Ernster als sonst trat Antoninus vor die Menge. Das Wahlergebnis war ihm bekannt und er wollte heute Rechenschaft über die zurückliegende Amtszeit ablegen. Beides gab keinen Grund zur Freude.
"Bürger Roms! Vor allem geschätzte Bürger, die ihr den Traditionen anhängt!
Eine Amtsperiode, die hoffnungsvoll gestartet ist, liegt hinter mir. Manches lief nicht nach Wunsch, denn ich habe keine Zusage des Kaisers erhalten, dass sich zukünftig etwas in unserem Sinne tun wird.
Jetzt liegt uns das (edit: vorläufige) Wahlergebnis vor. Manche von uns konnten nicht an ihr teilnehmen. Mein Bruder Eugenius besitzt kein Stimmrecht und andere waren verhindert. Als Beispiel nenne ich nur meinen Bruder Cicero, die Maxima der Vestalinnen, Corvia Licinia, Vesuvius Flavian. Das ist unglücklich gelaufen.
Ziehen wir also ein Resümee. Die Abstimmung bei den Aedilen zeigt, dass etwa die Hälfte der Bürger den Traditionen anhängt. Wie aber sieht die Situation im Reich aus? Wird die Politik dem gerecht? Ich sage nein, denn es werden keinerlei Zugeständnisse an uns gemacht.
Wie wollen wir uns weiter verhalten? Gibst es jemand, der meine Bemühungen fortsetzt, nachdem ich als Magistrat ausscheide? Habt ihr vor, den Nabel der Welt so weit wie möglich hinter euch zu lassen?"
Antoninus sah in die Menge.