- Officium XXIII

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    So so... Senator Germanicus. Nicht dass er ihn persönlich kannte, doch der Name war ihm recht wohl bekannt, hatte er doch bei seiner Entlassung mitgewirkt.


    "Salve, Senator Germanicus. Nimm doch Platz." Deutete auf den Schimmel links stehend.
    "Wie? Du sprichst von einem Justizirrtum? In Rom? Kaum zu glauben! Oder doch nur jemand, der meint, er sei unschuldig? Davon gibt es ja genügend." Besonders in der letzten Zeit...


  • Sedulus nickte dankend und nahm platz.


    Danke. Nun, nicht jemand, sondern mein Klient und Verwandter! Wenn es irgendwer gewesen wäre, so hätte ich mich sicherlich nicht die Mühe gemacht hier aufzukreuzen.


    Erklärte Sedulus ein klein wenig brummelig.


    Was man ihm vorwirft ist absurd und lächerlich!


    Er machte eine Pause um sich wieder zu beruhigen und den Schreiberling zu Worte kommen zu lassen.

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    "Ein Verwandter also. Absurd und lächerlich." Wiederholte er mit einem eher gleichgültigen Unterton.
    "Wer möchte schon eines seines Gleichen hinter Gittern sehen. Doch bevor ich irgendetwas tun kann, wenn überhaupt, Senator. Wie ist der Name des Verbrechers, ... Verwandten? Was wird ihm vorgeworfen?"



    Sim-Off:

    Habe ein Bild hinzugefügt :)

  • Der Senator ließ sich die Tür öffnen und trat dann gemächlich herein.


    "Salve! Senator Lucius Flavius Furianus, ich bin in einer persönlichen Angelegenheit hier und wünsche eine Audienz beim Augustus.", brach er sofort mit dem Wesentlichen hervor. Warum Zeit vergeuden bei jemandem, welchem es nichts nutzte?

  • Sein Name lautet Paullus Germanicus Aculeo. Ihm wird vorgeworfen, dass er wärend der "Herrschaft" des Salinators zum Procurator Annonae ernannt wurde. Und dass er nicht die Gerteidezufuhr gestoppt hatte, als es zum Krieg kam.
    Wie ich finde sind dies doch recht merkwürdige Anschuldigungen.


    Ja länger Sedulus darüber nachdachte, desto wütender wurde er.

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    Moment einmal..., war nicht dieser Germanicus Aculeo Postbote gewesen? Zumindest brachte er den Namen damit in Verbindung, denn vor über einem Jahr lief jemand mit solch einem Namen ständig im Palatium Augusti umher.


    "Ich bin zwar nicht zum Urteilen berechtigt, da ich die Umstände überhaupt nicht kenne, doch warum sollte ein Procurator Annonae eingesperrt werden? Ist es nicht so, dass es ein ganz normales Amt in der Ämterlaufbahn eines jedes Eques ist? Durch das Amt schuldig? Merkwürdig!
    Getreidezufuhr sagst du? Also ganz unter uns, Senator. Ich erinnere mich, dass ein gewisser anderer Beamter dieser Kanzlei ebenso für das Getreide verantwortlich war, vielleicht könnte er gar der Täter sein?! Ich möchte nicht, dass die Anschuldigung auf mich zurück fällt, du verstehst?"
    Den Namen hatte er mit Mühe und Not verschwiegen, wie gern hätte er den Namen genannt, doch wusste er auch wie dieser Decimus Varenus so drauf war, ihm ein Dorn im Auge ist. Übler Kerl! "Und was soll ich nun deiner Meinung nach tun? Abgesehen vom Freilassen, weil das liegt außerhalb meines Kompetenzbereiches."


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    Er schaute nicht schlecht als der Patrizier eintrat. Vor allem da es sich um Flavius Furianus handelte, einer der vielen der auf der Proskription unter Vescularius stand. Verfolgt und gehasst, derjenige der gar ins Exil verbannt wurde.


    Des Weiteren schien es so, als wäre der Senator einer der besonderen Schützlinge des Augustus. Sodass er dem Senator persönlich den besten Platz anbot, den Korbsessel zurechtrückte, damit bloß der Senator keine unnötige Anstrengung erleiden musste und stellte griffbereit eine Schale Trauben bereit.
    Nun ja... freundlich grüßte er: "Salve, Senator Flavius! Sicherlich wird dir bekannt sein, dass der Augustus aktuell sehr eingebunden ist. Doch werde ich dein Anliegen ganz oben auf die Prioritätenliste setzen lassen. Wann wünschst du einen Termin? Wohl sofort?" Weil sonst wäre er wohl nicht persönlich erschienen. Denn zur einer reinen Terminfindung hätte ebenso ein Brief oder ein Sklave genügt.


  • Der Patrizier setzte sich ruhig und schaute sich ein wenig um. Ein officium, wie jedes andere. Nicht besser, nicht schlechter.
    Von den Trauben rührte er jedoch keine an. Nicht, dass er sie nicht mochte, sogar zu sehr, so dass ihm zumindest in den nächsten zwei Stunden der Appetit ordentlich abhanden gekommen war. Zumal er auch eine Diät einzuhalten hatte.


    "Ich weiß, dass dem Augustus nach weitaus wichtigeren Dingen, als mit einem alten Mann zu sprechen, der Sinn trachtet. Dennoch würde ich ihm diesen kleinen Gefallen gerne abringen. Sofort klingt recht fordernd, sagen wir mal in nächster Zeit. Ich wollte ohnehin noch kurz in die Basilika und mich eintragen lassen - wenn also der Termin in ein paar Stunden eingeräumt werden könnte, wäre ich sehr erfreut.", natürlich hätte er dies auch postalisch erledigen können, doch die Neugier, was dieser Abschaum von Salinator, für räumliche Veränderungen oder gar Strukturelle nach sich gezogen hat, interessierte ihn ungemein. Das wollte er persönlich erleben. Zeit hatte er ja sowieso.

  • Tja, dass frage ich mich allerdings auch! Und so ist es!


    Schnaubte Sedulus. Er hatte müh und not sich zurück zu halten.


    Wenn dem so wäre, warum sitzt dann dieser Beamte nicht auch im Carcer? Und vorallem, wenn man meinem Verwandten nichts nachweisen kann, sollte er nicht im Carcer sitzen! Ja, ich verstehe!


    Sedulus Augen wurden immer schmaler.


    Ich weiß nicht was du tun kannst, aber wenn du schon nichts tun kannst, so bringe mich zu jemanden der dies tun kann! Und sag mir jetzt nicht, dass es dieser Tribunus Duccius Vala ist. Von dem komme ich gerade!


    Sedulus beugte sich in einer man könnte schon sagen drohenden Haltung in Richtung des Beamten.
    Was war das hier, ein Kindergarten? Unschuldige wurden verhaftet, wärend vermeindlich Schuldige noch auf freiem Fuße waren.

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    Dass der Senator die Weintrauben nicht anrührte, deutete der Beamte, dass diese wohl nicht angemessen waren. Immerhin kannte er kaum einen Römer der sich solch ein Angebot, vor allem ohne jegliche Kosten verbunden, nehmen lies.


    "Ich werde mein Bestes tun, Senator. Wie gesagt stehst du ganz oben auf der Liste. Sollte der Termin wirklich in wenigen Stunden zustande kommen, dann wird ein Sklave dich in der Basilika aufsuchen und wenn es doch eine etwas längere Zeit benötigt, wird dich ein Brief in deiner Casa erreichen. Villa Flavia Felix?"


    Er stand auf. "Senator!"

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    Kein Kommentar. Hatte doch der Notarius bereits zu viel preisgegeben.


    "Gewiss nicht zum Senator Duccius Vala. Doch werde ich den Verantwortlichen informieren lassen..." Ob der Imperator selbst, oder sein Vertreter der Praefectus Urbi, oder... oder... Mal schauen. "...der berechtigt ist, deinen Verwandten freizulassen. Sei dir sicher, dass die Kanzlei stets versucht die Anliegen seiner Bürger gar ehrenhaften Senatoren umzusetzen.


    Senator, mehr kann ich nicht tun! Außer dass ich dich bitte darauf zu vertrauen." Kaum zu glauben, aber manchmal arbeiten auch die Mühlen der Kanzlei blitzartig schnell. :P


  • Sedulus versuchte ein Lächeln aufzusetzen, doch gelang es ihm nicht wirklich.
    Schließlich fiel ihm da noch Dives und seine Bitte ein.


    Das freut mich zu hören. Wenigstens etwas Positives in diesem ganzen Schlamassel hier.
    Eine Frage habe ich allerdings noch. Was ist mit den ganzen Iuliern? Ich habe gehört es würden auch einige von ihnen im Carcer sitzen.


    Mal sehen was er hier zu hören bekam.

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    Die Frage konnte ihm regelrecht egal sein, er gehörte nämlich dieser Familie nicht an.


    "Ja, ich hörte davon. Doch die genaueren Vorwürfe kann ich dir nicht nennen. Der logische Menschenverstand sagt mir aber, zu recht? Waren sie doch unter Salinator Günstlinge. "


  • Sedulus zuckte mit den Schultern. So genau wußte er dies nicht.


    Gut, dann will ich dich nicht länger von deiner Arbeit abhalten.


    Entgegnete Sedulus.


    Dann noch einen schönen Tag und danke für deine Hilfe! Vale.
    Ach, da fällt mir doch noch etwas ein. :D


    Wenn er schon einmal hier war, so konnte er ja gleich nach einem neuen Posten anfragen.


    Wie du vielleicht weißt, bin ich unter Salinator mein Amt als Curator operum publicorum los geworden. Gibt es zur Zeit ein vergleichbares, eines Senators würdiges Amt welches verwaist ist?

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    Tatsächlich?


    "Danke, Senator. Die Kanzlei steht für jedermann offen, alle Anliegen werden schnellmöglichst bearbeitet." Füge er mal wieder am Ende eines Besuches die Standardfloskel an, bevor er zu einer weiteren Bittschrift griff.


    Wie, nun doch nicht? Bisher dachte er immer, dass nur kleine Mädchen nerven können, wohl doch auch in die Jahre gekommene Senatoren.


    "Nun, dein altes Amt steht weiterhin zur Verfügung, Senator. Salinator besetzte es nicht neu, ihm waren so viele Amtsträger ein Dorn im Auge." Qualität vor Quantität, aber nur in Verbindung mit dem totalen Unterwerfen und blindlings Folgen. "Der Posten des Curator Viarum müsste ebenso frei sein, nachdem Senator Octavius zum Curator Rei Publicae erklärt wurde. Oder eben als Curator Aquarum, der aktuelle Amtsträger zählt zu den engsten Vertrauten von Salinator. Eine Frage der Zeit bis er sein Amt wohl niederlegen muss. Oder beabsichtigst du Rom zu verlassen?" Schöner Mist... War er doch froh darüber kurz vor dem Ende des Gespräches zu sein.


  • Sedulus überlegte kurz. Als Curator Aquarum würde er seinen neuen Klienten als Aquarius mit ins Boot holen können, und es wäre mal ein anderes Aufgabengebiet.


    Wenn es machbar wäre, dann bitte Curator Aquarum.


    Fasste sich Sedulus kurz.

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    Sind wir auf einem Basar?!


    "Senator, wenn ich solche Entscheidungen treffen könnte. Wäre ich wohl kaum als Notarius tätig. Ich kann höchstens einen Sklaven entsenden, der den Procurator unterrichtet, der wiederrum den Augustus informiert. Du würdest auf jeden Fall Post erhalten."


  • Das ist mir bewußt Notarius!


    Entgegnete der Senator.


    Wie dem auch sei, so wäre ich dir dankbar, wenn du dem nachkommen würdest.


    Lächelte Sedulus.


    Und das soll es nun wirklich von meiner Seite aus gewesen sein.


    Verkündete Sedulus.


    Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und vielen dank für die Mühe die ich dir gemacht habe. 8)


    Mit diesen Worten und einem kurzen Nicken verließ Sedulus schließlich das Officium.
    So, dass wäre also geschafft.

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