[Ein Park] Das Leben wieder lieben lernen

  • Der Himmel war hellblau und keine einzige Wolke war weit und breit zu sehen. Die Sonne schien warm, wenn nicht schon heiß vom Himmel hinab und ließ das Grün der Bäume nur so sprießen und die Blumen wachsen. Alleine lief eine junge Frau durch den Park, auf der Suche nach einem etwas schattigen Plätzchen, welches sie auch fand. Idyllisch war er und schön, die Wiese in einem saftigen Grün und die Blumen in den schönsten Farben wuchsen sie dort. An einem kleinen Baum blieb sie stehen und ließ sich in das Gras sinken um sich dann mit dem Rücken anzulehnen.


    Ihr Gesicht zeigte immer noch die Blässe wie die ganze Zeit und ihre Augen waren strahlend Blau und ihre Haare schimmernden in der Sonne, die nun durch die Blätter des Baumes fiel, golden. Nichts zeugte von dem was die junge Frau durchgemacht hatte, ausser man würde ihre Handgelenke betrachten, doch diese hielt sie bedacht verborgen. Es war schon ein Wunder, dass sie die Villa verlassen hatte, aber nach vielen Gesprächen und langem Nachdenken hatte sie sich dazu entschlossen es zu wagen und das auch ganz alleine. Zwar war die Angst iht stetiger Begleiter, aber sie wollte sie wieder los werden und nun wollte sie auch wieder leben....zumindest wollte sie es versuchen, denn sie hatte keine Versprechen gegeben nur gesagt, dass sie es versuchen würde.


    Nadia nahm alles ganz anders war, als es vielleicht andere taten, denn sie wusste es mehr zu schätzen und wollte wieder das Leben lieben. Ihre Finger strichen über das kühle Grad und es schien als würde sie die Gefühle die sie dabei empfand tief in sich aufnehmen, auch die Kinder die ganz in der Nähe zu spielen schienen, aber immer noch weit genug weg waren konnte sie fast sehen wenn sie ihre Augen schloss.


    Sie wusste nicht was dieser Tag ihr heute bringen würde, aber sie wollte sich diesbezüglich überraschen lassen und hoffte damit ihren Lebenswillen wieder gänzlich zurückzugewinnen.

  • Es war zum verzweifeln. Wie ignorant konnten die Menschen nur sein? War sein Anliegen denn so verwerflich, seinen Bruder finden zu vollen, als das er sich Hohn und Spott ausgesetzen lassen musste? Sicherlich nicht...


    Ja, er war aufgewühlt - vielleicht auch etwas wütend... so hatte er es sich nicht vorgestellt. Doch was erwartete man von einer Stadt dieser größe? Dort ging jeder seinem Geschäft nach ohne den Anderen eines großen Blickes zu würdigen. Zufall? Nein, schüttelte Marcellus unbewusste den Kopf. Heute, ja sogar vor wenigen Augenblicken hatte jemand den erneuten Beweis für seine Theor...


    Nicht schon wieder, dachte sich Marcellus, als er voller Gedanken schon wieder jemand anrempelte - nein, wirklich kein guter Start hier in Roma... schlimmer konnte es eigentlich schon nicht mehr kommen.


    Etwas zerknirscht und harscher als gewollt km ein knappes "Entschuldigung" über Marcellus Lippen.

  • Ihr Blick war einfach grade aus auf die Wiese gerichtet und sie schien ansonsten nichts wahr zu nehmen, zumindest äusserlich, denn in Wirklichkeit schienen ihre Sinne umso mehr geschärft zu sein. Dann wurde sie ganz plötzlich aus ihren Gedanken gerissen und das auf eine recht unsanfte Art und Weise, dass ihr Kopf nun wieder die alten Bilder vor ihren Augen aufblitzen ließ und sie sich ziemlich erschreckte und den Mann, der gegen ihr Bein getreten war von unten herauf anschaute, denn sie saß ja immer noch auf der Wiese.


    Ihr Blick hatte zur Zeit noch etwas von einem ängstlichen Reh und sie spürte wie ihr Herz in ihrer Brust begann aus dem Rhytmus zu kommen. Die Stimme und der Blick des Mannes ließen die junge Frau fast in sich zusammensinken da sie befürchtete er würde sie vielleicht noch beschuldigen ihm ein Bein gestellt zu haben. Nadia die immer noch so schreckhaft war schaffte es nicht einmal aufzustehen und blieb einfach sitzen. Ihr Gesicht war wohl noch um eine Stufe weißer geworden als sie es schon die ganze Zeit war.


    "Es ist nichts passiert" sprach sie die Worte ganz leise aus und wagte noch einen Blick zu dem Mann nach oben.

  • "Nichts?", wiederholte Marcellus doch etwas erstaunt. Was hatte er nun wieder angestellt? Die Frau auf dem Boden hatte zwar von Natur aus einen hellen Teint, doch nach seiner Unachtsamkeit schien dieser noch heller ja fast weiß geworden zu sein.


    "Bist du sicher, dass alles gut ist?", hakte Marcellus mit etwas gedämpfter Stimme nach und gin in die Hocke, um der jungen Frau in die Augen sehen zu können.

  • Nein sie wollte keine Angst zeigen, denn diese war sie ja grade dabei zu besiegen also gab sie nicht dem innerlichen Drang nach einfach aufzustehen und wegzulaufen. Auch diese Bilder musste sie einfach abschütteln und unter allen Ängsten begraben. Sie versuchte seinem Blick stand zu halten, als er neben ihr in die Knie ging und sie ihre Beine noch etwas dichter an ihren Körper zog. Ein schwaches Nicken war von ihr zu sehen. "Doch, doch mir geht es wirklich gut und es ist ja nichts geschehen" sagte sie immer noch so leise und wich dann doch seinem Blick ein wenig aus. Er sah nicht so aus als wolle er jeden Moment über sie herfallen, aber das sahen damals andere auch nicht und doch war soviel geschehen.
    Auf Nadias Lippen zeichnete sich ein erahnbares Lächeln ab, aber auch nicht mehr.

  • Marcellus kannte die junge Fra nicht - wie auch, war er doch erst seit einem Tag hier, in Roma, der größten Stadt, die er kannte. Dennoch kannte oder besser gesagt erkannte er die Frau... sie hatte Angst. Selbst jemandem, der nicht so wie er mit offenen Augen durch die Welt lief, wäre aufgefallen, dass sie ihre Beine an sich zog, sich innerlich vergrub und mit kaum vernehmbarer Stimme zu ihm sprach.


    "Verzeih, wenn ich dir das nicht glaube - oder anders gesagt: Es mag vielleich zutreffen, dass bei unser Zusammentreffen", Marcellus lächelte sanft ob des Wortspiels, "nichts wirklich passierte, dennoch stimmt mit dir etwas nicht - oder täusche ich mich und trage doch größere Schuld an unserem Zusammenstoß?", fragte Marcellus mit sichtlich, wenn auch eher gespielter, Miene.

  • Nadia schlug ihre Lider nieder nur um ihn danach wieder anzusehen und ihn etwas zu mustern. Ganz langsam entspannte sie sich wieder, weil sie meinte zu spüren, dass ihr nichts geschehen würde, dazu war der Ort auch sicher viel zu öffentlich, als das es jemand wagen würde eine Frau, auch wenn sie eine Sklavin war oder wahrscheinlich eine baldige freigelassene Sklavin. Als er began ihre Worte in Frage zu stellen sah sie gänzlich von ihm weg und schaute auf die Wiese und ihre Blumen raus, die so voller Schönheit waren und die sie beinahe aufgegeben hatte.


    "Mach dir keine Sorgen um mein Wohkbefinden. Mir ist wirklich nichts geschehen" kam es sanft über ihre Lippen welche nun begleitet wurden von einem leichten Lächeln, welches man auch erkennen mochte. "Es mag sein, dass es Dinge gibt in mir die nicht gut sind oder waren, aber es sind Dinge die ich versuche hinter mir zu lassen und die nichts mit unserem Zusammentreffen hier haben. Darf ich dich fragen wer du bist." Es war für sie grade eine Leistung so viel zu sprechen den in den ganzen letzten Tagen oder waren es schon Wochen?, hatte sie kaum etwas gesprochen. Sie selber sagte noch nichts über sich.

  • Ihr Verhalten gab Marcellus in allen Punkten recht. Nicht, dass er es stets darauf anlegte, recht zu haben, lediglich die Tatsache, andere Menschen durchaus gut an ihrem Verhalten einschätzen zu können, beruhigte ihn immer wieder aufs Neue.


    Was Marcellus aber in seinem bisherigen Leben gelernt hatte - egal wie gut oder schlecht die Zeiten waren, entgegnete er der jungen Frau mit beschwichtigender Stimme: "Alles was dir wiederfahren ist und noch wiederfahren werden machen die zu dem, was du bist, und...", er legte eine wohlüberlegte Pause an dieser Stelle ein und musterte sie auffällig und lächelte dabei, "kann so schlecht nicht sein.".


    Doch bei alledem, so hatte sie Marcellus ins Gedächtnis gerufen, hatte er eines vergessen: "Meine Kinderstube...", grinste Marcellus etwas breiter und streckte ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen, "...habe ich über das Ganze vergessen... Entschuldigt... Man nennt mich Marcellus..."

  • Sie fragte sich ob sie sich nicht schon einmal begegnet waren auch wen sie wusste, dass es nicht der Fall war, aber genau solche Worte hatte sie schon einmal gehört und sie hatte sie versucht sich zu Herzen zu nehmen. Der Mann hatte nun etwas in seiner Ausstrahlung was sie etwas Vertrauen fassen ließ auch wenn ganz hinten immer noch die Vorsicht waltete denn zu oft hatte sie sich in den Menschen, auch denen die sie oft um sich hatte, getäuscht und sie hatte Angst daor noch einmal so zu zerbrechen wie sie es schon einmal war.


    Nadia wurde von einigen Sonnenstrahlen geblendet die sich einen Weg durch die Blätter suchten und kniff deswegen ihre Augen etwas zusammen. "Und all das zusammen kann einen auch zerstören bis ins tiefste" gab sie nur leise von sich und sah ihn ernst an, bis sie dann auf seine Hand blickte, als er sich vorstellte und ihr aufhelfen wollte.


    Zögerlich zuckte ihre Hand und sie brauchte einige Sekunden bis sie sich dazu entschloss sich von ihm helfen zu lassen, und legte dann ihre Hand in seine, aber wohl bedacht so, dass man die Narben an ihren Gelenken nicht würde sehen können, die immer noch etwas rötlich schimmerten und ihre Farbe noch nicht gänzlich verloren hatten. "Ich heiße Nadia" sagte sie recht wortkarg, aber wieder mit einem angedeuteten Lächeln.

  • Vielleicht würde die Zeit eines Tages kommen, sie danach zu fragen, nun war es jedoch noch viel zu früh. Sie hatte zwar versucht, es zu verstecken, entgangen war es - sah man einmal vom heutigen Tag und den zwei Zusammenstößen ab - seinen stets wachsamen Augen jedoch nicht.


    "Sei gegrüßt, Nadja.", sprach Marcellus und zog sie sanft aber bestimmt nach oben. Zarte Hände hatte sie, wie auch ihr übriges Äußeres sehr zart und zerbrechlich wirkte - aber all zu oft wohnte gerade in diesen Menschen immense Kraft inne.


    "Ich hoffe, ich hab dich nicht all zu abrupt aus deinen Gedanken gerissen...", hakte Marcellus nach. Irgendwie wollte er Nadja noch nicht gehen lassen. So war es wohl auch zu verstehen, dass er immer noch ihre Hand hielt.

  • Eine kleine Locke rutschte ihr in die Stirn als er sie nach oben zog und wieder ließ die Sonne sie golden erscheinen und schimmern. Sie hätte, wenn sie ehrlich zu sich selber war, nicht damit gerechnet so schnell wieder mit einem Fremden reden zu können, aber vielleicht war es genau das was sie brauchte und es war nicht schlecht, dass sie nach draussen gegangen war, zumindest bereute sie es nicht.
    Ihre zierliche Hand lag in seiner und sie nahm es noch gar nicht wahr sonst hätte sie diese wohl schon längst weggezogen.


    Nadia schaute ihn mit leicht zur Seite geneigten Kopf an. "Nein nicht wirklich, ich hatte mich nur erschreckt, das war alles und ich bin eigentlich nur hier draussen um...." um das Leben wieder genießen zu können und zu sehen was ich fast verloren hätte, hätte sie fast gesagt aber unterließ es dann doch ":..diesen wunderschönen Tag zu genießen" vollendete sie dann ihren Satz.

  • Eine kleine Locke rutschte ihr in die Stirn als er sie nach oben zog und wieder ließ die Sonne sie golden erscheinen und schimmern. Sie hätte, wenn sie ehrlich zu sich selber war, nicht damit gerechnet so schnell wieder mit einem Fremden reden zu können, aber vielleicht war es genau das was sie brauchte und es war nicht schlecht, dass sie nach draussen gegangen war, zumindest bereute sie es nicht.
    Ihre zierliche Hand lag in seiner und sie nahm es noch gar nicht wahr sonst hätte sie diese wohl schon längst weggezogen.


    Nadia schaute ihn mit leicht zur Seite geneigten Kopf an. "Nein nicht wirklich, ich hatte mich nur erschreckt, das war alles und ich bin eigentlich nur hier draussen um...." um das Leben wieder genießen zu können und zu sehen was ich fast verloren hätte, hätte sie fast gesagt aber unterließ es dann doch ":..diesen wunderschönen Tag zu genießen" vollendete sie dann ihren Satz.

  • Die Pause war ein klein wenig zu lang, um darüber hinwegzutäuschen, dass Nadja nur des schönen Tages hier war. Vielleicht begann er auch gerade deshalb immer breiter bei dem Gedanken daran zu Grinsen, dass Nadja ihn nun schon offentsichtlich zum zweiten Male versuchte hinters Licht zu führen. Aber er war schließlich ein Fremder für sie - wenn er auch das Gefühl hatte, dass dem irgendwie nicht so ganz war...


    "Verzeih mir...", grinste Marcellus Nadja verschmitzt an. "... meine Gedanken haben sich mal wieder verselbstständigt...".


    So sehr Marcellus es in diesem Moment auch versuchte, bekam er das Grinsen nicht unter Kontrolle. So machte er das Beste daraus und ließ Nadja durchaus dran teilhaben, dass er ihr nicht so ganz Glauben schenkte: "Soso... des wunderschönen Tages also... tief in Gedanken versunken... die Augen geschlossen... und dies natürlich nur, dass die Sonne einen nicht blenden möge..."

  • Ihre Augen und natürlich auch ihr Verstand hatten versucht zu ergründen welche Gedanken er hegte da er so zu grinsen begann, wobei sie sagen musste, dass es nicht so eines war wo man schnell das Weite suchen würde wie bei anderen Leuten die sie kennen gelernt hatte.


    Hätte sie es verhindern können, hätte sie es vielleicht getan, aber sie musste lachen und es war ein befreiendes Lachen. Etwas was seit langer Zeit keiner mehr zu hören bekommen hatte. Nun kam auch der Zeitpunkt wo ihr bewusst wurde, dass ihre Hand immer noch in seiner ruhte und einen Moment lang erstarb ihr Lachen und sie zog ihre Hand sanft aber wieder bestimmend aus seiner, dennoch blieb sie vor ihm stehen und rannte nicht davon.


    "Vielleicht könnte man es wirklich so sehen, dass ich genau das getan habe." Ein Leuchten trat in ihre Augen. "Die Ruhe zu genießen und einen Weg zu sich selbst zu finden den man schon vor langer Zeit verlassen hatte, und sich dann verlief und nun langsam wieder auf den richtigen zu stoßen."

  • Eine Mischung aus Entschuldigung und "War mir gar nicht bewusst..." zeichnete seine Gesicht als Nadja ihre Hand aus seiner zog. Marcellus war es auf eine Art gar nicht mehr bewusst, dass er ihre Hand immer noch hielt - vielmehr war es so als würde sie auf eine Art genau dort hin gehören.


    Das Strahlen in ihren Augen holten Marcellus wieder aus den diesen Gedanken in das Jetzt und Hier. "Verlaufen? Ich verlauf mich ständig hier...", grinste er Nadja an, wurde aber alsbald wieder ernster. "... und genau dort hab ich dich dann nicht herausgerissen? Oder...", wieder ein Lächeln, "... war ich etwa der Anlass durch meine Unachtsamkeit dich auf den richtigen Weg zu schubsen?", schloss er mit einem Zwinkern. Dass dem nicht so war konnte sich Marcellus denken, doch wollte er nur die zunehmend auftauende und ihm noch vor wenigen Augenblicken in der Tristess versinkende junge Frau weiterhin zum Lächeln animieren.


    Sim-Off:

    Bed time... Kids haben morgens kein Erbarmen ;)

  • Sim-Off:

    wem sagst du das :D


    Nadias Blick wurde ziemlich verlegen, wohl immer noch wegen ihrer Hand die sie aus seiner gezogen hatte und nur ganz langsam sinken ließ. Vor allem aber schaffte er es wirklich sie zum lächeln und schmunzeln zu bringen je mehr er sagte. Es war wie verhext diese Situation und doch hatte sie etwas Besonderes an sich.
    "Wer verläuft sich nicht in dieser Stadt? Ich glaube das geschieht jedem einmal mindestens aber eher mehrmals. Es ist mir auch schon geschehen und sicher nicht nur einmal." Irgendwie wusste sie nicht wohin mit ihrer Hand und legte sie sich auf ihren anderen Arm um ihn einfach zu halten, aber immer noch bedacht darauf nichts erkennen zu lassen.
    Wieder hatte sie das Lächeln auf ihren Lippen welches es schaffte bis in ihre Augen vorzudringen. "Vielleicht noch nicht ganz auf den richtigen aber in die richtige Richtung und das ist schon einmal viel wert" sagte sie sanft "Was machst du hier, ausser anderen über die Füße fallen?"

  • Es war eine ungewöhnliche Situation in der sich Marcellus befand. Nicht, dass er sich nicht wohlgefühlt hätte aber es wunderte ihn, dass Nadja ihm einerseits so vertraut war auf der anderen Seite so distanziert oder wie war das mit ihrer Hand sonst zu erkären? Er wusste es nicht, kam aber nicht umhin weiterhin Nadja ob der komischen Situation anzulächeln.


    "Dann darf ich mir ja noch Hoffnung machen...". Marcellus pausierte wohlwissen an dieser Stelle, beobachtet Nadja und führte seinen Satz weiter "... mich irgendwann einmal in Roma so auszukennen wie daheim. Aber es ist schon nicht einfach hier und meine Absichten hier machen es nicht leichter."


    Sein Blick wurde schlagartig ernster: "Ich bin auf der Suche nach meinem verschollenen Bruder..."

  • Nadia ließ ihn nie aus den Augen, nicht weil sie misstrauisch war, sondern einfach so auch wenn man es vielleicht als vorsichtig betrachtet hätte. Eine leichte Brise kam wieder auf und zupfte an den Blättern in dem Baum wobei einzelne begannen zu fallen und auch ihre Haare immer wieder vor ihr Gesicht hin und her geweht wurden.
    Sie wartete bis er geendet hatte bevor sie ansetzte etwas sagen zu wollen. Er war also auf der Suche nach seinem verschollenen Bruder und sie war auf der Suche nach ihrem verschollenen Lebenswillen.
    "Du suchst deinen Bruder? Und er ist verschollen? Das tut mir leid zu hören" begann sie leise zu sprechen und sah kurz von ihm weg auf den Boden. "Wie kam es dazu, dass er verschwand und warum vermutest du ihn hier?" Sie dachte sich einfach mal, dass er nicht aus dieser Gegend hier stammen konnte, denn sonst müsste er sich ja ein wenig hier auskennen und das tat er ja scheinbar nicht.

  • Das war ein Kapitel in dem Marcellus so einige Seiten fehlten - und die versuchte er herauszufinden. "Nun, viel weiß ich nicht...". Er blickte etwas betröppelt drein als er an die Jugend mit seinem Bruder dachte, den er nun so vermisste. "Als unser Vater starb und Mutter und nicht mehr versorgen konnte boten sich unsere beiden Onkel an und aufzuziehen. So kam ich zum Bruder meiner Mutter und mein Bruder zu unseres Vaters Bruder. Wie sich später herausstellte, war meines Vaters Bruder ein Halunke und trieb übles Spiel. Latinius, so der Name meines Bruders wurde in Ketten gelegt und sollte fortan sein Leben als Rudersklave fristen. Doch im gelang dich flucht. Er unterrichtete Mutter und mich in einem Brief über die Geschehnisse und das er sein sein auf der Flucht erworbenes Wissen als Seeman in den Dienste des Imperiums stellen wollte und so sein Glück machen wollte."


    Marcellus legte eine Pause ein und war selbst etwas überrascht wie freigiebig er einer doch für ihn Fremden Auskunft erteilte - aber, so sagte im sein Bauch, war Nadja nicht wirklich eien Fremde. So fuhr er in seiner Erzählung fort:


    "Latinius schrieb immer mal wieder nach Hause, welche Fortschritte er hier in Roma machte und wie ihm das Glück hold war. Dann brach der Kontakt ab. Mutter war sehr betrübt und ich der Meinung, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Wir verstanden uns immer gut, Latinius und ich musst du wissen... Nun..."


    Marcellus fasste sich ans Kinn und rieb sich die Bartstoppeln. "Mutter wurde von Tag zu Tag kränker bis sie schließlich ihrer Krankheit erlag. Am Sterbebett rang sie mir das Versprechen ab, nach Latinius zu suchen. Ich gab ihr mein Wort - und nun stehe ich hier...", er lächelte Nadja an, streckte langsam seine Hand aus und entfernte ein Blatt aus ihren Haaren. " ... hier vor dir..."

  • Nadia stand, klein und zerbrechlich vor ihm und hörte ihm zu und erinnerte sich gleichzeitig an ihre Kindheit, wie die ganzen letzten Wochen und Tage auch. Es war traurig eine solche Geschichte zu hören, denn merkte man doch, dass so viele Schmerzen in den Worten lagen, wie sie mindestens hatte schon ertragen müssen. Sie wusste es nicht wie es war wirkliche Geschwister oder Eltern zu haben und gerne hätte sie dieses Gefühl einmal gehabt, nur die Liebe die ihr immer Furianus hatte zuteil werden lassen war da.
    "Das ist grausam zu hören. Vielleicht hilft es dir hier zu den Behörden zu gehen und eine Suche aufzugeben und Plakate anfertigen zu lassen mit einer Beschreibung deines Bruders. Vielleicht ist er ja hier irgendwoe wirklich und wartet nur darauf gefunden zu werden.....vielleicht.....vielleicht ist er aber auch einer der vielen Sklaven die hier leben." Betreten sah sie auf den Boden, denn das wünschte sie ihm nicht, dass ihr Bruder wirklich einer war, der dann auch noch in einer Familie war wo rauhe Sitten herrschten.


    Es wunderte sie etwas, dass er ihr so viel erzählte, aber es freute sie natürlich auch, auch wenn ihr dieses Vertrauen noch fehlte und sie Angst hätte etwas mehr über sich zu erzählen, denn zu schnell könnte soetwas nach hinten los gehen.


    Fast wäre sie wirklich zusammengezuckt als er seine Hand hob und sie nach ihr ausstreckte, aber sie wagte es nicht und schloss nur ganz kurz für eine Sekunde ihre Augen um sie dann gleich wieder zu öffnen. Es war nur ein Blatt sagte sie sich und entspannte sich wieder leicht.

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