Ein wenig feiern...

  • "Auf dich bei den Vigiles."


    Antwortete er lächelnd und stieß gegen den Becher des Mannes.
    Ein neues Mitglied, gut, dass er heute hierher gekommen ist. Nun müsste er noch etwa ein paar hundert male hierher kommen und einige Zenturien wären wieder voll. ;)

  • Ein kurzes Nicken gab mein Einverständnis, auch wenn es gar nicht von Nöten gewesen wäre. Auf mich bei den Vigiles ... ich hoffe, dass wird eine gute Zeit!


    Dann stoßen wir auf das an! erwiderte ich grinsend, während mein Becher den seinen berührte und ich danach einen großen Schluck aus dem Becher nahm, um es in gewisserweise zu vollenden. Dann war es das also ... mein Dienst bei der CU ging so schnell vorübr und nun werde ich zu den Vigilen gehen. Wie schnell sich doch alles ändern konnte.

  • Der Becher Klang erfreute ihn nicht minder und so folgte auch ein hastiger Schluck.


    "Die Uniform unterscheidet sich nicht allzu viel, wie du sehen kannst. Ich werde mal mit dem Praefectus sprechen, ob man dir den Eignungstest ersparen könnte, welchen du ja schon bei den Cohortes abgelegt haben solltest. Der unsrige ist schon etwas anders, aber bei einer Versetzung dürftest du dich solch einer Last wohl nicht stellen müssen. Aber wir werden sehen, ich werde mit ihm sprechen."


    Nun schien es konkreter, ernster zu verlaufen, als noch vor einigen Minuten es der Fall gewesen war.
    Souverän führte er den Becher wiederum zu den Lippen und trank. Ein wohliges Gefühl des süßen Gifts auf der Zunge abperlen zu lassen - solcher Tage konnte es ruhig mehr geben.

  • Aber abgesehen von den körperlichen Übungen, also Kampf, Ausdauertraining, gibt es ja wohl noch einige theoretische Dinge, die ich nachholen müsste. In Sachen Feuerbekämpfung meine ich. Wie ich nun mit enflohenen Sklaven oder merkwürdigen Gestalten nachts umgehen muss, werde ich wohl wissen... fragte ich. Besonders bei der Feuerbekämpfung wird es wohl einige spezielle Dinge geben. Man wird ja wohl nicht einfach nur überall Wasser hinschütten. Es geht schließlich auch um darum, dass man Brände an der Ausbreitung verhinder muss und solche Dinge. In diesen Sachen kenne ich mich höchstens flüchtig aus.


    Wieder hob ich den Becher, nur um zu merken, dass dieser leer war. Ich schaute mich nach dem Wirt um, der aber anscheinend nochimmer weg war. Schulterzuckend wandte ich mich wieder "meinem neuen Centuio" zu und wartete auf seine Antwort.

  • "Das wird die Grundausbildung sein, die unsere Probati machen müssen, du jedoch nachholst. Ich werde dich schon einweisen."


    Sagte er sicher, obwohl er in diesem Moment merkte, dass ihn damals keiner einwies. Man setzte wohl voraus, dass er bei der Classis und in Achaia genug gelernt habe. Zwar stimmte das nicht, aber ihm war es auch egal, denn er vertiefte sich schon damals in die Bücher und beobachtete die Ausbildung der Probati, wusste daher genug ums Feuerlöschen.

  • Abermals nickte ich, bevor ich endlich am anderen Ende des Tavernenraums den Wirt fand und ihm zuwinkte, damit er Nachschub brachte.


    Dann werde ich es wohl schnell schaffen, wenn du mich einweist. erwiderte ich zuversichtlich.


    Komm, ich geb dir einen aus ... zur Feier des Tages! und mit diesen Worten füllte der, inzwischen angekommene, Wirt beide Becher, damit wir sie wieder leeren konnten.

  • Vermutlich wollte er sich einen gewissen Vorteil daraus erchaschen, wenn er Helios einen ausgab.
    Keine so schlechte Idee, doch Helios zog es vor das Private hinter dem Kastelltor zu lassen und war nur durch gute Leistungen und Aufopferung zu gewinnen.


    "Du wirst nur die Feuerübung durchstehen müssen, denn das Konditions-, sowie auch das Kampftraining hast du bereits absolviert."


    Und er nahm den Becher freudig entgegen, führte ihn zum Mund und trank.

  • Nur die Feuerübungen also ... Na da war ich ja beruhigt. Wenn ich nochmal das Ausdauer- und Kampftraining hätte absolvieren müssen, dann hätte ich wahrscheinlich gestreikt. Nein ... das alltägliche Training als Miles ist meiner Meinung nach nichts im Vergleich zu dem, was wir als Probti machen mussten. Ich war wirklich beruhigt...


    Diese Feuerübungen sind wohl theoretisch, wie auch praktisch, oder? Sprich, werde ich auch das eine oder andere Feuerchen löschen?! Vorrausgesetzt, sie konnten Übungsfeuer unter Kontrolle halten, aber sie waren schließlich Spezialisten darin, da brauchte man sich wohl keine großen Sorgen machen.

  • "Natürlich."


    Sagte er lachend.


    "Du wirst es theoretisch, sowie auch praktisch durchgehen müssen. Besonders als Anwärter auf den Optionenrang."


    Und noch ein Schluck folgte, schließlich war er auch durstig. Doch mit der zunehmden Häufigkeit des Becherstemmens drückte seine Blase immer mehr.

  • "Naja, das hatte ich mir auch schon gedacht ... wäre ansonsten etwas ... sinnfrei."
    Ich nippte nocheinmal an meinem Becher, um ihn nicht wieder so zügig zu leeren, wie ich es zuvor getan hatte, denn schließlich ging der viele Wein nicht nur in mein Gemüt, sondern vorallem in meinen ledernen Beutel unter der Tunika, der nur allzuleicht das Klippern von einigen Metallmünzen offenbarte. Noch ein paar Becher mehr und ich hätte bald meinen ganzen Wochensold verprasst ... darauf war ich natürlich nicht besonders scharf.

  • Der Junge schien das Trinken wohl bald einstellen zu wollen, was ihm nur recht war, denn er hatte schon zu viel intus.


    "Naja, ich gehe dann mal zum Essen über. WIRT!"


    Schrie er an die Theke und zwinkerte diesem zu.


    "Etwas deftiges zu essen, schnell!"


    Wieder drehte er sich zu dem jungen Mann und lächelte.


    "Das Militär begleitet dich immer, auf jedem Schritt. Selbst hier kann ich die Befehlsform nicht unterlassen - doch es hilft wie du siehst."


    Denn schon kam der Wirt angelaufen und stellte den großen Eisenteller ab.


    "Willst du auch was? Ich bezahle."


    Fragte er den Miles und nahm schonmal den ersten Bissen vom saftigen Schenkel.

  • Mit einem kleinen Schuss Überraschung folgten meine Blicken dem Centurio zur Theke hin und hafteten einen Moment dort.Unmerklich fuhr ich bei seinem unerwarteten Kommandoton zusammen und konnte mich nun schon rühmen, den Tonfall meines neuen Vorgesetzten zu kennen. Ob dies von Vorteil war, ließ ich erstmal dahingestellt.
    Das Militär begleitet dich immer, auf jedem Schritt. Innerlich schmunzelte ich. War das vielleicht einer der geborenen Anführer, oder wurde er zu einem solchen Anführer gedrillt? So oft ich auch angeschrien wurde und so viele Sanktionen für schlechten Dienst ich bisher auch erhalten hatte ... in aller Öffentlichkeit grundlos solch einen Befehlston zu verwenden kam mir sehr fremd vor und mir schauderte es bei dem Gedanken, es bei nahestehenden Person zu tun ... beispielsweise bei Nadia. Die Vorstellung, wie er allerdings so mit Frauen, ob bekannt, oder unbekannt, umsprang zauberte mir nun aber doch ein Grinsen auf die Lippen, welches ich nicht verhindern konnte.


    Liebend gern ... Etwas essbares. Ein wahrer Segen, denn ich hatte in den letzten Stunden, außer zuviel Wein, nichts in mich aufgenommen und da machte sich der Alkohol doch schon sehr zu spüren.

  • "das Gleiche nochmal, schnell!"


    Rief er sogleich dem Wirt zu und aß weiter.
    Mit der Keule in der Hand fing er nun an zu erzählen.


    "Was hast du denn für Pläne? Hast du schon ein Weib? Ich hatte viele, ja, das Leben als Soldat schränkt ein, doch du kannst die Vorzüge genießen, die Weiber finden dich umso mehr attraktiver, je gefährlicher du lebst. Ein Prätorianer, der wird nicht mal ansatzweise von Frauen umschwärmt, jedoch der Legionär an der Grenze, dem würden sie in die Arme srpingen und das nur, um mal einen Blick auf die Narben zu erhaschen, die er davon trug. Diese Weiber, ich werde nicht schlau aus jenen."


    Natürlich schwang die Keule immer mit, wenn er sprach. Doch die Römer hatten diese merkwürdigen Gebärden immer die Hände beim sprechen zu bewegen, so extrem war es bei ihm nun doch nicht entwickelt. Schließlich war er stolzer Grieche gewesen, auch wenn sein Vater Römer war.

  • Fast schon gierig verfolgte ich die Bewegung des Wirtes, der mit fast quälend langsamen Schritten das Essen brachte und es schließlich vor mich stellte. Flüchtig warf ich ihm einen dankenden Blick zu, bevor ich mich ebenfalls daran machte, dass dem Essen keine Chance zur Flucht zu lassen. Nebenher lauschte ich seinen Worten und dachte erst noch ein wenig nach, bevor ich antwortete.
    Meine Pläne ... also, ein "Weib" habe ich schon. Nur wie du sicher weißt, steht zwischen der Heirat noch das Darsein als Soldat. Naja, ob eine Frau lieber zu einem Legionär an den Fronten geht, oder zu einem Prätorianer ... ich weiß nicht. Was aber passiert mit einer Frau Roms, die nur die Auswahl, zwischen Vigil, CUler und Prätorianer hat?
    Sicherlich würden sie dann den Prätorianer in seiner schwarzen Rüstung nehmen. Schließlich war er die "Elite" des Kaisers.

  • Er wollte antworten, brachte jedoch aufgrund des vollen Mundes nur ein...


    "Hmmm."


    ...hervor.
    Nach einigen Kauversuchen schluckte er es dann doch endgültig runter und setzte seine nachdenkliche Miene auf.


    "Nun, wenn sie nur die Auswahl hat, dann muss sie unterscheiden. Will sie einen Mann, mit dem sie auch im Greisenalter das Bett teilen muss und der auch noch gut verdient, dann nimmt sie den Prätorianer. Wenn sie gezwungen wird zu heiraten, dann nimmt sie einen CUler, mit der Hoffnung, dass er mal abgestochen wird. Wenn sie ihren Mann wirklich hasst und lieber das Bett mit einem Ochsen teilt, als ihm, dann nimmt sie einen Vigil. Mit der Hoffnung, dass wenn dieser nicht abgestochen wird, ihn das Feuer erledigt. So einfach ist das, Miles."


    Sagte er lächelnd und lehnte sich zurück.


    "Ich halte nichts von der Heirat. Meine Frau ist das Militär, meine Kinder die Probati und Vigiles. Sollte meine Frau mich lieben, dann wird sie mir noch mehr Kinder schenken und meine Vaterpflichten weiten sich aus."


    Ja, seine Frau das Militär musste ihn lieben. In letzter Zeit schenkte sie ihm viele Kinder, als er zum Centurio befördert wurde. Vielleicht würde sie ihm noch einmal Vaterfreuden bereiten und er Praefectus Castrorum werden, dann hätte er genug Kinder und könnte sie schon beinahe verschenken. 8)

  • Soweit es das Fleisch in meinem Mund zuließ, war ein breites Grinsen zu sehen. Vielleicht sprach er ja weise Worte, vorrausgesetzt, die Frau lernt den Mann eben als Angehörigen des Militärs kennen und nicht als normale Person, wie es bei mir der Fall war.


    "Deine Frau ist das Militär? Soso... Na da hast du ja jemanden aufgegabelt, der dir nicht fremdgehen kann, aber ... ich hätte ja Sorge bei so vielen Kindern. Nein ehrlich, vielleicht hälst du nichts von Heirat, aber hälst du denn was von Frauen? Zumindest mehr, als das, was man bei jedem Lupanar bekommt?
    Interessiert musterte ich Helios und versuchte, ihn ein wenig besser einschätzen zu können.

  • "In ein Lupanar gehe ich nicht. Zuvor hat mir mein mikriger Sold das nicht erlaubt und auch heute würde ich nur für eine Massage solche Etablissements aufsuchen. Eine Frau zu kaufen verletzt meinen Stolz. Als ob ich dafür bezahlen müsste, neinein, es gibt andere Wege die Frauen ins Bett zu bekommen, da verschwende ich doch nicht unnötiges Geld."


    Irgendwie war der Becher schon seit langer Zeit leer. Mit erstauntem Blick musterte er diesen und gab dem Wirt einen Wink.


    "Naja, aber sowas wie Liebe, das schwächt nur, macht nur weich. So wurde es mir beigebracht und so ist es auch richtig. Eine Frau stillt deine Begierde, doch deine Gedanken sollten nur kurz bei ihr verweilen, sonst wirst du noch so wie sie, zierlich, ängstlich und schutzbedürftig. Denn dann darfst du dich nicht mehr Mann nennen, nein, dann bist du etwas zwischen Frau und Mann, sowas ist bemitleidenswert."


    Er war sich stets sicher, dass man wusste, was man ihm beibrachte. Natürlich stellte er dies nie in Frage, das machte kein Soldat. Ein Soldat gehorchte und dachte nicht über den Befehl nach.

  • Nach einem weiterem Bissen und einem weiteren kleinen Schluck des guten Weins folgte ich erst Helios Handbewegung , riss meine Augen aber dann wieder davon. Naja, aber sowas wie Liebe, das schwächt nur, macht nur weich. So sahen es nicht wenige und schon inder Castra der Urbaner hatte ich mir schon Gedanken darum gemacht, was mit denen später passiert. Dann, wenn sie nicht mehr im aktiven Dienst waren. Ob sie dann wohl ihre gute Erziehung vergessen würden, oder dann alleine in einer leeren Casa den Lebensfunke aushauchten.
    Natürlich will ich nicht an deiner Erziehung zweifeln, aber mir kommt dieser Gedanke doch ein wenig fremd vor. Ist denn der Drang nach Liebe keine Begierde des Menschen, die dann von eine Frau gestillt wird? Und das Liebe einen schwächt, ist auch nur eine einseitige Betrachtung, denn es kann ebenso das Gegenteil sein. Das Verbor der Heirat als Soldat ist denke schon ein scharfer Schnitt und in einem wirklichen Kampf hat man keine Zeit, an seine Frau oder seine Geliebte zu denken. So meine Ansicht und bisher kam ich da auch gut mit klar.
    Natürlich wollte ich nicht sagen, dass es falsch war, was er dachte, was man ihm beibrachte, denn meine Ansichten konnten genauso unwahr sein, wie seine. Es war nun einfach eine Frage der Erziehung und der eigenen Meinung und darüber lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.

  • "Gut, natürlich kann die Liebe dem Militär zugute kommen. Das ist wahr, ausnutzen sollte man das als guter Kommandant schon."


    Stieß er sinnierend aus und nahm einen Bissen.


    "Schließlich soll ja der Gedanke die liebende Frau nach der Schlacht in die Arme zu nehmen manche Männer beflügeln, sie stärker machen. Aber das schafft auch ein guter Legat mit einer Rede vor der Schlacht. Ehre und Ruhm, Tapferkeit und Stolz, das sind die Fundamente, auf die man als Kommandant bauen sollte, die Liebe ist vielleicht nur ein Pfeiler unter anderen. Schließlich kann es auch die Liebe eines Mannes zu seiner Mutter, seinem Vater oder den Geschwistern sein, die ihn durchhalten und Hoffen lässt. Es muss ja aber auch nicht unbedingt die Liebe zu einer Frau sein. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass sich zwei Legionäre nahe kommen und verlieben, dann beide hoffen die nächste Schlacht zu überleben, doch das ist auch gefährlich, denn der Anblick des Liebenden in Gefahr kann zu Leichtsinn führen. Ich würde sowas nicht tolerieren. Aber gut, wir sind nicht in der Legio und ich kein Kommandant."


    Sagte er zum Schluss lächelnd und erwartete sehnsüchtig seinen Becher. Als der Wirt dann kam blickte er ihm finster in die Augen - es hatte zu lange gedauert. Aber dann ließ er davon ab und widmete sich dem flüssigen Gold, welches er nur zu gierig verschlang.

  • Eben das. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Liebe zu einer Frau, oder im Falle eines Soldaten, wesentlich stärker sein kann, als zu seinen Geschwister, seinen Eltern oder gar ... einem anderen Mann. Aber Männerliebe ist wieder eine Sache für sich und naja ... ich bin nicht sonderlich gewillt, dieses Thema weiter zu vertiefen, wenn es dir nichts ausmacht.


    Fast schon neidisch schaute ich auf Helios becher, der frisch gefüllt vom Wirt gebracht wurde und von meinem neuen Centurio dankend angenommen wurde. Ein letzter Schluck aus meinem Becher und ich winkte ebenfalls den Wirt heran. Das wäre ja nicht zum Aushalten, wenn wenn ich Helios nun so zuschauen müsste.


    Wie wäre ein kleiner Themawechsel? Oder bleiben wir beim Ursprung dieses Gesprächs und ich frage dich, was deine Pläne für die Zukunft sind.

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