Imperiosus Stand auf und verließ das Rennen, schließlich warteten noch einige andere Dinge auf ihn, die er nicht aufschieben konnte...
Tja, ich muss schließlich verreisen, mit meiner Expedition.
Imperiosus Stand auf und verließ das Rennen, schließlich warteten noch einige andere Dinge auf ihn, die er nicht aufschieben konnte...
Tja, ich muss schließlich verreisen, mit meiner Expedition.
Macer folgte den Ausführungen seines Scriba gespannt und viel konzentrierter, als er es für ein lockeres Gespräch direkt nach dem Rennen erwartet hätte. Der Flavier schien nicht zum ersten Mal ein Rennen zu analysieren und sich seine Gedanken zu machen.
"Ja, ich unterstütze die Russata, bin formal sogar eigentlich ihr oberster Repräsentant, auch wenn mir im Moment weniger Zeit dafür bleibt als mir recht wäre. Metellus hat bisher kein volles Profitraining absolviert und ist nur bei wenigen Rennen gestartet. Das, was wir jetzt von ihm gesehen haben, gibt mir aber Hoffnung, dass aus ihm wirklich einiges wird. Sein Start war nicht schlecht, aber er hat sich viel zu schnell abhängen lassen.
Aber wir haben nicht ganz so viele Kapazitäten wie die großen Factiones und müssen natürlich auch auf unsere beiden älteren Fahrer achten. Ein Sieg hier war das höchste, was wir erwarten konnten. Eine bessere Platzierung für Metellus wäre schön gewesen, aber realistisch gesehen nicht im Rahmen seiner momentanen Möglichkeiten."
Er verließ während des Gesprächs die Plattform und strebte hinter den inzwischen abwandernden Massen in Richtung Treppe.
Milo folgte dem Aedil und versuchte seine Worte in dem Gedränge trotz des hohen Lärmpegels zu erfassen. Es gelang ihm größtenteils, so dass sie das Gespräch auf dem Weg hinaus fortsetzen konnten. Auf der Treppe schwieg Milo, da das Gedränge hier allzu groß war. Erst unten angekommen erwiderte er etwas auf die Worte seines Arbeitgebers.
"Das klingt nach einer überaus interessanten Aufgabe. Ich bin mir sicher, dass ihr noch einiges aus Metellus herausholen könnt. Sobald das reguläre Training erst einmal aufgenommen wurde, wird sich seine Leistung sicher schlagartig verbessern. Ist es denn gar so schlecht um die Personalien der Factio bestellt? Oder liegt es gar am mangelnden Geld?" Zwar konnte Milo sich nicht vorstellen, dass ein ehemaliger Legatus Augusti pro Praetore kein hinreichendes finanzielles Polster besaß, doch blieb es schließlich trotzdem fraglich, ob und in welchen Maßen er dieses für eine Factio einzusetzen bereit war.
Seia und Chiara kamen beim Rennen an. Viele Leute feuerten ihre Favoriten an. Wetten wurden gamacht, Essen und Wein verkauft. Seia und Chiara schoben sich ein Stück nach vorne um besser sehen zu können.
"Wieder einmal viele Leute hier!" sagte Seia über die Leute hinweg.
'Vielleicht war es doch keine gute Idee', dachte Chiara, sagte aber: "Hier ist ja richtig was los! Ich hätte nie gedacht, dass es sooo voll ist." Sie beugte sich etwas nach vorn, um besser sehen zu können, doch was sie sah, gefiel ihr gar nicht.
"Da ist Cai", schrie sie und duckte sich in die Menge.
Seia sah sie verwirrt an, dann folgte sie ihrem Blick und ihr Mund blieb offen stehen.
"Was macht er denn hier?" fragte sie verwundert. Eigentlich war die Frage völlig überflüßig, sie wusste bereist was er hier wollte. Er suchte Chiara.
"Weißt du was, lass uns lieber in die Therme gehen!" Sie schob sich durch die Menge, doch Cai hatte sie schon bemerkt. Zum Glück stand er am anderen Ende und war genauso zwischen den Massen eingeklemmt.
ZitatOriginal von Titus Flavius Milo
"Das klingt nach einer überaus interessanten Aufgabe. Ich bin mir sicher, dass ihr noch einiges aus Metellus herausholen könnt. Sobald das reguläre Training erst einmal aufgenommen wurde, wird sich seine Leistung sicher schlagartig verbessern. Ist es denn gar so schlecht um die Personalien der Factio bestellt? Oder liegt es gar am mangelnden Geld?"
"Nein, ich würde nicht sagen, dass es um unsere Personalien grundsätzlich schlecht bestellt ist", entgegente Macer und schlug am Fuß der Treppe den Weg zum vorderen Ende des Stadions ein, um dort endlich seinen siegreichen Fahrer zu treffen. "Es ist genau Personal für alle täglichen Aufgaben da. Aber wir sind eben eine kleine Factio, wo dann auch mal einer die Arbeit erledigen muss, die bei anderen Factiones zwei Leute erledigen."
Er grüßte im Vorbeigehen den einen oder anderen Besucher und vermied es, seinen Unmut darüber zu äußern, dass er den ehemaligen Volkstribun Octavius Maximus, mit dem er einige Wochen vor dem Rennen noch ein hoffnungsvolles Gespräch über die Zukunft der Factio geführt hatte, nicht im Stadion hatte erblicken können.
"Geld ist gar nicht einmal das entscheidende Thema an dieser Stelle. Sicher kann man bessere Wägen und bessere Pferde kaufen, doch Erfahrung, Taktik und Willen bekommt man nicht für Sesterzen."
Milo lächelte und folgte dem Aedil durch die Menge. "Das lässt mich darauf hoffen, dass wir auch in Zukunft noch einige interessante Rennen unter aktiver Beteiligung der Russata erleben werden. Mit Erfahrung und Taktikwissen kann ich zwar nicht dienen, doch den ein oder anderen Anfeuerungsruf könnte ich mir durchaus vorstellen den Roten zu widmen." Wie auch viele seiner patrizischen Freunde aus Baiae fühlte sich Milo der Russata eher zugetan als den anderen Factiones. Zu einem enthusiastisch anfeuernden Anhänger war er jedoch nie geworden.
"Die Zeit wird es zeigen" konstatierte er. Sie erreichten den Tumult um den Sieger des Rennens und Milo verstummte. Er hielt sich erst einmal dezent zurück, da er schließlich kein Mitglied der Factio war, und wartete ab, ob der Aedil noch seiner Anwesenheit bedurfte oder er sich nun entfernen solle.
Macer freute sich, dass er mit dem Bruder seines Kollegen offenbar nicht nur einen eifrigen Scriba, sondern auch noch einen Anhänger für die Factio gefunden hatte. "Es wird sicher nicht zu deiner Schande führen, auf unserer Seite zu stehen. Ich verspreche dir keine ewigen Siege, aber immer einen guten Kampf um die vorderen Plätze."
Schließlich erreichten sie den siegreichen Fahrer, der seine Ehrenrunde beendet hatte. Macer bahnte sich einen Weg durch die Menge und gratulierte dem Mann herzlich. "Gradioses Rennen, jetzt bist Du endgültig bei den Profis angekommen! Saubere Leistung!" Eine Amphore auf den Sieg war offenbar schon über dem Mann ausgegossen worden und auch die Pferde, um die sich im Hintergrund die Pfleger kümmerten, schienen etwas abbekommen zu haben und machten gleichzeitig einen erschöpften und ganz aufgeregten Eindruck.
Nach der Siegerehrung machte Herius Hadrianus Subdolus sich auf nach Ostia. Er würde ein Pferd am südwestlichen Tor ausleihen und dann die Via Ostiensis nach der Hafenstadt nehmen.
Nach zahlreichen weiteren fröhlichen Grüßen rund um den Sieger, einem Becher guten Weines und ein paar aufmunternden Worten an den Letztplatzierten verließ Macer die Rennbahn auf dem Marsfeld und begab sich zum Tempel des Mars Ultor, wo der Tag seinen Abschluß finden sollte.
Noch am späten Abend begannen die ersten Handwerker mit dem Abbauen der Rennbahn, damit der Platz bald schon wieder in seinen herkömmlichen Zustand zurück versetzt war.
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