Botenritt der Legio II

  • Ich war in den frühen Morgenstunden von dem Lager, welches der Troß der Legio II, der nach Raetia ausgesandt worden war, aufgeschlagen hatte, aufgebrochen. Da ich allein unterwegs war, war ich nicht an den gleichen Weg gebunden, wie der Troß, der erst vor kurzem in Raetia eintraf. So führte mich mein Weg zunächst am Nordufer des Sees entlang. Hier windeten sich kleine Sträßen, zum Teil nur Pfade, an dem doch recht Steilen Ufer, unterbrochen von ein paar kleinen Ansiedlungen von Fischern, entlang.
    Mein Ziel war es für die Nacht am Ende des Sees eine kleine Herberge oder ein gastliches Haus zu finden, wo ich nächtigen könnte.

  • Nach mehr als einem Tagesritt kam ich endlich nach Juliomagus. Dort suchte ich mir zunächst ein Nachtlager, um nicht noch einmal im Freien schlafen zu müssen.
    Den Göttern sie Dank gab es dort nicht nur wilde Germanen, sondern auch einen römischen Edelmann, der einen großen Hof sein Eigen nennt. Hier hatte ich eine gute Gelegenheit mich ordentlich zu stärken und halbwegs bequem zu schlafen. Er berichtete mir von den Straßenverhältnissen und empfahl mir zunächst nach Arae Flaviae zu reiten.

  • Mit dem ersten Tagesriit brach ich mit einer anständigen Wegzehrung auf in Richtung Arae Flavia. Ich nutzte dazu ein mehr oder weniger gut ausgebaute Römerstraße. So konnte ich mir sicher sein, das ich es bis zum Abendgrauen schaffen könnte. Die Landschaft war von Höhenzügen und Tälern durchzogen. Manchmal konnte schon Meilen voraus schauen, mal nur bis zur nächsten Wegbiegung. Auf meiner Reise kam ich nur sporadisch an kleineren Weilern und anderen Reisenden, meist Bauern, vorbei ohne mich allerdings groß aufzuhalten.
    Als die Sonne gerade hinter einem Höhenzug im Westen verschwunden war traf ich in Arae Flavia ein. Nachdem mir das Tor geöffnet wurde schlug ich sofort den Weg in Richtung des Duumvir ein. Dort angekommen erbat ich mir ein Quartier für die Nacht, was er mir als Soldat der Legio nicht verwehren konnte und wollte. Wir unterhielten uns an dem Abend bei einer Schale Wein noch ein wenig über Germanien, das Land die Sitten, und fingen an über Rom zu schwärmen.
    Spät ging ich zu Bett, obwohl ich noch einen weiten Weg vor mir hatte.

  • Nach meinem Aufenthalt in Arae Flavia sollte mein nächstes Ziel Aquae sein, um von dort endlich Richtung Rhenus zu gelangen. Denn von da an hatte ich vor, dass meine Reise am Ufer dieses mächtigen Stroms mich nach Mogontiacum führen sollte.
    Doch zunächst führte mich mein Weg durch dunkle Wälder Germaniens, wo hinter jedem Baum ein Germane lauern könnte, der auf die römische Zivilisation -besonders in Form der Legion- nicht gut zu sprechen sein mochte.

  • Ich überquerte den Rhenus in einem kleinen und schaukligen Nachen bei Saletio. Die dortige Römerstraße führte mich entlang des Flusses zu meinem nächsten Etappenziel Noviomagus. Ich konnte es kaum erwarten dort endlich anzukommen.

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