Atrium - Livia, Metellus

Er nickte kurz.

"Danke!"

rang er sich ab und blickte sich dann im Atrium um. Es war ein schönes Haus, doch was sollte man anderes erwarten?

Livia hat gerade ein ausgiebiges Bad genommen und wird eben von ihrer Sklavin wieder angekleidet, als man ihr von dem Gast berichtet. So dauert es noch ein wenig, bis sie schließlich ordentlich hergerichtet im Atrium erscheint. Mit einem entschuldigenden Lächeln tritt sie auf den Gast zu. Seinen Namen hat man ihr selbstverständlich berichtet.

"Salve Matinius. Entschuldige, dass du ein wenig warten musstest. Ich hatte nicht mit einem Besuch gerechnet. Setz dich doch. In welcher Angelegenheit suchst du mich auf?"

Mit einer leichten Geste bietet sie ihm einen Sitzplatz am Rande des Atriums an und wartet geduldig ab, bis er Platz genommen hat.

Metellus nahm Platz und achtete darauf, dass seine Toga nicht alzu arg verrutschte.

"Mein Anliegen ist privater Natur! Wie du vielleicht weißt, oder auch nicht weißt, stehe ich Rediviva Helena sehr nahe. So war ich es, der damals den Leichnam des verstorbenen Senators und Tribunen an mich nahm. Es herrschte eine gewisse Verwirtheit, wo er hin sollte. Aber das liegt nun hinter uns und er möge in Frieden ruhen! Nun, es war mir wichtig, dir persönlich mein Beileid über den Verlust auszusprechen. ich bin mir sicher, die Götter werden sich seiner annehmen!"

Metellus räusperte sich.

"Aber genug von so traurigen Dingen! ich dachte, es würde dich vielleicht interessieren, dass Minervina bald nach Roma kommt! Sie soll bei Tiberia Claudia in die Lehre gehen, doch konnte ich sie nicht finden! Ich habe Helena versprochen, ein Auge auf Minervina zu werfen und so würde ich dich bitten, falls Minervina ohne Claudia hier auftaucht, dass du mir in der Casa Matinia bescheid gibst!"

Seine Gedanken schweiften kurz aber sichtlich ab und er musste an Helena denken.

Livia setzt sich ihm gegenüber und streicht dezent ihre Stola glatt. Aufmerksam lauscht sie seinen Worten. Als er vom Tod ihres Großcousins spricht, legt sich ein Schatten auf ihre Miene und sie schlägt die Augen kurz nieder. Ihr Inneres verbergend versucht sie ein leichtes Lächeln, als sie wieder zu ihm aufsieht.

"Nein, das war mir nicht bekannt. Sie sprach zu mir von Freunden, die ihr durch die schwere Zeit geholfen hatten, nannte jedoch keine Namen. Nichtsdestotrotz danke ich dir von ganzem Herzen, dass du dich sowohl ihr geholfen hast, als auch meinem Großcousin wohl letztlich zu einer ehrenvollen Bestattung. Mögen die Götter mit ihm sein."

Seine folgenden Worte lassen bei Livia einen Anflug von Verwunderung sichtbar werden.

"Helena erzählte mir davon, dass sie das Mädchen nach Rom schicken wollte. Wir sprachen über eine mögliche Unterbringung in der Villa Tiberia, wo sie selbstverständlich willkommen war. Mein Bruder Flaccus war ebenfalls in dieses Gespräch involviert. Falls sie tatsächlich schon vorher allein hier oder in der Villa Tiberia auftauchen sollte, können wir dich selbstverständlich benachrichtigen."

"Das freut mich! Immerhin ist Rom groß und ein Mädchen sollte sich nicht alleine durch die Strassen Roms begeben. Man hört ja so einiges über diese Stadt und garantiert nicht immer nur Gutes!"

Metellus sah sich noch einmal um.

"Nun, ich freue mich, deine Bekanntschaft gemacht zu haben! Aber nun muss ich leider auch schon wieder los! ich habe noch einiges zu erledigen vor der Wahl! Man findet irgendwie immer etwas, woran man arbeiten kann!"

Metellus seufzte. In der Tat. er war in Rom, weit weg von seinem Amtssitz und dennoch hatte er einiges zu erledigen.

"Ich wünsche dir alles Gute, nach deiner erfolgreichen Zeit im Cursus Honorum!"

Er stand auf und legte die Falten seiner Toga wieder zurecht.

"Sie wird sicher ihre Sklaven stets dabei haben."

Livia lächelt zuversichtlich und erhebt sich ebenfalls, als er dies tut.

"Ich danke dir. Die Freude war ganz auf meiner Seite. Ich wünsche dir noch viel Erfolg im Wahlkampf und später eine produktive Amtszeit, wenn es dazu kommt."

"Nun, ich hoffe, dass das Volk mir eine Gelegenheit gibt, meine Treue und Liebe zu ihm und Rom unter Beweis zu stellen!"

Er verneigte sich kurz höflich und machte sich dann wieder auf den Weg.