Langsam dämmerte Falco aus dem lähmenden Schlaf heraus, der ihn befallen hatte. Er hatte unruhig geschlafen, wilde Alpträume hatten ihn gepeinigt. Er sah Trajan, den Feldzug in Dacien. Die Schlacht am Eisernen Tor, wo er in strömendem Regen die Auxilia den Berghang hinaufgetrieben hatte. Und überall die Barbaren. Dacische Langschwerter. Damals hatte ihn das nicht beschäftigt. Erst als er diesen verfluchten Boden erneut betreten hatte. Nach dem Krieg. Ohne ein männerstrotzendes Heer. Er war eine Patrouille mitgeritten. Mit einer Turma der Gemina. Alles gute Männer. Als der Decurio fiel, da bekam Falco dies nicht einmal sofort mit. Er hatte den Speer nicht kommen sehen und der Offizier war nur langsam vom Pferderücken gerutscht und hatte ihn mit seinen sterbenden Augen angesehen, durch ihn durchgesehen. Danach ging es sehr schnell. Sie kamen aus den Wäldern ….. danach folgte die unendlich erscheinende Gefangenschaft. Hunger, zermürbende Arbeit, auch lähmende Langweile, Kälte, Krankheit …….. er hatte sich geschworen lieber zu sterben als dies erneut durchzumachen, doch ………. Was war passiert?
Er versuchte sich aufzurichten, doch ein stechender Schmerz durchstieß seinen ganzen Körper, erst jetzt bemerkte er den völlig zerschundenen Zustand seines Körpers. Stöhnend sinkt er zurück auf sein einfaches Lager. Zu sehen ist nichts. Dunkelheit. Er weiß es nicht, doch scheint er zu glauben, dass seine letzten Schlafgelegenheiten noch deutlich unkomfortabler waren als diese, und dass es viele davon gab. Den letzten klaren Gedanken findet er schließlich in Syria. Er wollte sich mit Xerxes treffen, einem Informanten. Es gab klare Hinweise auf eine Revolte der Ostlegionen, aber in Syria ließ sich davon wenig erkennen. Die Befragung war der letzte Versuch gewesen etwas herauszubekommen. Xerxes war immer eine gute Quelle gewesen. Wüste. Eine sandige Straße. Xerxes war nicht allein gekommen. Er kam immer allein. Ich hatte nur zwei Mann als meinen Schutz mit, hinter der Anhöhe zurückgelassen. Xerxes erzählte mir stockend lauter Dinge, die ich woanders im Gegenteil gehört hatte, doch meine Verwunderung, die er auch bemerkte schien ihn nicht zu stören. Und dann hörte ich sie. Die Schreie. Die Schreie meiner beiden Wächter. Ich zog sofort meinen Gladius und wollte ihn dem Verräter in den Leib rammen, doch schon stürmten seine Begleiter auf mich. Ich hab meine Gefangennahme dem Gegner so teuer als möglich gemacht, doch später durch die schlimmsten Prügel meines Lebens dafür bezahlt. Gefangen. Wieder gefangen …………….
Sein Kopf fällt zurück und er schließt die Augen und atmet rasselnd aus.