• Der Prinz beobachtete das Treiben der Soldaten der Einheit, welche ihn hier hergebracht hatte, mit ernster Miene. Einge brachten die Pferde in die Ställe, andere banden den Rest der Tier an der Mauer des Kaserneninnenhofs an, weil der Stall zu klein war. Doch seine Gedanken waren weniger bei den Soldaten, sondern schweiften zurück zu seiner Heimat und erfragte sich, wie es seinem Vater ging. Er dachte an die gefallenen Krieger, unter denen auch einige Freunde waren und seine Miene verfinsterte sich zunehmend, als er wieder an den Verrat dachte.
    Auch wenn dies nun Monate her war, niemals würde er es vergessen und wenn er nicht in dieser etwas aussichtslosen Lage gewesen wäre, dann würde er zur Tat schreiten, um Rache zu nehmen und einen Vergeltungsschlag zu planen.


    Aus seinen Gedanken riss ihn ein Mann, welcher vom Gewand her eine hohe Persönlichkeit darstellen musste. Er war aus einen der Gebäude gekommen, wechselte einige Worte mit dem Kommandanten der Ala I Moesica und warf dann einen neugierigen Blick zum Prinzen, der noch neben seinem Pferd stand.
    Auch der Prinz musterte den Mann, jedoch ohne viel Ausdruck in seiner Mimik.
    Er gab noch einem seiner Tribunen ein Wink und verschwand dann.


    Prinz Acuma wartete weiter ab, etwas anderes blieb ihm eh nicht übrig. Er hoffte, das man ihm bald einen Raum zur Verfügung stellte, wo er sich würde waschen und ausruhen können und er hoffte, dass dies kein Verlies war, empfand er dies doch als unwürdig.

  • Im Castellum herrschte mehr Betrieb als selbst in Zeiten höchster Produktivität hinsichtlich des Theaterbaus vorhanden gewesen war. Auf den ersten Blick erkannte er, dass viele der anwesenden Soldaten keine Legionäre sein konnten - bereits aus der Ferne identifizierte das in militärischen Dingen geschulte Auge des Praefectus Castrorum die Männer anhand ihrer Ausrüstung und Bewaffnung als Angehörige einer Hilfstruppe. Das war nun in der Tat mehr als ungewöhnlich. Sophus lief rascher und erreichte bald die erste Gruppe der fremden Soldaten. Erst einmal suchte er nach einem Offizier der Prima, welcher ihm weitere Auskünfte geben könnte, fand im Getümmel jedoch niemanden.


    "Was geht hier vor? Wer hat das Kommando?", rief er deshalb.

  • Der Kommandant der Ala I, ein schnittiger Kerl von etwa 32 Jahren, mit rasiertem markanten Gesicht und kurzen dunklen Haaren sah den Praefektus auf den Kaserneninnenhof kommen und sich umsehen. Ja, es war viel los hier. Überall liefen seine 63 Männer umher und in Mitten des Hofes stand der Prinz, dem man nun sein Pferd wegführte und ein Unterkommandant befahl sechs Soldaten, sich um den Prinzen zu scharen, was diese dann auch taten. Der Kommandant der Reitertruppe gab dann Anweisung, den Prinzen herzubringen und so setzte sich Acuma mit den sechs Soldaten in Bewegung, während der Kommandant an den Praefekten herantrat, militärisch grüsste und sich dann vorstellte mit Rang und Namen.


    Und dann fügte er hinzu: »Wir haben den Auftrag, den Sohn Decebalus von Dakien nach Rom zu bringen. Dies wird hier unsere letzte Rast sein, Praefekt. Hat unser Bote dir keine Nachricht zukommen lassen?«


    Was bisher niemand wusste: Der Bote wurde unterwegs von Räubern überfallen und lag nun irgendwo tot hinter einem Gebüsch.


    Prinz Acuma kam mit seinen sechs Wachhunden heran und musterten den Praefekten ernst. Seine Haltung war würdevoll, jedoch nicht anmassend.

  • Auf seinem Weg quer durchs Lager passiert Priscus die Reitergruppe, die gerade ihr Quartier bezog. Es kam nicht selten vor, dass Abordnungen anderer Einheiten für eine Nacht im Lager Station machten, so dass er die Szene kaum weiter beachtete. Lediglich ein etwas fremdartig aussehender Mann in der Gruppe konnte seine Aufmerksamkeit kurz auf sich lenken, bevor er weiter ging.

  • Sophus erwiderte knapp den militärischen Gruß. Einen Moment rätselte er, aus welcher Provinz der Reiterkommandant wohl stammen mochte, doch die Figur des gefangenen Prinzen interessierte ihn weitaus mehr. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und musterte den Barbaren mit einem Grinsen, welches von dezenter spöttischer Arroganz zeugte.


    "Dacia also...", sagte er leise vor sich hin, den Gefangenen sorgfältig musternd, um sich anschließend dem Befehlshaber der Hilfstruppe zuzuwenden.
    "Ein Bote? Mir ist von keinem Meldereiter bekannt. Wohl hat er sich im Morgennebel verirrt. Deine Männer können einige Barackenteile nutzen, welche seit Picentia nicht mehr besetzt wurden. Die Rösser möge man zu den Stallungen führen - ich nehme an, Tier und Mensch sind hungrig und durstig vom langen Marsch. Gedenkst du, frischen Proviant aufzunehmen?"


    Letzteres fragte der Praefectus aus reiner Höflichkeit, denn er nahm an, dass die Versorgung der Truppe gut geplant worden war und die Männer ja ohnehin bald in Roma sein würden.

  • Tribunus Albinus hatte auf den Wink des Caesar reagiert. Da aber rasch der Praefectus Castrorum kam, hatte er nicht viel zu tun. Von einem Boten wusste er auch nichts.


    Blickt auf den Daker und fragt dann einen Soldaten: "Spricht der überhaupt Latein?"

  • Der Prinz registrierte sehr wohl, wie man ihn neugierig musterte, aber das war er schon gewohnt und so zeigte er keinerlei Schwäche. Aber auch kein Lächeln.


    Der Kommandant hingegen wiegelte ab: »Nein, wir sind gut ausgerüstet. Etwas Frischwasser brauchen wir, mehr nicht. Wir werden morgen weiterziehen gen Rom. Hast du vielleicht noch einen Raum für den Prinzen? Er ist unserer Gefangener, wie du weisst, aber er verhielt sich tadelos über die Monate der Reise. Ein Kerker muss also nicht sein ... aber ein Raum, der gut bewachbar ist, wäre schon gut.«

  • Sim-Off:

    @ Gaius Ulpius Aelianus Valerianus: Sorry, unsere Post hatten sich überschnitten.


    Plötzlich trat ein weiterer Mann hinzu, der eben noch in den Gebäuden verschwunden war. Der Soldat, der gerade angesprochen wurde, wollte gerade dem Tribun etwas antworten, als der Prinz huldtvoll das Wort ergriff und seiner statt antwortete:


    »Ja, ich verstehen eure Sprache!!«

  • Aurelius nickte bei den Worten des Kommandanten und rief zwei Soldaten der Prima herbei.


    "Milites! Schafft ihn mir aus den Augen und bringt ihn zu den leeren Mannschaftsunterkünften der VIII. . Dort soll man ihn bewachen. Führer eines geschlagenen Volkes, derer man lebend habhaft wird, machen mich krank."

  • Zitat

    Original von Prinz Acuma von Dakien
    Plötzlich war der Mann in den edlen Roben wieder da, der eben noch in den Gebäuden verschwunden war. Der Soldat, der gerade angesprochen wurde, wollte gerade dem Cesar etwas antworten, als der Prinz huldtvoll das Wort ergriff und seiner statt antwortete:


    »Ja, ich verstehen eure Sprache!!«


    Sim-Off:

    Man beachte die ausgeschaltete Sig - das ist nicht der Caesar, sondern der NSC-Tribun Albinus


    Tribunus Albinus blickt überrascht auf den Mann.


    "Erstaunlich. Dass Völker, die bereits unsere Sprache sprechen, noch immer unsere Feinde sein wollen. Sie haben doch nichts davon."


    Schüttelt den Kopf. Als der Praefectus Castrorum ein Quartier zuweist und die Soldaten keine weiteren Wünsche haben, ist seine Aufgabe beendet.

  • Sim-Off:

    Ok, sorry, hatte mich von deiner Sig ablenken lassen :D


    Acuma, von sechs bewaffneten Soldaten der Ala I umringt, schmunzelte dezent
    bei den Worten des Praefekten und sprach in seinen Bart leise vor sich hinmurmelnd, so dass es höchstens die Soldaten in seiner unmittelbaren Nähe hören konnten: »Tot ich würden euch nichts nützen ...« und dachte im Stillen, dass sein Volk noch lange nicht geschlagen war, aber dies war nicht Gegenstand der Diskussion und dies würden diese aufgeblasenen Römern eh nicht verstehen.


    Zwei Soldaten der Prima folgten dem Befehl ihres Vorgesetzten und traten an die kleine Gruppe mit dem Gefangenen heran, als Tribunus Albinus den Prinzen noch überrascht anschaute, nachdem Acuma gezeigt hatte, dass er des Lateins einigermaßen mächtig war.
    Acuma zog nun einen Mundwinkel hoch und betrachtete leicht amüsiert diese arroganten Schnösel, mit ihren glattpolierten Rüstungen und den kleinen Orden, welche sie trugen. Doch er sagte nichts, sondern dachte sich nur seinen Teil. Er war gespannt, wie es wohl erst in der herrschaftlichen Hauptstadt sein würde. Aber der Weg dort hin würde noch einige Zeit in Anspruch nehmen ...


    Schliesslich brachte man ihn in einen Teil der Kaserne, der vorwiegend leer stand: In die Mannschaftsunterkünfte der VIII.


    Eine Räume hier wurden als Lager genutzt, andere Räume standen komplett leer, nur einige Pritschen zeugten noch von dem Bewohnen der Soldaten und hier und da fand sich noch ein Utensil aus dem Alltag, wie ein Tonbecher oder sonstiges.
    Acuma wurde in einen Raum gebracht, der den Soldaten als geeignet befunden wurde, den Prinzen hier gut zu bewachen. Die Fenster waren vergittert und doch war es kein Kerker mit feuchtem Stroh. Über allem hier lag eine dünne Staubschicht, die davon zeugte, dass dieser Trakt länger nicht benutzt wurde.
    Man brachte Acuma die wenigen Habseligkeiten, die man ihm auf der Reise gegeben hatte, wie eine Decke, ein Gewand zum Wechseln ... so das übliche eben. Rasieren durfte er sich natürlich nur unter Bewachung und danach nahm man ihm das Messer sofort wieder ab.
    Ein Soldat stellte ihm eine Schüssel Wasser hin, so dass sich Acuma erst einmal den Staub der langen Reise abwaschen konnte. Zu Essen kam es das übliche: Fester Bestandteil der Marschverpflegung der Römer war Käse und auch wenn es nicht gerade ein Trost für die unterworfenen Völker war, so teilten die Römer dieses Geheimnis mit ihnen. Acuma erinnerte sich daran, als er mit Sergius Cethegus sich über die römische Kultur unterhielt und dieser ihm von der Herstellung von Käse erzählte.
    Acuma lächelte in sich herein, als er an diesen fähigen und äusserst höflichen Mann dachte, der auf so schändliche Weise sein Leben lassen müsste ...


    In der Nacht schlief der Prinz ein wenig unruhig. Bilder von der letzten Schlacht hinderten ihn an einem geruhsamen Schlaf und so war er am Morgen etwas schlecht gelaunt und unausgeschlafen, was er jedoch nicht zeigte.
    Geschäftiges Treiben war schliesslich wieder auf dem Kaserneninnenhof zu verzeichnen, da die Ala I sich bereit machte, ihren Weg gen Rom fortzusetzen. Der Kommandant regelte noch einige Dinge und bat, man möge doch einen Boten nach Rom schicken, der sie ankündigen sollte, auch, um den Prinzen zu übernehmen.


    Acuma saß bereits auf seinem Pferd. Seine Kettenrüstung, die man ihn aus Würde gelassen hatte, hatte er am Abend noch ein wenig gesäubert, denn auch wenn man sein Volk als Barbaren schimpfte, so legte Acuma stets Wert darauf, einigermaßen gepflegt und würdig auszusehen, auch wenn das hier im Reich niemanden interessierte. Der Umhand um seine Schultern, besetzt mit edeln Fellen, floss elegant seinen Rücken herab und breitete sich über dem Hinterteil des Pferdes aus.


    Und so wartete er darauf, dass die Soldaten alle ihre Positionen einnahmen und war bereit, den langen und langen Marsch gen Rom anzutreten. Für ihn war der lange Ritt nicht so anstrengend, wie für manch anderen, der es nicht gewohnt war, lange auf dem Rücken eines Pferdes zu verweilen. Sein Stamm war ein geborenes Reitervolk und Acuma liebte es, in strammen Galopp über die Ebenen zu reiten ... doch damit war es erst einmal vorbei.


    Sim-Off:

    Schickt noch wer einen Boten gen Rom? Wehrten Dank! =)

  • Sein Bruder hatte behauptet, eine Nacht in einem römischen Heerlager währe ein besonderes Erlebnis. Dem konnte Quarto am nächsten Morgen nur beipflichten.
    Das Nachtlager war hart und unbequem gewesen, obwohl er in einer Unterkunft für höhere Offiziere untergebracht gewesen war. Außerdem hatten ihn die nächtlichen Wachwechsel jedes Mal geweckt, denn aus irgendwelchen Gründen hatten sie scheinbar immer direkt unter seinem Fenster stattfinden müssen.
    Darum war er zu dieser frühen Stunde übermüdet und nicht gerade bester Laune, als sich die ihn begleitenden Bewaffneten im Innenhof des Kastells um seiner Sänfte versammelten.


    Sie waren nicht die Einzigen, die an diesem heiteren Sommermorgen im Begriff waren, dass Legionslager zu verlassen. Er sah eine größere Gruppe Reiter und ließ einen seiner Männer nachfragen, wer diese waren und wo sie hin wollten. Es stellte sich heraus, dass sie zur Ala I Moesica gehörten, die im fernen Porolissum stationierten war und dass sie ebenfalls nach Rom wollten.


    Nachdem er das gehört hatte, entstieg Quarto nochmals seiner Sänfte und ging zu dem Offizier hinüber, der allem Anschein nach das Kommando hatte.
    “Salve!“, grüßte er diesen. “Ich bin Lucius Aelius Quarto, der Magister Domus Augusti des Kaisers. Wie ich gehört habe, reitet ihr nach Rom. Das ist auch unser Ziel. Ich würde es begrüßen, wenn wir uns euch anschließen können.“


    Das war freundlich formuliert, doch die so deutliche Nennung seines Titels verlieh seinem Wunsch einen doch sehr deutlichen Nachdruck.

  • Acuma blickte unauffällig zu dem Mann, der sich der Truppe, aber vorallem dem Kommandanten naherte und Worte mit ihm sprach, welche Acuma nicht hören konnte.


    Der Kommandant hingegen salutierte respektvoll, als er wusste, wer ihn da ansprach.
    »Selbstverständlich geleiten wir dich mit nach Rom ...! Das ist eine Frage der Ehre!!» sagte der junge Kommandant.
    Mit einem so hohen Gast vom Kaiserhof hatte er hier nicht gerechnet und sichtlich wurde er ein wenig nervös, finf sich aber schnell.


    Dem Prinzen entging das Verhalten des Kommandanten nicht. Er war sehr interessiert, was die beiden sprachen, doch dann reckte er einfach wieder sein Kinn leicht in die Höhe und starrte gerade aus.


    Der Kommandant war wirklich ein fähiger Mann, doch er hatte letzte Nacht gar nicht geschlafen, daher kam seine Nervösität.


    Dann, als er sich gefasst hatte, sprach er: »Es ist uns eine Ehre, euch nach ROm zu begleiten!« Stolz war sein Blick.

  • “Sehr schön. Ich danke dir.“, sagte Quarto zu dem Decurio. “Dann reitet mal los, wir folgen euch.“
    Daraufhin ging er zurück zu seiner Sänfte, setzte sich hinein und die nubischen Träger hoben sie an, bereit aufzubrechen.

  • Der Kommandant nickte und dann gab er rief seine Befehle:» Omnes ad loca!!« (Alle auf die Plätze!) Die Reiter setzten auf. Dann brüllte der Kommandant weitere Befehle und der Tross setzte sich durch das nun geöffnete Kasernentor in Marsch


    Acuma wurde von mehreren Reitern rechts und links flankiert und würde sich bei dem Tross wie immer, wenn sie über Land ritten, etwa im 2. Drittel des Trosses reiten.
    Unauffällig wie möglich hatte er das Geschehen um den fremden Römer, welcher edel gekleidet war und so zwischen 40 und 50 Jahren alt sein musste, verfolgt und registrierte dann, dass dieser, als die letzten Reiter sich im Schritttempo in Bewegung gesetzt hatten, ihnen in einer Sänfte, welche von dunkelhäutigen Sklaven getragen wurde, folgte. Acuma fragte sich, wer das wohl sein konnte. War es wieder einer dieser arroganten Emporkömmlinge, von denen er auf seiner Reise schon einige getroffen hatte? Was die Kleindung des Mannes anging, so schien er von höheren Rang zu sein und würde sie nun wohl eine Weile zu begleiten.


    Doch schliesslich konzentrierte er sich auf das Reiten und die Reise, obwohl er dies nicht sonderlich musste, war es ihm doch schon in Fleisch und Blut übergegangen.


    Weiter: Reise gen Rom

  • Für Tribunus Albinus ist seine Aufgabe nach der Abreise erledigt.


    Kehrt vom Hof noch einmal in die Unterküfte zurück und schaut, ob nichts vergessen wurde.


    Erstattet dann dem Caesar Bericht und geht wieder an seine eigentliche Arbeit.

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