Ein wenig feiern...

  • "Ich habe nach deinen Plänen gefragt und nur etwas von einer Frau erfahren. Erzählst du mir auch deine anderen Pläne, vielleicht die berfulichen? Dann können wir uns austauschen."


    Sagte er lächelnd und blickte missmutig auf das Huhn, denn der andere Schenkel schien verbrannt.
    Er wägte erstmal ab, ob es sich noch lohnen würde den Wirt ein weiteres Mal anzuschreien, denn womöglich würde der noch in einen der Becher spucken oder andere schweinische Taten machen, nur um ihm eine auszuwischen.

  • Berufliche Pläne? Ich mache einen guten Dienst und wenn man mit mir zufrieden ist, dann werde ich befördert, so sehen meine beruflichen Pläne aus. Nein ... ich denke schon, dass ich ihm Militär bleiben werde, ich weiß nicht, für die Politik bin ich wahrscheinlich nicht geeignet. Ich werde natürlich bei den Vigiles bleiben, ich sehe keinen Grund, wieder zu wechseln. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt...
    Auch wenn es doch viele in der Gens gab, die eindeutig ihre politische Bahn machten. Groß Reden schwingen konnte ich vielleicht auch noch, aber was dann? Nein, im Militär hatte alles seinen geregelten Lauf und ich bezweifle, dass es dort gefährlicher war, als in der Politik.

  • "Genau, niemals planen, denn sonst bist du enttäuschter, als wenn es dich unerwartet trifft. Ich bleibe auch bei den Vigiles, wobei es mich doch mehr reizt das Gladius öfters führen zu dürfen. Doch ich habe die Classis überstanden, ohne Gladius, nur mit einem Dolch, da wird es mir sicherlich nicht viel ausmachen am Tage mal kein Gladius zu tragen, sondern des Nachts."


    Sein lächeln war verschwunden, denn das Huhn beschäftigte ihn noch mehr. Sollte er den Wirt anschreien oder nicht? Sollte er hinwegsehen? Er musste viel nachdenken, denn das war eine schwierige Entscheidung, er hatte heute definitiv zu viel geschrien...doch vielleicht würde der Miles etwas sagen, genau, man konnte ihn vorschieben, den Ärger des Wirts auf ihn laden und zusehen, wie er damit fertig wird.


    "Sag mal, findest du nicht auch, dass das Huhn etwas verbrannt scheint? Sollten wir uns nicht beschweren?"

  • Etwas überrascht über Helios Worte schaute ich mir sein Huhn etwas genauer an. Als ich einige dieser verkohlten Stellen an seinem Essen fand, wanderte mein Blick blitzschnell auf den Teller vor mir, um zu prüfen, ob es bei mir nicht auch so der Fall war.
    Ich konnte ja nicht ahnen, was der Centurio vor hatte und so gab ich meine ehrliche Antwort.
    Jetzt wo du es erwähnst ... es scheint wirklich etwas verbrannt. Ob wir uns beschweren sollten? Es ist unser gutes Recht, schließlich hast du dein verdientes Geld dafür ausgegeben, da will man auch etwas vernünftiges zu essen haben.

  • Da fiel ihm gerade etwas ein...


    "Sag mal, um der potenziellen Wut des Wirts und den Folgen zu entkommen, so könnten wir weitere zwei Hühner bestellen. Wenn er sie richtig macht, dann sind sie in Ordnung und wir essen, wenn er dann am Ende die Rechnung bringt, dann weisen wir ihn auf die verkohlten Hühner hin und sagen, dass wir für diese da nicht bezahlen. So ist er nur am Ende wütend und wir satt, so kann er uns das Essen nicht vermiesen. Also bestell du mal freundlich noch ein Paar."


    Sagte er lächelnd und lehnte sich zurück. An manchen Tagen war er von seiner Gerissenheit selbst überrascht.

  • Der erste Blick strotzte nur so vor Skepsis, aber je länger ich darüber nachdachte, desto besser kam mir die Idee vor. Wütend war der Wirt sicherlich eh schon, was mochte es da schaden, wenn man ihn noch ein kleines Stück zu Weißglut brachte?


    Dann werden wir es so machen... Sollte ich aufstehen und zu ihm hinüber gehen? Hm, nein. Der Wirt war so auch schon genug in Bewegung, da schadete der kleine Schlenker ja nicht. Mit einem kleinen Nicken winkte ich den Wirt heran, der nochimmer etwas ... merkwürdig schaute. Vielleicht war es sein "Standardblick", aber es war doch wahrscheinlich, dass er war einfach genervt war, schließlich wurde er ganz schön auf Trab gehalten ... nicht zuletzt von uns.


    Wirt, nocheinmal zwei Hähnchen ...

  • Helios hätte sich die Hände reiben können vor so viel Klugheit und Geschick, das er nun heute merkwürdigerweise an den Tag legen konnte.
    Gespannt wartete er auf die Hähnchen. Sollten sie wiederum verbrannt sein, so würde er aufstehen und dem Wirt an die Gurgel, doch erstmal hieß es abwarten und mit anderen Themen ablenken.


    "Und? Hast du einen Patron oder schaffst du es alleine durch die große, weite Welt?"

  • Während Helios sprach musterte ich mein Hühnchen und suchte nach essbar erscheinenden Stellen. Jetzt, nachdem der Vigil erwähnte, wie verbarnnt das Huhn teilweise war, sah es wesentlich unappetitlicher aus, wie vorher. Irgendwie schien nun das ganze Essen verbrannt und ich schob es beiseite und wandte mich wieder Helios Frage zu.
    Nein, ich habe einen Patron ... Lucius Flavius Furianus, falls er dir bekannt ist ... Ich zuckte mit den Schultern und trank wenigstens noch ein Schluck Wein, ehe der Wirt kam. Gespannt war ich darauf, was er brachte und vorallem ... wie es aussah.

  • "Ein Flavier? Du meinst also Patrizier?"


    Helios wunderte sich wie man so einen nur zum Patron haben konnte, denn die waren doch ehe alle verweichlicht. Aber er würde abwarten, vielleicht war der Patrizier auch im Militär, da sah die Sache anders aus.
    Doch wo blieb der Wirt? Das Hähnchen brauchte lange, hoffentlich nicht zu lange und es käme noch ein weiteres schwarzes.

  • Ein wenig über seine Frage verwundert, stuzte ich ein wenig, bevor ich antwortete.
    Ähm ... ja. Hälst du es nicht für eine gute Wahl? Ich persönlich bin zufrieden...
    Auch ich schaute mich nocheinmal nach dem Wirt um, der aber anscheinend sxhwer beschäftigt schine ... oder wohlmöglich sogar Schiss hatte. Einirsinniger aber sehr amüsanter Gedanke.

  • Mit einer wegwischenden Handbewegung unterstrichen fing er an.


    "Nene, man hört so Einiges über diese Leute. Sie sind hochnäsig, das ist schonmal der erste Punkt, der mich stutzig machen lässt. Zweitens sind sie egoistisch, was nicht verwunderlich ist, aber man sollte doch ein wenig Solidarität zeigen und nicht nur auf den eigenen Vorteil bedacht sein, besonders im Militär. Drittens - und das, was mich besonders in Rage bringt - werden die Söhne dieser sogenannten Ureinwohner Roms sogleich nach oben katapultiert, sogar im Militär! Ich kann mir das gar nicht vorstellen, sollen sie doch in die Reiterei geschickt werden, aber doch nicht als Tribun, das ist unerhört! Nenene, das ist völliger Schwachsinn und der Schwachpunkt unserer Legionen. Sie sollen sich hochdienen, sollen auch mal eine Zeit lang mit den Männern in einem Zelt geschlafen haben, sollen auch mal die Klinge an der Haut spüren, verstehen was Schmerz überhaupt ist. Sie sollen getötet haben, bevor sie auf ein Pferd steigen und Befehle zurufen, an welchen das Leben von Hunderten hängt."


    Und auch die Legaten, die doch in den meisten Fällen nichts anderes waren als nur die Entwicklung dieser reichen Söhne, konnte er nicht so recht ernst nehmen. Er hatte gelernt nicht mehr zu verlangen, was er sich nicht selbst zumuten konnte, besonders nicht von seinen "Kindern". Ein Legat, der nur Unterricht genoss und noch nie erlebt hat wie es ist unten dem Feind gegenüber zu stehen, diesen würde er niemals höher schätzen, als sich selbst - mochte er auch noch so ein guter Stratege sein.

  • "Das mag sicherlich auf einige zutreffen, aber meiner Meinung nach sind Pauschalurteile nichts gutes und man kann damit schnell auf die Schauze fliegen. Natürlich werden die Patrizier bevorzugt, sonst wären sie keine Patrizier, und ich kann es verstehen, wenn man eines der Opfer ist, bei denen ein solcher bevorzugt wird, aber wirklich etwas ändern kann man daran nicht. Seine Fähigkeiten als Führer werden sich dann ja herausstellen und wenn sich zeigt, dass er ein schlechter Anführer ist, wäre er das dann sicherlich die längste Zeit gewesen."


    Ich nahm noch einen Schluck aus meinem Becher und schaute mich nocheinmal nach dem Wirt um, der nochimmer nicht kam.


    "Das ist meine persönliche Meinung. Wie das nun in der Realität abläuft weiß ich nicht, dafür müsste ich beispielsweise in der Legion sein oder überhaupt einen Patrizier als Vorgesetzten haben, was bei mir bisher nicht der Fall war."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!