Ein schöner Augenblick, an dem ich teilhaben durfte. Ich freute mich für meinen Bruder, der augenscheinlich sprachlos war. Aber es war keine Sprachlosigkeit aus Mangel an Geist, sondern eine resultierend aus der unerwarteten und gleichzeitig bedeutsamen Situation heraus. Und wieder fand ich es gut, welche Worte er schließlich fand, um seinen Dank auszudrücken. So ähnlich hätte sich sicherlich auch Soph geäußert. Schon mehrmals war mir aufgefallen, dass die beiden einiges gemeinsam hatten, dabei waren sie nur Cousins.
Alsbald nahm mein Onkel aber alle Aufmerksamkeit in Anspruch, weil er für mich aus unerklärlichen Gründen den Moment so abrupt abbrach, indem er mit der Erklärung Arbeit zu haben – ich wollte ja nicht an einen Vorwand denken – überraschend das Zimmer verließ.
Verwundert blickte ich ihm hinterher, suchte sogleich wieder den Blickkontakt zu Corvinus und hob fragend die Augenbrauen.
„Ich kann nicht sagen warum, aber an so dringende Arbeit, bei der er nicht gestört werden darf, kann ich irgendwie nicht glauben. Ob er traurig ist, weil er keinen eigenen Sohn hat? Was meinst du, können wir vielleicht etwas für ihn tun?“