Ludi Martiales - Am Morgen im Tempel

  • Am Tag der Ludi Martiales kamen die Menschen am Morgen rund um den Tempel des Mars Ultor zusammen. Hier sollte der Festtag des Mars mit einem Voropfer durch den Aedilis Plebis begonnen werden. Dann sollte sich eine Prozession hinüber zum Marsfeld begeben, wo die Spiele mit dem blutigen Opfer zweier Stiere eröffnet werden sollten.


    Nach den letzten Erfahrungen bei seinem Dankopfer nach der Wahl war Macer noch etwas nervöser, als es der große Anlass ohnehin bedingte. Unruhig ging er auf und ab, nachdem er den Tempel erreicht hatte, während er auf einige andere Personen wartete. Dass der Tempel zur Feier geschmuckt worden war und dass helfer im Hintergrund die Gaben für das Voropfer bereit stellten, bekam er nur am Rande mit.


    Schließlich waren alle erwarteten Personen anwesend und die Zeremonie konnte beginnen. Macer führte eine rituelle Reinigung durch und stieg dann gemessenen Schrittes die Stufen zum Tempel hinauf. Einen Moment ließ er im Inneren das Kultbild auf sich wirken, dann begab er sich zum davor aufgebauten Foculus. Er verhüllte sein Haupt, platzierte Opferkekse und Wein auf dem kleinen Tisch, wie wenn er für eine kleine Mahlzeit decken würde und wandte sich dann in einem persönlichen Gebet an Mars. Dank und Bitten verbanden sich darin, vermischt mit den ehrenden Worten, die dem Kriegsgott an seinem Festtag zukamen. Mit der traditionellen Wendung nach Rechts beendete Macer diesen persönlichen Teil der Zeremonie und begab sich wieder nach draußen.


    Dort war währenddessen der Prozessionszug vorbereitet worden, in dem nun der Aedilis Plebis zusammen mit einigen Priestern, den Opferstieren und dem anwesenden Volk zum Marsfeld hinüber ziehen sollte.

  • Milo hatte sich für den heutigen Tag von seinem Sklaven eine seiner besten Togen anlegen lassen. Er war das Tragen dieses Kleidungsstück längst gewohnt, so dass sich kein Unbehagen für Milo daraus ergab. Gemeinsam mit seinem Sklaven Hermes, der zu diesem Anlass ebenfalls eine seiner besseren Tuniken trug, erschien er des Morgens vor dem Tempel. Die Vorbereitungen zu den Ludi Martiales schienen bereits in vollem Gange zu sein. Den Aedil konnten sie nirgends entdecken, so dass sie sich erst einmal ein wenig abseits des Geschehens aufhielten. Die beste Aussicht hatte Milo von hier aus nicht, doch der Blick auf den Tempel war frei. Glücklicherweise musste er so nicht im Gedränge der Massen stehen. Kurz nachdem Milo und Hermes diese Position eingenommen hatten, erschien auch der Aedil. Er kam aus dem Tempel heraus und hatte wohl soeben das Voropfer abgeschlossen. Während sich der Prozessionszug zu formieren begann, hielt Milo sich weiterhin ein wenig abseits und suchte nach einer günstigen Stelle, um sich an angemessener Position einzugliedern.

  • Victor weiß noch nichts von seinem 'Glück' und der Berufung in irgendein Collegium, und so kommt er wie jeden Morgen als Sacerdos Martialis zum Tempel des Mars Ultor. Nicht ganz wie jeden Morgen, denn immerhin ist ein Festtag des Mars und diese sind doch etwas Besonderes im Jahreslauf, daher ist er natürlich etwas früher da und außerdem extrem guter Laune. Er begrüßt den Aedil, scheucht die Tempelbediensteten hin und her und sorgt dafür, dass im Hintergrund alles reibugnslos abläuf.


    Als die Prozession beginnt, reiht er sich in die Reihe der Sacerdotes ein. Auf dem Marsfeld würde die Opferzeremonie folgen und anschließend würde Vic wieder in die Rolle des Vicarius Principis Factionis der Veneta schlüpfen, immerhin würde an dem Rennen auch Hermes teinehmen. Doch bis dahin gelten seine Gedanken dem Mars allein.

  • Auch Durus wohnte diesem wichtigen Fest bei. Sein Vater war ja bei der Armee gewesen und so war er irgendwie immer in den Marskult eingebunden gewesen. Außerdem würde später ein Wagenrennen stattfinden und er war ja Mitglied bei der Veneta...
    Bedächtig beobachtete er so die Handlungen und reihte sich daraufhin in den Opferzug ein...

  • Unter den Besuchern der Tempelfeier befand sich auch Iulia Helena, die vielleicht nicht selbst allzu viel Kontakt mit dem Kult des Kriegsgottes zu tun gehabt hatte, doch aber durch ihren verstorbenen Gemahl damit vertraut war. Ihm zu Gedenken war sie zu der Feier erschienen, in einigen Erinnerungen verhaftet, die sich mit den zehn Jahren ihrer Ehe und allen möglichen Kämpfen beschäftigten, von denen er ihr erzählt hatte. Das Opfer hatte sie still beobachtet, und dem Opfernden gute Vorzeichen gewünscht - letztlich kannte sie ihn nicht, aber das war ja auch nicht entscheiend, um jemandem etwas Gutes zu wünschen.
    Als sich die Menschenmassen nun unter dem üblichen Gebrumm und Geschwätz langsam in Richtung des Marsfelds bewegten, ließ sie sich mit ihnen treiben, das Gesicht hinter ihrem Schleier verborgen, in Gedanken in einer anderen Zeit.

  • Imperiosus war ebenfalls bei der Ludi Martiales dabei. Er schaute sich ein wenig um und suchte seinen Ausbidler, doch in der Menschenmenge konnte er ihn nicht ausmachen. Er freute sich, dass soviele an diesem Tag anwesend waren. Als der Festzug losging, folgte Imperiosus diesen. Im vorbei gehen sah er eine Frau, die ihr Gesicht mit einem Schleier bedeckte. Imperiosus schaute zum Himmel und es schien nicht so, als würde es heute noch regnen. Die Götter haben es heute wieder sehr gut mit uns gemeint, dachte er sich.

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