Augustus verehrte Apollo als seinen Beschützer. Drei Jahre nach der Schlacht bei Actium läßt er Apollo auf dem Boden des kaiserlichen Palastes (in solo privato) auf dem Palatin einen Tempel bauen (Apollo Palatinus) und die bis dahin in den Kellern des Jupitertempels auf dem Capitol lagernden Sibyllinischen Bücher in diesen Tempel überführen. Die Sibyllinischen Bücher - Weissagungen - soll König Tarquinius Superbus von einem alten Weib (Sibylle von Cumae) erworben haben. Anfangs von zwei, später von 15 Priestern behütet, wurden die Sibyllinischen Bücher noch in der Kaiserzeit konsultiert.
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Eine wichtige Aufgabe war den Schülern des Mars zugefallen. Sie sollten die Tempel der römischen Götter besuchen und ihren Zustand überprüfen. Ihm waren die Tempel des Apollon zugefallen. Spontan waren ihm zwei eingefallen: Der Apollontempel am Palatin und der Sosianus. Er begann hier am Apollon Palatinus. Wie immer, wenn er eine Tempel betrat war er von der praesentia der Götter überwältigt, so dass er ersteinmal schweigend betete.
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Zum vereinbarten Zeitpunkt ( ) taucht Livias Sänfte mit pünktlichen 5 Minuten Verspätung vor dem Tempel des Apollo auf. Sie wird abgesetzt und entsteigt dem Transportmittel. Interessiert sieht Livia an dem eindrucksvollen Gebäude empor. Dann fällt ihr Blick kurz auf den wartenden Sklaven, den sie zum Besorgen der Opfergaben abgeschickt hat. Er muss jedoch noch warten und bekommt einen entsprechenden Wink.
Livia selbst rafft kurz ihr schlichtes, doch sündhaft teures und elegantes Kleid und macht sich dann auf den Weg die Stufen empor in den Tempel hinein. Ein weiterer Sklave folgt ihr geschwind und spricht einen der anwesenden Apollo-Priester auf den Verbleib von Flaccus an.
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Flaccus hatte noch den Ausblick des Palatin genossen. Als er pünktlich 5 Minuten vor vereinbartem Termin am Tempel erschienen war, hatte er seine Schwester nicht ausmachen können. Doch alarmiert durch die Sänftenträger vor dem Eingang des Tempels, als er diesen wieder passierte, erkannte Flaccus die Ankunft Livias. So ging er, wenn auch in gemächlichem Schritt, zum Eingang des ehrwürdigen Hauses, um seine Schwester dort anzutreffen. Und so näherte er sich ihr langsam von hinten.
Livia, Schwester, hast du alles vorbereiten lassen? Ich hoffe deine Sklaven haben die richtigen Opfergaben beschaffen können. Schließlich muss alles stimmen, um das Wohlwollen Apolls zu erreichen!
Flaccus Stimme wirkte eindringlich und ernst, um Livia auch von der Wichtigkeit dieses Opfers zu überzeugen. -
Livia zuckt zusammen und dreht sich mit einem leicht vorwurfsvollen Lächeln zu ihrem Bruder um.
"Flaccus, Bruder, wo sind deine Manieren? Schleichst du dich immer so leise an, um die Besucherinnen eures Tempels zu erschrecken?"
Sie verkneift schmunzelnd sich die Bemerkung, dass er vielleicht gerade deswegen noch keine Ehefrau gefunden hat.
"Ich gehe davon aus, dass alles seine Richtigkeit hat. Anderenfalls werde ich den Sklaven auspeitschen lassen müssen. Natürlich wurden die Gaben noch nicht von fachmännischem Auge begutachtet und beurteilt. Wärst du so freundlich?"
Wie selbstverständlich nimmt Livia seinen Arm und lässt sich von Flaccus wieder hinaus vor den Tempel führen, wo der Sklave bereits geduldig wartet. Er hat scheinbar tatsächlich ein annähernd weißes Kalb auftreiben können. Zusätzlich steht neben ihm ein mittelgroßer Korb, in welchem sich auf Livias Geheiß gebackene Opferkuchen befinden, sowei ein großer Bund bunter Blumen. Auch eine Amphore feinsten Falerners wird von einem weiteren Sklaven argwöhnisch bewacht. Livia ist es fast zu schade um den guten, teuren Tropfen, doch Flaccus würde sicher kein Erbarmen mit ihr zeigen. Mit fragendem Blick wendet sie sich ihm nun wieder zu und wartet darauf, dass er alles mit seinem starken Hang zu Übergenauigkeit und Perfektionismus überprüft.
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Verzeih, dich zu erschrecken war nicht meine Absicht.
Flaccus lächelte Livia an und geleitete seine Schwester nach draußen, um sich die Opfergaben an Apoll anzusehen. Da war das weiße Kalb, ein männliches Tier, wie Flaccus bei näherer Betrachtung deutlich feststellen konnte. Die Opferkuchen, um die Aufmerksamkeit des Gottes im Vorfeld zu erlangen, wunderbar. Da war der Wein, der dem Kalb vor dem Opferzeremoniell über den Kopf gegossen wurde, und ein großer Bund Blumen.....BLUMEN? Flaccus Miene verzog sich unmerklich. Hatte er nicht Lorbeer gesagt? Seiner Schwester waren die Lorbeergewächse vermutlich zu eintönig und so hatte sie sich wohl flux für die bunteren Blumen entschieden, anstatt auf ihren großen Bruder zu hören. Aber da sie ihn so liebevoll anlächelte und alles extra besorgt hatte, wäre es ihm wohl nicht im Traum eingefallen, sie jetzt auch noch zu kritisieren. (;))
Sehr gut, du hast alles besorgt und es sieht gut aus. Wir müssen nur auf den Priester warten, der für uns die Opferung vollzieht.
Er reichte ihr die Opferkuchen, da diese die leichtesten waren und bat sie mit einer Handbewegung und einem Lächeln, die Stufen hinaufzugehen. Als Livia sich umdrehte erfror sein Lächeln schlagartig und Flaccus nahm die Blumen und schlug sie dem Sklaven vor die Brust. War doch niemand anderes da, so war er nun der Schuldige. -
Livia ist sichtlich überrascht, dass er nichts auszusetzen hat. Erfreut beschwert sie sich noch nicht einmal, dass sie den Kuchen tatsächlich selber tragen soll und nimmt den Korb gehorsam auf den Arm. Ihre Blicke wandern wieder am Tempel empor, so dass sie von der Maßregelung des Sklaven nichts mitbekommt und langsam die Stufen erklimmt. Sobald Flaccus ihr nachkommt wendet sie den Kopf leicht zur Seite und spricht ihn wieder an.
"Was passiert eigentlich anschließend mit dem Kuchen und dem vielen Fleisch? Meinst du, wir müssen lange auf einen Priester warten?"
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Flaccus nahm die Amphore Falerner und trug sie in den Tempeleingang. Das Opfertier müsse der Priester holen und dabei schauen, ob es sich richtig verhält und der Gott das Opfer annimmt. Doch was wäre, wenn das Klab nicht wollte? Das Opfer wäre dahin und Livia sicher unglaublich enttäuscht und mürrisch. Daran wollte Flaccus jetzt lieber nicht denken, sicher würde alles gut gehen.
Der Kuchen, Livia, wird verbrannt, und das Fleisch wird von den Priestern zubereitet. Der Wein wird vor der Zeremonie über das Opfer gegossen.
Er nickte Livia zu und schaute sich dann um....eigentlich hatte er sich darum gekümmert und gleich würde sicher auch ein Priester kommen.
Hab ein wenig Geduld, Schwester, ich bin sicher, dass wir nicht lange warten müssen. -
Livia seufzt bedauernd, wartet bis Flaccus die Amphore wieder abgestellt hat und drückt ihm dann ganz selbstverständlich den Korb in den Arm. Sie schaut sich im Tempel um.
"Wir werden uns bis dahin schon noch die Zeit vertreiben. Wie gefällt es dir eigentlich hier? Bist du oft im Apollo-Tempel, oder immer bei Merkur?"
Lächelnd fällt ihr Blick wieder auf ihren Bruder.
"Wie war der Conventus, während der Parentalia?"
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Flaccus schaute kurz verdutzt, als er plötzlich den Korb mit den Opferkuchen in seinem Arm wiederfand. Er atmete einmal tief und stellte diesen dann vorsichtig vor sich auf den Boden.
Nein, in der Regel bin ich in den Lehrräumen des Mercurius, wo ich von dessen sacerdos ausgebildet werde. Ich freue mich aber schon sehr darauf, hier auf dem Palatin, direkt neben der domus Augustana, in diesem von Augustus erbauten Tempel des Apoll zu dienen und dem Gott zu huldigen. Es ist ein wunderschöner Bau mit dem schönsten Ausblick in Rom. Als commentarius werde ich vielleicht schon bei Opfern behilflich sein können, vielleicht auch mal hier. Bisher lerne ich die grundlegenden Dinge des cultus.
Dann erinnerte er sich an den conventus zurück.
Es ging direkt zu Beginn hochher. Offensichtlich gefiel so manchem sacerdos die neue Regelung unserer Verwandten Claudia nicht.
Flaccus verzog eine Augenbraue nach oben. -
Ein alter Priester des Apollo bemerkte die zwei Neuankömmlinge und ging ruhigen Schrittes auf die Beiden zu.
"Salvete, Kinder. Wie kann ich helfen?"
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Livia hört ihrem Bruder aufmerksam zu und will gerade etwas erwidern, als ein alter Priester auf sie zutritt. Sie erschrickt leicht, als er sie plötzlich anspricht, wendet sich jedoch mit einem freundlichen Lächeln zu dem Mann um.
"Salve, Sacerdos. Wir sind gekommen um dem großen Apollo ein Opfer darzubringen."
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Der Priester hörte nicht sonderlich gut und doch entschlüsselte er die Bitte.
"Aaah, Apollo also. Nun, braucht ihr Hilfe oder einfach nur einen Aufpasser?"
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Das Opfer soll von einem Priester durchgeführt werden, damit alles seinen rechten Weg nimmt.
Flaccus nickte dem alten Mann zu -
Der alte Priester schritt voran zum Hauptaltar des Tempels mit der Kultstatue davor.
"Was wollt ihr denn opfern, Kinder?"
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Sim-Off: Davon höre ich zum ersten Mal, aber es scheint doch plausibel.
Habe editiert.
Wir opfern ja einen Ziegenbock, da ist der Hammer wohl nicht vonnöten. Wäre es ein Stier, so müssten wir mit einem Beil die Sehnen der hinteren Läufer durchtrennen, damit er a) nicht wegläuft b) sich auf den Boden fallen lässt und keine Personen verletzt c) es ist somit einfacher zu schneiden, als wenn man das Tier mit einem Hammerschlag in Rage versetzen würde.Der Popa nahm nun das Opfermesser und hielt den Ziegenbock, zusammen mit einem Tempeldiener fest.
Fragend sah er zum alten Sacerdos."Agene?"
Der Alte überhörte ihn fast, stieß jedoch ein "Age!" hervor.Sogleich durchschnitt der Popa gekonnt dem Tier die Kehle. Nun spritzte das Blut ein wenig und ein weiterer Tempeldiener kam mit einer Schüssel herbeigelaufen. Das Blut floss nun dorthin ab und man wartete geduldig, bis sich das Tier nicht mehr regte und ausgeblutet war.
Anschließend machte sich der Popa daran dem Tier den Bauch aufzuschneiden und das mit aller Sorgfalt, da man die vitalia auf keinen Fall verletzen durfte.
Er war fertig.Der alte Sacerdos sah dies und stieß einen leichten Seufzer aus, murmmelte noch ein paar Worte und begab sich zum Tier. Er wusste genau, was nun passieren würde. Er würde mit dem Kopf hineinkriechen, würde sich schmutzig machen und die Kleidung, sowie auch sich selbst, waschen müssen.
Aber es war ja seine Bestimmung und Apollo würde ihn schon entlohnen für die Opfer, welche er stetig brachte.
So forschte der Alte nun in den Tiefen des Tieres herum. -
Gespannt wartete Flaccus nun ab, was der alte Priester sagen würde. Hier und jetzt entschied sich, ob Apoll das Opfer annehmen würde oder es ablehnte. Er stand da, doch trotz seiner inneren Aufgeregtheit versuchte er gegenüber Livia Ruhe auszustrahlen, wie es sich für einen ehrenwerten Römer gehörte.
Der weitere Verlauf des Opfers war nun ganz Apoll überlassen, dessen Urteil beide abzuwarten hätten.Sim-Off: edit: ach ja, wir opfern aber von Beginn an schon ein Kalb, kein Ziegenbock! Der war zu klein!
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Sim-Off: Mea culpa...ein Kalb, natürlich. Damit das mal auch ein wenig spannender abläuft schreibe ich mal Apollo an, ob er nicht Lust hätte hier zu posten.
Der alte Sacerdos hustete und überprüfte die vitalia akribisch genau. Die Hälfte der Organe war er schon durchgegangen und hoffte, dass Apollo die restlichen mit keinem Makel versah.
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Apollo schaute gerade nachdenklich auf die umherwuselnden Menschlein herab und grübelte über den künftigen Standort eines besonders schönen Felsbrockens, da fiel ihm vor seinem Tempel auf dem Palatin plötzlich etwas auf. Tatsächlich, da schienen ihm ein paar Menschen etwas opfern zu wollen. Er lauschte und bekam etwas von einem Ziegenbock mit. Irritiert näherte sich der Gott und erkannte erleichtert, dass er sich geirrt hatte und es sich um ein prächtiges Opferkalb handelte. Neugierig sah er dem alten Priester über die Schulter und hegte ernsthafte Zweifel, ob dieser Sacerdos tatsächlich einen Makel erkennen würde, wenn einer da wäre...
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Der alte Sacerdos erhob sich wieder in die aufrechte Position.
Noch eine Weile schaute er sich das Tier an, erhob seine blutigen Hände jedoch und rief."Litatio!"
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