CS| Triclinium

  • Auch wenn die anderen Mitglieder der Familie wohl noch etwas zu brauchen schienen, begannen Lydus und zwei weitere Sklaven das Essen aufzutragen.


    Lydus kam zu mir und sprach mich an:
    Mein Herr, da nun mehr Leute als geplant hier speisen, reichte es nicht die Ente von gestern zu servieren, da bin ich auf den Markt gegangen, konnte da aber "nur" noch Poularden ergattern, ich hoffe Ihr seid mir nicht böse, Herr"


    Ich antwortete ihm, lachend:
    "Nein, Lydus, Du hast wieder alles richtig gemacht, daher verzeihe ich DIr ja auch so manche Grummeleien. Heute ist ein wichtiger Tag, ein festlicher Tag. Darum sind die Poularden gerade gut genug!"


    Dann wandte ich mich Preziosa zu:
    "Bevor die Validus und Glaucia auch noch hereinkommen, wollte ich Dir noch sagen, dass ich es echt schön finde, dass Du hier, bei mir, bist. Denn so wird aus einem normalen Tag ein Fest", dabei lächelte ich sie so charmant wie ich nur konnte an.

  • "Doch, doch, Preziosa, ich setze mich gleich, ich wollte nur erst noch schauen, ob wir nicht zur Feier des tages einen falerner trinken sollten.",


    sagte ich und schenkte Preziosa und mir den köstlichen Falerner ein. Dann setzte ich mich, beziehungsweise legte mich auf die Liege, an der der Pater familias das Essen einzunehmen pflegt.

  • Ich sah Marcus auf der Liege und konnte nicht wiederstehen, mich mal auf die Liege hinzusetzen, wo er sich hingelegt hatte und sah zu ihm hinunter.


    Danach probierte ich den Wein/Getränk was er mir eingeschüttet hatte.


    Schmeckt das aber lecker.


    Ich sah lachend auf ihn hinunter.

  • "Das stimmt, das ist mit der beste Wein, den Du in Roma bekommen kannst...Doch erzähl mal, wie ist es Dir ergangen in der laaangen Zeit, die wir uns nicht gesehen haben. Hast Du jemand aus Deiner Familie getroffen?"

  • Ich sah ihn an, als wenn ich nen sagen wollte und schüttelte den Kopf.


    Ich habe gestern und heute keinen aus meiner Familie gesehen.


    Ich legte mich mal neben ihn und sah ihn an.


    Naja ganz der beste Wein ist das auch nicht. Kennt ihr einen Ripassa?


    Man konnte sehen, wie mir das Wasser im Mund zusammenlief.


    Ich habe ihn mitgebracht, der steht auf den Tisch dort drüben.


    Ich deutete mit dem Zeigefinger auf die Flasche und lächelölte ihn dann zart an.


    Ich habe ihn selber gemacht.

  • " Dann wollen wir ihn mal für einen Moment aufbewahren, wenn wir mal unter uns sind, oder?", sagte ich, stand auf nahm die Amphore stellte sie an eine andere Stelle, wo sie sicherlich nicht aus "Versehen" getrunken würde und setzte mich auf die Liege neben Preziosa.

  • Ich wusste nicht so genau wie mir geschieht. Ich hatte über die Sache geschlafen und nichts hat sich verändert. Preziosa hatte ein Leuchten in mein Gesicht zurückgebracht, das ich schon für immer vergraben geglaubt hatte, so
    ergriff ich ihre Hand und küsste sie (die Hand) und sagte zu ihr (Preziosa):


    "Preziosa, wir kennen uns erst sehr kurz und doch empfinde ich viel für Dich, wie viel weiß ich noch nicht. Ich kann Dir nur sagen, dass meine Augen und mein ganzes Gesicht von einem Glanz erfüllt sind, der mich glücklich macht: Dein Lächeln, deine Augen, dein Antlitz. Doch lass uns nichts überstürzen. Ich muss über uns mit meinen Söhnen reden und wenn sich das was wir fühlen verstärkt, muss ich bald auch mit Deiner Familie reden. Bis dahin müssen wir uns aber ein wenig benehmen, verstehst Du?,


    sagte ich in einem Tonfall, der eine merkwürdige Mischung aus Freude, Ernsthaftigkeit und Anspielungshaftigkeit war.

  • Sie schaute mich an und sagte nichts.... da sagte ich es noch einmal anders:
    "Preziosa, meine teure, was ich sagen wollte ist, dass ich verwirrt bin oder vielleicht auch verliebt, aber ich habe solche Gefühle schon lange nicht mehr gefühlt und wie gesagt, das verwirrt mich alles etwas.

  • "Doch das bin ich aber, Preziosa. Ich habe Dir vielleicht noch nicht genug über mich erzählt, das will ich jetzt nachholen, damit Du verstehst, warum ich verwirrt bin:


    Als ich so alt war wie Du, verliebte ich mich über alles in Flavilla, meine Ehefrau. Wir bekamen schnell zwei Kinder, Spurius und Sextus, die wir unsere beiden kleinen Sullas nannten, wegen der schönen Alliteration, und lebten einige Jahre in einem Glück, das einfach zu glücklich war, als dass die Götter, die ja manchmal eifersüchtig erscheinen auf das einfache Glück der Menschenkinder, es nicht durchkreuzten. So geschah es, wie das Schicksal es wollte, unser schönes Landhaus am Meer wurde von Piraten überfallen und diese verschleppten meine beiden Söhne und töteten Flavilla, nachdem sie Dinge mit ihr angestellt haben - vor meinen Augen -, die zu sehen kein Mann mit ungebrochenem Herzen übersteht. So war ich denn nun allein. Und anstatt mich sofort auf den Weg zu machen, wenigstens meine beiden Söhne aus der Hand dieser Verbrecher zu befreien, vergrub ich mich in meiner Trauer und erst die Philosophie und der Glaube an die Götter bracht emich langsam auf den Weg zurück, der mich jetzt nach Roma gebracht hat, wo mir die Götter meine Söhne zurückgeschenkt haben. Doch Flavilla können selbst die Götter mir nicht mehr schenken.


    Nun tauchst Du auf. Und ich weiß nicht, was ich fühlen kann oder soll. Darf ich überhaupt noch einmal mein Herz verschenken, kann ich es? Ich weiß es nicht. Darum bin ich verwirrt."

  • Ich hörte ihm ganz aufmerksam zu und als er zu Ende gesprochen hatte, legte ich meinen Zeigefinger auf sein Herz, sodass die Spitze von meinem Finger zum Herz deutete.


    Nun, da sitzt was und dem musst du vertrauen. Was sagt dein Herz? Lass dein Herz sprechen. Manchmal vernebelt der Verstand einen die Gefühle, doch worauf wir vertrauen müssen ist das Herz. Also, was sagt es zu dir?

  • "Nun ja das ist nicht ganz so einfach. Mein Herz hat in sich eine Sehnsucht, aber ich kenne das Ziel dieser Sehnsucht nicht... Weißt Du, ich habe viel über das nachgedacht, was man die Seele nennt. Und ich schließe mich der Meinung an, dass diese unsterblich ist, dass sie also nach dem Tod des Körpers weiterlebt, dass mit dem Tod nicht alles aus ist..und dass Liebe die Verbindung und die Kommunikation zweier Seelen ist. Also kann man so richtig nur eine Person lieben.", sagte ich nachdenklich.

  • "Zum einen ist der Mensch nicht nur ein ens emotionale sondern und cvor allem ein ens rationale und zum anderen so möchte ich es mit den poetischen Worten sagen: Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust.", sagte ich und frug mich in meinem Herzen, ob sie mich verstünde.

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