Das Resümee einer ungewöhnlichen Amtszeit

  • Ernster als sonst trat Antoninus vor die Menge. Das Wahlergebnis war ihm bekannt und er wollte heute Rechenschaft über die zurückliegende Amtszeit ablegen. Beides gab keinen Grund zur Freude.



    "Bürger Roms! Vor allem geschätzte Bürger, die ihr den Traditionen anhängt!


    Eine Amtsperiode, die hoffnungsvoll gestartet ist, liegt hinter mir. Manches lief nicht nach Wunsch, denn ich habe keine Zusage des Kaisers erhalten, dass sich zukünftig etwas in unserem Sinne tun wird.


    Jetzt liegt uns das (edit: vorläufige) Wahlergebnis vor. Manche von uns konnten nicht an ihr teilnehmen. Mein Bruder Eugenius besitzt kein Stimmrecht und andere waren verhindert. Als Beispiel nenne ich nur meinen Bruder Cicero, die Maxima der Vestalinnen, Corvia Licinia, Vesuvius Flavian. Das ist unglücklich gelaufen.


    Ziehen wir also ein Resümee. Die Abstimmung bei den Aedilen zeigt, dass etwa die Hälfte der Bürger den Traditionen anhängt. Wie aber sieht die Situation im Reich aus? Wird die Politik dem gerecht? Ich sage nein, denn es werden keinerlei Zugeständnisse an uns gemacht.


    Wie wollen wir uns weiter verhalten? Gibst es jemand, der meine Bemühungen fortsetzt, nachdem ich als Magistrat ausscheide? Habt ihr vor, den Nabel der Welt so weit wie möglich hinter euch zu lassen?"


    Antoninus sah in die Menge.

  • "Geschätzter Antonius! Noch ist nicht die Zeit, den Kopf hängen zu lassen! Hebt den Kopf und schaut nach vorn, denn noch ist nichts verloren! Das Ergebnis der Wahl ist noch ziemlich unklar!"


    Sprach Metellus dem Quaestor Mut zu.

  • Warum dieser fähige Mann all sein Schaffen in den Schatten des Kampfes gegen die Rechte der Frauen stellte blieb mir schleierhaft was mein Gesichtsausdruck auch deutlich zeigte. So applaudierte ich nicht, versuchte aber wohlwollend zu schauen. Es gelang leidlich

  • Nicht dass der Ernst aus Antoninus Gesicht verschwand, aber für einen kurzen Augenblick zeigte sich der Ansatz eines Lächelns.


    "Nun eigentlich war mein Resümee nüchtern gedacht. Ihr habt es jetzt wie Resignation aufgefasst. Vor euch steht ein Mann mit erhobenem Haupt. Ich weiß zu kämpfen und ebenso weiß ich mit Würde zu verlieren. Vielleicht bin ich zu stolz, um nach einem Grashalm zu greifen. Meine Abschlussrede habe ich aber gehalten, weil einfach jeder Magistrat verpflichtet ist, über seine Amtzeit Rechenschaft abzulegen.


    Vielleicht sehen mich aber auch einige Bürger in einem falschen Licht. Ich habe den Cursus Honorum beschritten, weil ich an die Traditionen glaube und der festen Überzeugung bin, dass sie Rom gut tun, dass Rom sie braucht. Nicht aus dem Wunsch nach Selbstverwirklichung habe ich diesen Schritt getan, sondern für Rom und als Vorkämpfer einer erheblichen Schicht, deren Wünsche und Ansichten bisher nicht zur Kenntnis genommen wurden. Es muss nach mir weitere Männer geben, die sich für diese große Bevölkerungsschicht einsetzen. Dass man seine Kraft auch in die reine Ausübung des Amtes steckt, ist für mich selbstverständlich. Diese Taten muss ich nicht loben, daher will ich sie nicht einmal erwähnen. In der heutigen Zeit reicht aber nicht mehr der bloße Einsatz für ein Amt. Es müssen mehr Kräfte aufgeboten werden als üblich und ich frage euch, wer tut dies nach mir? Ich hätte und ich werde gerne weiter für euch fechten."

  • Und selbiges, was Antoninus bereits zu seinem Kollegen Strabo sagte, teilte er nun auch diesen Bürgern mit. Er hatte etwas Zeit zum Verdauen der Wahlergebnisse gehabt.


    "Nach längerem Überlegen gelange ich immer mehr zu der Ansicht, dass wir doch die wahren Wahlsieger sind. Erstmalig, und weil die Frauenfrage sämtliche Kandidaturen durchzogen hat, zeigt sich dem Kaiser, wie groß, ja wie bedeutsam hoch der Anteil der Bürger ist, die für den Erhalt der Traditionen und eine Wende in der Politik des Staates sind. Eine Nachwahl wird kein deutlich anderes Ergebnis bringen.


    Betrachtet die Aussagekraft dieser Stimmabgabe! Nie wieder wird man die traditionsliebenden Römer als unbedeutend in ihrer Zahl abtun können. Ich frage mich, welche Auswirkung das auf die Überlegungen und Entschlüsse des Kaisers hat. Gibt dieses Wahlergebnis den Ausschlag, dass zukünftig doch keine Frauen mehr in den Senat berufen werden, ist meine Wahl oder Nichtwahl zum Aedil völlig unbedeutend dagegen!"

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    Nach längerem Überlegen gelange ich immer mehr zu der Ansicht, dass wir doch die wahren Wahlsieger sind.


    Da die Addition der Stimmen ein etwas anderes Ergebnis zu Tage fördern würde, beschloß ich die möglichen Cura Annonae Abrechnungen eines wie auch immer geschlechtlichen Aedilen mit Sorgfalt zu prüfen. War doch um die arithmetische Bildung des Volkes gar ernstlich zu fürchten. Der Gedanke ließ mich lächeln.

  • Aus dem Hintergrund bahnte sich Quintus Tiberius Vitamalacus seinen Weg durch die Menge vor der Rostra.
    Dort angekommen breitete er gekonnt seine Arme aus um sich Gehör zu verschaffen. Nicht das dies wirklich nötig war, peitschten seine Worte doch über den Platz, wie über den Exerzierplatz.


    "Quaestor Aurelius Antoninus !"


    "Ich lauschte deinen Ausführungen und frage mich, ob du als Quaestor oder als Consul amtiert hast !"


    "Ich erwartete den Bericht des gewählten Sekretärs unseres geschätzen und verehrten Imperators zu hören...."


    Hier macht er eine kleine Pause und lässt seine blick über die Massen schweifen.


    "Doch was bekommen wir zu hören ? Eine inhaltloses Auflistung deiner persönlichen Interessen und deine Interpretation der letzten Wahl ! "


    Deine Wunsch, Frauen aus der Politik zu drängen, ist doch nun jedem bekannt. Und, als Privatmann oder wenn du deinen Platz im Senat hast oder als Consul amtierst, magst du dich vornehmlich diesem Ziel widmen."


    "Doch du wurdest zum Quaestor gewählt und zum Quaestor Principes bestimmt ! So bist du uns rechenschaft schuldig, darüber was du in Erfüllung dieses Amtes getan hast !"


    "Wieviele Peregrini in Italia hast du überprüft, ob sie es würdig sind, römische Bürger zu werden ? Hast du die Eignungen der Kandidaten für eine möglich Erhebung in den Senat überprüft ? Gab es andere Aufgaben, welche unser geschätzer Imperator dir übertrug ? Wie ist der Stand der Chronik, für die Du federführend verantwortlich bist ?

  • Antoninus hörte sich an, was der Verwandte der Gegenkandidatin zu sagen hatte und schüttelte anschließend den Kopf.


    "Meinst du nicht, dass du dich etwas im Ton vergreifst, Milites? Du hast weder einen Untergebenen vor dir noch befindest du dich auf dem Exerzierplatz. Ich gebe dir die Möglichkeit, dein Anliegen noch einmal in höflicherem Tonfall zu stellen."


    Antoninus nickte freundlich und stand in Erwartung der neuen Fragen.

  • Der Blick, den Quintus Tiberius Vitamalacus dem scheidenden Quaestor zu wirft, ist kalt und hart.


    "Soll ich meine Fragen in leere Floskeln verpacken, wie du deine Rede ? Vielleicht sollten wir auch unseren Legionären beibringen, statt des Gladius das gestelzte Wort zu führen ?"


    Er hob leicht die Hände zum Himmel...


    "Wo bin ich hier gelandet ? Wenn habe ich denn vor mir ? Sollte dies nicht ein Centurio der glorreichen Legio Prima sein ? Oder irre ich mich da ?"


    Er lässt die Hände wieder sinken.


    "Quaestor Aurelius Antoninus, du hast die Wahl : Entweder stehe ich als Tribun vor dir, oder aber,...."


    Er zeigt in die Runde der Zuhörer...


    "... als einer von vielen Wählern, die von dir Rechenschaft über die Taten fordern, für die du gewählt wurdest ! "


    "In beiden Fällen spreche ich zu dir als Vorgesetzter,... Und erwarte eine Antwort !"

  • Ich blieb bei meiner Wanderung über das Forum bei einem Redner stehen, der anscheinend gerade mächtig Gegenwind erhielt und beschloss, die Diskussion weiter zu verfolgen. Das war genau die Seite an Rom, die mir eine gewisse Übelkeit verursachte, nein, sogar eine ziemlich große Übelkeit. Ich verschränkte langsam die Arme vor der Brust und richtete mich auf ein längeres Stehenbleiben ein, um die Diskussion zu verfolgen - laut genug war der Mann gewesen, der gerade eben seine Stimme erhoben hatte.


    Irgend ein Klang in seiner Stimme erinnerte mich unangenehm an einen Kasernenhof, und die Art, wie er sich ausdrückte, noch mehr - es stand also eine sicherlich abwechslungsreiche Schlammschlacht bevor.
    "Rom, du stinkende fette Qualle menschlicher Unzulänglichkeiten, da bin ich wieder," murmelte ich. "Wie schön zu sehen, dass Du Dich überhaupt nicht verändert hast, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind."

  • Auch diese Res Gestae hörte Glabrio mit offenem Ohr an, doch als er merkte, dass auch hier nicht um einen Rechenschaftsbericht ging, sondern um die letzten Wahlen ging er auch hier still und leise davon.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Er hob leicht die Hände zum Himmel...


    "Wo bin ich hier gelandet ? Wenn habe ich denn vor mir ? Sollte dies nicht ein Centurio der glorreichen Legio Prima sein ? Oder irre ich mich da ?"


    Dem Mann musste die italische Sonne nicht bekommen sein. Das konnte schon mal passieren, wenn man aus dem hohen Norden kam und Stunden auf der Rostra stand. Antoninus lächelte verständnisvoll. Instinktiv wählte er eine besänftigende Redeweise, als er ihm auf die Frage antwortete, wo er gelandet wäre und wen er vor sich hatte.


    "Dieser Platz nennt sich Rostra und er befindet sich inmitten Roms."


    Antoninus sah an sich herab und konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wieso der Mann ihn zunächst als Centurio ansah. Antoninus trug eine Toga.


    Ah! Etwas spät, aber doch hatte es noch geklappt. Jetzt erkannte er ihn als Quaestor. Doch schon wartete die nächste Schwierigkeit.


    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "In beiden Fällen spreche ich zu dir als Vorgesetzter,... Und erwarte eine Antwort !"


    Ihm zu erklären, dass er als Wähler ganz sicher nicht höher als Antoninus stand, denn das Wort Vorgesetzter bedeutete das, würde den Mann sicher überfordern. Dessen war sich Antoninus sicher. Auch dass seine Einheit mit der des anderen nichts zu tun hatte und er daher keinerlei Befehlsgewalt ausüben konnte, hielt Antoninus in Anbetracht des Zustandes dieses Mannes für zu schwierig, um es ihm verständlich zu machen.
    Antoninus entschied sich für einen einfachen Satz ohne Streitpotential und ohne überhöhten Schwierigkeitsgrad.


    "Geduld ist eine Tugend."


    Schließlich wendete sich Antoninus anderen Wählern zu.


    "Ist jemand unter den Anwesenden, den es namentlich interessiert, welche Personen ich beim Kaiser für Ernennungen


    vorgeschlagen habe?"

  • Das leere Gerede des Mannes, der hier vorgab über seine Tätigkeit als Quaestor zu reden, setzte sich fort. Und anscheinend verstand er auch nicht nichts von Rhetorik, so das er glaubte, ihn auf rhetorsche Frage antworten zu müssen.


    Traurig schüttelt er den Kopf.


    "Qaestor, Quaestor Quaestor...."


    Diesmal ist seine Stimme wesentlich leiser und er legt mitleidige Trauer in seine Worte.


    "Das ich den Ort kenne, an dem ich mich befinde, davon kannst du ausgehen, schliesslich habe ich hier in den letzten Tagen viele leere Worte gehört."


    "Ich wunderte mich nur, das ein Mann, von dem ich hier hörte, er sei ein Centurio der Legio Prima, uns hier mit solch hohlen Phrasen abzuspeisen sucht und dann auch noch beleidigt zurück schreckt, wenn man ihn deutlich auf dieses Versagen hinweist !"


    Während er spricht, werden sein Worte langsam kräftiger und schärfer im Ton.


    "Geduld mag ein Tugend sein, doch die Zeit seiner Mitmenschen und Wähler zu verschwenden, ist äusserst unhöflich... Daher frage ich dich noch einmal mit aller Deutlichkeit : Wirst du uns nun berichten, wie du dein Amt gemäss den Gesetzen des Imperium ausgefüllt hast ? Denn wenn nicht, können wir alle nach Hause gehen."

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    (...)
    "Ist jemand unter den Anwesenden, den es namentlich interessiert, welche Personen ich beim Kaiser für Ernennungen


    vorgeschlagen habe?"


    “Mich würde es interessieren, Marcus Aurelius Antoninus. Auch über dein sonstiges Wirken als Quaestor Principis würde ich gerne noch ein paar Worte hören.“

  • Ich stand etwas abseits des Pöbels mit einigen Patriziern und lauschte den Worten sowie den Tonfall dieses Tiberiers die mich sichtlich amüsierten. "Was für eine unterhaltsame Rede. Nimm Dir die Zeit, Tiberier, und hole das nach was Du in der Legion nicht gelernt hast." Meinem Bruder schenkte ich ein amüsiertes Lächeln. Die Gens Tiberia nannten sich konservativ, inzwischen; seit eine tiberianische Frau kandidierte, wusste jeder, das dies nichts als Hohn wider Tradition und Sitte war.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto


    “Mich würde es interessieren, Marcus Aurelius Antoninus. Auch über dein sonstiges Wirken als Quaestor Principis würde ich gerne noch ein paar Worte hören.“


    Auch eine in der Masse stehende Frau erhob die Stimme, um sich dem Ansinnen des Senators Aelius Quarto anzuschließen: "Auch ich möchte wissen, wie Deine Amtszeit als Questor Principis verlaufen ist und wen Du vorgeschlagen hast - immerhin sollte das der eigentliche Sinn Deiner Res Gestae sein!" Erwartungsvoll blickte Iulia Helena zur Rostra hinauf, der Schlagabtausch des Quaestors mit dem designierten Quaestor Tiberius Vitamalacus war schon ausgesprochen interessant gewesen, vielleicht kam jetzt der eigentlich spannende Teil.

  • Dankbar nimmt der hochgewachsene Mann mit der militärischen Haltung zur Kenntniss, dass es auch andere Zuhörer gibt, welche die Rede des Aureliers für eine absolut nicht gelungene Res Gestae halten. So schlimm war es um Rom also nicht bestellt.
    Den ewig zeternden Alten schenkt er nur einen knappen, vernichtenden Blick. In diesem Blick liegt seine ganze Verachtung, welche er solchen Personen gegenüber hat, die behaupten, die Traditionen bewahren zu wollen, sie dabei aber mit Füssen traten.
    Kurz blickt er zu Iulia Helana, lächelt freundlich. Auch Senator Quarto nickt er freundlich zu.
    Dann blickt er fragend den scheidenden Quaestor an, immer noch in erwartung einer Antwort.

  • Antoninus war dankbar, als sich andere Bürger zu Wort meldeten. Es war ja nicht so, dass er keine Auskunft geben wollte. Ihm missfiel nur der Befehlston des Tiberiers, der sich gedanklich wohl noch immer auf dem Exerzierplatz befand. Er konnte dem Mann nur raten, sich ganz schnell umzustellen, unterließ es aber, seine Gedanken laut zu formulieren. Weder freundliche Worte, noch Spott haben ihn seinen Fehler erkennen lassen und auf dasselbe herablassende Niveau wollte sich Antoninus jetzt nicht begeben.


    Mitunter war es gut, keinen Zündstoff in die Glut zu werfen, sondern das Feuer vor sich hinlodern zu lassen. Der Aurelier hatte jedenfalls in seinem langen Leben gelernt, dass ein Hantieren mit der Brechstange auf lange Sicht uneffektiv war.



    "Ich werde eurem Wunsch gerne nachkommen. Zu meinen Aufgaben gehörte es, für die Pflege der Chronicusa zu sorgen. Beginnend von Anfang April bis Mitte Mai habe ich die Besonderheiten in der Provinz Italia verfolgt und wichtige Ereignisse mit Datum und Inhalt festgehalten. Mitte Mai habe ich diese Aufgabe an meinen Kollegen Helvetius Tacitus abgegeben und mich in der Folge mit der Beaufsichtigung dieser Arbeiten befasst. Die Provinzen Germania und Hispania habe ich im Auge behalten und intensive Gespräche mit Helvetius Tacitus geführt, der Vorschläge ausgearbeitet hat, welche Ereignisse als wichtig erachtet werden könnten und welche nicht.


    Seit Mitte Mai habe ich die Einwohnerlisten Italiens gründlich durchgesehen, um nach Personen zu forschen, die aus meiner Sicht eine Standeserhebung verdient hätten. Dabei sind mir auch merkwürdige Dinge aufgefallen, wie die Tatsache, dass ein Bürger einen Namen trug, der eigentlich einem Peregrini zuzuordnen wäre. Diesen Mann habe ich bei den Vigiles besucht. Es hat sich herausgestellt, dass dieser Mann tatsächlich kein Peregrini war und inzwischen trägt er auch einen bürgerlichen Namen.


    Weiter ist mir aufgefallen, dass mein Bruder Cicero fälschlicherweise als Bürger statt als Patrizier geführt wird. Um die Abänderung habe ich mich sofort gekümmert.
    Die Durchsicht der Listen erbrachte keine Person, die ich für würdig erachtet habe, das Bürgerrecht verliehen zu bekommen.


    Sim-Off:


    Zwei wollten es aus verschiedenen Gründen nicht. Einer wollte es sich redlich verdienen. Achtenswert!


    Zu erarbeiten waren von mir auch Vorschläge für die Erhebung in den Ritterstand. In diesem Punkt habe ich meine persönlichen Ansichten eingebracht und habe nach solchen verdienten Männern gesucht, die vorbildliche und traditionelle Ansichten vertreten, denn wer das nicht tut, ist in meinen Augen auch nicht würdig für diese Ehrung. Zwei Männer, die Klienten meiner Gens sind, und zwei, die Klienten anderer verdienter Männer sind, haben dieser Musterung standgehalten. Es handelt sich dabei um Titus Petronius Varus, Caius Helvetius Tacitus, Quintus Didius Albinus und Marcus Annaeus Metellus.


    Sim-Off:

    Die neuen Spielregeln erforderten ein Umdenken.


    In einem nächsten Aufgabenpunkt habe ich die aktuell amtierenden Aedile und den Volkstribun überprüft, inwiefern sie verdient als Kandidaten für den Senat vorgeschlagen werden könnten und inwiefern sie kaisertreue und verlässliche Kandidaten für den Senat wären. Beide Aedile haben hervorragende Arbeit geleistet und damit meinen Respekt verdient. Das ist natürlich nicht notwendig, aber ich möchte es trotzdem erwähnen. Beide Aedile stammen aus kaisertreuen Familien, also war auch diese Voraussetzung erfüllt. Der Aedilis Plebis Purgitius Macer gehört bereits dem Senat an, den Aedilis Curulis Flavius Furianus habe ich für diese Ehrung vorgeschlagen.
    Der Tribunus Plebis Vinicius Lucianus stammt aus einer bekanntermaßen ebenfalls kaisertreuen Familie und obwohl mir sein Wirken weitgehend unbekannt blieb, habe ich ihn ebenfalls aus erstem Grund als Kandidat für würdig befunden und vorgeschlagen.


    Diese Aufgaben habe ich erledigt, wie und weil es meine Pflicht war und es erscheint mir deswegen vermessen, sie zu meinem Ruhm gereichen zu wollen. Natürlich gebe ich gerne Auskunft darüber, vertrete aber die Ansicht, dass man mehr als nur seine Pflicht tun muss, um ein guter Magistrat zu sein. Sollte ich einmal als Aedil tätig werden, das war ja mein großer Wunsch, dann werde ich auch in diesem Amt über die Pflichten hinaus wirken, um mit meiner Person einen bleibenden Eindruck und Nutzen für Rom zu hinterlassen."

  • Sie nickte Tiberius Vitamalacus mit einem sanften Lächeln auf den Lippen zu, als sie bemerkte, dass er in ihre Richtung blickte, um sich dann die res gestae des gewesenen Quaestors anzuhören, die Stirn bei dem ein oder anderen Punkt ein wenig runzelnd - dass ein Bürger den Namen eines peregrinus trug, war schon seltsam genug, aber solch ein Makel schien ja korrigiert worden zu sein. Auch die Rittererhebungsvorschläge quittierte sie mit einem Nicken, jedoch nicht mit vollständiger Zustimmung - man würde sehen müssen, wie der Kaiser entscheiden würde, einen der Genannten hielt sie jedenfalls für würdig genug. Bei allen drei Vorschlägen für die Senatorenwürde schien sie deutlicher geneigt zu sein, zuzustimmen, auch wenn es bei Macer natürlich nur pro forma war. Vinicius Lucianus gönnte sie die Erhebung jedenfalls aus vollem Herzen und es würde dem Senat nicht schaden, einen unkonventionellen Mann als neues Mitglied zu haben.
    So hob sie, als die Rede vorüber war, die Hände und begann den Worten Aurelius Antoninus zu applaudieren, der Tatenbericht war das gewesen, was sie sich erhofft hatte.

  • Auch Claudius fand wieder einmal nach Rom und beschloss, nach der Curia nun auch noch die Rostra zu besuchen. Er blieb bei dem Aurelier stehen, den er inzwischen kannte.


    "Ich kann bestätigen, dass die Arbeitsweise des Aurelius Antoninus eine unauffällige, aber gleichzeitig zuverlässige und fehlerfreie ist. So arbeitet er auch in der Curia Italica. Er drängt sich nie in den Vordergrund und erwähnt selbst seine Arbeit nie. Trotzdem kann man sich zu jeder Zeit auf ihn verlassen, dass die von ihm übernommenen Arbeiten pünktlich erbracht wurden. Menschen, die so arbeiten, werden viel zu selten gelobt, weil man sich schnell an die stille Ausführung gewöhnt und sie als selbstverständlich erachtet. Bescheidenheit zeichnet den Aurelier aus, die er aber nicht nötig hätte, denn er arbeitet nicht nur gut, sondern sehr gut."


    Claudius fiel in den aufkommenden Applaus ein. :app:

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