[Laden] Nephetep, der Barbier von Rom

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    Lächelnd blickte ich die Sklavin an "Beides würde ich sagen. Der Bart muss ab und die Frisur etwas ordentlicher..... eben eines Senators entsprechend!"


    Dann setzte ich mich "Ein Becher Wasser wäre schon in Ordnung, allerdings hoffe ich, dass es nicht zu lange dauert. Ich muss noch in den Senat!"


    Irgendwie war es schon befriedigend diese kleinen Hinweise auf meinen Stand anzubringen.... :D


    "Ein Senator!" Kurz weiteten sich die Augen der Ägypterin merklich, denn so hoher Besuch war in diesem kleinen Laden dann doch recht selten - wenngleich der prüfende Blick sogleich auch über seine Kleidung glitt. Senatoren hatten breite rote Streifen an der Toga, und dieser Mann hatte eindeutig nur einen dünnen roten Streifen. Oder war es doch anders herum? Die Senatoren den dünnen und die anderen den breiten? Itsenmut blinzelte und beschloss, ihn einfach sehr höflich zu behandeln, egal wie dick der Streifen war, vielleicht kam er dann ja wieder. "Ich bin gleich zurück!"


    Sie wandte sich ab und eilte auf Trippelschritten hinter den bunten Vorhang, wo die große Wasseramphore stand, die Merenptah später wieder auffüllen musste, um dort einen etwas verzierten Tonbecher mit frischem Wasser zu füllen, dann kehrte sie zu Lucianus zurück und überreichte ihm diesen mit einem breiten Lächeln. "Wenn Du noch etwas brauchst, sage es mir nur, der Meister ist bestimmt bald fertig! Ich kann Dir auch schon das Haar nässen, damit es für den Schnitt geschmeidiger ist."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    Ich nahm den Becher dankend entgegen und nickte....


    "Ja, mach das, so sparen wir ein wenig Zeit!"


    Lächelnd nickte sie ihm zu und bedeutete ihm, sich etwas auf seinem Sitzplatz zu drehen, dann legte sie ihm ein Handtuch um die Schultern. So praktisch wie der Frisierstuhl war diese Haltung zwar nicht, aber solange man nicht das Wasser mit Schwung über den Kopf des Kunden goss, war nichts verloren.
    "So, und nun bitte stillhalten, sonst hast Du eine nasse Toga," scherzte Itsenmut und begann, eine Schüssel unter den Nacken des Lucianus haltend, mit einem triefend nassen Tuch die Haare des angehenden Senators zu befeuchten.

  • Die Ägypterin ging mit der Routine vor, die eine gewisse Erfahrung in diesem Beruf verriet, und schon recht bald klebten die nassen Haarsträhnen des Lucianus an seinem Kopf. "Ich schäume dir auch schon einmal den Bart ein, der Meister wird gerade fertig," zwitscherte Itsenmut und nickte ihrem Mann zu, bevor sie die große Schale mit der schäumenden Paste herbei holte, die als mit wichtigster Bestandteil der Rasur galt und einen würzig-süssen Duft verströmte.


    Währenddessen hatte Nephetep die Frisur des Severus vollendet, wischte diesem gerade die Schultern mit einem breiten Haarpinsel sauber, um eventuelle Locken fortzufegen und hielt seinem Kunden dann einen hochpolierten Bronzespiegel vor, damit dieser das Ergebnis begutachten konnte.

  • Ein erstaunlich breites Lächeln offenbarte Merenptah, der wie ein Grashalm im Wind unter dem Gewicht des Korbes wankte. Die weißen Zähne schienen, umrandet von der bronzefarbenen Haut des Ägypters, hell zu erstrahlen.
    Hätte der kleine, etwas schmächtige Mann nicht alleine schon einen amüsanten Anblick geboten, sollte er mit Sicherheit hier und dort ein Schmunzeln erregen, als er wankend und mit weiten Schritten, die an den Gang eines Storches erinnerten durch die Frisierstube stolzierte. Dabei muß man ihm zu Gute halten, dass es nicht einmal seiner üblichen Bewegungsart entsprach, die gewiss auch erheiternd war. Der stolzierende Schritt wurde allein durch den Umstand bedingt, dass der ausladende Korb voller Waren, ihm die Sicht auf den Boden vor seinen Füßen verwehrte. Nun, da sein Sehsinn ihn nicht vor gemeinen Stolpergefahren warnen konnte, mussten seine Beine, ähnlich dem Fühler eines Insekts, diese Aufgabe übernehmen.


    „Ja Meister. Ich gehe natürlich sofort los und kaufe den besten Weizen, den ich in Rom finden kann.“ Man musste Merenptah schon fast bewundern, dass er die eigentlich positive Beschreibung derart lang aussprechen konnte ohne zwischendurch auch einmal Luft zu holen. Vom Eingang des Ladenlokals bis hin zum Vorhang, der die Frisierstube von den Hinterzimmern abtrennte, erklang ein seltsamerweise ironisch klingendes:
    „beeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeesteeeeeen“.
    - die Kleinigkeiten an Satzteilen vor und nach jenem besonderem Wort waren recht schnell und unscheinbar abgehandelt worden –


    Als krönendes Finale ertönte hinter dem Vorhang ein auf ägyptisch gesprochenes „Sklaventreiber“ und dann ein Klirren von kleinen Phiolen und ein folgendes dumpferes „Klang“ eines größeren tönernen Gefäßes.


    Stille kehrte ein. Nichts rührte sich hinter dem Vorhang. Bis plötzlich Merenptah auffällig höflich lächelnd wieder hinter dem Vorhang auftauchte. Die Hände unschuldig auf den Rücken verschränkt blickte er sich in der Frisierstube um.


    „Meister. Ich gehe schnell den Weizen einkaufen“, und stemmte sich bereits gegen die Eingangstür des Ladens. Nachdem er mühevoll zunächst in die falsche Richtung gedrückt hatte, nämlich entgegen der Öffnungsrichtung, zog er, überaus höflich lächelnd, mit ganzer Körperkraft und unter einem schweren „Uff“ die Tür auf und verschwand in den Gassen Roms.

  • Sim-Off:

    Ich tu jetzt einfach mal so, als sei der Sev schon fertig, das können wir ja ein andermal abschließen - sonst wartet Lucianus ewig auf seine Rasur^^


    Der Meister Nephetep war ein Könner, und das bezog sich nicht nur darauf, dass er mit Schere und Barbiermesser ausgesprochen gut umgehen konnte, nein, er war durch seine Geburt als Sklave schon sehr früh daran gewöhnt worden, feinste Stimmungen im Klang der Stimmen anderer wahrzunehmen. Die Stimme des neuen Kunden sagte recht eindeutig 'ich werde stinkig, wenn ich nicht gleich bedient werde' und so überließ er nach den finalen Schnitten am Haupthaar des Severus das Feld seiner lieblichen Blüte Itsenmut.


    "Aber natürlich, natürlich," plapperte der Barbier gleich darauflos und führte Lucianus, dessen Haar ein wenig tropfte, zum frei gewordenen Barbierstuhl, während Itsenmut gerade mit dem Prätorianer Haarschnitt und Rasur abrechnete. "Nimm nur Platz und sogleich beginnt das Vergnügen." Sanft dirigierte der sagenhaft dicke Ägypter den bald-Senator in die richtige Haltung und griff auch schon nach dem Wetzstahl, um seinem Barbiermesser die richtige Schärfe zu verleihen. "Wie möchtest du denn die Frisur und den Bart? Bart ab und Haare kurz?" Was ohnehin die Vorliebe der Römer zu sein schien.

  • "Ohh, für einen Senator! Natürlich, natürlich, da haben wir einen ganz besonderen Schnitt, Du wirst sehen, Du wirst im Senat garantiert allein schon mit Deinem Haar glänzen, danach sicher auch mit Deiner Rede!" Sprach's und begann mit kräftigen, aber doch auch sehr geschickten Strichen, seinem Kunden den Bart abzunehmen. Freilich war diese Arbeit doch etwas anstrengender als die Rasur des Severus, aber dem Können des ägyptischen Barbiers war auch das krause Barthaar des Senators keine wirkliche Herausforderung.


    In der Schlacht um glatte Wangen gewann Nephetep mit 1:0 und schien sich auch eines Sieges gegen die deutlich verworreneren Haare auf dem Kopf des Lucianus recht gewiss. Während Itsenmut Lucianus ein leicht angefeuchtetes und nach exotischer Essenz duftendes Tuch reichte, damit dieser sich selbst noch einmal die nun glatt rasierten Wangen sauberwischen konnte, machte sich der dickliche Barbier bereits an die rigorose Kürzung des Haupthaars. "Hast Du schon das Neueste gehört, Senator?" hob er an, die Gedanken des Kunden durch einige Gerüchte zu zerstreuen, wie es zu jedem Haarschnitt gehörte. "Der scheidende Quaestor pro praetore hat anscheinend ein persönliches Interesse daran, die candidata für den Aedilis curulis zu verunglimpfen..."

  • "Na, hast Du ihn nicht auf dem Forum gehört? Wie er über die Candidata hergezogen hat, da könnte man fast meinen, die hätten mal was miteinander gehabt und sie hätte ihn abserviert," schwatzte der Barbier vergnügt, denn diese Art Klatsch mochte er am liebsten. Währenddessen ging eine widerspenstige Haarlocke nach der anderen den Weg allen Irdischens und fiel zu Boden, die Schere schnibbelte eifrig an einer gleichmäßigen Haartracht herum. Zudem senkte er den Klang der Stimme an den entscheidenden Passagen, um sich der Aufmerksamkeit seines Kunden zu versichern.


    "Überhaupt scheint er den Aureliern ziemlich anzudienen, wenn man die Rede so betrachtet," überlegte Nephetep und kürzte ein hervor ragendes Haarbüschel energisch zurecht. "Oder wie kann man es sich sonst erklären, dass er sie beschimpft, sie würde das römische Volk dadurch vergewaltigen, dass sie ihren Mitbewerber angeht? Ich dachte immer, das sei auf der rostra normal ..." Schnipp-schnapp, die nächste Locke fiel zu Boden, und dann noch eine. "... also, wenn Du mich fragst ... dieser Kerl macht einen auf sehr tugendsam und hält sich ansonsten an jedem Rock schadlos, den er finden kann. Wieder mal ein perfektes Beispiel für die Zweigesichtigkeit mancher!" Dann, als die letzte Locke der Schere zum Opfer gefallen war, schnaufte der Barbier zufrieden und kämmte das Haar des Lucianus sauber aus.

  • Amüsiert lauschte ich den Worten und hatte nur ein wenig Angst, dass der barbier, ob des Redeschwalles, vielleicht vergessen könnte, rechtzeitig mit dem Stutzen aufzuhören....


    "Achwas.... wird vermutlich halb so schlimm gewesen sein.... das übliche Hick-Hack auf der Rostra eben.... und das die Candidata eine Frau ist, wird wohl seinen Beitrag dazu geleistet haben.... das Thema wurde doch schon zu Genüge beansprucht...!"

  • Zu einer guten Frisur gehörte für Nephetep auch ein gutes Gerücht, hielt sich beides die Waage, waren meist alle Kunden zufrieden. Ausser vielleicht jene, denen er gerade genüsslich über das Unglück eines Verwandten erzählt hatte, aber so etwas kam glücklicherweise nicht allzu oft vor. Er rubbelte das Haar des Lucianus mit einem weiteren Tuch sorgsam trocken - bei der jetztigen Kürze war das keine allzu langwierige Sache - und kämmte es dann sorgsam aus, um ihm schließlich den Bronzespiegel vorzuhalten, der für solche Zwecke gedacht war.
    "So, fertig! Ich hoffe, Du gefällst Dir damit! Das macht Dich glatt mindestens fünf Sommer jünger!" Zumindest fand der Ägypter das, der die römische Bartmode noch nie verstanden hatte. Ein markantes Kinn wie das des Lucianus sollte schließlich nicht hinter wirrem Barthaar versteckt werden.

  • Nephetep nickte zufrieden, der Senator sah wirklich aus wie ein neuer Mensch - vom verfilzten Germanen zum strahlenden Römer, und das für nur 1,80 Sesterzen. Er vollbrachte wirklich Tag für Tag Wunder, dachte sich der Ägypter zufrieden und nickte Lucianus zu. "Itsenmut, meine süss duftende Blüte, wird mit Dir dann die Abrechnung machen, Senator .." meinte der Meister verschmitzt und nickte Lucianus zu, während bereits der nächste Kunde den kleinen Laden betreten hatte, um sich frisieren zu lassen.
    "Vale bene, Senator!" Dies sprach er natürlich ein bisschen lauter, denn wenn Senatoren die Kunden waren, konnte man damit schon ein bisschen angeben. "Und beehre uns bald wieder!"

  • "Ich danke dir" sagte ich, stand auf und ging meine Rechnung begleichen....


    So zufrieden, wie ich war, legte ich 5 Sz auf den Tisch, bedankte mich nochmal und verliess dann den Laden..... der Senat rief...

  • Sim-Off:

    Uff! Ich hoff mal, dass ich es so halbwegs stimmt.


    Zitat

    Original von Iulia Helena
    "Aber wer die Kandidatin war, kann ich Dir sagen, sie heisst Artoria Medeia, eine wirklich hübsche Frau, und so wundervolles rotes Haar, wie Kupfer in der Sonne glänzt es. Die würde ich zu gern einmal frisieren, das kannst Du mir glauben!"


    Sev verschluckt sich beinahe, als er den Namen der Kandidatin hört und sieht sich mit entsetzter Miene zu dem Barbier um. "Was??? Medeia? Das kann ja wohl nich sein!" Sein Blick bekommt etwas misstrauisch-drohendes. "Erlaub dir keine Scherze mit mir, Ägypter! Mit solchen Dingen spaßt man nicht!"


    Trotz genauer Musterung kann er leider kein Anzeichen einer Lüge bei Nephetep erkennen. "Verdammte Scheiße! Was für ein hundsgemeiner Kerl würde ihr soetwas antun? Mann, wenn ich den erwische... Wie geht es ihr? Weiß man was? Ist sie außer Gefahr?"


    Wütend setzt Sev sich wieder gerade hin und lässt den Rest der Prozedur über sich ergehen, während er sich bereits einige interessante Bestrafungen für den Attentäter ausdenkt.


    Zitat

    Original von Iulia Helena
    Währenddessen hatte Nephetep die Frisur des Severus vollendet, wischte diesem gerade die Schultern mit einem breiten Haarpinsel sauber, um eventuelle Locken fortzufegen und hielt seinem Kunden dann einen hochpolierten Bronzespiegel vor, damit dieser das Ergebnis begutachten konnte.


    Noch immer verärgert durch die eben erfahrenen Neuigkeiten fällt Sevs Kontrolle des Werks relativ flüchtig aus. Er brummt zustimmend und nickt. "Jo, passt..."


    Zitat

    Original von Iulia Helena
    Die Stimme des neuen Kunden sagte recht eindeutig 'ich werde stinkig, wenn ich nicht gleich bedient werde' und so überließ er nach den finalen Schnitten am Haupthaar des Severus das Feld seiner lieblichen Blüte Itsenmut.


    "Aber natürlich, natürlich," plapperte der Barbier gleich darauflos und führte Lucianus, dessen Haar ein wenig tropfte, zum frei gewordenen Barbierstuhl, während Itsenmut gerade mit dem Prätorianer Haarschnitt und Rasur abrechnete.


    Sev kramt seinen Geldbeutel hervor und mustert die Frau mit gerunzelter Stirn.


    "Was schulde ich euch?"

  • Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    Trotz genauer Musterung kann er leider kein Anzeichen einer Lüge bei Nephetep erkennen. "Verdammte Scheiße! Was für ein hundsgemeiner Kerl würde ihr soetwas antun? Mann, wenn ich den erwische... Wie geht es ihr? Weiß man was? Ist sie außer Gefahr?"


    Wütend setzt Sev sich wieder gerade hin und lässt den Rest der Prozedur über sich ergehen, während er sich bereits einige interessante Bestrafungen für den Attentäter ausdenkt.


    "Also, nachdem, was ich gehört habe, ist sie in das Haus ihrer Familie gebracht worden und erholt sich da von ihren Wunden - und den Amtseid hat sie auch öffentlich gesprochen, also lebensgefährlich war die Verletzung wohl nicht," meinte der Barbier gelassen und blickte seinen Kunden interessiert an. Dass ein Mann beim Namen einer Frau so hochging, konnte eigentlich nur eines bedeuten ...


    Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    Sev kramt seinen Geldbeutel hervor und mustert die Frau mit gerunzelter Stirn.
    "Was schulde ich euch?"


    "Genau 1.80 Sesterzen," flötete die dicke Ägypterin mit einer sehr klaren, hohen Stimme und schenkte Severus ein freundliches Lächeln. "Komm doch wieder her, wenn Du wieder eine Rasur brauchst!"

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