Reinheit und Entspannung

  • Nachdem ich meine Tunika und den Lendenschurz in der Ablage verstaut hatte, entspannte ich mich angenehm aufstöhnend im Dampfbad. Mit einer kleinen Schüssel ließ ich mir das Wasser über Kopf und Nacken prasseln. Langsam fing ich an, den Alltag zu vergessen.


    Sim-Off:

    Wer mag ;)

  • Auch Gabriel hatte mal vor, die Thermen zu besuchen. Viel Geld besass er zwar nicht, aber inzwischen hatte er ein wenig von seinem Gehalt angespart. Und so wurde er in alles eingewiesen und kam in die prachtvolle Halle mit einem grossen Becken. Er sah sich um und grinste. Er hätte nicht gedacht, einen alten Kameraden hier vorzufinden. Und so stieg er in das angenehme Wasser und gesellte sich zu Strabo.


    »Strabo, altes Haus! Welch ein Zufall, dich hier anzutreffen.« Er zwinkerte ihm zu. Sehr gut kannten sich die beiden zwar nicht, aber es war stets ein freundliches Verhältniss gewesen.
    »Das römische Reich ist doch klein!« :D

  • Langsam schloss ich die Augen und ließ das Wasser leise um mich plätschern. Alle Anspannung fiel endlich von mir ab und ich ließ meine Gedanken kreisen. Wenn ich Ismene endlich von Seia abgekauft hatte, würde ich mit ihr eine kleine Reise durch Italia machen und schließlich nach Germania reisen. Eine wunderbare Vorstellung. Mein Luftschlösserbauen wurde schließlich unterbrochen von einer Stimme, die ich zu kennen meinte. Langsam und träge öffnete ich die Augen, die sich aber schneller freudig weiteten, als ich einen alten Bekannten erblickte.


    "Gabriel. Ich würde eher sagen, Rom ist ein Dorf. Das hätte ich ja nie erwartet. Komm, gesell dich zu mir!"


    Ich langte hinter mich und reichte ihm einen Schwamm.

  • Wie es Gabriel Art war, grinste er breit und nahm den Schwamm entgegen. Doch bevor er anfing, sich zu waschen, blickte er seinen ehemaligen Optio an und fragte neugierig: »Meine Güte, ja, wahrlich ein Dorf. Aber sag, was treibst du so? Ich war lange krank nach dem Überfall. Als ich zurückkam, hörte ich, dass du die Vigiles verlassen hast. Und Metellus auch. Ein herber Schlag, sage ich dir, wo doch auch Falco uns vorher verlassen hatte ...«


    Dann nahm er den Schwamm, blickte ihn an und reichte ihn Strabo zurrück mit den Worten: »Später, erst will ich reden!« Wieder grinste er und setzte sich neben Strabo, welchen er neugierig anblickte.
    Das Wasser plätscherte um sie herum und Gabriel genoss die Wassertemperatur.


    Was er vollkommen vergessen hatte, war, dass jeder, der seinen nackten Rücken zu Gesicht bekam, dort einige dutzende Vernarbungen erkennen konnte.


    edit: Signatur

  • Ich nickte resigniert. Viel von damals kam in mir auf, das ich lieber verdrängen wollte, weil es mich schwach werden ließ.


    "Mit den Vigiles habe ich abgeschlossen. Endgültig..."


    Ich nahm den Schwamm und fuhr mir damit über den Nacken und Hals.


    "Deine Neugier ist mal wieder erstaunlich. Aber ich will dir Rede und Antwort stehen. Ich wurde zum Quaestor Pro Praetore gewählt und war die letzten Monate in Germanien. Das war eine tolle Zeit, nur leider war da Angebot an weiblichen Leckerbissen da verdammt rar...wenn du verstehst!" ;)


    Ich konnte nur mit ihm wirklich über soetwas reden, da ich wusste, dass auch er kein Blatt vor den Mund nahm.


    "Apropos Frauen, wie sieht es denn bei meinem Lieblingsvigil Gabriel aus?" :D

  • Gabriel staunte nicht schlecht. Alles, zu was er es bisher gebracht hatte, war ein Vigiles, eine Position über einem Probatus. Aber Gabriel musste eh erstmal mit seiner Freiheit klarkommen, da dachte er weniger an Karriere. Und momentan schien ja vieles gut zu laufen.


    »Mein Glückwunsch!!!« kam es über seine Lippen. Und dann lachte er über Strabos Worte wegen der Frauen. Das mit Nadia war ja an ihm vorbeigezogen, davon hatte er nichts mitbekommen. Auch nicht das mit Sarah ;)


    »Hach, die Frauen?« Er grinste sehr breit. Aber er mochte Strabos offene Art.
    »Es gibt da wen. Sie ist anbetungswürdig ... ein Schmuckstück ...« Gabriel war ganz versonenn und liess sich plötzlich ins Wasser gleiten, so dass er an der Oberfläche schwamm. Und sein Grinsen wurde immer breiter.

  • Ich staunte nicht schlecht, als ich seine Reaktion bemerkte. Nun machte er mich aber doch neugierig. So sah ich ihn fragend und schelmisch grinsend an.


    "Kenne ich sie? Ist sie stadtbekannt? Doch nicht etwa Andraea vom Lupanar hier um die Ecke? Gabriel, du Schuft!", scherzte ich lachend, um ihn ein wenig herauszufordern.

  • Ich stutzte und hätte mich vor Lachen fast verschluckt. Gurgelnd kam ich wieder zu mir.


    "Gabriel, mein Guter, da hast du ja einen wunderbaren Fang gemacht und dir gleich die Praeosita des Kaisers geangelt. Meine Güte, wird die Jugend denn nie klüger?"

  • "Vor ihrer Kandidatur zur Quaestrix war sie eine gemeine Dienerin am Hofe des Kaisers. Ich dachte, du wüsstest das. Und bei den Göttern, sie hat ihren Beruf gut gemacht. Der Kaiser könnte dir sicher ein Liedchen von ihren Künsten trällern!", sagte ich zwinkernd und lehnte mich zurück gegen die Beckenwand, während ich träge die Augen schloss und einige Bilder vor meinem geistigen Auge auftauchten. Ich musste aufpassen, dass sich diese Bilder nicht auf meine südliche Hemisphäre auswirkten und so den jungen Vigil verschreckten.


    "Jaja, diese Frau ist schon toll. Langes, rotes Haar und ein Körper, an dem man sich nicht satt sehen kann. Und das Gespräch mir ihr ist auch nicht zu verachten, nicht wahr? Als ich damals die Taverne, in der wir uns kennegelernt hatten, verließ, wähnte ich sie schon in den Armen dieses Prätorianerdekurios Sev.


    Wahrlich, eine tolle Frau...Germanien hat mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht."


    Ich öffnete die Augen wieder und sah Gabriel zufrieden lächelnd an.


    "Aber ich möchte dich nicht verschrecken. Ihre Liebe ist gleichmäßig verteilt und sicher hast du den größten Teil dieser Liebe abbekommen. Ich freue mich für dich."

  • Ich sah ihn fast väterlich an, obwohl uns nur etwa fünf Jahre voneinander trennten. Ich musste ihm wohl die Augen öffnen.


    "Medeia gehört als gewählter Magistrat allen in Rom, besonders natürlich den Männern!" ;)


    Ich sah ihn grinsend an und setzte mich wieder auf.


    "Gabriel, du solltest dich lieber schnell in eine andere verlieben, bevor du dadurch zugrunde gehst, dass sie nicht treu sein kann. Denn dessen ist sie nicht fähig. Sie war es nicht als Dienerin und das Magistrat wird auch keine andere Frau aus ihr machen. Sie ist eine wunderbare Frau, doch leider nicht dafür geschaffen, wirklich Liebe zu empfinden.
    Wenn Körper und Geist eine völlige Trennung erfahren, dann ist es möglich, seinen Körper mehren Männern hinzugeben, obwohl der Geist völlig rein bleibt. Ich muss zugeben, dadurch wird vieles einfacher und man kann seine Mitmenschen besser belügen..."

  • Gabriel blickte Strabo nun etwas misstrauisch an. Er hatte sich seine Worte noch einmal vor Augen geführt und dann grinste er.


    »Strabo, Strabo, ich glaube du bist eifersüchtig. Und glaube ja nicht, mich könnte man leicht verschrecken. Ich glaube, du bist eifersüchtig, weil sie dich hat abblitzen lassen. Wer sagt denn überhaupt, das ich treu bin, hmh?« Er lachte.


    »Und was heisst gemeine Dienerin des Kaiser? Immerhin, ich arbeite nicht im Kaiserpalast. Und ja, sie hat es weit gebracht. Ich glaube eher, dass passt einigen Männern nicht. Ich kenne genug Männer, die mit der Damenwelt spielen, seltsam, hier wird es viel mehr geduldet. Denke darüber mal nach!«
    Er zwinkerte ihm zu.

  • Ich lächelte ihn kalt an. Noch immer derselbe respektlose, schnodrige Ton wie in der Ausbildung. Ich hätte ihm schon damals den Witz aus dem Leib prügeln sollen, dann wäre jetzt Ruhe.
    Diese Frau machte wahrlich nur Ärger. Eine kaiserliche Lupa sollte wissen, wo ihr Platz war. Und der war ganz sicher nicht unter gestandenen Magistraten. Da kam mir doch fast die Galle hoch beim Gedanken, wie diese heuchlerischen Speichellecker ihren Körper schon jetzt in höchsten Tönen lobten.


    "Vergreif dich nicht im Ton, Libertus! Allein der Umstand, dass du in meiner Nähe bist, hält die Aristokraten hier ab, dich rauswerfen zu lassen. Also ganz ruhig.


    Und warum sollte ich eifersüchtig sein? Die wunderbarsten Frauen Roms, unter ihnen auch Frauen von deinem Stand, haben mir ihre Gunst erwiesen. Und ich spiele gern mit der Damenwelt.


    Medeia hatte nicht die Gelegenheit, mich abblitzen zu lassen, denn vorher fuhr schon mein Schiff nach Massilia ab. Informiere dich, bevor du einen Mann meines Schlages verunglimpfst. Ihre Zeit wird sowieso nicht lange währen. Dafür wird Sorge getragen werden. So oder so, Medeia wird als dein Weib bestehen und dir eine wunderbare Frau sein, doch im Senat wird man sie niemals sehen. Niemals!"


    Genervt rieb ich mir die Schläfen und sah Gabriel dann mit einem leidenschaftlichen Glühen in den Augen an.

  • Das war mal wieder typisch. Gingen die Argumente aus und redete man Klartext, wurde einem gedroht und mit Macht versucht zu suggerieren, dass man etwas besseres war. Wie billig, dachte Gabriel, der Strabo nun eher verächtlich angrinste.
    Wie hatte dieser Mann sich doch verändert, seit er kein einfach Vigil mehr war, denn auch wenn Gabriel nicht wusste, was er nun war, er war irgendwie aufgestiegen und mit seinem Aufstieg kam die Arroganz und so mit sein Abstieg.


    »Ich habe deine Schutz, wehrter Strabo, wahrlich nicht nötig, also spiel dich hier nicht als Held auf. Aber es lässt tief blicken, wie du reagierst. Nicht ich hier bin derjenige, der über eine Frau herzieht, die der arroganten Männerwelt anscheinend ein Dorn im Auge ist. Und ich habe deine scheinheilige Fürsorge, was diese Frau angeht, wahrlich nicht nötig.«
    Darauf, dass auch Frauen von Gabriels Stand ihm seine Gunst erwiesen hatten, ging er gar nicht ein, da ihm das alles zu albern war.
    Als Strabo aber davon redete, dass Medeia nicht im Senat Bestand haben würde, hob er belustigt eine Augenbraue. Deutlich entnahm Gabriel Strabos Worten, das dieser mehr als nur etwas gegen diese Frau hatte, welche es schaffte, bisher gegen die Männerwelt in der Obrigkeit zu bestehen und wofür er sie bewunderte.
    »Wir werden sehen, Strabo, wie weit sie es noch bringen wird. Ich denke, sie wird gegen jede noch so hinterhältige Intrige bestehen!«


    Gabriel legte seine Handflächen aneinander, schöpfte etwas Wasser darein und tauchte sein Gesicht darin.

  • Ich kochte vor Wut. Was bildete sich dieser Freigelassene eigentlich ein, mich belehren zu wollen. Doch ich schluckte meinen Zorn herunter und lächelte verschwörerisch.


    "Vale bene, Gabriel. Ich werde mich dann jetzt wohl wieder nach draußen begeben."


    Ich entfernte mich, trocknete mich ab und zog mir meine Toga wieder über. Finster schauend kam ich aus den Thermen.


    "He, Lucius, komm mal eben her!"


    Vor den Thermen stand ein untersetzter Mann mit einer Binde über dem linken Auge. Ebenfalls ein Veteran der Vigilen. Und er schuldete mir noch einen Gefallen. Grinsend kam er näher. Ich flüsterte ihm lächelnd ins Ohr.


    "Hol dir zwei deiner Freunde und misch deinen ehemaligen Kameraden Gabriel mal etwas auf. Er soll an den Verletzungen nicht sterben, aber er soll merken, was es bedeutet, sich mit mir anzulegen."


    Lucius nickte und verschwand schließlich in einer Seitengasse. Ich selbst schlenderte über das Forum in eine Seitengasse. Lächelnd begrüßte ich eine gutaussehende Frau mit freizügigem Ausschnitt.


    "Andraea, meine Liebste. Willst du mir meine einsamen Stunden nicht etwas versüßen?"


    Sie schaute mich verführerisch an, prüfte aber vorher sicherheitshalber noch einmal, wieviel sich diesmal in meinem Säckel befand. Schließlich nahm sie meine Hand und wir verschwanden in einem Zimmer des Lupanars. Heute Nacht würde ich nicht allein sein.

  • Das war so typisch, dachte sich Gabriel, aber er liess Strabo ziehen. Er hatte ihn damals wirklich anders in Erinnerung, doch nun war er eben was besseres und Gabriel eben doch nur ein ehemaliger Sklave.
    'Hab ich ihm eine Frau ausgespannt, ohne es zu wissen?' fragte er sich, nach dem Strabo gegangen war. Doch dann hatte er er auch keine Lust mehr, hier zu baden und so stieg er aus dem Becken, trocknete sich ab und nach einer Weile verliess er in Zivil die Thermen.


    Und so bog er in eine Seiten-Gasse ein.


    Weiter: Ein unerwarteter Überfall

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