Ludi Plebei - vierter Tag

  • Nachdem sich am vergangenen Tag wilde Tiere untereinander blutige Kämpfe geliefert hatten, sollten heute als weitere Attraktion der Tierauftritte professionelle Jäger ihren tierischen Gegnern gegenüber treten. Noch einmal strömten tausende von Zuschauern zum Amphitheatrum Flavium und machten es sich im Schatten der weit aufgespannten Sonnensegel auf ihren Plätzen bequem. Der für diesen Teil des Programms zuständige Aedil Purgitius Macer war ebenfalls bereits anwesend und blickte in die Arena hinab, die sich diesmal wieder als ganz normaler Sandplatz und nicht als künstliche Landschaft zeigte. Unter dem Klang von Trompeten zogen zunächst die acht Venatores in den Inneraum ein und präsentierten sich ähnlich wie die Gladiatoren bei einer Waffenschau dem Publikum. Einige von ihnen waren in einfachen Tuniken gekleidet, während andere ihren Gegnern mit freiem Oberkörper gegenüber treten wollten. Keiner trug einen Helm oder Beinschienen, lediglich ein paar Lederbandagen waren hier und dort an den Armen zu sehen. Bewaffnet waren die Jäger mit einem langen Dreizack oder einer Lanze und einige trugen auch einen Köcher mit kleinen Wurfspießen auf dem Rücken. Für den ersten Kampf, der präsentiert werden sollte, nahmen die Männer nun in vier Zweiergruppen Aufstellung, die sich jeweils zusammen einem Gegner widmen sollten. Die Ansager stellten die Paare mit ihren Namen vor und das Publikum jubelte laut, wenn einige Jäger darunter waren, die sich schon von früheren Kämpfen her kannten.


    Ein weiteres Trompetensignal kündigte den Einlass der Tiere an. Diesmal wurden die Tiere nicht durch Tore in die Arena gelassen, sondern die Hubböden im Arenaboden kammen zum Einsatz und transportierten an verschiedenen Stellen jeweils einen Tigerkäfig in den Innenraum. Knurrend liefen die Tiere drin auf engstem Raum hin und her, bis sich die Jäger in etwa auf den für sie gedachten Gegner orientiert hatten und die Gitter nach unten in den Boden versenkt wurden. Eines der großen Tiere mit dem glänzenden orange-schwarz gestreiften Fell ging nur Augenblicke später sofort zum Angriff über stürzte sich auf die beiden langsam auf ihn zurückenden Männer. Sofort rammten diese ihre Lanzen mit dem hinteren Ende in den Boden und streckten die Spitze als abwehrenden Stachel nach vorne, um nicht gleich der ersten Attacke zum Opfer zu fallen. Mit lautem Brüllen landete der Tiger in seinem Sprung tatsächlich mit der Brust ein einem der Speere, der unter dem Gewicht des Tieres brach. Gekonnt rollte sich der Jäger zur Seite ab und entging so den scharfen Krallen des landenden Tieres. Den zweiten Speer hatte der Tiger verfehlt und dessen Träger drehte ihn blitzschnell in der Hand, um ihn dem Tiger in den Nacken zu rammen, bevor dieser sich trotz der schmerzenden Lanzenspitze in seiner Brust über seinen über den Boden rollenden Partner hermachen konnte. Dieser Tiger würde sicher der erste sein, der den Kampf verlieren würde, während sich an den anderen Positionen in der Arena Jäger und Tiere erst langsam aufeinander zu bewegten.

  • Gabor war in der Arena anwesend und beobachtete das Spektakel.
    "Wie schade, so ein schönes Tier zu töten! Das muss ein Tiger sein, von dem mir erzählt wurde. Wie gerne ich doch selber einen als Wachtier hätte! Leider habe ich noch keinen Händler wilder Tiere gefunden, der bereit gewesen wäre mir eins seiner Kostbarkeiten zu überlassen. Ich hab gehört, dass Kleopatra ähnliche Tiere hatte...", murmelte er vor sich hin.

  • Mit einem leichten Abstand zwischen sich, der gerade so gewählt war, dass der Tiger sich nicht auf beide gleichzeitig stürzen konnte und sich die Männer trotzdem rasch zu Hilfe kommen konnten, traten die Jäger ihren Opfern jeweils entgegen. Mit vorgestreckten Waffen ließen sie sie nicht aus den Augen und vergewisserten sich trotzdem in regelmäßigen Abständen mit raschen Seitenblicken, ob sie nicht zufällig in die Nähe eines anderen Tieres gerieten, was ihnen in den Rücken fallen könnte. Mit kurzen Zurufen koordinierten die Paare ihr Vorgehen und versuchten, in eine günstige Position für einen Angriff zu kommen.


    Wenn der Tiger selbst nicht die Initiative ergriff, kamen die Wurfspieße zum Einsatz, um ihn aus der Ferne zu bekämpfen. Wie eine Katze, die man mit einem Spielgerät bewarf, versuchten einige Tiger nach den fliegenden Speeren zu schlagen. Ein Treffer ließ sie meist zusammenzucken oder schmerzerfüllt knurren, auch wenn es kaum einem Jäger gelang, so fest zu werfen, dass die Spitze in der harten Haut der Tiere stecken blieb. Nur einer der Jäger stellte sich offenbar sehr geschickt an und sein Gegner trug schon drei Spieße in seinem Oberkörper mit sich herum. Das so angestachelte Tier schien den zweiten Mann des Jägerpaares schon vergessen zu haben und konzentrierte sich nur auf den Werfer, der immer wieder in geschicktem Bogen zurück wich und mit seinem Dreizack einen Sprung verhinderte, um dann im nächsten Augenblick einen weiteren Speer zu werfen. Sein Partner konnte sich auf diese Weise unbemerkt in den Rücken des Tieres schleichen und rammten ihm völlig überraschend seinen Dreizack in den Nacken. Mit wildem Fauchen fuhr das Tier herum und der Jäger, der sich vom Stiel seiner Waffe abgedrückt hatte, sprang in weitem Boden durch die Luft und musste nun aufpassen, nicht zum unbewaffneten Opfer der Raubkatze zu werden.


    Aufpassen musste auch ein Jäger aus einer anderen Gruppe, der seine Lanze erfolglos verloren hatte und nun vom Dreizack seines Kameraden mit gedeckt werden musste, bis sie es schafften, den Tiger ein wenig von seinem Platz zu vertreiben und die im Sand liegende Lanze wieder aufnahmen konnten. Einen unachtsamen Moment nutzte der Tiger zum Sprung und der schützende Dreizack verfehlte zum Teil seine Wirkung. Mit der linken Vorderpranke erwischte das Tier einen der Venatores an der Schulter, so dass dieser zu Boden geworfen wurde. Noch wurde der Mann nicht hilflos unter den Tiger begraben, doch die scharfen Krallen rissen blutige Wunden in seinen Rücken, die ihn laut und durchdringend aufschreien ließen.

  • Vom Missgeschick ihres Kollegen unbeeindruckt beendeten die ersten beiden Jäger ihren Kampf mit dem unvorsichtigen Tiger, der sie gleich zu Beginn angesprungen hatte. Die abgebrochene Lanze in seiner Brust schwächte ihn spürbar und weitere Treffer mit der zweiten Waffe gaben ihm schon wenig später den Rest. Als Zeichen des Sieges reckten die beiden Männer ihre Arme nach oben und zogen sich zunächt einmal an den Rand der Arena zurück, um sich einen Überblick über das weitere Geschehen zu verschaffen.


    Die beiden bereits siegreichen Jäger eilten wenig später ihren bislang deutlich weniger erfolgreichen Kollegen zu Hilfe, von denen der eine sich blutüberströmt über den Platz schleppte und von seinem Partner so gut es ging gegen die wütenden Attacken des Tigers verteidigt wurde. Der Geruch des Blutes stachelte das Tier an und ließ es wie in einem Rausch immer weiter angreifen. In einem passenden Augenblick sprang einer der beiden zusätzlichen Jäger dem schwer Verletzten stützend zur Seite und trug ihn aus dem Innenraum, während der andere mit seinem Dreizack dessen Position einnahm, so dass nun wieder zwei voll bewaffnete Jäger den Kampf aufnehmen konnten. Eine kurze Geste des schon leicht erschöpften zweiten Mannes zeigte dessen Dank für den Wechsel an und leitete gleichzeitig den Gegenangriff ein.


    Der Schrei eines weiteren Jägers zog aber zunächst eiunmal die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich, denn auch in der vierten Paarung war ein Mann in die Pranken des Tigers geraten. Um nicht nach außen wegzulaufen und damit den Jagdreflex der Raubaktze auszulösen, rollte er sich zum Tiger hin ab und war kurze Zeit unter dessen Oberkörper und damit auch aus dessen Blickfeld verschwunden. Ebenfalls mit blutenden Wunden tauchte er einen Augenblick später seitlich des Tieres auf und schlug ihm einen der Wurfspieße in die Kehle, die sich bei der letzten Attacke über den Boden verstreut hatten. Das Brüllen des Tigers erstarb langsam zu einem Röcheln, als das Blut aus seiner Halswunde zu rinnen begann und ein weiterer Kopftreffer mit der Lanze des anderen Jägers beendete auch das Leben dieses Tieres. Schwitzend reckte der verletzte Jäger seinen Arm als Siegeszeichen in den Himmel, bevor er bewusstlos zu Boden sank und von seinem Kameraden zur Seite gezogen werden musste.

  • Der mit drei Wurfspießen und einem Dreizack gespickte Tiger auf der anderen Seite der Arena erwartete ebenfalls sein baldiges Ende, denn es war ihm immer noch nicht gelungen, eine der beiden Angreifer zu verletzen. Weitere Wurfspieße flogen in seine Richtung und die Wunden schwächten ihn immer mehr. Langsam erlahmten die Bewegungen seiner Vorderbeine, bis er nach einem weiteren misslungenen Sprungangriff unkoordiniert mit der Schnauze auf den Boden knallte. Leicht benommen kippte er zur Seite. Ein solches Angebot konnte sich ein professioneller Jäger nicht entgehen lassen und ersparte ihm mit einem gezielten Treffer am Hals jegliches weiteres Leiden.


    Die verbleibende, neu formierte vierte Gruppe hatte ihren Gegner inzwischen auch unter Kontrolle bringen können. Auch wenn nun alle Blicke auf sie gerichtet waren und die Ausrufer im Amphitheater das Publikum für diesen letzten Kampf noch einmal richtig in Stimmung brachten, verzichteten die Jäger darauf, nun noch besonders effektreiche Angriffe zu starten. Sicher mochten sie es wie alle Jäger, den letzten und längsten Kampf zu liefern, desssen Ende von allen beobachtet wurde, aber sie wollten diesen Kampf auch in jedem Fall gewinnen. Das lange Wechselspiel von Angriff und Deckung kostete auch sie Kraft und trotz ihres Trainings und ihrer Kondition machte sich Erschöpfung in ihren Muskeln breit. Eine gehemmte Reaktion wollte sie sich nicht gestatten und setzten dem Tiger mit zahlreichen, gezielten Attacken systematisch zu, bis auch dieser den Kampf mit zahlreichen blutigen Wunden aufgeben musste. Schwer atmend ließen die Männer danach ihre Waffen fallen und gönnten sich eine Atempause, bevor sie sich von den anderen Jägern aufhelfen ließen und mit einem Lächeln zum Publikum hinauf blickten.


    Die beiden schwer verletzten Jäger hatten den Innenraum bereits verlassen und wurden in den Katakomben von Ärzten versorgt, während sich die anderen sechs trotz einiger kleinerer Wunden eine Ehrenrunde gönnten und sich feiern ließen. Helfer eilten bereits über den Platz, um sich der schweren Aufgabe anzunehmen, die toten Tiger auf Karren zu verladen und hinaus zu bringen, damit die zweite Jagd des Vormittags stattfinden konnte.

  • Nachdem die Teilnehmer der ersten Venatio den Innenraum verlassen hatten und der Platz für den nächsten Auftritt bereit war, erschallten wieder die Trompeten und unter den aufgeregten rufen der Ansager zogen fünf neue Jäger ein. Diesmal war eine gewisse Aufgabenteilung unter den Männern erkennbar, denn vier waren ebenso wie die Jäger in der vorherigen Jagd leicht ausgerüstet und trugen jeweils eine lange schwere Lanze, während der fünfte eine besonders aufwändige Ausrüstung mit einem Helm trug und eine große Axt mit sich führte. Am Rand des Platzes wurden zudem in regelmäßigen Abständen Bündel mit schweren Wurfspeeren bereit gestellt. Wer regelmäßig bei inszenierten Jagden zuschaute, der konnte sich denken, dass diesmal nur ein einzelnes Tier gejagt werden sollte und der Mann mit der besonderen Ausrüstung der vorgesehene Held der Jagd war, der die Tötung des Tieres vornehmen sollte. Genau dies bestätigten auch die Worte der Ausrufer, die den Mann zudem beim Namen nannten, worauf hin sich unter seinen Fans im Publikum ein kreischender Jubel erhob. Gelassen winkte der Mann von unten in die Runde und konzentrierte sich dann auf das Tor, durch das das Opfer in die Arena gelassen werden sollte.


    Mit dumpfem Stapfen schob sich das Nashorn auf den sonnenüberfluteten Sand. Es war nicht einfach gewesen, das große mächtige Tier für diesen Auftritt nach Rom zu bekommen und sein Transport durch die Stadt hatte schon einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Für seinen einzigen und zugleich letzten Auftritt war es in besonderer Weise hergerichtet worden, indem sein Horn komplett mit Metall eingekleidet worden war, um es noch bedrohlicher zu machen. Wie bei Elefanten hatte man es mit der richtigen Dosis Wein aggressiv gemacht, so dass es nun trotz der plötzlichen Blendung durch die Sonne nicht sehr zurückhaltend zeigte.


    Alle vier leichten Jäger hatte sich einen schweren Speer vom Rand geholt und verteilten sich nun rundum um das Tier, um es zu treiben und mit zahlreichen Treffern zu erschöpfen. Der Held der Jagd sollte seinen Auftritt erst zum Schluß bekommen, wenn er sich dem Tier relativ gefahrlos nähern konnte.

  • Ein Speere nach dem anderen flog auf den mächtige Körper des Nashorns, doch an der unglaublich widerstandsfähigen Haut prallte einer nach dem anderen ab. Irritiert blickte das Tier um sich, bis es sich für einen der vier Männer als Opfer entschieden hatte. Mit großer Kraft setzte es sich in bewegung und entwickelte innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeit eine hohe Geschwindigkeit und donnerte auf den Jäger zu. Diesem blieb nichts anderes übrig, als mit einem kurzen Sprint die Flucht zu ergreifen und darauf zu bauen, dass das Nashorn nicht so schnell um die Kurven kommen würde. Kaum hatte das Tier abgebremst, wurde es wieder zum Ziel weiterer Attacken mit den Wurfspeeren der anderen Jäger. Dieses Wechselspiel aus Angriff, Gegenangriff und Flucht entwickelte sich zu einem spannenden Spektakel, das Mensch und Tier über den gesammten Innenraum des Amphitheaters trieb. Einmal kam einer der Jäger ins Straucheln, stolperte auf seiner Flucht und konnte sich nur knapp vor den Hufen des Dickhäuters in Sicherheit bringen.


    Erst mit dem Ensatz der scharf geschliffenen Lanzenspitzen gelang es den Jägern, dem Tier größere Verletzungen zuzufügen. Immernoch mit großer Kraft, aber schon spürbar weniger kontrolliert hetzte das Nashorn den Jägern hinterher, stellte aber keine große Gefahr mehr da, wenn sie sich nur auf Abstand hielten. Damit war der Zeitpunkt für den Helden der Jagd gekommen, der die Nähe zum Tier suchen musste, um seine Axt einsetzen zu können. Mit ruhigen Schritten trat er näher zur Mitte der Arena hin und seine Kollegen wussten,w as nun zu tun war. Mit gezielten Attacken mussten sie das Tier dazu bringen, vor dem Helden erschöpft zusammenzubrechen, so dass dieser ihm einen Schlag in den Nacken versetzen konnte. Die ersten Versuche scheiterten noch, denn trotz zunehmender Trefferzahl dachte das Nashorn gar nicht daran, den Kampf schon verloren zu geben. Die Jäger setzten fast nur noch ihre robusten Lanzen ein und zielten auf die Beine, um die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Zwei fast zeitgleich gesetzte Treffer an den beiden Hinterbeinen ließen das Tier schließlich mit einem jammernden Schrei zum Stehen kommen und auf den Boden sacken. Mit erhobener Axt kam der Held herbei und stellte sich dem Zweikampf mit dem Kopf des Tieres, das mit seinem Horn noch einmal wild um sich zu schlagen versuchte. Nach einigen Scheinangriffen setzte er schließlich den entscheidenden Schlag, der dem Tier fast wie bei einem Opfer das Leben nahm. Mit beiden Beinen auf dem Körper des Tieres stehend, reckte er die Axt in den Himmel und zog den Helm vom Kopf.


    Noch einmal musste danach die Aufräumkolonne Schwerstarbeit leisten, um den großen grauen Koloss aus der Arena zu befördern, damit er den folgenden Programmpunkten nicht im Weg herum lag. Aedil Purgitius Macer erhob sich von seinem Platz in der Loge und grüßte ins Publikum. Sein Teil des Programms dieser Spiele war mit diesem Kampf abgeschlossen und der räumte noch einmal seinen Platz für seinen Kollegen, der wie an den Tagen zuvor das Nachmittagsprogramm zu verantworten hatte.

  • Furianus nickte Senator Purgitius lächelnd zu und bedeutete dem Ausrufer wieder fortzufahren.
    Nachdem die Trompetenklänge die Arena beschallt hatten und das Publikum die Gespräche mäßigte, fuhr er fort.


    "Wieder einmal wagen sich tapfere Männer, um euch die Facetten des Kampfes zu veranschaulichen. Macht und Stärke wollen wir sehen, möge der Beste gewinnen!"


    Die Menge jubelte und die Tore gingen auf...



    Eine Menge von gerüsteten und bewaffneten Männern trat heraus und rissen sogleich die Hände nach oben, worauf das Publikum in maßloses Klatschen und Rufen verfiel.
    In dieser Bewunderung rühmten sich die Männer aus vollem Herzen, lachten und scherzten, könnten dies doch die letzten Augenblicke ihre Lebens sein. Für einige sicherlich, denn nicht alle würden diese Arena lebend verlassen...

  • Es war nicht vonnöten nun alle Kämpfer aufzuzählen, waren es doch zu viele und das Publikum würde sich die ganzen Namen sowieso nicht merken können.
    Man ließ sie nur ihre Arbeit machen, nur unterhalten, kämpfen und sterben.
    Es waren, wie man an der schlechten Ausrüstung sehen konnte, Sklaven aus ärmlichen Gladiatorenschulen, die nur in ein oder zwei Kämpfen Erfahrung sammeln konnten. Dieses niedrige Niveau wollte man durch die hohe Anzahl ausgleichen, so dass die Zuschauer nicht gänzlich einschliefen, sondern brisante Szenen geliefert bekamen.


    Nachdem Furianus mit seinem Nicken bedeutete die „Schlachte“ beginnen zu lassen, fingen die Gladiatoren mit dem üblichen Prozedere an und knieten vor der Loge des Imperator Caesar Augustus.


    „Imperator, die Todgeweihten grüßen dich!“


    Wieder auf den Beinen, lockerten sie sich erst einmal, bevor sie bereit waren auf einander loszugehen.
    Und nachdem dies auch vollendet, griffen die Ersten an. Einige schleuderten ihre Netze, andere ließen den Klang aufeinandertreffender Gladii erklingen.
    Hispanier, Numidier, Dacer und sogar Germanen, waren unter den Kämpfern zu finden.
    Schon nach einigen Minuten ging der erste Kämpfer zu fall und griff sich nach dem Arm, welcher nur sporadisch am Korpus befestigt war, durch die Wucht des Schlages fast durchtrennt. Voller Schmerz schrie der Mann, bis ihm sein Gegner das Schwert durchs Herz stach und sich anderen Gegnern zuwendete...

  • Das Gemetzel hielt nicht lange an, wahrlich hatte man nicht die Kraft dazu.
    Doch aus den Ursprünglich 20 Bestreitern, schafften es nur lediglich fünf Stück am Leben zu bleiben - die auch sicherlich selbst gekennzeichnet waren.
    Man sagte ihnen schon am Anfang des Kampfes, dass die fünf letzten nicht mehr des Kampfes genötigt sein werden.
    Einige Männer fielen aus Erschöpfung um, andere lechzten nach Luft, andere wiederum ließen sich vom Publikum feiern.
    Doch dies Spektakel war auch nach ein paar Augenblicken zu ende, musste man doch den Platz räumen, welcher am nächsten Tag zur Verfügung stehen sollte.


    Die Aufräumarbeiten fingen wieder von vorne an.

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