• Sie sah ihn einfach eine Weile an ohne zu sprechen und nahm den Becher mit dem Wasser entgegen. Das war etwas was sie gebraucht hatte und es tat gut wie es kühl ihren Hals hinabfloß, doch brachte es nicht die Schmerzen zum Schweigen.
    "Ich weiß nicht welche Geschäfte er dort betreibt oder was er eigentlich überhaupt macht. Uns stand es nie zu danach zu fragen und daran haben wir uns gehalten. Bitte glaub mir das, aber ich kann nicht alles wissen. Ich weiß, dass ihn immer Männer besucht haben. Es waren alles Römer, auch welche die sehr gut gekleidet waren. Ich habe sie einmal beobachtet aber ich konnte sie nicht verstehen was sie sagte oder machten."
    Ausserdem war das alles schon länger her und sie konnte sich nicht an alles erinnern das schaffte sie einfach nicht mehr.

  • Dieser Numerianus war gescheiter als ich dachte, denn er weihte keinen Menschen in seine Pläne ein. Ich glaubte Hedda, da ich sicher war, dass sie mich nicht anlügen würde, da hatte sie in der letzten Zeit zu viel lernen müssen um so einen schwerwiegenden Fehler noch einmal zu begehen.

    Gut ich verstehe, er hat sich also nie mit euch abgesprochen?
    Den Grund warum ihr den Duumvir töten wolltet sit klar, aber warum seine ganze Familie? Warum hast du Ancius mit dem Messer angegriffen?

  • Hedda sah stumm auf ihre Hände nieder, die sie in ihrem Schoß liegen hatte. Sie war müde und würde sich am liebsten hinlegen, aber um einfach nicht mehr aufzuwachen. Es dauerte bis sie ihren Blick wieder anhob und ihn ansehen konnte.
    "Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich wollte zu dem Duumvir, aber er war nicht da nur er und diese Sklavin. Es ging wohl vieles durcheinander. Nein es hieß alles zu beseitigen was dem Duumvir teuer und lieb ist und wo fängt man da am besten an wenn nicht bei seiner Familie?" fragte sie ihn und langsam bekam sie Schwierigkeiten noch richtig zu sprechen, wegen der offenen Lippe an der Seite. Ein Andenken von dem Soldaten, der ihr in der Nacht eine verpasste, als sie sich wehrte. Dieses Bild versuchte sie wieder aus ihrem Kopf zu verbannen, aber es schien sich alles einfach zu vermischen und ihre Konzentration ließ immer mehr nach. Wieder schimmerten Tränen in ihren Augen.

  • Auch dabei nickte ich, machte mir einige Notizen. Dann sah ich sie an, sah wie sie mit sich zu kämpfen hatte, lange würde es nicht mehr gehen dieses Verhör.


    Und warum konntest du mir meine Fragen nicht vor dieser ganzen Folter in so einem normalen Ton sagen? Woher kommt dein Hass auf Römer?
    Obwohl ich mir die letzte Frage eigentlich auch denken konnte!

  • Ihre Finger strichen über ihr Gesicht, wischten eine Träne weg, die meinte sich den Weg nun schon suchen zu müssen. Ihr Blick ging zur Seite und sie suchte nach den passenden Worten, die ihr so schwer fielen zu finden. Langsam war ihr Hals wie zugeschnürt und es kostete sie viel Überwindung ihn überhaupt wieder anzusehen, denn er war ein Römer, ja und sie wusste auch, dass Numerianus ein Römer war, aber bei ihm war es etwas anderes.


    "Sie haben meine Familie auf dem Gewissen" sagte sie völlig ton- und kraftlos. Er würde es nicht verstehen, auch nicht die Verbindung die sie zu Numerianus gehegt hatte. Es konnte niemal jemand verstehen.

  • War ja wohl klar dass dieser Satz nun kam! Die bösen Römer wieder einmal, und wieviele römische Familien haben die umherziehenden Germanischen Kriger schon ausgelöscht, bevor wir den Limes bauten? Fragte jemals irgendjemand danach wie es denen ergangen war? Nein natürlich nicht! Aber ich hatte nun keine Lust über solch ein Thema zu reden. Also nickte ich nur

    Ich soll dir Grüße vom Duumvir ausrichten, und er wünscht ein gespräch mit dir, er ist sogar bereit dir seine Hilfe anzubieten! Handelt so ein mensch der Freuden daran zu haben scheint, Menschen aus ihren Häusern zu werfen?

    Die letzte Frage konnte ich mir einfach nicht verkneifen!

  • Doch diese Worte wunderten sie was den Duumvir betraf, aber die letzte Frage so etwas musste von ihm ja aus kommen. Er war von Anfang nicht anders zu ihr gewesen, hatte nur immer von ihr verlangt das zu machen was er wollte. Es fiel ihr schwer nichts dazu zu sagen, es fiel ihr schwer einigermaßen ruhig zu bleiben, aber auch hier konnte sie nicht verhindern, dass die Tränen liefen und sie machte sich keine Mühe mehr diese wegzuwischen oder zurückzuhalten.


    "Dann soll er doch kommen."


    Wenn sie einen Wunsch nun frei hätte, dann hätte sie sich einen Dolch gewünscht mit dem sie endlich ein Ende setzen konnte. Ihr Ende.

  • Ich nickte und stand auf, schaute noch einmal zu ihr hinunter
    Hedda du weißt, dass das eine chance für dich ist? vermassle sie nicht wieder wie beim Legatus! Vielleicht ist es deine letzte! Also rede mit ihm, aber im normalen Tonfall!

  • Sie sah nicht mehr zu ihm auf, sondern blickte einfach nur auf ihre Hände wie sie da in ihrem Schoß lagen und leicht vor sich hinzitterten. Ein schwaches Nicken kam von ihrer Seite her. "Ich werde schon nichts machen was es schlimmer machen würde" sagte sie leise nd gebrochen.

  • Er war schnurstracks zum Carcer gegangen und grüßte die Wache, die zum Glück schon bescheid wusste und ihn hineinließ. Ein weiterer Mann der Wache stellte sich diskret an die Tür und beobachtete, während er sich noch zwei Schritte näher wagte und freundlich und leise sagte: "Hedda?"

  • Hedda hatte wieder geschlafen, denn was anderes konnte sie nicht machen, ausserdem ließ es ihre Schmerzen etwas abklingen und davon hatte sie wahrlich genügend, wenn man ihren Geschundenen Körper sich ansah. Erst als ihr Name gesagt wurde erwachte sie und setzte sich sofort aufrecht hin, auch wenn ihr Kreislauf ihr dafür gleich die Quittung reichte und ihr schwindelig wurde.
    Es dauerte einen Augenblick bis sie den Duumvir erkannte. So schnell ging das alles, wie lange hatte sie nur geschlafen, dass er schon wieder da war. Ohne ein Wort zu sagen, sah sie ihn an übersäht mit blauen Flecken, wovon auch welche im Gesicht deutlich zu sehen waren.

  • Er deutete fragend auf die Pritsche. "Darf ich mich zu Dir setzen?" Dann musterte er sie eingehend. "Hat sich das ein Medicus angeschaut? Wenn nicht, soll ich nach einem schicken lassen? Es wäre kein Problem und würde Dir vielleicht bei den Schmerzen, die Du doch haben musst, helfen."

  • Ohne zu antworten rutschte Hedda auf der Pritsche etwas auf die Seite und zog ihre Beine ebenfalls zu sich, bis sie diese mit ihrem Armen umschließen konnte. Immer wieder wisch sie seinem Blick aus, denn sie mochte es nicht so gemustert zu werden. "Ein Medicus war dagewesen" sagte sie und ging nicht weiter auf ihre Schmerzen ein, die konnte ihr sowieso keiner nehmen.

  • "Ich verstehe," sagte er sanft und setzte sich neben sie. "Solltest Du noch einmal einen wünschen, werde ich mich gerne darum kümmern." Einen Moment schwieg er, ehe er kurz zu ihr sah und sie freundlich fragte: "Darf ich Dir eine Frage stellen? Nein, keine Angst, ich will Dich nicht fragen wieso das alles und sonstiges. Es ist Vergangenheit. Es kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden und ich will es weder beschönigen, noch schlecht reden noch überhaupt darüber diskutieren. Ich möchte Dich etwas Anderes fragen."

  • Sie umfasste ihre Knie noch fester als er sich neben sie setzte, als würde sie erwarten, dass man sie schlug. Hedda schien nicht mehr die Kämpferin zu sein wie noch vor einem Tag, eher schien sie hier zu sitzen als sei sie zerbrochen. Zögerlich schaute sie zu ihm und nickte. Sie versuchte nicht soviel zu sprechen, das hatte sie schon bei Scipio zuviel getan und ihre Lippe war an der Seite wieder aufgerissen und brannte dewegen ziemlich. Um es sich etwas bequemer zu machen lehnte sie sich an die Wand an.

  • "Vorher kurz eine andere Frage. Möchtest Du etwas zu Trinken oder Essen haben?" Bei der Hitze, die auch bis in den Carcer teilweise vordrang, hatte dieser Raum ja sogar ein Fenster, würde er es verstehen.

    Sim-Off:

    Ich hoffe, ich erinnere mich mit dem Fenster richtig. :)


    Nachdem auch das geklärt war, sah er sie einen Moment irgendwie sanft und vielleicht väterlich an. "Wenn Du frei über Deine zukunft wählen könntest, unabhängig davon, dass Du jetzt im Moment im Carcer sitzt, was wäre Dein größter Wunsch, was Du machen könntest? Stell Dir einfach vor, Du wärst eine junge Frau, die noch alles vor sich hat. Lass Dir ruhig Zeit beim nachdenken."

  • Sim-Off:

    Öhm wie meinst das? Also hier gibt es ein Fenster wenn du dsa meinst ;) sie hatten mich ja verlegt


    Hedda schüttelte den Kopf, denn an Essen war gar nicht zu denken, allein der Gedanke ließ ihren Magen rebellieren.
    Die Frage die er ihr stellte war eine die sie nie im Leben würde beantworten können. Ihr Blick schien in die Ferne zu gehen und sie versuchte nachzudenken, aber wie sollte sie das wenn sie doch wusste, dass sie ihr Leben fast oder eigentlich schon verwirkt hatte? "Ich habe darauf keine Antwort auch wenn ich noch so lange darüber nachdenken würde." Sie klang traurig, da sie wusste, dass sie keine Träume hatte, zumindest keine die sie sagen würde.

  • Sim-Off:

    Ja, genau :) Ich war mir nur nicht mehr sicher, ob ich das noch richtig in Erinnerung hatte. :)


    Nachdenklich sah er sie an. "Hedda," begann er langsam und weiterhin sanft. "Ich will und werde nicht sagen, dass jeder Mensch träume haben muss. In Ordnung," lächelte er nun doch ein wenig verlegen. "Ich habs nun doch gesagt." Er fuhr sich leicht durchs Haar, ein untrügliches Zeichen darüber, dass er etwas verlegen war. "Wenn man keine Wünsche und Träume mehr hat, ist man eigentlich nicht mehr am Leben. Aber Du lebst!" Er verkniff sich das noch, zumal er irgendwie für sie hoffte, dass es sich zum Guten wendete. "Hedda, Du bist jung und Du hast noch immer die Möglichkeit ein richtiges Leben zu beginnen." Er versuchte nicht zu eindringlich und nicht zu neutral zu sein. "Frag mich nicht warum, aber ich möchte Dir, so Du es zulässt dabei helfen." Er lächelte leicht. "Aber Du musste die Möglichkeit auf eine Zukunft, die nicht eingeschränkt durch diese Wände oder durch die Ketten der Gefangenschaft oder gar dem gewaltvollen Tod als Strafe, auch in die Hand nehmen wollen."

  • Er schien irgendwie nicht zu verstehen in welcher Lage sie sich befand und sie war selber dran schuld, aber sie wusste eines, ganz sicher würde sie nicht mehr viele Sonnenaufgänge erleben und vielleicht hätte man ihr wirklich auf dem Marktplatz die Kehle durchschneiden sollen. Sie spürte wieder die Klinge an ihrem Hals und die Angst die sie hatte, ja sie hatte ungeheure Angst gehabt. "Ich lebe noch, aber weißt du ob sie mich nicht morgen schon holen werden? Sie werden kommen." Nein sie waren schon dagwesen eine ganze Nacht. Hedda wollte diese Bilder nicht mehr sehen und auch nichts fühlen. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass er es zugelassen hatte was mit ihr geschehen war.
    "Wie soll ich etwas in die Hand nehmen wenn es nichts mehr gibt wofür es sich lohnt zu kämpfen?"

  • Er sah sie eine Weile schweigend an und es tat ihm tatsächlich leid, dass es so alles hatte kommen müssen. Sicher, sie hatte versucht ihn zu töten und auch der Rest seiner Familie hatte schlimm unter ihr leiden müssen, aber er war sicher, dass sie noch eine Chance verdiente. Vielleicht die Letzte, vielleicht aber auch die alles entscheidende. Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, reichte er ihr seine Hand rüber. "Ich biete Dir eine Hand und auch die Chance auf ein Leben, für das es sich zu kämpfen lohnt. So Du es annimmst. Ich weiss nicht, was ich alles vermag, aber da ich in diesem Fall wohl eine tragende Rolle besitze, denke ich, dass mein Wort schon das ein oder andere zählen wird." Er lächelte sie offen an. "Es wird nicht von jetzt auf gleich gehen. Aber wenn Du bereit bist durchzuhalten und zu kämpfen, nicht auf die bittere Art wie bisher, dann verspreche ich Dir, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde um Dich hier herauszuholen und für eine gute Zukunft sorgen werde."

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