Bücher die die Welt nicht braucht...

  • Die Bibel und die offizielle Kirche zu verlgeichen finde ich immer recht heikel, aber gut das wäre wohl nen anderes Thema für einen anderen Thread.


    @Topic


    Wegen diesen Stadtwachebüchern von Pratchett: Welches war das wo ein Drache die Herrschaft über die Stadt an sich reißt?

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Die Bibel und die offizielle Kirche zu verlgeichen finde ich immer recht heikel, aber gut das wäre wohl nen anderes Thema für einen anderen Thread.


    @Topic


    Wegen diesen Stadtwachebüchern von Pratchett: Welches war das wo ein Drache die Herrschaft über die Stadt an sich reißt?


    Das war 'Wachen, Wachen!' das allererste Buch über die Stadtwache direkt - da hat Sir Samuel auch seine Frau kennengelernt ;)

  • Ich bin auch der Meinung, dass die Scheibenweltromane wirklich genial sind!
    Mein absolutes Lieblingsbuch bisher der Doppelband 'Voll im Bilde' und 'Alles Sense'. Einmal wird Hollywood auf die Schippe genommen und beim anderen wird der Tod in den Ruhestand geschickt. Einfach herrlich.


    Und bei den Büchern, die man garantiert nicht braucht könnt ich jetzt die meisten meiner Schullektüren aufzählen, aber hier nur drei Beispiele:


    Der Vater eines Mörders - Eine ganze Geschichte nur über einen Schultag, wie jemand abgefragt wird. Was bitte soll das?


    Nathan der Weise - Einzig geschrieben worden um arme 11. Klässler zu quälen, da bin ich mir sicher!


    Kabale und Liebe - Irre ich mich, oder übertreiben die es mit ihren Gefühlen da ein *ganz klein wenig*?

  • Effi Briest - da meine damalige Deutsch LK-Lehrerin ohnehin eine Vorliebe für weibliche literarische Figuren hatte, war dieses unglaublich langweilige Werk von Theodor Fontane das i-Tüpfelchen... -.^



    P.S.: Quatsch, dich steinigt keiner, Nathan der Weise ist erstklassig... bei meiner Lehrerin haben wir übrigens (wen wundert's?) Emilia Galotti gelesen, das ist nicht so spitze!^^

  • Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus


    Man möge mich steinigen, aber ich liebe dieses Buch! =)


    Zitat

    Original von Marcus Decimus Nepos
    P.S.: Quatsch, dich steinigt keiner, Nathan der Weise ist erstklassig... bei meiner Lehrerin haben wir übrigens (wen wundert's?) Emilia Galotti gelesen, das ist nicht so spitze!^^



    Hilfe ich befinde mich unter Außerirdischen!
    Wie kann man nur? 8o
    ?(
    *umfall*

  • Da wir's nicht in der Schule gemacht haben, hab ich den Nathan sogar freiwillig gelesen... na gut, so gut lesbar wie ein Goethe (der auch viel langweiligen Kram zu Papier gebracht hat) ist Lessing nicht, aber die Ringparabel... gehört einfach dazu! :D

  • Ich hätte noch Homo Faber und Die Geschichte der Katarina Blum zu bieten - mögen ja gute Bücher sein, aber wenn man sie im Deutschunterricht minutiös zerpflücken muss, hasst man sie irgendwann mit Inbrunst.

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Ich hätte noch Homo Faber und Die Geschichte der Katarina Blum zu bieten - mögen ja gute Bücher sein, aber wenn man sie im Deutschunterricht minutiös zerpflücken muss, hasst man sie irgendwann mit Inbrunst.


    Da steht bei mir "Die Buddenbrooks" ganz oben auf der Liste

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Ich hätte noch Homo Faber und Die Geschichte der Katarina Blum zu bieten - mögen ja gute Bücher sein, aber wenn man sie im Deutschunterricht minutiös zerpflücken muss, hasst man sie irgendwann mit Inbrunst.


    Mit Homo Faber hab ich auch nix anfangen können. Im Unterricht haben wir aber vor allem Andorra durchgenommen (unsere Deutschlehrerin liebte Literatur mit Antisemitismus-Bezug). Außerdem hatte ich so meine Probleme mit Brecht und Kafka, vielleicht ist das ja mit mehr Lebensweisheit anders. ;)

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Mit Homo Faber hab ich auch nix anfangen können. Im Unterricht haben wir aber vor allem Andorra durchgenommen (unsere Deutschlehrerin liebte Literatur mit Antisemitismus-Bezug). Außerdem hatte ich so meine Probleme mit Brecht und Kafka, vielleicht ist das ja mit mehr Lebensweisheit anders. ;)


    Kafka fand ich zu meiner Schulzeit einfach nur krank *grinst* die Verwandlung des Menschen in ein Insekt - irgendwie waren da SciFi-Bücher deutlich höher im Kurs als Deutschunterrichtszwangslesereien. :D

  • Gottseidank blieb es bei uns bei der Verwandlung ...dafür Goethes Faust etwa ein halbes Jahr .. irgendwie fand das unser Deutsch-GK-Lehrer saugeil, dauernd dieses Thema zu behandeln. *schauder*

  • Zitat

    Original von Severus Scaevola
    Nathan der Weise - Einzig geschrieben worden um arme 11. Klässler zu quälen, da bin ich mir sicher!


    Kabale und Liebe - Irre ich mich, oder übertreiben die es mit ihren Gefühlen da ein *ganz klein wenig*?


    Mal ehrlich, das waren doch beides wunderbare Bücher, nehmts nicht krumm, aber vorallem die Leute die jene Bücher nicht verstanden haben mochten sie nicht.


    Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus


    Man möge mich steinigen, aber ich liebe dieses Buch! =)


    Komm in meine Arme Bruder! :D


    Zitat

    Original von Iulia Helena
    Ich hätte noch Homo Faber und Die Geschichte der Katarina Blum zu bieten - mögen ja gute Bücher sein, aber wenn man sie im Deutschunterricht minutiös zerpflücken muss, hasst man sie irgendwann mit Inbrunst.


    Das ist es was vielen Schülern gute Literatur verdirbt, Literatur wird nicht genossen, sondern solange seziert, interpretiert und zerschnippselt bis sie total verschmaddert wurde. Ich hätte manchmal nur aufstehen können und meinen Deutschlehrer würgen können.


    Zitat

    Original von Iulia Helena


    Kafka fand ich zu meiner Schulzeit einfach nur krank *grinst* die Verwandlung des Menschen in ein Insekt - irgendwie waren da SciFi-Bücher deutlich höher im Kurs als Deutschunterrichtszwangslesereien. :D


    Auch wenn ich jetzt angst haben muss... ich liebe Kafka, ich habe alles von ihm, aber im Unterricht hat er mir auch nicht gefallen. Wie man solch schöne Literatur immer nur so auseinanderreißen kann. X(

  • Die Leiden des jungen Werthers -.-
    Kafka *kotz*


    Cool war Maria Stuart von Schiller
    und
    Much Ado About Nothing und mir fällt der Name gerade nicht ein, aber ich kann noch das eine draus aus dem kopf zitieren:


    This day is call'd the feast of Crispian.
    He that outlives this day, and comes safe home,
    Will stand a tip-toe when this day is nam'd,
    And rouse him at the name of Crispian.
    He that shall live this day, and see old age,
    Will yearly on the vigil feast his neighbours,
    And say 'To-morrow is Saint Crispian.'
    Then will he strip his sleeve and show his scars,
    And say 'These wounds I had on Crispian's day.'
    Old men forget; yet all shall be forgot,
    But he'll remember, with advantages,
    What feats he did that day. Then shall our names,
    Familiar in his mouth as household words-
    Harry the King, Bedford and Exeter,
    Warwick and Talbot, Salisbury and Gloucester-
    Be in their flowing cups freshly rememb'red.
    This story shall the good man teach his son;
    And Crispin Crispian shall ne'er go by,
    From this day to the ending of the world,
    But we in it shall be remembered-
    We few, we happy few, we band of brothers;
    For he to-day that sheds his blood with me
    Shall be my brother; be he ne'er so vile,
    This day shall gentle his condition;
    And gentlemen in England now-a-bed
    Shall think themselves accurs'd they were not here,
    And hold their manhoods cheap whiles any speaks
    That fought with us upon Saint Crispin's day.


    Theater im Englischunterricht rulez :D Aber ob es so noch richtig ist, kA, denke schon. Ich glaub was mit Henry....

  • Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    Kafka *kotz*


    X(


    Vor dem Gesetz
    von Franz Kafka


    Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich. « »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«


    *schwärm* herrlich. =)

  • Ich mag Kafka, ehrlich! Ich setzte mich immer wieder hin und lese an seinen Kurz-Geschichten herum...immer wieder toll! Den braucht die Welt schon!


    Wen die Welt nicht braucht, das ist der T.S. Eliot. Ein Amidichter, der nicht ganz dicht war. Ich gebe euch einen kleinen Auszug aus seinen Wahnsinnstaten. X(


    Rhapsody on a Windy Night


    TWELVE o’clock.
    Along the reaches of the street
    Held in a lunar synthesis,
    Whispering lunar incantations
    Dissolve the floors of memory
    And all its clear relations
    Its divisions and precisions,
    Every street lamp that I pass
    Beats like a fatalistic drum,
    And through the spaces of the dark
    Midnight shakes the memory
    As a madman shakes a dead geranium.

    Half-past one,
    The street-lamp sputtered,
    The street-lamp muttered,
    The street-lamp said, “Regard that woman
    Who hesitates toward you in the light of the door
    Which opens on her like a grin.
    You see the border of her dress
    Is torn and stained with sand,
    And you see the corner of her eye
    Twists like a crooked pin.”

    The memory throws up high and dry
    A crowd of twisted things;
    A twisted branch upon the beach 25
    Eaten smooth, and polished
    As if the world gave up
    The secret of its skeleton,
    Stiff and white.
    A broken spring in a factory yard,
    Rust that clings to the form that the strength has left
    Hard and curled and ready to snap.

    Half-past two,
    The street-lamp said,
    “Remark the cat which flattens itself in the gutter,
    Slips out its tongue
    And devours a morsel of rancid butter.”
    So the hand of the child, automatic,
    Slipped out and pocketed a toy that was running along the quay.
    I could see nothing behind that child’s eye.
    I have seen eyes in the street
    Trying to peer through lighted shutters,
    And a crab one afternoon in a pool,
    An old crab with barnacles on his back,
    Gripped the end of a stick which I held him.

    Half-past three,
    The lamp sputtered,
    The lamp muttered in the dark.
    The lamp hummed:
    “Regard the moon,
    La lune ne garde aucune rancune,
    She winks a feeble eye,
    She smiles into corners.
    She smooths the hair of the grass.
    The moon has lost her memory.
    A washed-out smallpox cracks her face,
    Her hand twists a paper rose,
    That smells of dust and eau de Cologne,
    She is alone
    With all the old nocturnal smells
    That cross and cross across her brain.”
    The reminiscence comes
    Of sunless dry geraniums
    And dust in crevices,
    Smells of chestnuts in the streets,
    And female smells in shuttered rooms,
    And cigarettes in corridors
    And cocktail smells in bars.

    The lamp said,
    “Four o’clock,
    Here is the number on the door.
    Memory!
    You have the key,
    The little lamp spreads a ring on the stair.
    Mount.
    The bed is open; the tooth-brush hangs on the wall,
    Put your shoes at the door, sleep, prepare for life.”

    The last twist of the knife.

    Ich weiß nicht - so was kann nur das Werk eines Verrückten sein. :(

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