Ein Vollmond erhellt die kleine Ecke in der Schule in der Su Cheng vor längerer Zeit seinen "Trainingspfahl" aufgestellt hatte. Keuchend sah man davor eine Gestallt hin und her springen, kurze Meidbewegungen machend und immerwieder hörte man das dumpfe Klatschen wenn Haut auf Holz trifft.
Ich stand jetzt schon eine ganze Stunde vor dem Pfahl und versuchte meine Nahkampffähigkeiten zu verbessern.
Nein. Eigentlich war das gelogen.
Eigentlich müsste es heissen: Ich stand schon eine ganze Stunde vor dem Pfahl und drosch auf die Demonen meiner Vergangenheit ein. Auf alles Böse, was mir während meiner fluchtartigen Reise aus der Provinz Noricum bis nach Hispanien passiert ist, Auf jeden Menschen der mir schaden wollte.
Die Wunden auf den Händen bluteten. Die Haut war aufgerissen- war zermahlen worden zwischen Knochen und Holz. Schweiss strömte aus jeder Pore meines Körpers, lief mir in die Augen und sorgte dafür, dass die Wunden auch richtig brannten.
Ich legte all mein Können in diese Übung. Schlug mit den Fäusten, mit der Handfläche, mit den Knien und Beinen, krallte die Finger ins Holz.