Die Tücken des Pankration

  • Ich betrat die Palästra und sah mich um. Keine bekannten Gesichter. Oder doch?

    Einmal editiert, zuletzt von Spurius Sergius Sulla ()

  • Der Aufenthalt in den Thermen versprach nach einem überstandenen Tag der Grundausbildung Erholung und Besinnung. Das warme Wasser wirkte wie ein Jungbrunnen für erschöpfte Muskeln, während der Aufenthalt in den unangenehmeren Kaltbecken den Schmerz manch einer Prellung lindern konnte.
    Obwohl die Schwertübungen des Tages schmerzende Blasen an den Händen des jungen Constantius hinterlassen hatten, war er gewillt wenigstens einen Blick auf die sportlichen Aktivitäten in der Palästra zu werfen.
    Ruhig und fast unauffällig lehnte der junge Iulier an einer der marmornen Säulen und betrachtete die Sportfläche

  • Mein Trainingspartner und Trainer in Personalunion war natürlich Grieche. Strabon, mein Mann für alle Fälle. Vater hatte mich einst für die in Roma nicht sehr beliebte Art der Ertüchtigung begeistert und mich und meinen Bruder schon in frühen Jahren beim Raufen kaum aufgehalten. Er, Strabon, aber auch Spurius (

    Sim-Off:

    Das wäre jetzt eine längere Geschichte...

    war schneller als ich, also ein guter Partner dem ich die Hand zum Gruße reichte. Ein Gebet an die Götter und wir gingen auf Kampfabstand...

  • Die dargebotenen Übungen, Kämpfe waren sicherlich bisher nicht von schlechter Qualität gewesen und auch die Quantität war ausreichend um keine Langeweile in Constantous aufkeimen zu lassen. Dennoch waren seine Gedanken nicht von den Darbietungen gefesselt. Ließen ihm Zeit über Wichtiges, Unwichtiges und Belangloses zu sinnieren.
    Doch ein neuer Kampf sollte dies schnell und grundlegend ändern. Mit vielem hätte der junge Iulier gerechnet – und seiner Phantasie waren wirklich kaum Grenzen gesetzt – doch Eques Spurius Sergius Sulla hier zu erblicken und dazu noch in einem Kampf, der nicht mit schmeichelnden Worten ausgetragen wurde, war für Constantius eine wahre Überraschung.
    Hatte Constantius eben noch locker an einer Säule gelehnt dagestanden und anteilnahmslos das Geschehen verfolgt, sollte er nun seine Haltung straffen und den Blick gebannt auf Sulla richten.
    Immerhin bekam er ein Geschenk dargeboten. Er konnte einen ganz besonderen Widersacher beobachten und studieren. Seine Fähigkeiten einschätzen und vielleicht die eine oder andere Schwäche erkennen können. Hätte er in diesem Moment eine Wachstafel bei sich geführt, er hätte sie in diesem Moment hervorgeholt und jede Bewegung dokumentiert.

  • Sulla (sehr nervig), ein Eques,
    Strabon, Athen (ziemlich groß).
    Beißen und Genitalien
    Kratzen verboten. — Nun los!

    Ob sie wohl seelisch sehr leiden?
    Sulla ist blaß und auch Strabon.
    Warum fühlen die beiden
    Wechselnd einander den Puls?

    Angstlich hustet jetzt Sulla.
    Darauf schluckt Strabon Cachou.
    Sulla will Strabon jetzt schupsen.
    Ha! Nun greifen sie zu.

    Packen sich an, auf, hinter, neben, in,
    Über, unter, vor und zwischen,
    Statt, auch längs, zufolge, trotz
    Stehen auf die Frage wessen.

    Doch ist hier nicht zu vergessen,
    Daß bei diesen letzten drei
    Auch der Dativ richtig sei.

    (Ruf des Schiedsrichters.)

    Wo sind die Beine von Strabon?
    Wem gehört denn das Knie?
    Wirr wie lebendige Sülze,
    Mengt sich die Anatomie.

    Ist das ein Kopf eines Eques?
    Oder Gesäß aus Attika?
    Jeder versucht Repressalien,
    Jeder läßt keinen entfliehn.

    Hat sich der Schiedsmann bemeistert,
    Lange parteilos zu sein;
    Aber nun brüllt er begeistert:
    »Sulla, stell ihm ein Bein!

    Zwinge den Mann mit den Nerven
    Nieder nach Sitte und Jus.
    Kannst du dich über ihn werfen
    Just wie im Leben, dann tu's!«



    Der Kampf endete nach zähem Ringen unentschieden, wobei Strabon die bessere Technik und Sulla eine fast schon enervierende Zähigkeit bewies.

  • Welch Schauspiel die beiden Kämpfer doch darboten. Auch wenn Constantius die Form des ungeregelten Zweikampfs nicht sonderlich zusagte, so gestand er beiden Kämpfern Anerkennung für ihre Entschlossenheit zu.
    Nicht viele solcher Kämpfe hatte er bisher beobachtet – auch wenn sie ihn stark an die Raufereien mit seinen Brüdern erinnerten – doch hatte er so manche Geschichte über brechende Knochen, viel Blut und unschöne Tritte gehört.
    Jedenfalls schien in diesem Kampf Fortuna den beiden Kontrahenten hold zu sein und es gab anscheinend keine größeren Verletzungen. Und scheinbar auch keinen eindeutigen Sieger.
    Ein Umstand, der Constantius mit Zufriedenheit erfüllte. Einen siegreichen Sulla hätte er nur ungern gesehen, aber eine Niederlage wünschte er ihm ebenso wenig. Immerhin hatte sich dieser tapfer gehalten.


    Die Beobachtungen lehrten dem jungen Iulier, dass sein Gegenüber scheinbar viele Talente besaß und mit allen Wassern gewaschen war. Sollte es einmal zu einer Auseinandersetzung kommen, so war sich Constantius nun sicher, sollte er sich vorsehen, auf die Einhaltung von Regeln und Zurückhaltung durfte er nämlich nicht hoffen.

  • Nachdem ich mir den Staub ein wenig abgeklopft hatte reichte ich Strabon die Hand, hielt aber sofort inne als ich urplotzlich Constantius neben einer Säule stehen sah. Ich nickte ihm kurz zu, gab Strabon einen Wink und ging dann auf Constantius zu.


    Salve Gaius Iulius Constantius. Ich hoffe mein kleiner Kampf hat euch nicht zu sehr gelangweilt.


    Ich reichte ihm meine Hand

  • Im Grunde kam es wie es kommen musste. Man hatte ihn entdeckt. Ließ ihm nicht seine Position als stummer Beobachter. Constantius löste sich aus seiner entspannten Haltung, in der er sich gegen die Säule gelehnt hatte und nickt Sulla zu, als dieser auf ihn zukam.


    „Salve Eques Spurius Sergius Sulla. Ich muß gestehen ich war von eurer Darbietung überrascht. Es war ein...interessanter Kampf.“


    Er löste die abwehrende Haltung seiner verschränkten Arme auf und ergriff die zum Gruß dargebotene Hand und schüttelte sie.

  • Man muss doch auf alles mögliche vorbereitet sein wenn man in diesen Zeiten bestehen will. Manch früher leichtes Unterfangen gerät derzeit vielleicht aus den Fugen und man selbst unter die Räder der Geschichte. Den nicht mehr ganz so schraubzwingigen Griff registrierte ich mit einem Lächeln


    Was machen die Deinen? Ich hoffe es geht euch gut.

  • „Wahre Worte sprichst du. In diesen Zeiten muss man in der Tat auf alles vorbereitet sein. Und vor allem muss man wohl noch die eine oder andere Überraschung parat haben, will man nicht im Strudel der Zeit untergehen. Und mich hat dieser Kampf eindeutig überrascht. Selten sah ich überhaupt ähnliche Kämpfe hier in Rom. Sagt es doch den meisten Römern doch nicht so zu wie den Griechen. Wie hast du zu diesem Kampfstil gefunden?“


    „Den Meinen geht es recht gut. Habt Dank für eure Nachfrage. Der Götter Schutz ist ihnen gewiss“, sprach Constantius höflich lächelnd und fügte in Gedanken an ...“und ebenso mein Schutz!“


    „Ich hoffe den Deinen ergeht es ebenfalls gut? Es gibt hoffentlich keinen Grund zur Klage“


    Für seine Verhältnisse hielt sich Constantius tapfer auf dem Schlachtfeld des höflichen Wortgeplänkels. Ein Feld, das er stets zu meiden versuchte, aber in diesem Moment wohl nicht entkommen konnte.

  • Duch Strabon unseren griechischen Hausdiener...


    Ich nickte Strabon zu...


    http://www.gens-sergia.de/graphic/avatare/strabon.jpg....der zurück nickte


    Ich war es irgendwann leid von ihm erzogen zu werden. ;)
    Wir sehen uns in der Casa...
    worauf Strabon verschwand


    Du sprichst von Schutz für die Deinen, das ist sehr löblich doch ist Deine Aufgabe tatsächlich so schwer? Ich habe zwei Schwestern, eine adoptierte Nichte und eine Cousine im Alter um die 17. DIE bedürfen des Schutzes. Ihr habt eine Schwester in einem Alter in dem sie allein wegen ihrer Lebenserfahrung auf sich aufpassen kann. Darum beneide ich euch ;) Trinkt ihr einen Becher mit mir? Ich müsste mich nur kurz im Bade kultivieren.

  • „Kann diese Aufgabe denn jemals enden? Gewiss ist meine Schwester vielleicht die stärkste Person, der ich bisher begegnen durfte. Und ebenso wird sie mit allen Widrigkeiten des Lebens umgehen können, doch warum sollte die Familie sie diesen Widrigkeiten aussetzen, wenn ein schützender Schild sie davor bewahren könnte. Ihr etwas von der Last des Lebens nehmen könnte? Ist es dann nicht egal wie erfahren und stark sie ist? Denn selbst der stärkste Mensch kann unter einer zu großen Belastung brechen oder zumindest leiden.
    Es ist somit also nicht einmal eine schwere Aufgabe, sondern eine erfüllende. Ebenso wichtig und bedeutsam wie für den Schutz des Reiches zu kämpfen.“


    Auch wenn Constantius gewahr wurde, dass sein Enthusiasmus in zu mehr gesprochenen Worten verleitet hatte, als er eigentlich preis geben wollte, sollte das beständige Lächeln nicht von seinem Gesicht weichen.


    „Ein Becher Wein würde mir munden. Deshalb sage ich nicht nein.“

  • Ich verabschiedete mich kurz und reinigte mich von der Kampfbahn um dann sogleich zurückzukehren.


    Das Problem bei meinen Lieben ist das ich als Mann die Widrigkeiten manchmal nicht von den nötigen Erfahrungen unterscheiden kann. Wo wird Schutz zur Last? Wo Obhut zur Bevormundung? Das empfinde ich oft als schwierig, wenn nicht sogar unlösbar. Wie entscheidest Du es? Was schirmst Du ab und was läßt Du an Deine Lieben heran?


    Taverna Apicia?

  • „Ich verstehe das Problem“, sprach der junge Iulier,
    „Die Lektionen des Lebens können manchmal sehr hart sein. Doch ist es schädlich, wenn eine geliebte Person diese Erfahrungen nicht erdulden muß. Kann es dann Last sein? Ich vertraue stets auf meinen Instinkt. Eine Gefahr zu erkennen, ist für einen aufmerksamen Beobachter oft schon früh möglich.“


    Constantius verharrte einen Moment und fügte dann an:


    „Im Weg zu stehen wäre sicherlich eine Last. Doch zur Seite zu stehen und im Falle eines Falles da zu sein, ist etwas anderes. Bürden werden geteilt, doch kein goldener Käfig errichtet. Es ist wie mit einem Scutum. Man trägt es in den Stunden mit sich herum, wenn eine Gefahr zu erwarten ist. Und in den wenigen Momenten der Überraschung, wenn man ohne Schild dasteht, vertraut man auf die bald nahende Hilfe.“


    Constantius nickte


    „Ja die Taverna Apica führt einen vorzüglichen Wein und oft sind sogar noch ein paar Tische frei.“

  • Zitat

    Original von Caius Iulius Constantius
    „Ja die Taverna Apica führt einen vorzüglichen Wein und oft sind sogar noch ein paar Tische frei.“


    Was wir auch sogleich ausnutzten
    -->Der Beginn einer großen ...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!