Unterkunft der Vigiles

  • Hier befindet sich die Unterkunft der Vigiles zu Mantua.



    Nachdem die Stadt über eine eigene, wenn auch kleine Truppe von Vigiles verfügte, so wollte ich mir nun einmal einen Überblick verschaffen. Es wirkte alles kleiner und beschaulicher als in Rom, doch würde es für uns genügen.


    Die Vigiles hatten keine eigene Kaserne. Wir wollten sie zunächst bei der legion mit unterbringen, doch verwarfen wir den Gedanken. In der Stadt selbst gab es eine ehemalige Stadtvilla, die seit langem leerstand. Diese benutzten wir als Quartier, und die Vigiles sollten sie nach ihren Ansprüchen umgestalten.


    Am Tor klopfte ich.

  • Tiberius hatte sich seit dem Morgen daran gemacht, sich ein kleines Officium mit Blick zur Straße im oberen Stockwerk einzurichten, als es am Tor klopfte. Er sah vom Fenster hinunter und erkannte sofort den Duumvir Titus Aurelius Cicero. Schnell eilte er die Treppe hinunter und öffnete seinem Vorgesetzten das Tor.


    Salve, Titus Aurelius Cicero! Tretet ein! Ich bitte Euch, den Zustand der Räumlichkeiten zu entschuldigen. Wir haben erst begonnen, uns hier einzurichten und fanden allerlei Unrat vor. Wir haben jedoch hier bereits einige Räume zur Arbeit hergerichtet. Wenn Ihr mir folgen wollt...


    Mit diesen Worten führte Tiberius den Duumvir in sein Officium und bot ihm eifrig einen Platz an. Dann setzte er sich hinter seinen Abeitstisch und sprach


    Ich danke Euch nochmals dafür, daß Ihr mich in Eure Dienste genommen habt. Was kann ich für Euch tun?

  • Mein Schmunzeln konnte ich gerade noch hinter einem improvisierten Husten verbergen. Aber ein Optio, der selbst die Tür öffnet, das entbehrte schon nicht einer gewissen Komik.


    "Ich wollte mal sehen, wie Du Dich hier eingelebt hast. Dieses Gemäuer wird sicherlich noch nicht allen Ansprüchen gerecht werden. Wie sieht es denn mit den Gerätschaften aus? Mit Löschinstrumenten und dergleichen. Haben wir die? Oder bedarf es der Anfrage in Rom?"

  • Ich hab die gesamte Mannschaft erst einmal zur Reinigung und zu den nötigsten Reparaturen in Haus und Hof eingesetzt. Es gibt so viel zu tun, da müssen alle mit anpacken. Das Dach ist an mehreren Stellen undicht, Die Kammern für die Zugpferde in den Ställen müssen erneuert werden. Der Abfluß vom Impluvium ist völlig verstopft. Wenn diese Dnge erledigt sind, können wir damit beginnen, die Quartiere, Übungsräume und Officien weiter einzurichten.


    Einen Kesselwagen könnten wir gebrauchen und zwei, nein besser vier gute Zugpferde werden wir beschaffen müssen. Eimer, Schaufeln und Leitern werden wir selbst beschaffen und für unsere Zwecke herrichten können, wie auch die notwendigen Möbel. Natürlich müsste ich wissen, welche finanziellen Möglichkeiten uns dabei zur Verfügung stehen...

  • "Unsere gemeinde ist zum Glück nicht so ganz arm. Ansonsten könnten wir aber auch eine Spendenaktion planen. Wie wäre es mit einer Lotterie*?


    Sim-Off:

    *Historisch wohl nicht haltbar, aber dennoch lustig


    Aus Misenum weiß ich, das die Vigiles dort auch eine große Löschpumpe haben. Die wurde aus Rom besorgt. Ich überlege gerade, ob es wohl ratsam wäre, wenn Du die Vigiles zu Rom aufsuchen würdest."

  • Eine Löschpumpe wäre selbstverständlich ideal. Ich werde deshalb gern in Eurem Auftrag nach Rom reisen. Für die Arbeiten hier während meiner Abwesenheit würde ich einen vertrauenswürdigen Vigilus zur Überwachung benennen und umfangreich instruieren.

  • So hatte ich es mir vorgestellt, denn mich selbst würder keiner ins Lager der Vigiles bringen. Nicht, nachdem ich dort diesen unmöglichen Feuerwehrmann seinerzeit traf.


    "Eine wirklich gute Idee, das mit der Reise nach Rom. Lasse Dir sagen, was wir alles noch benötigen und was der kauf kosten würde. Vielleicht kann Rom eine Truppe zur Ausbildung zu uns schicken.


    Und wenn Du fähige leute benennen kannst, um so besser."

  • Tiberius nickte. Bei einem Besuch bei den Vigiles von Rom konnte er sich genau ansehen wie eine Feuerwache zu funktionieren hatte. Eine bessere Anleitung konnte er nicht bekommen. Schließlich wußte er über sein neues Amt im Moment noch recht wenig.


    Ich werde sogleich mit den Reisevorbereitungen beginnen und die Dienste hier im Haus einteilen. Habt Dank für Euer Vertrauen. Nach meiner Rückkehr werde ich Euch umgehend und umfassend informieren.


    Sim-Off:

    Hab ich denn schon Vigiles oder sind die noch alle NSC?

  • Sim-Off:

    Wenn Du einen realen Vigilus in Mantua finden solltest, dann schließe ihn sofort an eine Kette. Bislang liegen alle Feuer und Diebstähle in Deiner Hand :D


    "So machen wir es." Zustimmend nickte ich und wünschte eine gute Reise. Dann schlenderte ich zurück in mein Officium und erfreute mich an einem schmetterling, der an mir vorüberflog.

  • Tiberius wartete etwas, bis der Duumvir im Gewirr der Straßen verschwunden war. Dann erfüllte seine kraftvolle Stimme die Räumlichkeiten und ließ die Wände vibrieren:


    Lucius Etruscus!!! Luuucius Etruscus!!!


    Ein junger Rekrut kam aus den Stallungen herbeigeeilt und stolperte die Treppe hinauf.


    Oje! dachte Tiberius bei sich. Naja, es muß wohl sein.


    Er winkte den Vigilus in sein Officium und schloß die Tür hinter ihm.


    Ich werde für einige Tage im Auftrag des Duumvir nach Rom reisen. sagte er und musterte den etwas aufgeregt wirkenden Rekruten. Du scheinst mir ein heller Kopf zu sein. Ich möchte, daß Du in der Zwischenzeit hier die Arbeiten beaufsichtigst.


    Das heißt nicht, daß Du hier auf meinem Stuhl oder sonstwo herumsitzen und Dir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen sollst. Du nicht und kein Anderer aus der Feuerwache. Es wird normaler Dienst geleistet und darüber hinaus werde ich Dir eine Liste der Reparaturen geben, die zu erledigen sind. Es gibt sehr viel Arbeit zu leisten und die muß auch in meine Abwesenheit weitergehen.


    DU bist mir in vollem Umfang dafür verantwortlich, daß die Reinigung und die Reparaturen fortgesetzt werden. Ich erwarte schnelle Arbeit von guter Qualität. Ich werde nach meiner Rückkehr alles kontrollieren. Wenn ich mit Dir zufrieden bin, so soll es Dein Schaden nicht sein. Doch wird hier in meiner Abwesenheit gefaulenzt oder geschlampt,und glaube mir, ich werde davon erfahren, dann gnaden Dir die Götter. Haben wir uns verstanden?


    Lucius nickte steif und sagte: Jawohl, Optio Tiberius Lupus!


    Gut. Dann laß die Truppe in der Eingangshalle antreten, damit ich ihnen auch klarmachen kann, daß sie Deinen Anweisungen zu folgen haben.


    Lucius nickte erneut und verließ das Officium. Tiberius Lupus nahm eine Schriftrolle aus dem Regal und begann, für Lucius Etruscus aufzuschreiben, was in den Tagen seiner Abwesenheit zu erledigen war.

  • Tiberius Lupus betrat die Kaserne, blieb einen Moment stehen und sah sich um. Er war nur wenige Tage in Rom, unwahrscheinlich, daß alle Arbeiten, die er aufgeführt hatte erledigt waren. Die Wache am Eingang stand in gespannter Haltung neben ihm.


    "Irgendwas Besonderes vorgefallen während ich weg war?" fragte Tiberius den Vigilus.


    "Keine besonderen Ereignisse, Optio." antwortete dieser.


    "Gut so." murmelte Tiberius Lupus. "Schickt Lucius Etruscus in mein Officium!" befahl er noch, bevor er die Treppe hinaufstieg.

  • Er hatte kaum hinter seinem Arbeitstisch Platz genommen, als es an der Tür klopfte. Auf das "Herein!" des Optio betrat Lucius Etruscus den Raum und machte Meldung: "Salve Optio Tiberius Lupus! Während Eurer Abwesenheit gab es keine besonderen Ereignisse!"


    Tiberius Lupus nickte ihm zu und forderte ihn auf, Platz zu nehmen. "Nun, wie sind die Arbeiten vorangekommen?" fragte er ohne Umschweife.


    Lucius setzte sich langsam und holte die Liste unter seinem Umhang hervor. "Die Verriegelung am Vordereingang wurde gestern hergerichtet. Der Schmied wird morgen erneut erscheinen wegen des großen Tores. Wir haben den Keller vollständig ausgeräumt. Der Gestank im Haus läßt nun langsam nach, wie Ihr vielleicht bemerkt habt.Außerdem haben wir die ersten beiden Etagen komplett gereinigt. Die Dachkammer ist heute dran. Außerdem arbeiten ein paar Vigili am Ausbau der Stallungen."


    Tiberius nahm die Meldung entgegen, ließ sich jedoch seine Zufriedenheit nicht anmerken. "Sind die Betten für die Mannschaftsquartiere und die Schränke, Tische und Stühle für die Officien in Auftrag gegeben?" fragte er.


    "Ich war gestern in der Tischlerei und habe die Bestellung in Auftrag gegeben. Hier ist die Kostenaufstellung." erwiderte Lucius und reichte ein Papyrus über den Tisch. Tiberius warf einen flüchtigen Blick darüber hinweg und murmelte: "Da versucht wohl jemand, auf Kosten der Stadt reich zu werden. Ich werde mit dem Tischler nochmal ein ernstes Wörtchen reden, bevor ich die Abrechnung dem Duumvir vorlege..."


    Zu Lucius sagte er dann: "Du hast gute Arbeit geleistet. Wenn Du so weitermachst, wirst Du schon bald unter den Vigiles aufsteigen in höhere, bessere Positionen. Ich werde mich Deiner Dienste erinnern. Du kannst jetzt gehen.


    Lucius Etruscus grüßte und verließ de Raum. Wieder allein begann Tiberius, sich auf seinen Bericht beim Duumvir vorzubereiten.

  • Tiberius Lupus kehrte aus dem Officium des Duumvir in aufgewühlter Stimmung zurück. Im Innenhof der Caserna sah er Lucius Etruscus, rief ihn zu sich und ging, von diesem gefolgt in sein Officium. Er schloß die Tür hinter dem jungen Mann und bot ihm einen Platz an. Dann setzte er sich hinter seinen Arbeitstisch und schwieg einen Moment nachdenklich. Wie sollte er anfangen?


    „Ich werde einige Zeit in Rom bei den Vigiles verbringen. Mehr als nur ein paar Tage diesmal. Du wirst für die Zeit meiner Abwesenheit wieder mein Stellvertreter sein. Ich lasse Dir alle wesentlichen Anweisungen schriftlich da.


    Die Dienste werden von mir eingeteilt. Du änderst die Einteilung nur, wenn sich einer der Männer verletzt.


    Die Wiederherstellung der Caserna wird weiter vorangetrieben. Ihr beendet die Reinigung, setzt die Reparaturen aus der Liste fort und baut die Räume so aus, wie ich es Dir gleich bei einem Rundgang zeige.


    Nach und nach werden die Handwerker die Möbel und erste Ausrüstungsgegenstände liefern. Du nimmst sie entgegen, prüfst ihre Qualität und leitest die Rechnungen an die Stadtverwaltung weiter. Sag ihnen auch, daß ich nach meiner Rückkehr alles noch einmal prüfen werde. Ich habe eben mit der Tischlerei und dem Schmied gesprochen und ihnen klar gemacht, daß sie an uns nur dann gut verdienen werden, wenn sie gute Ware liefern.


    Wenn alles gut läuft und ich mit Dir zufrieden bin, werde ich für Dich eine Prämie bei der Stadtverwaltung erwirken. Außerdem wird Deine Beförderung bei guter Arbeit wieder etwas näher rücken. Aber ich muß Dich auch warnen: Enttäusche mich nicht. Wenn ihr auf der faulen Haut liegt und den Laden verlottern laßt, dann wird mir das nicht verborgen bleiben und dann sollen Euch die Götter gnädig sein.


    Folge mir nun. Ich werde Dir die geplante Zimmeraufteilung zeigen.“

  • Endlich erreichte Tiberius Lupus wieder die Unterkunft der Vigiles. Die Wache am Eingang erkannte ihn sofort und salutierte. Tiberius grüßte zurück und betrat das Haus. Er warf einen kurzen Blick in den Innenhof, wo er Lucius Etruscus entdeckte, der mit ein paar anderen Vigiles die Vorbereitung der siphones für den Einsatz übte.


    Tiberius schaute ein Weilchen zu und registrierte zufrieden, daß Lucius die Männer unter Kontrolle hatte. Es würde nicht lange dauern, bis Mantua eine schnelle und effektive Feuerwache besitzen würde. Er wandte sich ab und ging die Treppe hinauf zu seinem Officium.


    Alles schien in bester Ordnung. Tiberius nahm einen Griffel und eine Wachstafel und setzte sich an seinen Tisch. Zuerst mußten Dienst- und Ausbildungspläne her. Gleich morgen würde er die Ausbildung organisieren und sich um ein paar Schutzmaßnahmen in den verschiedenen Stadtvierteln kümmern...

  • Kaum jemand konnte mir etwas Nennenswertes über de Verbleib des vigil erzählen. Albinus hatte mir geraten, ihn gleich zu entlassen, aber aus irgendeinem Grund glaubte ich noch an das Gute im Menschen, und so fand ich mich am Morgen dieses herrlichen Wintertages am castellum ein und erklärte der Wache, dass ich mit Tiberius Lupus zu sprechen hätte. Nun war ich gespannt, was ich zur Auskunft erhalten würde.

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