Den dichten Wald hatten wir nun endlich hinter uns gelassen, und man konnte auch in den Gesichtern der Männer sehen, dass sie nun erleichtert waren. Mein Blick ging die ganze Zeit von links nach rechts, irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass wir beobachtet wurden. Ein dumpfer Ton erschallte, aus der Cornica. Die Nachhut beschleunigte sogleich und die Vorhut lies sich zurückfallen. Auch die beiden Flanken rückten näher ans Zentrum. Aufmerksam suchten wir alles ab...
Kontrollritt der ALA II
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Scaevola stand in der Mitte, war dadurch auch recht geschützt, jedoch behinderten die anderen auch seine Sicht. Dennoch schaute er sich aufmerksam um, bis jemand aus der Vorhut rief:
"Da rechts. Da ist jemand!"
Sofort flogen die meisten Augen zu dieser Seite und versuchten auszumachen, wen oder was der Mann gesehen hatte. Mensch oder Tier? Freund oder Feind?
Scaevola schlug das Herz weiter oben als es sollte, während er versuchte zu erkennen, was zum Teufel los war. Doch, da er nunmal nicht zu den Größten gehörte blieb es ihm verborgen, er wusste nur, dass dort etwas sein musste. Aber was? -
Als rechts etwas gemeldet wurde blickten alle Augen nach rechts.
Scaevola, Brutus, Stratus, Vulpus geht mal nachschauen, aber vorsichtig! Wir sind auf Verbündetem Gebiet, also benehmt euch auch so!Ich war gespannt was da rauskommen würde, obwohl ich eher der Meinung war, dass das nur die blanken Nerven der Soldaten waren, und sie ein Reh oder Hasen oder sonst was als riesen Gefahr ansahen!
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Scaevola und die drei anderen nickten sich kurz zu und lösten sich vom restlichen Trupp. Der dichte Wald war überwunden, aber hier gab es noch genug Bäume und Sträucher hinter denen sich etwas oder jemanden versteckt haben könnte.
Brutus, Stratus, Vulpus und Scaevola blieben dicht beisammen und deckten sich gegenseitig, während sie sich vorsichtig aber stetig nach rechts in die Büsche vortasteten. Ihre Waffen hatten sie gezogen, hielten die Spitzen jedoch gesenkt, um zu signalisieren, dass sie nicht vorhatten anzugreifen.
Das erste Gestrüpp war überwunden und bisher hatten die vier nichts entdecken können, da tönte auf einmal ein lautes Fauchen aus dem Unterholz. Scaevola wirbelte herum und spürte schon im nächsten Moment, wie sich Krallen ihm ins Bein schlugen.
„Ahhhrg! Verdammtes Mistvieh!“, fluchte er und packte die Wildkatze im Nacken und löste sie mit knirschenden Zähnen von seinem Bein, in das sie sich verkrallt hatte. Selbst als er das schwere Vieh hochhob versuchte sie noch mit allen Vieren nach ihm zu schlagen und ihn zu beißen. „Da haben wir unseren Angreifer würde ich behaupten.“, meinte Scaevola nun doch schmunzelnd und hielt das Tier möglichst weit von sich weg, während er sein Schwert wieder einsteckte. Aus dem Gebüsch hörte man noch weiteres leiseres Fauchen, woraus Scaevola schloss, dass die Katze nur versuchte ihre Jungetiere zu verteidigen. Die anderen drei lachten und mit dem Tier gingen sie zurück zum Trupp.
Als sie aus dem Gebüsch heraustraten hielt Scaevola das grau braun getigerte Vieh hoch und rief: „Melde gehorsamst die Gefangennahme unseres Angreifers.“ Ein Grinsen konnte er sich dabei nicht verkneifen, auch wenn sein Bein gar nicht mal schlecht schmerzte. „Ich vermute noch zwei oder drei Jungtiere im Gebüsch. Ich wage zu behaupten, dass keine akute Gefahr besteht.“ -
Gespannt darauf, was die 4 da entdecken würden wartete ich mit dem Rest der Turma auf irgend ein zeichen von den anderen. Als sie dann mit einer wild umsichschlagenden Katze aus dem Gestrüp kamen, musste ich nun doch ein wenig lachen. Auf den Kommentar von Scaevola hin sagte ich in einem amüsierten Ton
Da wäre ich mir dann nicht so sicher, wenn man sich deinen Fuß so ansieht! Ich gratuliere dir zu deiner ersten Kampfhandlung! Zwar nur mit einer germanischen Katze aber du hast es zumindest überlebt!
Die Männer brachen in ein kurzes Lachen aus, aber da musste Scaevola nun mal durch, denn er gehörte nun zur Familie der Turma I!
Ich klopfte ihm zweimal auf die Schulter, damit er wusste, dass das nur ein Spaß war, dann wurde ich wieder ernst
So nun genug der Scherze! Ich bin mir sicher, dass wir beobachtet werden, also haltet die Augen auf, wir müssten gleich bei einem Dorf der Mattiaker sein! -
Scaevola grinste schief und lies das sich langsam beruhigende, oder vielleicht nur müde werdende, Tier zu Boden. Kaum abgesetzt verschwand es mit zwei schnellen Sätzen wieder im Gebüsch.
Dann schwangen er und die drei anderen sich wieder auf ihre Pferde und warteten auf den Befehl zum Weitermarsch.
Kurze Zeit später, Scaevola hatte grade auf sein Bein, an dem das Blut schon getrocknet war, geblickt, tauchte ein Dorf in ihrem Sichtfeld auf. Das musste wohl das der Mattiaker sein. Scaevola schaute sich aufmerksam um, wenn sie jemand beobachtet hatte, dann würde er entweder schnell zum Dorf zurück geeilt sein, um ihr kommen zu melden, oder sie würden sich ihnen spätestens hier in den Weg stellen. -
Wir ritten noch eine kleine Weile stumm, und umuns schauend entlang, bis man endlich ein kleines Dorf sah. Aber irgendwas stimmte nicht, die Häuser wiesen einige Schäden auf, auch der kleine Wall war eingerissen. Ich hob meine Hand, aufdas die Turma stehen blieb
Na gut Männer, ich bin mal ehrlich zu euch, mir gefällt dieses Bild nicht! Irgendetwas stimmt hier nicht! Eine weitere Formation einnehmen! wir reiten in das Dorf und sehen uns um! Aber seid vorsichtig! Wenn ihr angegriffen werdet, scheut nicht davor eure Waffen zu benutzen! Aber wenn wir auf verbündete stoßen, darf ja nichts passieren!
Also gut abite!Und wir ritten richtung Tor...
Sim-Off: ich denke mal, wenn modorok dieses Dorf angegriffen hat, wird niemand mehr da sein oder?
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Sim-Off: Naja, die Überlebenden werden zu Gefangenen gemacht worden sein... von daher, ja...
Und was sie dahinter sahen hatte Scaevola sich nicht mal in seinen wildesten Alpträumen ausmalen können.
Das Dorf existierte quasi nicht mehr. Die größtenteils aus Holz gebauten Hütten waren zu verkohlten gerippen geworden, die der Wind gefährlich knarzen lies. Keine der Hütten war verschont geblieben und so zeigte sich den Männern der Turma ein Bild der Zerstörung.
Auf den zweiten Blick erkannte Scaevola teilweise verkohlte Körper und als er langsam an den zerstörten Häusern entlangritt flatterte plötzlich etwas vor ihm in die Luft. So plötzlich, dass er erschrocken an den Zügeln riss und sein Pferd dadurch nervös hin und hertänzelte. Die Krähe lies sich jedoch nicht weiter stören, sondern lies sich wieder auf ihren Platz nieder und fuhr fort in dem Gesicht einer der Leichen herumzuhacken.
Scaevola lies sein Pferd näher heran gehen und verscheuchte den Vogel somit. Doch dem Toten konnte er nur einmal in das Gesicht schauen. Dort, wo die Augen gewesen sein sollten, sah er nur rot. Angeekelt wandte er sich ab und durchritt weiter das Dorf, auf der Suche nach Überlebenden, oder eventuellen Angreifern.
Doch beides fand er nicht. Und so kehrte er zu dem Ausgangspunkt zurück und wartete, ob die anderen etwas zu berichten hätten. -
Das Bild des Dorfes war ein Bild des Todes. Man konnte es schon gar nicht mehr Dorf nennen, denn es hatte kein Leben mehr in sich. Ich ließ die Männer in dreier gruppen das Dorf nach überlebenden durchsuchen, aber es gab keinen der uns etwas über das geschehene berichten konnte.
Wir können hier nichts mehr machen! Scaevola notier dir die Position des Dorfes!Wenn mich nicht alles täuscht müsste einen Tagesritt entfernt ein weiteres Dorf liegen, hoffen wir dass wir dort noch einen lebenden Menschen antreffen!
Wir nehmen die selben Positionen ein wie vorhin! Turma I pergite! -
Scaevola stönte unterdrükt auf. Er sich was notieren? Das konnte was werden! Aber Befehl war Befehl und so nahm er eine Wachstafel heraus, klemmte sich die Zunge zwischen die Zähne und ritzte mühselig mit links eine Notiz.
Dorf, zwei Reitstunden nördlich des Limes, abgebrannt, keine Überlebenden, wohl Kampfhandlung
Beinahe verpasste er den Weiterritt, doch sein Pferd setzte sich eh schon aus reiner Gewohnheit mit den anderen in Bewegung. Der sanfte Ruck zeigte Scaevola, dass es weiter ging und er beeilte sich die Wachstafel wieder einzustecken.
Als sie das Dorf verließen konnte er nicht anders, als sich nochmal umzuschauen. Das Bild war grauenvoll und Scaevola hoffte, dass sie nicht den Leuten über den Weg laufen würden, die das getan hatten. Obwohl er ihnen gerne dafür das Schwert in den Leib gestoßen hätte. -
Und wieder wurde der Wald dichter! Die Bäume links und rechts des Weges wurden höher, und warfen längere Schatten. Das Buschwerk zwischen ihnen wurde dichter, sodass man nichts erkennen konnte, selbst wenn dort jemand gewesen wäre! Die Geräusche des Waldes waren nun noch bedrohlicher, und vor allem nach diesem Dorf, dessen Gestank an einem haften blieb. Es war ein Geruch, den die meisten aus der Turma schon von den Scheiterhaufen nach den Schlachten kannten, aber man konnte sich nie wirklich an sie gewöhnen.
Die Männer der ALA waren aufmerksam. Sie achteten auf alles was auch nur im entferntesten eine Gefahr sein könnte...
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Scaevola indes wurde immer mulmiger.
Er hatte noch nie an irgendwelchen Schlachten teilgenommen und getötet hatte er bis jetzt nur Tiere und so wollten ihm die leeren Augen der Leiche nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Er versuchte den Gedanken zu verdrängen, doch so ganz klappte es nicht. Die Angst selbst auch so zu enden, als Futter für die Krähen, schien seine Sinne zu schärfen. Andauernd hörte er Rascheln im Gebüsch, oder das Knistern von trockenem Laub, doch nie geschah mehr. Und doch glaubte er hinter jedem Baum potentielle Angreifer zu sehen, so lange, bis sie an diesen Bäumen vorüber geritten waren und die nächsten Bäume sich bedrohlich vor ihnen aufbauten.
Scaevola schüttelte den Kopf und sagte sich selbst, ruhig Blut! Und innerhalb der nächsten Stunden geschah auch nichts Außergewöhnliches.Sim-Off: dein posteingang ist voll
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Ich ritt hinter der Vorhut, blickte mich um, und sah wie scaevola den Kopf schüttelte.
Na was ist los? Deine ersten Opfer oder?
Fragte ich nur knapp und blickte mich wieder um, um wieder in den dunklen wald zu sehen! -
Scaevola antwortete eben so knapp und mit einem Rucken des Kopfes, dass man als Nicken interpretieren konnte.
"Ja"
Er blickte weiter grade aus und lies seine Augen den Waldrand absuchen. -
Naja das wird schon wieder!
Der weitere verlauf des Rittes war ebenso ereignisslos wie der vordere. Der Abend brach an!
Also gut die Vorhut schwärmt aus und sucht einen geeigneten Lagerplatz! Sie wird durch Scaevola, Rufus, Sixtus und Caius verstärkt! -
Die Vorhut löste sich von der restlichen Formation und die vier extra genannten ebenso.
Sie ritten ein ganzes Stück vorraus und teilten sich dann auf, um ein größeres Gebiet absuchen zu können.
Nepos und Varus meldeten nach einiger Zeit einen geeigneten Platz gefunden zu haben und so kehrten sie gemeinsam wieder zur restlichen Turma zurück, wo Nepos die Lage und Beschaffenheit des Ortes beschrieb. -
Als die Vorhut zurückkam und Nepos mir die Eigenschaften beschrieb nickte ich. Es war ein guter Platz, dann wandte ich mich an die Männer.
Also auserhalb des Waldes gibt es eine Wiese, welche uns heute Nacht unser Lager sein wird! Ich will ein schönes Marschlager stehen sehen! -
Gemeinsam ritten sie zu der Wiese zurück. Dort wurden sie dann in verschiedene Gruppen zum Lageraufbau eingeteilt.
Sim-Off: Was gehört denn alles zu so einem Marschlager dazu?
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Das Lager war aufgestellt, und die Wachen waren eingeteilt. Die Sterne ragten hoch über unseren Köpfen, und ich hob meinen Kopf um sie besser sehen zu können. Manchmal fragte ich mich, was sich die Götter für uns alles ausdachten. Machten sie das alles nur um sich zu amüsieren oder aus welchem anderen Grund. Ich wandte mich wieder der Karte zu, welche mit Steinen beschwert auf einem Tisch vor meinem Zelt lag. Das fahle Licht der Öllampe tanzte auf der Karte hin un her und verlieh der näheren Umgebung einen schummrigen Schein. Wir sollten morgen eigentlich noch ein Dorf der Mattiaker erreichen. Hoffentlich waren da zumindest einige am Leben. Soetwas hatte ich bisher noch nie erlebt. Kümmerte es die Germanen denn gar nicht was wir treiben? Hatten sie denn keine versteckten oder auch nicht versteckten Grenzposten, welche sie vor eventuellen Angriffen warnen sollten? Wir ritten nun schon seit 2 Tagen in ihrem Gebiet und kein Germane war zu sehen?! Mir gefiel diese ganze sache nicht, und das konnte man mir auch ansehen. Ansonsten war ich immer ein Vorgesetzter welcher in allem etwas gutes sah, aber diese Mission stank bis jetzt zum Himmel, was wir heute im Dorf auch miterleben konnten.
Sim-Off: Ich weiß es auch nicht wie ein Marschlager von nur einer Turma ausgesehen hat, aber ich denke das war nicht sonderlich ausgebaut! ein Paar Zelte und ein paar Wachen und ein Paar Fackeln auf offenen Gelände, das wars dann auch schon meiner meinung nach! Glaube kaum dass die Römer wegen 32 Mann einen Grabe ausgehoben und bäume gefällt haben.
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Die erste Nachtwache gehörte zu den begehrtesten, denn bei 32 Mann kam jeder mal an die Reihe. Drücken konnte man sich also nur schlecht, besser gesagt gar nicht. Da war es schon am schönsten die erste oder die letzte Wache zu bekommen, damit man die restliche Zet möglichst durchschlafen konnte.
Scaevola als 'Neuling' hatte da wenig Chancen drauf, und so musste er die dritte Wache übernehmen. Schön in der Mitte, dass es sich nicht lohnte bis dahin wach zu bleiben, aber zu schlafen genau so wenig. Und danach sah es genau so aus. Aber er war ja, wie ihm ein älterer Eques versicherte, noch jung und würde das viel leichter wegstecken, als die alten Hasen, wie er. Dieser Eques hatte im übrigen die erste Wache.
Scaevola biss missmutig auf sein Abendessen. Und der Geschmack des Käses schaffte es sogar ihn etwas aufzumuntern. Wenigstens mussten sie nicht marschieren, sondern wurden von ihren Pferden getragen.
Scaevolas Blick wanderte zu den improvisierten Koppel, auf der die Pferde friedlich beieinander standen und grasten. Von dort würde schon mal kein Angreifer unbemerkt kommen können, die Tiere würden sofort Alarm schlagen.
Scaevola seufzte und spühlte das restliche Brot mit etwas Wasser herunter.
Eigentlich hatte er ja seine Ernennung zum römischen Bürger feiern wollen, doch nach trinken und einen Teil der Sinne verlieren, danach war ihm jetzt ganz und garnicht zu Mute.
Er verkroch sich auch als bald in sein Zelt um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen, bevor er zu seiner Wache antreten musste.
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