogen. Daher zog ich ihnen nach. Schließlich erhielt ich von Matinius Fuscus ein Angebot für den Beruf des Duumvirs. Darauf ging ich ein, da mich in Hispania ebenfalls nichts mehr hielt. Die Casa Petronia war fast verlassen und ein sehr guter Freund zog ebenfalls weg."

  • Irgendwie fragte er sich, wie der junge Petronier mit einer solch unverschämten Direktheit soweit kommen konnte.


    "Mein beruflicher Status geht dich zwar eigentlich nicht wirklich etwas an, doch werde ich dir die Frage beantworten. Ich bin, auch bedingt durch mein Alter und meine Gesundheit, ein Senator im Ruhestand."


    "Wünsche für die Stadt? Eine gute Frage."

  • "Es tut mir Leid, wenn die Frage zu persönlich gewesen ist. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall einen schönen weiteren Ruhestand!


    Ja, es ist eine gute und sehr wichtige Frage! Ich beschäftige mich schon länger damit und ich bin mir sicher, dass auch du noch einige gute Vorschläge machen kannst. Schließlich lebst du doch weitaus länger hier als ich."

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