Domus Aeliana - Cubiculum Callidus

  • Die Sklaven stellten den Sack und den Korb im Zimmer ab und verließen selbiges dann sofort. Callidus schaute sich um. Die Wände des Raumes waren verziert, Fenster ließen viel Licht ein und bewirkten ein behagliches Gefühl. Callidus teste kurz sein Bett und war sehr zufrieden.


    > Hach, Rom! <


    In nächster Zeit würde er den Ausblick nicht aus seiner Wohnung vom obersten Stockwerk einer insula aus genießen, sondern vom Palatin. Es war alles sehr neu, doch für die Zukunft würde es sich wohl als hilfreich erweisen sich in Rom aufzuhalten.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nach beendeter Arbeit hatte Callidus die Kurie verlassen und sich auf direktem Weg zum Palatin gemacht. Eigentlich hatte er noch etwas Hunger und Durst, doch dieses Mal überwog einfach die Müdigkeit und nach dem letzten Zusammenstoß mit der Köchin war ihm auch nicht nach einem Besuch im oecus zumute. Er ließ sich auf sein Lager sinken und atmete tief durch. Die Arbeit in der Kurie war nicht die leichteste, schon gar nicht, wollte man nicht einfach einknicken. So machte er sich so seine Gedanken und schlief allmählich dabei ein.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Den ganzen Tag schon hatte er Einkäufe erledigen lassen und war nicht nur einmal in der domus Aeliana umhergelaufen. In seinem cubiculum hatten sich Säcke mit Dingen angefüllt, eine Kiste stand auch dabei. In seinem Regal suchte er gerade noch nach ein paar Schriftrollen, die ihn auf seine Reise begleiten sollten. Daria brachte ihm frische Tuniken, wie es sich gehörte fein zusammengelegt, die sie sogleich ebenfalls verstaute. Bald war alles bereit für die Reise nach Tarent.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Kann ich noch etwas tun?", fragte Daria höflich, nachdem sie die Kleidung des Herrn eingepackt hatte und schloss eine Kiste.
    "Wann wirst du wieder zurückkehren?"
    Es war immer schön, zumindest halbwegs zu erahnen, wann wer im Haus sein wird.

  • Callidus schaute Daria einen Moment lang an und überlegte. Er war ziemlich verspannt. Aber nein, dafür gab´s ja die Bäder.


    > Ich danke dir, Daria. Ich glaube, das war alles, was ich für die Reise benötige. Sie wird nicht allzu lange dauern und ich hoffe, dass ich schon in wenigen Wochen zurückkehren werde. <


    Sicher würde ihr eine Kette aus einer tarentinischen Goldschmiede wunderbar stehen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Dann war also alles für sie getan und sie verabschiedete sich.
    "Dann wünsche ich dem Herrn eine gute Reise und angenehmen Tage im Süden."
    Fast wäre ihr ein "Pass auf dich auf" herausgerutscht, wie sie es von den Müttern und Tanten so gut kannte und selbst immer gehasst hatte, aber konnte es gerade noch zurückhalten.

  • > Ich danke dir Daria, es ist eine Reise geschäftlicher Natur, aber sie wird sicher auch angenehme Seiten haben. Richte nur dem Senator und der Herrin aus, dass ich bereits abgereist bin. <


    Zwei Bedienstete der Kurie waren mitgenommen worden, um die Sachen des Comes abzuholen und zur Stadtgrenze zu bringen.
    Nachdem er sich versichert hatte, alles verstaut zu haben, verließ auch er die domus Aeliana.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Callidus hatte sich nach dem Gespräch mit Detritus und nach seiner Rückkehr auf den Palatin die Schriftrollen bringen lassen, die den Wortlaut der lex de administratione Italiae enthielten.
    Eifrig machte er sich daran zu studieren, was er eigentlich schon gut genug kannte. Es war ein Vorschlag, eine Richtlinie, aber nicht mehr und genau das war es, was die Kurie in die verfahrene Situation gebracht hatte. Es war nun an der Zeit die unsäglichen demokratischen Elemente zu mindern.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nakhti kam in das Cubiculum von Aelius Callidus. Er verneigte sich und sprach:
    “’err, ein Gast dich zu sprechen wünscht. Sein Name Lucius Octavius Detritus ist, er gesagt ’at und das du schon auf i’n warten.“

  • Callidus trat an die Tür des Raumes und sah Detritus hinter Nakhti stehen, eine Statue des Hauses gründlich inspizierend.


    > Ein Bildnis der Daphne auf der Flucht vor dem liebenden Gott, Ihr Gewand hängt herab und verdeutlicht ihre Hast, ihr Blick ist zurückgewandt ob des sich nähernden Verfolgers. Eine Kopie eines griechischen Originals. Meisterhaft, nicht wahr? <


    Dann wandte er sich an Nakhti.


    > Ich danke dir, du kannst dich zurückziehen. <


    Er bat den Gast herein und deutete auf den Schreibtisch.


    > Setz dich doch, Detritus! Ich habe mir bereits die Schriftrollen bringen lassen und sie am gestrigen Tage studiert. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nakhti verneigte und entfernte sich, nicht ohne nochmals einen besorgten Blick auf die "meisterhafte Daphne" geworfen zu haben. Ob er es wegen Callidus’ Erzählung tat, oder weil die Plastik bedenklich gewackelt hatte, als der Gast sich ihrer widmete, dass war schwer zu deuten.

  • Detritus erschrack und bedauerlichweise traf er dabei die Statue...doch glücklicherweise war sie schwer genug den Stoss zu verkraften.

    "Sag mal Calli willst du mich ins Jenseits befördern? Schleichst dich einfach an mich ran." *tztz* "Ich war eben gerade dabei zu überprüfen ob es sich um ein Original handelt oder nicht."


    ...und der Gast betrat das cubiculum und setzte sich hin.


    "Sehr gut, dann her mit den Dingern."

  • Callidus legte die Schriftrollen vor...


    > Wir sollten es Schritt für Schritt durcharbeiten und unsere Ergänzungen machen. Wer wüsste besser, was zu schwammig definiert ist, als zwei Comites! < :]


    Und da es sich eher um grobe Vorgaben handelte als um ein Gesetz, gab es einiges, was unter Umständen zu ergänzen wäre.



    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Nona - Lex de administratione Provinciae Italiae



    Dieses Gesetz regelt die Verwaltung und das Recht für die Einwohner der Provinz Italia mit Ausnahme der Stadt Rom.


    Über die Einteilung der Provinz
    Die Provinz ist unterteilt in die Regiones Italia, Sicilia, Corsica, Sardinia, Alpes Cottiae, Alpes Graiae et Poeninae und Alpes Maritimae. Das Land jeder Regio ist in Territorien unterteilt, in denen genau eine Stadt liegt, die dieses Territorium verwaltet. Alles Land, welches nicht einer Stadt zugeteilt ist, ist kaiserliche Domäne.


    Über die Curia und die Regiones
    Jeder Stadt ist es gestattet, Vertreter zu benennen, die gemeinsam die Curia der Provinz bilden. Die Zahl der Vertreter ist von der Zahl der Einwohner der Stadt abhängig und ist vor jeder Wahl vom Kaiser zu erfragen. Diese Vertreter müssen über das Römische Bürgerrecht verfügen.
    Die Curia muss einmal alle vier Monate per Wahl für jede Regio einen Comes bestimmen, der gegenüber dem Kaiser als oberster Vertreter dieser Regio gilt. Kommt die Curia zu keiner Entscheidung, bestimmt der Kaiser einen Comes. Es ist dem Comes gestattet, zu seiner Unterstützung Magistri Scriniorum zu ernennen oder durch Wahl bestimmen zu lassen. Die Comites sowie die Magistri Scriniorum müssen im Besitz des Römischen Bürgerrechtes sein.


    Über die Städte
    Es ist den Bürgern mit Bürgerrecht einer jeden Stadt gestattet, einmal alle vier Monate Wahlen abzuhalten, um zwei Duumvirn zu bestimmen, die die Stadt und ihr Territorium verwalten. Es ist den Duumvirn gestattet, lokale Magistrate zu ernennen oder wählen zu lassen, denen sie in der Stadt und ihrem Territorium Amtsgewalten übertragen können. Die Leitung der Wahl und die Bekanntgabe des Ergebnisses ist die jeweils letzte Amtshandlung in der Amtszeit eines Duumvirn. Der Comes überwacht die Durchführung der Wahlen, hat aber keinen Einfluss auf die Menge der aufgestellten Kandidaten oder den Wahltermin zu nehmen. Die Bürger einer Stadt können ihn jedoch ausdrücklich mit der Leitung der Wahl und der Festlegung des Wahltermins beauftragen, wenn sie dies mehrheitlich wünschen. Die Kandidaten für die obig genannten Ämter müssen im Besitz des Römischen Bürgerrechtes sein.



    Über die Sicherheit und das Recht
    Die Duumvirn üben das Marktrecht in ihrer Stadt aus oder können es städtischen Magistraten übertragen. Zur Ausübung der Polizeigewalt ernennt der Kaiser in jeder Regio einen Regionarius und für die Überwachung der Häfen einen Praefectus Portuensis. Auch kann er dem Regionarius zur Unterstützung Centuriones Statorum zur Seite stellen. Die Befugnisse der genannten militärischen Beamten der Regio Italia erstrecken sich über den gesamten Bereich der Regio abzüglich derer der Stadt Roms. Im italischen Umland im Ausmass von 100 Meilen um die Stadt üben sowohl die genannten militärischen Beamten, als auch die Stadtrömischen Einheiten diese Funktion aus.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Nona - Lex de administratione Provinciae Italiae


    Dieses Gesetz regelt die Verwaltung und das Recht für die Einwohner der Provinz Italia mit Ausnahme der Stadt Rom.


    Über die Einteilung der Provinz
    Die Provinz ist unterteilt in die Regiones Italia, Sicilia, Corsica, Sardinia, Alpes Cottiae, Alpes Graiae et Poeninae und Alpes Maritimae. Das Land jeder Regio ist in Territorien unterteilt, in denen genau eine Stadt liegt, die dieses Territorium verwaltet. Alles Land, welches nicht einer Stadt zugeteilt ist, ist kaiserliche Domäne."


    Detritus las vor und sah dann immer wieder den Callidus an und natürlich erwartete er sich dabei die ein oder andere Änderung.

  • > Nun, ich denke, die einleitenden Worte zur geographischen Einteilung können unverändert bleiben, doch wird der nächste Abschnitt unerfreulich. Hier müssten wir Vieles ändern. Zum einen sollte das verabschiedete Gesetz zur Entsendung der Mitglieder in die lex aufgenommen werden, zum anderen sollte der Schlüssel, nach dem die Mitgliederzahl bestimmt wird, sofort Einzug in das Gesetz halten, damit die scribae und magistri scriniorum sich darum kümmern können.
    Der zweite Abscnitt sollte gänzlich entfallen. Statt dessen sollte der Augustus selbst den Comes ernennen. Nach Ablauf der Amtszeit kann der scheidende Comes dem Augustus einen Vorschlag zur neuen Ernennung unterbreiten. <


    Callidus kramte in den Schriftrollen und fand noch die relevante Abschrift eines fleißigen Mitarbeiters der Kurie.


    GESCHÄFTSORDNUNG – CURIA PROVINCIALIS ITALICA


    § 1 GELTUNGSBEREICH
    Diese Geschäftsordnung gilt für die curia provincialis Italica.


    § 2 MITGLIEDER DER CURIA PROVINCIALIS
    (1) Die Kurie umfasst die Vollmitglieder, die dem ordo decurionum angehören, und die, die gemäß der lex de administratione provinciae Italiae gewählt werden, sowie Beisitzer, deren Zahl die Anzahl der Vollmitglieder nicht übersteigen darf.
    (2) Vollmitglieder des ordo decurionum besetzen dabei die den Städten zugewiesenen Plätze, wobei mindestens ein aktiver Magistrat der Stadt in der Kurie vertreten sein muss.

  • Detritus las sich in der Zwischenzeit die Abschrift und betonte seine Zustimmung.


    "Ja der Comes sollte vom Kaiser ernannt werden da stimme ich dir voll und ganz zu, doch denke ich sollte der Comes nicht nur die Wahl der Duumviri überwachen sondern auch gleich Princeps Curiae der Curia Italica sein."

  • Callidus dachte eine Zeit lang nach und schwieg, während er auf die Schiftrollen blickte und sie mit den Notizen auf seinen tabulae verglich. Das Amt des Comes musste zu einem der Zeit angepassten ausgebaut und mit weiteren Kompetenzen versehen werden, was die Adrogation durch den Kaiser bereits bewirkte, so dass auch der Vorschlag des Detritus nur seine volle Zustimmung erhielt, wenn man nicht sogar einen Schritt weitergehen könnte...

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • …klopfte Nakhti an die Tür zum Gemach von Aelius Callidus. Dann ging er hinein, verneigte sich und sagte: “Verzei’ung ’err, aber der ’err dich zu sprechen wünscht. Er in Atrium auf dich wartet.“

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