• Culina


    Die Küche


    Im Erdgeschoss direkt links am Atrium neben dem Triclinium Maior gelegen.
    Zu erreichen durch eine Tür direkt neben dem westlichen Treppenaufgang und mit einem direkten Durchgang in das Triclinium Maior.
    Eine Seitentür führt nach draussen auf den Gutshof.
    Die Küche ist einigermassen modern eingerichtet und das hier arbeitende Küchenpersonal ist effizient und gut.


    [Atrium][Triclinium Maius]
    [Hof des Gutes]

  • Die Küche war vergrößert worden, da der neue Hausherr dies gewünscht hatte. So hatten die Handwerker eine Woche lang durchgearbeitet um den Raum auf die doppelte Größe anwachsen zu lassen und dabei auch einige Neuerungen an den Öfen durchzuführen.


    Nachdem die Bauarbeiten abgeschlossen waren, wurde der Raum in einer langstündigen Putzaktion gereinigt, so dass bereits am folgenden Abend das erste Mal die Öfen geheizt und das Essen bereitet werden konnte.

  • Schon seit Stunden wurde in der Culina gearbeitet. Die Küchensklaven waren damit beschäftigt unter dem wachsamen Auge des gallischen Küchenchefs allerlei Herrlichkeiten der römischen, gallischen und germanischen Küche zuzubereiten.

  • Der Grossteil der Speisen war mittlerweile zubereitet worden und wartete nur noch darauf, durch den Küchenchef abgesegnet und gegebenenfalls nachgewürzt zu werden. Mehrere Sklaven standen bereit um die grossen Silberplatten mit dem Essen in das Triclinium zu tragen.

  • In der Küche herrschte bereits seit dem frühen Vormittag reges Treiben. Der gallische Chefkoch scheuchte die Küchensklaven hin und her und keiner von ihnen schaffte es sich einen kurzen Moment der Ruhe zu gönnen.


    Frische Lebensmittel wurden aus dem Lagerhaus geholt und mehr als einmal waren die Flüche des Kochs zu hören, der sich darüber beklagte, dass die Speisekammer noch renoviert wurde und die Lebensmittel erst quer über das Gelände getragen werden mussten.


    Trotz all der Widrigkeiten nahm das geplante Mahl langsam Formen an und am frühen Nachmittag war alles soweit vorbereitet, dass nur noch einige letzten Schliffe fehlten. Die Gäste konnten kommen.


  • Nun von ihm in die Küche geführt sah sie sich interessiert um. Das ganze Anwesen mochte sich nicht mit ihrem Heim vergleichen lassen. Ja, gar nur mit wenig, was sie bislang überhaupt von Innen gesehen hatte. Aber sie versuchte fortwährend ihr Erstaunen nicht allzu deutlich zu zeigen. Sie sah sich interessiert in dieser geräumigen Räumlichkeit um.
    >Ein Becher Wasser wäre sehr freundlich.< ging sie auf seine Frage nach einem Wunsch ein. Hier hatte sie ihre einfache Herkunft wieder eingeholt, denn es war für sie völlig normal mit einem älteren Herrn in einer Küche zu stehen und sich von ihm etwas zu Trinken zu erbitten. Dass er ein Senator war, ist ihr bereits entfallen. Dass Senatoren wohl eher weniger selber Speis und Trank einschenkten kannte sie nicht einmal.
    Nun eher erwartungsvoll sah sie zu ihm auf und wartete auf weitere Reaktionen.

  • Sie waren kaum eingetreten, da wollte bereits einer der Küchensklaven auf sie zuspringen und sie bedienen, was Commodus jedoch mit einer Handbewegung unterband. Er beobachtete die junge Aquilia genau und lächelte als er merkte, dass sie tatsächlich langsam auftaute.


    "Wasser, natürlich, einen Moment." sagte er und ging auf einen Schrank zu, in dem die Glasbecher aufbewahrt wurden. Er entnahm zwei und ging damit zum grossen Tisch der in der Mitte stand. Er stellte die Becher ab und holte dann von einer Anrichte eine Karaffe mit klarem, durch etwas Eis aus den Alpen gekühltem, Wasser, die die zu den Bechern stellte.


    Er lächelte noch immer, als er beide Becher mit Wasser füllte und ihr einen gab, während er den zweiten nahm.


    "Möchtest du wirklich nichts essen? Ich habe einen ausgezeichneten Koch."

  • Das Eis in ihren Augen schmolz wahrlich bei der, ja, man konnte es schon so nennen, Herzlichkeit die in der Art des alten Mannes lag. Zwar hielten sie hier nun kein sehr ausschweifendes Gespräch, aber es tat dennoch gut. Es tat gut, dass nicht kühl der reine Sachverhalt geklärt wurde sondern dass es zu einem warmen Gespräch heranwuchs. Und so zuckte auch ein leichtes Lächeln um ihre jungen Mundwinkel.
    >Vielen Dank, Senator.< entsann sie sich des Standes, dem sie hier gegenüber stand. Aber sobald sie ihre Worte ausgesprochen hatte erahnte sie schon Schelte. Sicher wollte er in einer so vertrauten Athmosphäre nicht unbedingt Senator genannt werden. Ihr jedenfalls wäre es an dieser Stelle recht unangenehm.
    >Wenn es mir gestattet ist, heute etwas länger zu Gast zu bleiben, dann nehme ich dieses Angebot sehr gern zu einem späteren Zeitpunkt an. Aber in diesem Moment verspüre ich noch keinen großen Hunger.< entschuldigte sie sich höflich. Doch was sie sagte, stimme, denn in ihrem Bauch rumorte noch immer die Nervosität vor der Wahrheit.

  • Er lächelte sie an und in ihm regte sich etwas, dass er seit dem Tod Valerias nicht mehr verspürt hatte. Dieses junge Mädchen hier vor ihm wirkte auf ihn so hilflos und doch auch stark.


    "Natürlich ist es dir gestattet." sagte er. "Jedenfalls unter der Bedingung, dass du aufhörst mich mit 'Senator' anzusprechen. Nichtmal in Rom wurde ich zuletzt so sehr auf meinen Stand reduziert."


    Er lachte ein wenig.

  • Etwas bestürzt und daher hohl klingend fiel sie in sein Lachen ein. Doch es war sehr deutlich zu merken, dass sie unbeholfen in dieser Situation steckte, denn ihre Augen waren trotz des Lachens fragend in seine Augen gerichtet. Sie mochte diesen Mann. Er stürzte allerdings auch eine ihrer wichtigsten Thesen um. Nämlich die, dass der höhere Stand für sie immer völlig unerreichbar bleiben würde. Nun saß sie, selbst im Stand der Plebeier noch zur unteren Schicht gehören, hier einem Senator gegenüber. Einem Senator, den sie nicht einmal als solchen bezeichnen durfte. Hier nahm ihr Lächeln wieder ehrliche Züge an.
    >Ich werde versuchen daran zu denken, Senator.< zwinkerte sie nun neckisch und frohen Mutes. Dieses Mal waren ihre Worte ohne Angst. Er würde sich bei Missfallen schon dagegen erwehren.

  • "So, wir sollten jetzt vielleicht mal mit unseren Nachforschungen anfangen." sagte er voller Elan und versuchte sie damit anzustecken.


    Er stellte seinen Becher auf den Tisch und machte sich auf den Weg zur Tür. Er drehte sich noch um und streckte ihr seine Hand entgegen. "Darf ich bitten, junges Fräulein?"

  • Ganz gelang es ihm nicht, sie damit anzustecken. Doch der kleine Funken Hoffnung in ihr erglomm wieder und mit einem warmen Lächeln ergriff sie seine Hand - wo auch immer es nun hingehen würde. Sie hatte ihre Naivität wirklich schon vor langer Zeit abgelegt, aber bei ihm konnte sie nicht auf ihren Verstand hören. Vielleicht mochte es ihm nicht gefallen, aber er hatte etwas derart väterliches - oder großväterliches - an sich, was ihr 'Gegenwehr' unmöglich machte. Rasch nippte sie noch einmal an dem nicht verwendeten Becher um dann hinter ihm aus der Tür hinauszustolpern.
    >Wo finden denn unsere Recherchen statt? Ich meine, wie findet man dergleichen heraus wie wir es tun wollen?< warf sie flugs ein.

  • Als Mhorbaine die Culina betrat, waren die dort befindlichen Personen gerade damit beschäftigt sich gegenseitig übelste Schimpfwörter in germanischer sowie gallischer Sprache an die Köpfe zu werfen. Wieder etwas, dass er in Italia vermisst hatte, denn dort würde es sowas sicherlich nicht geben. Er ging zu einem Tisch wo er sich einen Becher mit Wasser füllte und setzte sich dann mit seinem Becher auf einen Hocker, von wo er den Maiordomus, den Koch und die Köchin bei ihrem Disput beobachtete. Niemand schien Notiz von ihm zu nehmen und so genoss er eine Weile die Vorstellung. Über das eine oder andere Wort musste er schmunzeln und als der Maiordomus durch Zufall seiner ansichtig wurde, stellte er seinen Becher zur Seite und erhob sich.


    "Ich melde mich zurück." sagte er, als der Maiordomus ihn noch immer leicht irritiert anschaute.


    "Wie lange bist du schon da?" fragte der Maiordomus.


    "Ich bin eben erst zurück. Allerdings schon lange genug um mich hier durchaus über euch zu amüsieren."


    "Es ist nicht wonach es aussieht." sagte der Maiordomus entsetzt.


    "Du weisst ja gar nicht wie es aussah." sagte Mhorbaine lachend.


    "Aber..." Mhorbaine unterbrach den Maiordomus mit einer Handbewegung.


    "Es ist mir auch recht egal was hier passiert ist während ich nicht da war. Wo treibt sich denn der Vilicus rum?"


    Der Maiordomus schüttelte den Kopf. "Den habe ich schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Keine Ahnung, wo der ist und ob er noch da ist."


    "Merkwürdig. Naja, er wird sich schon wieder zeigen. Gab es irgendwelche Vorfälle während ich weg war?"


    "Nichts ausser ein paar Probleme mit den Bienen, aber das lag am Winter und ist völlig normal. Ansonsten ist hier alles so wie immer."


    "Na dann ist ja gut." Er ging auf die Tür zu. "Ich werd mich mal umsehen." sagte er und ging.

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