Ich hoffte Biberius hier anzutreffen da Strabon ihm den Weg hierher weisen sollte. Da er noch nicht da war machte ich mich nützlich und packte einige alte Unterlagen in eine noch ältere Kiste. Schließlich sollte die Taberna nun besser genutzt werden.
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Nachdem Biberius das Einstellungsgespräch mit Strabon beendet hatte, begann er sich in der casa Sergia umzusehen. Dabei traf er auf Sulla, der mit dem Verpacken von Unterlagen beschäftigt war.
Salve, Sulla! Wie schön, dass ich dich sehe! Ich war gerade bei Strabon und habe mich mit ihm unterhalten. Hat er dir mein Geschenk schon überreicht?
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Das hat er, es hat mich sehr verwundert. Es scheint sich um eine Mischung aus defersen Dingen zu sein, eine Art Laufpankration mit Bällen... ich kratze mich am Kopf, machte dann aber eine ausladende Geste
Dies ist übrigens die geplante Taberna für wissenschaftliche Dienstleistungen. Ich stelle sie Dir zur Verfügung, verfahre wie Du magst
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Ich danke dir, Sulla. Du bist sehr großzügig. Ich werde hier meine Bücher verfassen und regelmäßig Sprechstunden abhalten, zu denen jeder, der deinem Haus wohlgesonnen ist, kommen kann. Ich werde hier als Übersetzer arbeiten; es kann doch nicht sein, dass es in ganz Rom niemanden gibt, der diesen Dienst anbietet.
Er sah Sulla zögernd an.
Doch ich möchte diese Übersetzungsdienste in die Lateinische Sprache und aus ihr nicht umsonst anbieten und damit auf meine Weise Geld verdienen. Wie du weißt, hatte ich schon einmal Probleme mit meiner Tätigkeit. Sollte ich das irgendwie anmelden? Und wo müsste ich das tun?
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Das es keinen gibt glaube ich auch nicht, das es keiner anbietet schon eher. Wir sollten den Aedilen aufsuchen sobald der neue im Amt ist, der erteilt und, will meinen Dir sicher eine Konzession.
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Diesem Rat will ich gerne folgen. Doch sag, Sulla, was erscheint dir ein angemessener Preis für meine Dienstleistung? Ich dachte so an 10 Sesterzen für kleinere Texte.
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Ich denke das muss sich einpendeln. Am Anfang ist es vielleicht ein guter Preis, wenn aber jeder hier her kommt ist es sicher zu billig.
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Ich kramte ein Pergamt heraus und legte es auf den Tisch, sagte aber nichts
Liefervertrag
Zwischen der Cura Annonae und dem Lieferanten {Name im richtigen Fall}, Besitzer des Betriebes {Name im richtigen Fall} wird folgende Liefervereinbarung getroffen:I. Der Lieferant verpflichtet sich zur Lieferung von {Anzahl} Einheiten Brot pro Woche zum Preise von {Preis} pro Einheit. Das Angebot hat spätestens Dienstag zu erfolgen.
II. Die Cura Annonae verpflichtet sich zur Abnahme der unter I vereinbarten Position. Die Ware muss spätestens Donnerstag abgenommen werden.
III. Der Vertrag gilt unbefristet, ist für beide Seiten allerdings mit einer Frist von zwei Lieferperioden kündbar.
IV. Verstöße gegen die unter I. und II. festgelegten Konditionen werden mit einer Poenale von {Poenale} Sesterzen pro Tag geahndet. Die Poenale ist an den vetragstreuen Vertragspartner zu zahlen.
V. Der Vertrag beginnt mit dem {Datum}______________________
Ort, Datum, Cura Annonae______________________
Ort, Datum, Lieferant -
Biberius sah Sulla fragend an.
"Ein Liefervertrag, der offensichtlich noch einen Lieferanten sucht."
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Genau. Ich würde das gerne in bestem Latein im Saturntempel hinterlegen. Könntest Du das Dokument fertigstellen?
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Biberius' Herz hüpfte: sein erster Auftrag! Hoffentlich würde seine Sprachkenntnisse ausreichen, um der ehrenvollen Aufgabe gerecht zu werden!
Doch dann sah er Sulla strahlend an und nickte:
Gewiss, o Sulla, es ist mir eine große Freude und Ehre, dir diesen Dienst zu erweisen!
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Ich legte einen Beutel auf den Tisch
Für bessere Arbeitsbedingungen kannst Du dann ja sorgen lassen...Sim-Off: WiSim
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Überaus erfreut nahm Biberius den wohlgefüllten Beutel an sich und machte sich sogleich ans Werk.
Ich danke dir, edler Sulla, für deine Großzügigkeit. Habe ein wenig Geduld ...
Und er setzte sich an seinen Tisch, holte ein Wachstäfelchen und einen Stilus hervor und begann, den Text zu übersetzen.
conventum de commeatu
Cura Annonae cum {nomen } conductore, qui est tabernarius officinae {nomen officinae}, paciscitur haec:
I. Conductor se obligat, ut {numerus} panes pretio {pretium} sestertium – quod est pretium singulorum panium - in singulas septimanas conferat. Condiciones tardissime die Martis proponenda sunt.
II. Cura Annonae se obligat, ut panes supra imperatos accipiat. Merces tardissime die Iovis accipiendae sunt.
III. Conventum nullo temporis spatio finitur. Utrique parti quidem licet conventum renuntiare, cum intervallum temporis duorum commeatuum conservatur.
IV. Lapsus contra condiciones, quae in parte prima vel secunda huius conventi constitutae sunt, poena {numerus} sestertium puniuntur; quae poena ad eum socium solvenda est, qui foedus non ruperit.
V. Conventum die {dies, mensis, annus} initium habet._______________________________________
locus, dies, nomen subscriptum (Cura Annonae)_______________________________________
locus, dies, nomen subscriptum (conductoris) -
Biberius sah Sulla fragend an.
Nun, was sagst du dazu?
Dann fuhr er fort:
Eine Frage allerdings habe ich: Soll das Angebot jeden Dienstag gemacht werden? Oder nur einmal? Dieser Punkt scheint mir im Vertrag unklar zu sein!
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Das sieht sehr gut aus und ich meinte natürlich "jeden Dienstag". Kannst Du bitte davon 20 Kopien anfertigen lassen und in mein Officium schicken? Die Namen und Beträge setzen wir dann einfach in die freien Stellen ein.
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Gewiss fertige ich dir die gewünschten zwanzig Exemplare an. Solltest du bezüglich der einzusetzenden Namensformen oder Datumsangaben oder Zahlen Fragen haben, bin ich die gerne dabei behilflich.
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Das hoffte ich und danke Dir für Deine Mithilfe.
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Nachdem Biberius seinen Auftrag ausgeführt und die Urkunden in Sullas Officium gebracht hatte, machte er sich daran, die zweite Rolle seines Buches de pedifollio zu vollenden.
Die erste Rolle war ihm geradezu aus den Händen gerissen worden, doch nur einer seiner Kunden hatte sich zu einem Gegengeschenk hinreißen lassen. Nun ja ...
Mit dem zweiten Band wollte er ebenso verfahren: ihn gratis verteilen und sich äußerst dankbar für Gegengeschenke erweisen.
Biberius hoffte, so bekannter zu werden und eines Tages, wenn ihm das die Götter noch vergönnen sollten, mit seinen Büchern ganz offiziell Geld zu verdienen.
Das erste Exemplar seines zweiten Bandes legte er für Sulla beiseite, dem er es zum Geschenk machen wollte, sobald er wieder in seine Taberna käme.
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Dann widmete er sich seinem nächsten Buch Quoto hora, das von Zeitangaben handeln sollte.
Es war sehr ruhig in seiner Taberna, Sulla schien beschäftigt, und so kam er gut voran mit seiner Arbeit.
Dieses Buch allerdings wollte er nicht verschenken, sondern verkaufen.
Welchen Preis konnte er dafür nehmen? -
Heute hatte er in einem Buchladen im Argiletum das 13. Buch von Martial für 4 Sesterzen gesehen. Nicht, dass er sich irgendwie mit Martial gleichsetzen wollte - doch als Anhaltspunkt schien ihm das recht nützlich.Und so beschloss Biberius, sein Buch Quota hora für 4 Sesterzen anzubieten.
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