Tablinium ¦ Q.T. Vitamalacus

  • Erneut erschien Durus im Tablinum, um ein paar Worte mit Quintus zu wechseln. Zu diesem Zweck hatte er zwei Becher mit verdünntem Wein mitgebracht.


    "Salve, Quintus. Was macht die Arbeit? Der Sturm vor der Ruhe?"

  • Durus nahm Platz und stellte die beiden Becher ab.


    "Du weißt, dass ich Spiele abhalten möchte. Du weißt auch, dass diese äußerst kostspielig sind."


    Er machte eine kurze Pause, um Luft zu holen. Er hasste es, über Geld zu reden!


    "Kurz und gut: Ich möchte dich bitten, mir etwas zu leihen, da man durch den Cursus Honorum ja nicht gerade reich wird."


    Rasch nahm er seinen Becher und trank einen Schluck.

  • Irgendwie hatte er es geahnt, das um ein Thema giing, über das er eigentlich nicht gerne sprach. doch er war froh, das sein Verwandter sich direkt an ihn wandte und nicht an irgendwelche Fremden. Den ihm dargeboten Becher dezent ignorierend, fragte er kurz und direkt : "Wie viel brauchst du ?"

  • Er überlegte einen Moment, ob er seinem Verwandzen diese Summe wirklich leihen sollte, schliesslich hatte das Aedilat auch seine Kassen leer gespült, doch wenn Durus zu irgendjemand anders ging, bestünde immer die Gefahr, das sich da irgendwelche Abhängigkeiten entwickelten.
    So nickte er knapp.


    "Du sollst das Geld bekommen. Zahl es zurück, wann immer du kannst. Aber ich erwarte, das du bei einkäufen meine betriebe und die von von Klienten bevorzugst. Ach ja,.. und jene von Iulia Helena."


    Er machte eine kurze Pause, dann entschloss er sich seinen letzten Satz etwas zu erläutern.


    "Ich habe vor, mich bald mit ihr zu verloben."

  • Durus tat etwas überrascht. Er hatte schon davon erfahren - gelegentlich drang Klatsch über seine Klienten auch an sein Ohr.


    "Tatsächlich? Ich gratuliere Dir! Stoßen wir darauf an!"


    Er hob den Becher und prostete seinem Cousin zu.

  • Etwas skeptisch betrachtete er den Becher verwässerten Wein, mit dem Durus anstossen wollte. Und ihm entging nicht, das Durus diese Offenbarung nicht gänzlich unbeachtet traff. Es gab nicht viele Möglichkeiten wie dieser davon erfahren haben konnte. Nicht das wirklich wichtig war, es war schliesslich kein grosses Geheimnis, aber wenn sein Verdacht stimmte, war das ein Vertrauensverrat.


    Er hob den Becher.


    "Ich danke dir. Bis es zu einer offiziellen Verlobung kommt, gibt es noch einiges zu Regeln, daher bitte ich dich, das ganze noch unter der Hand zu halten. Zum Wohl !"

  • Er nahm einen kleinen Schluck Wein, dann Antwortete er knapp.


    "Einige Zeit schon," meinte, es schien ihm nicht nötig, Durus mehr zu erzählem, "und da ihr Vater in Germania arbeitet, werde ich wohl erst nach dem Ende meiner Amtszeit ihn persönlich aufsuchen können."

  • "Ich zweifle eigentlich nicht daran das deine Wahl scheitert," meinte er knapp. Kurz überlegte er, dann schnitt er ein anderes Thema an. "Wie steht es mit deinen Bemühungen eine Ehefrau zu finden ? Es stünde dir gut an, wenn du recht bald deiner Ehepflicht nachkommst."

  • Durus räusperte sich. Eigentlich konnte er Quintus ruhig sagen was er dachte - er gehörte schließlich zur Familie. Andererseits tat es weh...
    "Fabia hat...seit geraumer Zeit nicht mehr Kontakt mit mir aufgenommen, ihr Vater ist aufs Land gezogen. Ich fürchte, sie hat kein Interesse mehr...und da der Stern ihres Vaters stetig sinkt, weiß ich nicht mehr so recht..."

  • "Das ist nicht erfreulich zu hören," antwortete er. Einen Moment konnte man sogar den Eindruck gewinnen, das Mitgefühl in der Stimme mitschwang, doch gleich darauf war seine kühle, oft schroffe direktheit wieder da.
    "Es mag dich nicht erfreuen, aber dann wirst du dich nach einer anderen Frau umsehen müssen."

  • "Da hast du wohl recht. Nur bin ich zur Zeit selten auf Gesellschaften - als Magistrat hat man doch immer eher mit der Arbeit zu kämpfen..."
    Durus lehnte sich zurück. Er hatte schon öfters darüber nachgedacht...aber es widerstrebte ihm doch irgendwie...

  • Sicher wusste er, wie beschränkt die Zeit war, die man als Magistrat hatte. Doch er wusste auch, das er wohl schon verlobt wäre, wenn Helenas Vater zumindest in Italia und nicht in Germania arbeiten würde. So war sein Urteil relativ kühl.


    "Nun, es liegt auch an dir, aktiv nach einer möglichen Braut zu suchen, auch Abseits von Empfängen. Wende dich ruhig zunächst an die Väter, es geht schliesslich nur um eine Ehe, niemand verlangt, das du diese Frau auch magst."


    Er macht ein leicht abwertende Geste.


    "Es steht dir frei, diskret versteht sich, eine oder mehrere Mätressen zu haben. Doch eine Ehefrau zu haben, dazu verpflichten dich Gesetz und Tradition."


    Kurz überlegte er, ging die ihm berkannten Stammbäume der Patrizier durch.


    "Zur Auswahl ständen da z.B. Flavia Arrecina, Claudia Prisca oder auch Aurelia Deandra. Ich könnte dir anbieten, bei ihren Familien vorzufühlen..."

  • Durus hörte sich die vernünftigen Ausführungen seines Verwandten an. Unglücklicherweise musste er bei den Vorschlägen feststellen, dass er sie alle weder kannte, noch mit ihren Vätern bekannt war...vielleicht sollte er tatsächlich hin und wieder ein Convivium veranstalten und Verbindungen knüpfen - die waren schließlich wichtig!
    "Oh, das ist sehr freundlich. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, käme es durchaus gelegen - ich habe ja wie gesagt kaum Verbindungen zu den Claudiern. Die Flavier und Aurelier kenne ich ebenfalls eher flüchtig..."
    Ihm kam plötzlich eine Idee für eine Gästeliste des Conviviums...

  • Er nickte leicht. In der nächsten Zeit würde er sich umhören, wie denn die Möglichkeiten für eine Ehe stünden. Bei zwei der beteiligten Frauen war er etwas skeptisch, was den Sinn einer familienpolitischen Verbindung anging, doch vielleicht konnten gerade so neue Brücken gebaut werden.


    "Ich werde sehen was ich tun kann, Durus. Konzentriere du dich auf dein Amt, ich werde die Augen offenhalten."

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