Auf den Stufen der Curia Iulia...

  • ... stand Commodus und wartete. In seiner nicht ganz unmittelbaren Nähe, aber doch nah genug für den Ernstfall, standen mehrere Gallier, die ihn auf seiner Reise begleiteten und ihr Leben für das seinige (oder zumindest für sein Geld) geben würden.


    Er schaute sich um und hatte das Gefühl bereits seit einer Ewigkeit zu warten. Zu seinen Füssen wuselten die Einwohner Roms über das Forum Romanum und die Rüstungen einiger Urbaner und Praetorianischer Milites, die ihren Patrouillen nachgingen, glänzten ihn an.
    Es würde nur noch wenige Stunden dauern, bis die Ergebnisse der Wahlen bekanntgegeben wurden und er hatte die Befürchtung, dass einige der vermutlichen Ergebnisse nicht auf die grösste Sympathie stossen würden.
    Doch diese Gedanken schob er beiseite, hatte sein Hiersein doch einen viel positiveren Grund.


    Er schaute sich erneut um und ärgerte sich über die Unpünktlichkeit...

  • Balbus eilte herbei. Er wusste dass er spät dran war und dass dies seinen Vater nicht unbedingt zu Freundlichkeiten hinreissen würde, doch hatte er einen guten Grund (so fand er jedenfalls).


    "Salve Vater." sagte er als er die Stufen hinaufeilte. "Verzeih meine Unpünktlichkeit, doch gab es einige Probleme in der Castra die meine Aufmerksamkeit benötigten."

  • ... nach einer Senatssitzung trat Commodus durch die Tür des Senatsgebäudes hinaus an die frische Luft. Er wurde nur von einem Scriba begleitet, seine Liktoren warteten unten am Fuss der Treppen.
    Der Scriba redete auf ihn ein und Commodus war in eine Wachstafel versunken, die die Themenplanung für den nächsten Tag enthielt. So merkte er erst spät, dass plötzlich eine verhüllte Gestalt hinter einer Säule hervor und auf ihn zu kam. Als die Gestalt dann plötzlich direkt vor Commodus stand, zog sie etwas metallisch glänzendes aus dem Umhang hervor und der Scriba schrie auf. Commodus realisierte erst spät, dass die Gestalt ihm mit einem metallischen Zylinder einen Schlag vor den Schädel verpasste, den Zylinder fallen liess und davon eilte. Von dem Schlag war er nach hinten übergekippt und lag nun am Eingang des Senates.
    Noch bevor die Liktoren, die durch den Schrei des Scribas alamiert worden waren, reagieren konnten, war die Gestalt verschwunden. Sofort eilten sie die Stufen hinauf zu Commodus um diesem zu helfen. Nachdem sie ihm aufgeholfen hatten, reichte ihm einer der Liktoren den Zylinder, der beim Aufprallen auf den Boden aufgesprungen war, was eine darin befindliche Schriftrolle zum Vorschein brachte.
    Commodus zog die Rolle hinaus und entrollte sie. Er las die darauf befindlichen Worte und reichte sie dann dem Scriba, der sie kurz betrachtete und dann in seinem Beutel verstaute.


    "Wir sollten hier weg." sagte Commodus und einige Augenblicke später eilte er, in Begleitung des Scribas und unter dem Schutz der Liktoren davon.

  • Die Sonne stand hoch über der Curia Iulia, als sich ein einsamer Consul in Begleitung seiner Liktoren und seines Scribas über das Forum kämpfte. Die für diese Stunde üblichen Menschenmassen waberten über das Forum und dadurch war das Fortkommen des Consuls demtentsprechend langsam.


    Commodus blickte sich ein Wenig um und richtete dann seinen Blick auf das grosse Senatsgebäude, sein Ziel an diesem Tag. Er war nervös, denn in den letzten Tagen hatte er immer wieder komische Nachrichten bekommen und auch den merkwürdigen Angriff vor einigen Tagen hatte er noch nicht vergessen.

  • Ebenfalls auf dem Weg zu einer Senatssitzung, aber den Kopf voller Probleme die Vigiles, die Cohortes Urbanae und erst recht die Stadt betreffend, bemerkte Victor den Consul erst, als er fast von einem Liktor über den Haufen gerannt wurde. Na zum Glück waren innerhalb der Stadtmauern keine Beile im Rutenbündel , sodass nichts passierte.


    Nach einem kurzen "Salve, Consul." wollte Victor eigentlich schon weitereilen, aber dann bemerkte er das unruhige Verhalten des höchsten Magistratus der Stadt, zog aber vorerst und angesichts der prallen Sonne die falschen Schlüsse.


    "Geht es dir nicht gut, Consul?"

  • Commodus bemerkte den Praefecten ebenfalls erst, als dieser ihn ansprach. Er hatte im ersten Moment noch nicht realisiert, wer ihn da ansprach, doch fasste er sich schnell und erwiderte den Gruss des Stadtpraefecten. "Salve, Praefect." Er nickte leicht und antwortete: "Doch, doch, mir geht es gut, lediglich die letzten Tage waren etwas stressig."
    Es war zwar nicht ganz die Wahrheit, aber zumindest kam es nah dran.

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    Es waren einige Tage seit dem Treffen in der Taverne vergangen. Diese Tage hatte sie genutzt um sich gut vorzubereiten. Sie war dem Opfer gefolgt, hatte versucht Regelmäßigkeiten in seinem Tagesablauf zu sehen und diesen überhaupt erst einmal kennen zu lernen. Es war nicht einfach. Doch schließlich hatte sie sie einen Plan. Dieser begann nun jetzt so langsam Realität zu werden. Das Gedränge auf dem Forum war ein sehr willkommenes Beiwerk für das sie nciht einmal sorgen musste. Dennoch hatte sie einen Helfer. Er hatte einen einfachen Auftrag und sie hatte ihm diesen wirklich sehr gut verkauft ohne, dass der Dummkopf merkte, dass er ein kleines Teil in einem großen Prozeß war. Sein verlangter Lohn war nicht einmal wirklich ins Gewicht gefallen. Man hatte es vernachlässigen können. Bald nun konnte es losgehen. Sie war nicht aufgeregt noch in sonst irgendeiner Art unruhig. NEin, gelassen lief sie ihm Pulk hinter dem Mann hinterher und gab dem armen Tropf, der ihr hhelfen sollte ein Zeichen mit seiner Arbeit zu beginnen. Nach kurzer Zeit konnte man aus der Nähe des Senators ein Wortgefecht hören, das laut wurde und schließlich begann man mit den Fäusten seinen Worten Nachdruck zu verliehen. Ihr Plan ging auf und bald ging es an die Ausführung.

  • Commodus bemerkte den plötzlichen Tumult in seiner näheren Umgebung erst gar nicht, da er sich mehr darauf konzentrierte trotz seiner Nervosität sein Ziel zu erreichen.
    Langsam schob er sich weiter, während die Liktoren vor ihm stetig einen Weg für ihn freibahnten. Als von der einen Seite eine Hand nach seiner Toga griff und daran zerrte, blickte Commodus in die entsprechende Richtung und sah, dass die Liktoren, die eigentlich auf dieser Seite laufen sollten, nicht mehr da waren. Er schaute sich schnell um, sein Herz raste schneller und er fühlte ein leichtes Gefühl der Angst aufsteigen. Die Liktoren waren durch den Tumult, der sich leicht ausgebreitet hatte, aufgehalten worden und steckten in der Menge fest. Die Hand an seiner Toga gehörte einer dreckigen alten Plebejerin, die scheinbar ihren Spass daran hatte den Consul zu betatschen.

  • Das war der richtige Moment für Nicarea. Sie war schlank und konnte sich somit sehr gut durch die Menge drängen. Sie hatte ein Tuch um den Kopf gewickelt. Es verdeckte einen großteil ihres Gesichtes. Sollte man sie wirklich bei dem Mord beobachten so würde man sich nur an ihre Sachen und das Tuch erinnern können. Doch darunter trug sie andere Kleidung. Hatte sie sich der obersten Shcicht entledigt, würde keiner mehr sie für die Mörderin halten. Es dauerte ein wenig bis sie es zu dem Mann geschafft hatte, aber irgendwann stand sie genau vor ihm. Eine Stufe höher als der Senator und somit auf seiner Augenhöhe. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie sah dem Mann genau in die Augen.


    "Salve Senator. Es freut mich dich kennenzulernen."


    Ihr Lächeln veränderte sich augenblicklich zu einem fiesen und gemeinen. Das Messer hielt sie noch in den Falten ihrer Tunika versteckt, war jedoch jederzeit bereit es einzusetzen.


    [size=6]/edit: Kleinigkeit geändert[/size]

  • Commodus erschrak, als die Frau plötzlich vor ihm stand. Er hatte es zwar geschafft die Stufen des Senats zu erreichen, doch nun versperrte sie ihm den Weg und aus irgendeinem Grund wurde die Deckung, die er eigentlich durch seine Liktoren zu erwarten hatte, immer schlechter, wenn nun schon eine solche Person direkt vor ihm stehen konnte.
    Er schaute sie irritiert an. "Wer bist du? Was willst du von mir? Und wie kommst du hierher?" fragte er, auch wenn er wusste, dass es nicht sonderlich schwer war an einen öffentlichen Ort wie diesen zu gelangen.

  • "Das sind zu viele Fragen alter Mann. Ich habe allerdings nur eine Antwort."


    Kurz kam dieses Grinsen wieder ehe ihr Gesicht ernst wurde und sich sich daran machte de Dolch langsam nach oben zu führen.


    "Ich habe den Auftrag hier zu sein und hier vor dir zu stehen und den Rest wirst du gleich sehen."


    Kurz sah sie sich um und bemerkte, dass der Tumult langsam abschwächte und die Liktoren näher kamen. Der Dolch blitzte ganz kurz im Sonnenlicht auf. Doch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Im nächsten Moment stieß sie den Dolch in die Brust des alten Mannes. Die Schneide traf genau das Herz. Bald schon würde er es überstanden haben.


    "Lebe wohl Senator. Mögen die Götter sich deiner erbarmen."


    Die Liktoren standen nun schon hinter ihrem Schützling. Doch es war zu spät. Bald würde das Herz aushören zu schlagen und keiner mehr etwas für ihn tun können. Nicarea hingegen hatte sich längst abgewandt und war langsam fort gegangen. Die Liktoren würde ihm nur noch eine Stütze sein können aber machtlos mit ansehen müssen wie der Lebenshauch den Consul und Senator verließ.

  • "Was..." war das einzige, was er noch hervorbrachte, als er den Dolch aus den Augenwinkeln aufblitzen sah. Als sie zustach, schrie er auf, jedenfalls war es das, was er beabsichtigte, doch der Dolch hatte ihn so durchbohrt, dass die Luft, die für den Schrei notwendig gewesen wäre, nicht vorhanden war. So kam nur ein kurzes Jappsen aus seinem Mund, während er an sich runter blickte.


    Die Liktoren erreichten den Consul viel zu spät um noch irgendetwas ausrichten zu können. Einer von ihnen versuchte vergebens den Angreifer zu finden und blickte immer wieder hektisch um sich. Sein Blick war von Panik erfüllt.
    Zwei der Liktoren stützen den Consul gerade in dem Moment, als er zusammenbrach. Sie packten ihn unter den Armen und zogen den fast schon leblosen Körper in Richtung Eingang des Senats.


    Commodus bekam von all dem schon nichts mehr mit, denn der Lebensfunke war schon so gut wie entwichen. Aus leeren Augen schaute der leblose Körper zum Himmel über Rom. Mit dem letzten Atemzug der Hülle entwich das, was man gemeinhin als Seele bezeichnete, aus den Resten des alten Mannes und machte sich auf den Weg zur letzten Reise.

  • Als Nicarea sich ein Stück entfernt hatte, blieb sie stehen und drehte sich noch einmal um. Der Auftrag war erfolgreich ausgeführt. Sie wusste es und brauchte keine Bestätigung dafür. Kurz sah sie gen Himmel, der sich nach solch einem auftrag immer grau verfärbte. Zumindest für sie. Doch dann drehte sie sich um, suchte eine Niesche in der sie ihre getragenen Sachen auszog und mit anderer aufmachung normal weiterging. Sie hatte keine Spuren hinterlassen. Niemand würde auf sie kommen. Jetzt konnte sie sich beruhigt ihre Bezahlung abholen. Zumindest den Rest.

  • Nach dem Austausch der Höflichkeiten war Victor weiter gegangen, um den Consul seinen offensichtlich beunruhigenden Gedanken zu überlassen. Bis zur Treppe der Curia Iulia war er gekommen, als er hinter sich Geschrei aufkommen hörte. Auf noch so ein Spektakel wie durch den letzten unfähigen Praefectus Annonae hatte der Praefectus Urbi kien Lust, also drehte er sich um, um gleich zu erfahren, was los fahr. Mit Schrecken sah er die Liktoren panisch auf ihren höchsten Magistraten, den ihnen anvertrauten Consul zu laufen, der scheinbar zusammengebrochen war.


    Ebenfallls Erschrocken und genauso schnell wie die Liktoren sprang Victor wieder die Treppen runter, um zuschauen, ob dem Prudentier noch zu helfen war. Doch sobald er sich auf wenige Schritte genähert hatte, war es dem Octavier klar, dass dem nicht so war. Einige Wunde hatte Victor ja auch shcon gesehen, um das beurteilen zu können. Trotzdem musste was getan werden. Mit Ellbogen und Fäusten bahnte sich Victor einen Weg durch die Liktoren, grapschte sich den nächsten und schrie ihn förmlich an.


    "Los, steh hier nicht rum! Hol einen Medicus und hol sofort Cohortes Urbanae und Prätorianer hierher, sie sollen das Forum sperrren! Lauf endlich!"


    Der Mann nickte nur verwirrt, doch dann stolperte er langsam los, während Victor reglos dabei stand und mit einem traurigen Kopfschütteln die Leiche des Consuls betrachtete.

  • An vorderster Stelle war Tacitus als die Cohortes Urbanae aufmarschierten. Er war dies unbewusst...er war einfach nur als erster losgerannt. Man hatte den Consul ermordet...das war für ihn nicht weiter tragisch aber die Person die dahinter steckte...das wiederum gab dem ganzen doch eine traurige Bedeutung. Ein Princeps Prior brüllte Befehle, das Forum abzusperren wie es der Liktor wollte. Abgehetzt und schwer atmend blieb er dann stehen, ein paar Milites liefen an ihm vorbei...


    Geschockt sah der Terentier zu dem Tatort, zu den Liktoren und der Leiche die sich etwas weiter entfernt befandeten. Wie konnte soetwas nur passieren? Dann jedoch folgte Tacitus eilig einer Gruppe Milites die an ihm vorbei lief. Er würde nach dem ganzen sofort zu Drusilla gehen um ihr davon zu berichten..auch wenn sie es vorher schon so erfahren würde, da war er sich sicher.

  • Des Mittags wollte ich wieder über das Forum gehen und mir vielleicht das eine oder andere an Köstlichkeiten kaufen. Ich musste der Köchin in der Casa Prudentia unbedingt dieses Rezept beibringen, das ich von meiner Mutter damals gelernt hatte. Eintopf nach Art des Hauses. Aber dafür waren noch einige Erledigungen nötig. Während ich so vor mich hin ging, begann plötzlich ein großer Tumult. Soldaten marschierten auf und trieben die Leute an den Rand des Forums. Sie bildeten eine undurchdringliche Kette und hielten die Leute weiter davon ab, wieder auf das Zentrum des Forums zu treten. Irritiert ging ich zu einem der Soldaten.


    "Chaire. Was hat der Tumult zu bedeuten?"

  • Eben dieser Soldat war niemand anderes als Miles Terentius Tacitus. Auf einmal bemerkte er wie jemand ihn ansprach und der Miles sah zu dem Griechen...bei der Frage schüttelte Tacitus verständnislos kurz den Kopf, noch halb mit der Konzentration bei seiner Arbeit. Dann deutete er mit einem Nicken zu dem Tatort. Er hatte keine Hand frei um dorthin zu zeigen.


    "Der Consul wurde ermordert, hast Du das noch nicht bemerkt!? Wieso holt denn überhaupt keiner einen Medicus!"


    Tacitus merkte gar nicht dass seine zwei Sätze widersprüchlich waren aber das war ihm inzwischen auch egal, er musste nur den nervigen alten Mann irgendwie beschäftigen...hoffentlich würde der nicht so anfangen wie Industrius.

  • Zitat

    Original von Lucius Terentius Tacitus
    Eben dieser Soldat war niemand anderes als Miles Terentius Tacitus. Auf einmal bemerkte er wie jemand ihn ansprach und der Miles sah zu dem Griechen...bei der Frage schüttelte Tacitus verständnislos kurz den Kopf, noch halb mit der Konzentration bei seiner Arbeit. Dann deutete er mit einem Nicken zu dem Tatort. Er hatte keine Hand frei um dorthin zu zeigen.


    "Der Consul wurde ermordert, hast Du das noch nicht bemerkt!? Wieso holt denn überhaupt keiner einen Medicus!"


    Tacitus merkte gar nicht dass seine zwei Sätze widersprüchlich waren aber das war ihm inzwischen auch egal, er musste nur den nervigen alten Mann irgendwie beschäftigen...hoffentlich würde der nicht so anfangen wie Industrius.


    Die Worte kamen gar nicht bei mir an. Plötzlich spürte ich einen großen Druck auf den Ohren und die Geräusche um mich herum wurden immer leiser. Der Consul war tot? Der Mann, den ich hier in Rom als Gefährten im Geiste betrachtete und der mich so herzlich aufgenommen hatte. Der Schock saß tief und ich blickte Tacitus bestürzt an.


    "Tacitus, pass auf!", rief ich durch den tosenden Lärm der Menge um mich herum.


    "Stelle alle Beweise sicher und sorge dafür, dass man den Consul nicht einfach wegschließt. Er muss untersucht werden. Und vor allem, rede über deine Ermittlungen vorerst mit niemandem. Komm später zur Casa Prudentia."


    Ich ließ dem jungen Soldaten keine Zeit zur Antwort, sondern bahnte mir gleich einen Weg durch die schaulustige Menge. Dabei bemerkte hoffentlich niemand meine tränenfeuchten Augen, die mich immer wieder stolpern ließen.

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