Wenige Minuten später brachte man das Schwein. Es war makellos. Nur vielleicht ein wenig tollpatschig, wie es hinter dem Tempeldiener hertrottete und dabei munter grunzend in die Runde sah. Valeria besprenkelte das Tier, als es bei ihr angekommen war, mit mola salza, murmelte einige Worte vor sich hin und reichte dann einem fortgeschrittenem Popa das polierte Messer. Der Popa nickte und nahm den Dolch entgegen. "Agene?" fragte er. Valeria nickte. "Age!"
Eine Augenblick später quiekte das Tier schriller und ein letzter Grunzer entfuhr seiner aufgeschnittenen Kehle. Valeria stand dabei und beobachtete genau, wie ein weiterer Opferdiener das Blut des Tieres auffing. Ein anderer schnitt seinen Bauch auf und bereitete die Eingeweide vor, während im Tempel Stille einkehrte. Valeria untersuchte die Gedärme des Schweines gründlich und richtete sich dann lächelnd auf.
"Litatio!" verkündete sie.
"Das Opfer wurde angenommen."
In der Zwischenzeit zerteilte man das Fleisch des Schweines, um der Göttin ihren Teil zu zollen und den Rest an das Volk zu verteilen. Valeria suchte Livianus' Blick und lächelte ihn an. Sie war froh, dass er gekommen war.