Tiberius Matinius Iovianus

  • Helios fragte sich ob es so schwer war ein wenig Fantasie zu entwickeln und das Wissen über die Geräte dort einzusetzen.


    "Du hast deine Geräte, die Eimer, die Decken, die Hakenstange und die Übrigen. Du hast auch von dir selbst, teilweise von mir, ihre Funktionen erläutert bekommen. Du musst wissen wie und wann man das Wissen einsetzt. Hier und jetzt, nämlich."


    Mit den Armen vor der Brust verschränkt sprach er weiter.


    "Ich gebe dir eine kleine Hilfestellung, die du dann ausbaust.
    Als erstes würde ich die Hälfte der Centurie aufteilen, welche sich dann die hamae nimmt und das Feuer mit diesen zu löschen versucht. Den anderen Teil der Centurie teile ich sogleich nochmals in zwei Teile, von denen der eine alle brennbaren Gegenstände um die Häuser entfernt, natürlich mit den Hakenstangen und Äxten. Nun fahre du fort, was machst du mit dem anderen Teil der geteilten Centurie?"

  • Ein Hoffnungsschimmer, welcher ihn zu einem Lächeln zwang.


    "Richtig, so hätte ich es getan. Nun stelle dir vor, dass dort keine Menschen sind, das Feuer nur in den unteren Geschossen wütet. Was machst du...zb. mit dem Dach?"

  • Helios nickte.


    "Man macht gar nichts, denn oben ist es sowieso zu gefährlich."


    Nun, was könnte man noch in dies Szenario einbauen?
    Helios grübelte und sagte anschließend mit einem Grinsen.


    "Und was machst du mit den Nachbarhäusern, welche noch nicht Feuer gefangen haben?"

  • Helios musste nun wieder einmal feststellen, dass dieser Mann Details nicht mochte. Doch dies war unabdingbar für einen reibungslosen Ablauf. Man musste alle Details durchgehen, sie in Gedanken erläutern und in Frage stellen.


    "Und wie versuchst du das Feuer fernzuhalten?"


    Hakte er noch einmal nach und hoffte, dass der Mann langsam verstand, wie es Helios gerne erläutert haben würde.

  • Helios wog den Kopf hin und her.


    "Gute Idee. Aber zuerst würde ich mal einige Gegenstände, brennbare, zwischen den einzelnen Häusern entfernen. Oder auch Schnüre und Seile würden dein Vorhaben zu nichte machen, wenn du sie nicht entfernst. Außerdem hast du die in Alaun getränkten Decken, auch die Leitern. Du musst daher Männer auf die Dächer klettern lassen, die diese dann mit den Decken bedecken. Das hat zur Folge, dass Funken das Dach nicht mehr entzünden können und du die Häuser bewahrt hast. Zwar kommt es vor, dass das Feuer trotzdem überstpringt, sei es durch große Windböen oder Sonstiges, doch im Normalfall solltest du das Weiterverbreiten damit unterbunden haben."


    Nachdem dies gesagt, ging er ein Stück weiter.


    "Folge mir."


    Am Ende des Platzes waren Holzphäle aufgestellt, daneben lagen Holzgladii, auf die Helios deutete.


    "Was glaubst du, was ich nun mit dir vorhabe?"

  • "Du nimmst dieses Gladius."


    Er zeigte auf jenes.


    "Und wirst sogleich merken, dass es dem Original in nichts nachkommt, außer dem Gewicht. Es ist schwerer, als das echte Gladius, doch dient es uns hier primär zu Ausbildungszwecken und hat den Vorteil, dass auch deine Armmuskulatur somit gefördert wird."


    Nun zeigte sein Zeigestock auf den Phal.


    "Ein römischer Miles schlägt nicht von der Seite, er sticht zu. Das, Probat, wirst du nun üben. Fragen?"

  • "Nein Centurio!"


    Doch es erscheinte ihm etwas komisch. Er musste mit einem Holzgladius in einen Holzpfahl stechen. Aber er fragte nicht nach er tat es einfach.


    Er rutschte ein paar mal ab.........und es war nicht leicht.


    Tiberius machte das eine weile und blickte immer kurz zum Centurio Helios, um zu sehen wann es aus ist.

  • Helios nickte.


    "Das war mir klar, denn lange hält das keiner aus. Nun läufst du noch eine langsame Runde, ruhst dich aus."


    Und er selbst ging einige Schritte weg, um einiges vorzubereiten.

  • Helios holte, wie jeder Centurio, spätestens in diesem Augenblicke seine Vitis hervor, den kleinen Zeigestock aus Elfenbein.
    Mit diesem ging er nahe an den Holzphal und lächelte.


    "Da uns Vigiles das Kämpfen Spass macht, werden wir die Übung nun ein wenig komplizieren. Oben am Holzphal, kannst du dir vorstellen, ist der Hals des Gegners. Warum der Hals? Weil der Kopf ein einziger Knochen ist und es deinen Gegner nicht sofort töten kann, wenn du auf die Stirn zielst. Darum der Hals, da er weich und leicht zu durchstehen, außerdem sehr empfindlich und lebensnotwendig ist. Hier unten..."


    Er zeigte leicht unterhalb der Mitte.


    "Hier sitzte der Bauch. Wir stechen nicht ins Herz, da das Herz von Knochen umgeben ist, die den Gegner durchaus sehr gut schützen können. Daher zielen wir auf den weichen Bauch, der doch ziemlich leicht zu druchstechen ist.
    Ziel der Übung ist es dich auf diese Stellen zu trainieren, deine Bewegungen zu verfeinern, besonders auf diese Stellen hin. Ich zeige nun mit der Vitis auf die Stelle, wohin du zu stechen hast. Je schneller du bist, desto besser, denn nur so bleibst du am Leben.
    Und warum das Ganze? Weil es unsere Pflicht ist als Vigiles nachts auf Patrouillie zu gehen. Fragen?"

  • "Nein keine fragen!"


    Tiberius freute sich, endlich mal wieder kämpfen und das war kein problem für ihn, denn beim harten Gladiatorentraining hatte er viel gelernt.


    Tiberius schlug zu und das nicht schlecht. Manchmal rutschte er ab. Doch seine Kraft ließ wieder nach. Der Holzgladius war schwer. Zwischendurch machte er kurze pausen, atmete tief und schlug langsamer.....

  • Helios beobachtete das Bestreben des jungen Mannes, den Holzpfahl zu spalten, ohne je einen Befehl zur Vollführung bekommen zu gaben.


    "Ähm..."


    Stammelte er etwas baff, wurde aber seiner Erstaunung Herr.


    "Stop! Dir hat keiner den Befehl dazu gegeben, richtig?!"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!