Ein Duumvir in Rom

  • Lustig ein Liedlein trällernd, zog ich durch die Märkte. Ein paar seltene Handschriften konnte ich soeben ergattern, und nun schaute ich mich um, ob es hier ein paar delikate Oliven gäbe. Seit dem Conventus zu Rom bin ich ein Freund dieser Kügelchen geworden.

  • Knirpsend und knuspernd, manchmal knackend, so schnabulierte ich meine Kügelchen, als ich eine unsanfte Erhebung auf dem Boden feststellte. Es war etwas kleines und hügeliges, auf dem mein Fuß zu ruhen gedachte. Und ein pfeifendes Geräusch irritierte mein Ohr, so dass ich mich umsah.



    Es schien der Fuß einer kleinen, wenn auch temperamentvollen Frau zu sein, auf dem der meinige zu ruhen geruhte.


    "Oh, mir scheint, ich wagte einen Fehltritt."


    Schnell knackste ich die letzte Olive weg.

  • Messalina war sauer, natürlich war das ein Fehltritt, war das in Rom sitte das jeder auf ihren Füßen rumlatschte? Das tat doch alles weh. X(


    Dann schaute sie sich den Mann näher an, er schien nobler Herkunft zu sein, Senator war er nicht, aber zumindestens Patrizier, das war ja schoneinmal etwas. Sie setzt ein freundliches, verzeihendes Lächeln auf.


    >>Ja, den tatets du. Doch es ist nicht so schlimm, doch wie gedenkst du nun Widergutmachung zu Leisten?<<


    Witzelte sie.

  • Humor schien sie ja zu haben, und mir fiel auf, das ich noch immer auf ihrem Füßlein stand, worauf ich meinen dezent zur Seite schob.


    "Ich hoffe, es ist noch alles dran, und wir können uns ohne die Cohortes Urbanae einigen?"


    Ich witzelte zurück.


    "Ich heiße Aurelius Cicero und besuche gerade Rom."


    Dezent musterte ich die junge Frau

  • Messalina lachte dezent über den Humor des Aureliers. Ah, Aurelier war er also, eine recht angesehene und konservative Patrizierfamilie Roms, so könnte sich dein Tritt villeicht doch noch für Messalina lohnen.


    >>Mein Name ist Helevetia Messalina ehrenwerter Cicero. Was suchtst du denn im Herzen des Reiches?<<

  • Sie musste grinse, das war wirklich ein lustiger Kerl.


    >>Ich bin Helvetia Messalina, geborene Fabia Messalina des patrizierischen Zweiges, doch nun lebe ich bei meinem Vater, Helevetius Geminus, du kennst ihn villeicht?<<

  • >>Du wirst erstaunt sein wie viele ihn nicht kennen und wieviele mich schon mich schon verwechselten.<<


    Sie erinnerte sich an die Ereignisse vor der Casa Iulia.


    >>Ja richtig, auch wenn ich es nun nicht mehr bin.<<


    >>Verräterpack<<, dachte sie.

  • >>Nein, mein leiblicher Vater hat mich vor kurzem adoptiert.


    Doch sage wo wohnst du? Was tust du?<<


    Fragte Messalina interessiert und hoffte eine möglichst ihr gefallende Antwort zu erhalten.

  • Ich dachte noch kurz über die familiären Verhältnisse nach, bevor ich dann zur Antwort kam.


    "Ich bin Duumvir von Mantua, wo ich auch meist wohne. Auch wenn die Aurelia in allen größeren Städten Anwesen hat, so ist doch Mantua ganz nach meinem Geschmack. Dort lässt es sich frei atmen.


    Doch die Neugierde hat nicht nur eine Mutter, sondern auch einen vater. Ergo bin auch ich gespannt, mehr von Dir zu erfahren. Was tust Du so, ehrst Du gar die Götter als Sacerdos?"


    Dem Gewand nach nicht, doch möglicherweise wäre es ja ihre Berufung gewesen.

  • >>In den ehrenhaften Gegenden dieser wundervollen Stadt kann man auch frei Athmen, sei dir da sicher.


    Hast du viel zu tun als Duumvir dieser Stadt? Ist es eine große Stadt?<<


    Nicht das sie das wirklich interessierte, aber Männer redeten gern davon was sie am Tag tun.


    >>Nein, ich richte mich momentan noch in meiner neuen Familie ein.<<


    Das war zumindestens teilwesie die Wahrheit.

  • Ich wurde hellhörig. Nicht, weil ich erstaunt darüber war, das jemand die Luft Roms als angenehm empfand. Nein, ich fragte mich, ob dieses Treffen tatsächlich ein Zufall war, oder aber es einen Hintergrund gab. Ich wollte deshalb nicht direkt auf die Frage antworten und meine eigentlichen Pläne dezent bedeckt halten, vor allem die, die mich heute nach Rom führten. So versuchte ich eloquent, zu bagatellisieren.


    "Oh, nein, Mantua ist eine kleine Gemeinde voller Gläubiger Menschen. Hier in Rom findest Du hinter jeder ehrwürdigen Fassade einen Gegner, der seinen Dolch gezückt hält. Nicht so bei uns."


    Ich musste gerade daran denken, wie treffend meine Metapher war. Sich in der Familie einrichten, das klang für mich eher wie, ich verprasse alles und fröne dem Nichtstun.


    "Wenn Du gestattest, so werde ich Dich ein wenig über den Markt geleiten, so das wir weiterreden können. Auch wird Dein Fuß dann in größerer Sicherheit sein."

  • >>Die Zeiten in denen der Dolch die fürchterlichste Waffe ist, sind schon sehr, sehr lange vorbei. Das glaube mir Cicero.<<


    Seine Art kam ihr aufeinmal etwas... verlogen vor, sie würde sehen was kommen würde, doch etwas Misstrauen konnte nicht schaden.


    >>Natürlich es wäre mir eine Ehre dich begleiten zu können.<<


    Villeicht würde sie ihm ja auch etwas kaufen, hoffte sie.

  • Sim-Off:

    Oje, ich habe ja nicht einmal ein Konto. Ihr Frauen, seufz, Ihr seid ja alle gleich 8o;)


    "Welche Waffen sind es denn derzeit, die besonders gefährlich sind? Die der Frauen?"


    Ich reichte ihr nach alter römischer Sitte meinen Unterarm und war gespannt, was sie wohl sagen würde. Sie schien mir sehr, nunja, sehr realistisch zu sein.

  • >>Das wüsstest do wohl gern oder? Ich bin doch keine Närrin das ich dir das verrate, die anderen Frauen jagen mich doch dann nackt durch die Straßen.<<


    Zwinkert sie ihm zu und nahm sein körperliches Angebot an.

  • Ein Bild erschien vor meinem geistigen Auge, dessen Reize mir sehr real erschienen. Doch ließ ich mir nichts anmerken und überhörte diese bemerkung geflissentlich. Aber ihre Hände sahen sehr schön aus, das viel mir auf.


    "Hmmm, ich hatte gehofft, ich könnte von Dir lernen." Ich zwinkerte.

  • >>Auch ihr Männer habt ja eure Waffen, auch das weiß ich zu genau!<<


    Merkte sie an. Plötzlich erblickte sie ein Schuckgeschäft und verliebte sich schon vom Weitem in die Auslage.


    >>Könnten wir dort hingen?<<


    Mit ihrem süßesten Lächeln zeigte sie auf das Geschäft.

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