Ich hatte die Aufgabe ein paar Dinge zu besorgen und man hatte mir den ganzen Tag dafür gegeben, denn man wollte, dass ich mich ein wenig mit der Stadt, besonders den Märkten und einigen anderen Gegenden vertraut machte. Ein wenig Angst hatte ich schon, denn Rom war so riesig und unübersichtlich in meinen Augen.
Mardian hatte mich an einem Ort abgesetzt und gesagt, dass er mich am Abend hier wieder erwarten würde. Nun war ich auf mich alleine gestellt und definitiv nervös. Und doch machte ich mich, in stiller Erwartung und auch leichter Vorfreude, auf den Weg um die ewige Stadt zu erkunden.
Vertraut machen
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Gabor ging durch Rom auf der Suche nach... nach Abwechslung!
Ihm war langweilig geworden. Vielleicht hätte er sich von vornherein einen anderen Job suchen sollen.
Er hatte sich einige Kirschen an einem Stand gekauft und sah sich nun um, ob er irgendwelche Leute erkennen würde als plötzlich...Sim-Off: Ich hoffe ich darf...
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Sim-Off: Natürlich
Ich hatte mich verlaufen! Da war ich ganz sicher! Und es war mal wieder fürchterlich klar. Gut, der Tag war noch nicht viel weiter vorangeschritten, aber ich war mir sicher, dass das dann heute nicht beim einzigen Mal verlaufen bleiben würde. Ein wenig gefrustet sah ich mich um und seufzte. Also da war ein Markt, gut. Aber war das DER Markt? Etwas verloren stand ich da und versuchte mich zu orientieren. -
Da sah er eine hübsche und vor allem blonde Sklavin die völlig orientierungslos auf dem Platz stand und wohl nach dem richtigen Weg suchte. Er ging auf sie zu, weil er nichts Besseres vorhatte und sprach sie etwas ironisch an.
"Na meine Dame, habt ihr euren Weg aus dem Blick verloren? Ihr seht so aus, wie eine Verirrte." Eine sehr hübsche im Übrigen, fügte er in Gedanken hinzu. -
Einen Moment irritiert sah ich ihn an und wusste nicht, ob ich und vor Allem wie ich ihm antworten sollte. Schliesslich jedoch nickte ich. "Ich fürchte tatsächlich, dass ich mich verlaufen habe. Ich suche die Via Laetitia, sie soll in der Nähe der Prta Sanquaris sein. Doch weiss ich jetzt nicht mehr, in welche Richtung ich dafür muss," seufzte ich.
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Wieder im normalen Umgangston antwortete Gabor.
"Bist du neu in Rom? Oder wurdest du bloß bisher im Haus gehalten?
Zu wem gehörst du denn?
Ach so zu deiner Frage, zur Via Laetitia musst du da hinten rechts abbiegen und dann eine Weile geradeaus gehen. Irgendwann siehst du durch die Straße die Porta, dann bist du da. Was suchst du denn da?"
Den Besitzer der Sklavin beneidete er schon jetzt...! -
Etwas verlegen blickte ich ihn an und antwortete, mit einem Mal ein wenig schüchterner: "Ich war noch nie oft in Rom. Bis vor ein paar Monaten habe ich ein paar Stunden entfernt von hier auf einem Landsitz gedient. Dann entschloß man sich aber mich zu verkaufen und ich wurde von einer Patrizierin ersteigert, die hier in der Nähe der Stadt einen Landsitz hat. Dort lebe und diene ich," antwortete ich offen, wenn auch schüchtern. "Als ich verkauft wurde, war ich das erste Mal überhaupt in dieser Stadt hier."
Nach seiner Wegbeschreibung, lächelte ich überaus dankbar. "Ich danke Dir Herr, ich danke Dir vielmals." Also doch nicht ganz so verlaufen. "Ich soll dort eine Maßanfertigung für die Herrin abholen." -
Eine Patrizierin? Wie schade, hatte er doch gerade einen Feldzug gegen die eingebildete Adelsschicht gestartet. Doch die Hochnäsigkeit schien sich ganz offensichtlich nicht auf ihre Sklaven zu übertragen.
Als er merkte, wie schüchtern die Hübsche plötzlich geworden war, musste er etwas grinsen.
"Schade, dass du nicht öfter in Rom bist..." Was redete er da eigentlich, es war doch nur eine Sklavin. Aber was sollte es? "Ich freue mich, dir geholfen zu haben! Vielleicht sieht man sich nochmal!?" -
"Ich danke Dir, Herr, Du hast mir sehr geholfen," antwortete ich lächelnd und wurd dann rot, als er meinte, dass es schade sei und ob man sich noch mal sehen würde. "Ich weiss es nicht, Herr. Vielleicht, wenn man mich noch einmal mit einer Aufgabe in die Stadt betraut und ich mich wieder verlaufe... vielleicht bist Du dann ja wieder mein Retter in der Not." Ach Du meine Güte. Ich redete mich gerade um Kopf und Kragen und würde gewiss wegen solcher Reden Ärger bekommen.
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Gabor musste lachen.
"Es war mir ein Vergnügen dein Retter zu sein! Immerhin stößt man nicht jeden Tag auf so hübsche Verzweifelte, wie du eine bist!" Oh, ihr Götter, sie war eine Sklavin!
"Ich wünsche dir noch einen sehr angenehmen Aufenthalt in Roma und nicht allzu strenge Herren. Wenn du irgendwann Hilfe brauchen solltest, melde dich in der Casa Helvetia und frage nach Titus Helvetius Gabor! Wie heißt die schöne Errettete denn, mit der ich das Vergnügen hatte?" -
Bei seinen Worten wurde ich noch roter und musste nun wohl schon jemandem Konkurrenz machen, der Stunden das Gesicht in die Sonne gehalten hatte. Noch schüchterner senkte ich nun meinen Blick und meinte leise. "Ich heisse Ylva, Herr." Irgendwie wusste ich mit einem Mal nicht so recht, wohin mit meinen Händen.
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Die Sklavin wurde noch roter und war ziemlich verlegen. Wie süß sie doch war!
"Du heißt Ylva? Woher kommst du denn? Es ist ein schöner Name, aber - sehr fremd." -
"Ich bin hier geboren, in Italia, aber meine Eltern waren Sklaven, oder zumindest meine Mutter. Meinen Vater kenne ich nicht. Meine Mutter war Germanin und sie hat mir den Namen gegeben der wohl kleine Wölfin bedeutet."
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"Du bist aber eine zahme Wölfin! Ich hab mir schon gedacht,dass du aus Germania kommst, da es in Rom heutzutage kaum noch blonde Haare gibt - es sei denn als Perücke. War deine Mutter auch schon Sklavin dieser Patrizier? Dann hast du ja vielleicht adeliges Blut in deinen Adern! Das würde gut zu dir passen, auch wenn du keineswegs arrogant oder eingebildet wirkst."
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Ich schüttelte leicht den Kopf und schaute verlegen zu Boden. "Ich bin keine Wölfin, Herr. Und ich bin in Italia geboren. Meine Mutter war schon lange Sklavin, als ich zur Welt kam. Sie war bei meinem vorherigen Herren Sklavin, bis sie starb. Ich war damals noch ein Kind. Dann starb er und sein Sohn wurde mein Herr und er hat mich dann vor Kurzem verkauft, Herr." Aber wenigstens hatte er sie nicht dafür getötet, dass sie ihn angegriffen hatte. Doch angesichts dessen, was er versuchte hatte, ehe sie sich gewehrt hatte, war es wohl auch nicht so unverständlich. Oder doch?
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"Wie geht es dir denn bei deinen neuen Herren?"
Gabor sah, wie sie nachdachte und er wusste nicht mehr recht, was er mit ihr reden sollte - aber er wollte sie auch nicht gehen lassen. -
"Es geht mir gut," sagte ich lächelnd, aber ich dachte dabei einen Moment an meine Vorgängerin, wie sie für eine dumme Kleinigkeit hatte büßen und zu den Gladiatoren gehen müssen und nun tot war und ein leichter Schauder überzog meinen Rücken. "Doch ist vieles noch ungewohnt. Ich war eher nur eine Haus- und Hofsklavin und nie Leibsklavin, geschweige denn von Patriziern," sagte ich verlegen.
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"Das bist du aber jetzt? Das hat sicher auch Vorteile! Mich interessierst du aber eher als Mensch, mich interessiert dein... "Job" nicht. Als Leibsklavin hast du ja auch die Chance, irgendwann mal freizukommen!"
ZitatMich interessierst du aber eher als Mensch...
Oder als Frau Auf jeden Fall merkte Gabor, dass seine Cousine recht gehabt hatte. Man konnte auch mit Sklaven so umgehen wie Menschen.
Man durfte sich bloß nicht von Patriziern oder anderen konservativen Miesmachern erwischen lassen. -
Etwas irritiert sah ich ihn an. "Frei?" Ich konnte mir das nicht vorstellen. Ich war nie frei gewesen und hatte auch keine Idee davon, wie es sein könnte frei zu sein. Um ehrlich zu sein, hatte ich wohl sogar Angst davor. Und irgendwie wurde mir bei der Richtung des Gespräches langsam etwas mulmig. "Ich.. nun, Herr, es tut mir leid, wenn ich Dich schon so lange aufhalte," meinte ich verlegen und mit einem eigenartigen Ton. "Ich glaube, ich sollte nun meinen Aufgaben wieder nachgehen."
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"Du hälst mich keineswegs auf, aber ich werde dich nicht von deinen Arbeiten abhalten. Ich hoffe wir sehen uns mal wieder."
Grüßend hob er die Hand zum Abschied.
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