Petronia Fabia

  • Etwas früher als geplant hatte sich Valeria im Tempel eingefunden und in den Unterrichtsraum begeben. Der Tisch war bereits gedeckt und sie überflog noch einige Aufzeichnungen, während sie auf ihre Schülerin wartete. Livia war noch nicht in Germania angekommen; und so konnte sich Valeria den ganzen Tag Fabia widmen - oder zumindest so lange, bis es beiden zu viel wurde und sie keine Lust mehr hatten. Gedankenverloren griff sie nach dem Becher mit Saft und trank kleine Schlucke.

  • Ebenso bedacht, wie sie am Vortag den Raum betreten hatte, kam sie nun in den Unterrichtsraum. Sie trug eine frische dunkelgrüne Toga und hatte das Haar gewaschen und gekämmt.
    Mit einem Lächeln blickte sie zu Valeria.


    "Guten Morgen." begrüßte sie ihre Lehrerin freundlich und sah dann zum Tisch.
    Sie trat näher zu Valeria heran und konnte es nicht lassen, wieder einmal einen neugierigen Blick auf deren runden Bauch zu werfen.

  • "Guten Morgen", erwiderte Valeria, als Fabia eintrat. Sie bemerkte den Blick auf ihren Bauch und musste grinsen.
    "Ja...sei froh, dass du nicht so viel zu tragen hast!" meinte sie.
    "Aber gut, dass du da bist....ich bin schon halb verhungert."
    Valeria zwinkerte Fabia zu und legte ersteinmal die Unterlagen weg, griff sich dann ein Stück Brot mit Käse.
    "Hast du gut geschlafen?" begann sie das Gespräch.

  • "Ja, ich hab gut geschlafen, danke. Und Hunger hab ich auch." meinte Fabia grinsend.
    "Naja, ich denke, es ist bestimmt ein schönes Gefühl, ein Kind zu bekommen. Wer ist der Vater?"


    Da schlug ihre Neugier wieder durch. Aber egal, so schlimm war die Frage ja nicht.
    Sie nahm sich auch eines der Brote und biss davon ab, während ihr Blick abwartend und neugierig auf Valeria ruhte.

  • "Der Vater ist ein Soldat", sagte Valeria.
    "Ich bin schon überfällig. Eigentlich sollte es bald soweit sein", erklärte sie und biss erneut ins Brot. Als sie ausgekaut hatte, fragte sie Fabia:
    "Was weißt du über Diana?"

  • "Um ehrlich zu sein, habe ich mich noch nicht so sehr mit den Wesenheiten der Götter beschäftigt und mein Wissen ist beschränkt."


    Sie wurde leicht rot. Wie peinlich war es, dies zugeben zu müssen, wo sie doch Sacerdos werden wollte.
    Fabia blickte zu Boden und seufzte leise.


    Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte, hatte sie doch das Meiste, was sie wusste, bereits gesagt. Sie hatte die Götter bislang immer als einfach da angesehen und die Opfer hatte meist jemand aus der Familia gebracht oder ein Sacerdos.

  • Valeria sah Fabia einen moment an, dann lächelte sie.
    "Das macht nichts, wirklich nicht. Erzähle einfach alles, was du weißt. Ich kann so besser einschätzen, wo ich anfangen sollte", erklärte sie ihr.

  • Sie blickte hoch, noch immer mit geröteten Wangen und sah Valeria an.


    "Das Meiste, was ich weiss, sagte ich euch gestern schon, als ich ankam.. aber es zieht mich eben einfach zu Diana." meinte sie leise und etwas scheu, während sie ihr Brot auf aß und sich etwas Saft einschenkte.

  • Ah, also wusste sie...nun, nichts. Valeria nickte.
    "Gut, dann würde ich sagen, wir fangen ganz von vorn an. Du wirst für die Prüfung zur Popa dieses Allgemeinwissen brauchen, also höre gut zu und mach dir gegebenenfalls Notizen. Wenn du etwas nicht verstehst, frag am besten gleich nach, ich reiße dir den Kopf schon nicht ab."


    Sie zwinkerte Fabia zu und begann, über Diana zu reden.
    "Nun, Diana ist, wie du schon weißt, die Natur- und Fruchtbarkeitsgöttin und Helferin bei Geburten. Sie ist die Zwillingsschwester des Apollo und wird daher auch als Schutzgöttin der Frauen und der Jagd bezeichnet. Ihre Attribute sind das venabulum und eine Stephane im langen Haar. Begleitet wird sie von Hunden oder anderen Jagdtieren. Sie wird meist als eine Frau mit Jagdstiefeln und einer knapp sitzenden Tunika dargestellt."
    Valeria biss nun in eine Nektarine.

  • Aufmerksam hörte Fabia ihr zu und griff nach einem Pergament und einer Feder, um sich Notizen zu machen. Lieber wollte sie alles notiert haben, als das sie am Ende vielleicht etwas vergessen würde.


    Diese Dinge waren wichtig, vor allem, wenn sie wirklich zur Sacerdos ernannt werden würde.
    Sie notierte sich die von Valeria genannten Dinge und hob dann wieder den Blick an. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden, stattdessen lag nun ein konzentrierter Ausdruck in den grünen Augen.

  • Sim-Off:

    Uffz, das dauert immer...muss mich da auch erstmal wieder reinlesen. :D


    Valeria betrachtete erfreut den Ausdruck des Interesses auf Fabias Gesicht und furh fort.
    "Diana ist Jupiters Verbindung mit Latona entsprungen und Jungfrau. Da der Mond ihr heilig ist, ist sie sozusagen das Gegenstück von Ianus, dem Gott des Anfangs und des Endes, der Ein- und Ausgänge, der Türen und der Tore. Sicher kennst du einige Beinamen, die man Diana gibt?"

  • Für einen Moment dachte sie nach, welche Beinamen Dianas sie noch kannte.


    "Man nennt sie auch Trivia, die Dreiwegsgöttin.. und sie hat auch manchmal den Beinamen Cornificiana." meinte sie leise, sich dabei in Gedanken in Erinnerung rufend, weshalb Diana diese Beinamen trug. Immerhin würde sicherlich auch danach noch eine Frage kommen.


    Aufmerksam blickte sie ihre Lehrerin an und notierte sich auch deren letzte Worte über Diana auf ihrem Pergament.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!