• Es wurde erst allmählich hell als ich die Tore Roms schon weit hinter mir gelassen hatte. Dieses Mal konnte ich mír sogar ein Pferd leisten, welches mich nach Misenum bringen würde und so legte ich die Strecke in zügigem Tempo zurück.


    Als es dämmerte schien es mir als würde ich bereits die ersten Häuser Misenums am Horizont sehen und dem war tatsächlich so.....

  • Balbus hatte sein Pferd das erste Strassenstück angetrieben als gäbe es kein Morgen, da er möglichst weit kommen wollte bevor er das erste Mal über einen Pferdewechsel nachdenken musste.


    So zog die Landschaft an ihm vorbei und er ignorierte die ersten Strassenstationen die auf der Strasse verteilt waren.


    Erst als der Mittag schon lange vorbei war, hielt er an um an einer der Stationen etwas zu essen und sich ein neues Pferd zu besorgen. Er mahnte den Stationsvorsteher gut auf das Pferd aufzupassen, da es sich um ein Gardepferd handelte und er es unbeschadet wieder abholen würde. Er erinnerte ihn noch kurz an die Konsequenzen die es hätte, wenn dem Pferd etwas zustossen würde und machte sich dann wieder auf den Weg.


    Er ritt noch etliche Stunden und erreichte gegen Mitternacht eine weitere Station an der er eine Pause machte. Er speiste etwas und legte sich dann für einige wenige Stunden schlafen.

  • Früh am Morgen brach Balbus wieder auf. Er hatte sich mit einem Stück Brot und etwas stark verdünnten Wein für den Rest der Reise gestärkt und ritt nun frohen Mutes gen Misenum. Hoffentlich würde es dort keine Probleme geben, hatte er doch schon so oft schlechte Erfahrungen mit geltungssüchtigen Offizieren gehabt.


    ***


    Nach vielen Stunden des Reitens und einem weiteren Pferdewechsel, kam am Nachmittag Misenum am Horizont in Erscheinung. Er zügelte das Pferd ein wenig und betrachtete die vor ihm auftauchende Stadt einen Moment lang. Sie sah aus wie jede andere und etwas besonderes konnte er an ihr auch nicht finden, so ging er wieder dazu über sein Pferd anzutreiben um möglichst bald den Stützpunkt der Flotte zu erreichen.

  • Es waren die II, die V. und die VI. Cohorte, welche die Castra Praetoria verlassen hatten und den beschwerlichen Weg nach Hispania angetreten hatten. Sie befanden sich auf dem Weg nach Misenum, um von dort aus über den Seeweg eine Küstenstadt anzuschiffen. Dem Tribun Iulius, der die Cohorten anführte, war nicht bekannt, welche das sein würde.
    Die marschierenden Praetorianer konnten Rom noch gerade so aus der Ferne sehen, bevor sie gleich einen Hügel hinunter marschieren würden und die Heimat lange nicht mehr sehen würden.


    Dreht euch noch einmal um, Soldaten. Ihr werdet euer geliebtes Rom lange nicht zu Gesicht bekommen. Und manche von euch jungen Männern vielleicht nie wieder, dachte sich Seneca.


    Das Marschtempo der Milites verlangsamte sich und der ein oder andere warf einen sehnsüchtigen Blick in Richtung der ewigen Stadt, bis sie für längere Zeit aus dem Sichtfeld der Männer verschwinden würde.

  • Als die Stimme des Tribuns über die marschierenden Soldaten hallte, erhob sich kurzzeitig ein Geraune durch die Reihen, und viele Milites sahen blickten noch einmal zur Urbs Aeterna. Die Worte des tribuns deuteten eindeutig darauf hin, dass es weiter weg ginge, und wie vielen anderen Soldaten kam auch Decius der Gedanke an die Gerüchte über Hispania in den Sinn: Er war sich nun fast sicher, dass es in diese Provinz gehen würde.


    Dies beruhigte ihn allerdings nicht, denn das konnte nur bedeuten, dass sie entweder den gesamten Weg marschieren würden (Was bei der Entfernung unwahrscheinlich war) oder aber mit Schiffen transportiert würden. Und davor graute es Decius dann doch, war er doch wie viele seiner Kameraden alles andere als vor der Seekrankheit gefeit...

  • Rom lag nun weit hinter den marschierenden Soldaten. Man blickte nach vorne und konzentrierte sich auf das Kommende, nicht auf das, was schon vergangen war.


    Das Meer lag den Praetorianern auf der rechten Seite und die untergehende Sonne verabschiedete sich langsam am Horizont.


    Seneca blickte aufs Meer hinaus und dachte nach, bevor er seinen Blick gen Norden richtete, von wo aus der Praefectus Crassus bald mit der Reiterei nahen müsste.

  • Die Prätorianer marschierten im Takt, der Tag neigte sich nun rapide seinem Ende entgegen und es kam Wind auf. Schließlich hörte man die Stimme eines Centurios über die Marschierenden brüllen: "MILITES, EIN LIED!"


    Und schon erscholl ein vielstimmiger, wenn auch nicht unbedingt musisch zu nennender Gesang:


    "Das Marschiieeeren ist des Präääätis Lust,
    das Marschiiiiieeeeeren.
    Da-has muss ein schlechter Prätorianer sein,
    de-hem niemals fieeel das Marschieren ein,
    de-hem niemals fieeel das Marschieren ein,
    das Marschiiiieeeeren."

  • Als die drei Kohrten dann abends das Nachtlager nach einem langen und anstrengenden Marsch erreicht und aufgebaut hatten, dauerte es nur noch wenige Stunden bs auch die Turmae mit Crassus an ihrer Spitze die heutige Station erreicht hatten. Ihr Tempo war relativ hoch gewesen, weshalb man ihnen und auch ihren Pferden die Anstrengungen deutlich ansah.
    Vor der ersten Nachtwache wurden noch die Offiziere einberufen um sich gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen und um von eventuellen Zwischenfällen zu erfahren. Als dies auch geschehen war, nahm auch schon die erste Nachtwache ihre Posten ein und die Offiziere verabschiedeten sich ebenso wie die anderen Legionäre in ihre Zelte.


    ----


    Am nächsten Morgen war schon nach dem ersten Sonnenstrahl alles auf den Beinen und rannte geschäftig durch die Gegend, um das Lager abzubrechen und endlich zur vorerst letzten Fußstrecke aufzubrechen.


    Nach einer Ewigkeit, Crassus konnte es gar nicht schnell genug gehen, war dann auch die letzte Feuerstelle gelöscht und der Tross setzte sich wieder in Bewegung.
    Einige Boten wurden schon vorraus geschickt um die Flotte nochmals über das baldige Eintreffen zu informieren.

  • Mit dem Abzug der letzten Soldaten aus dem Castell nahm das Treiben ein Ende. Das Lager war vollständig aufgelöst worden und die Soldaten waren wieder auf dem Marsch. Misenum war nicht mehr weit. Und von dort aus sollte es dann also nach Hispania gehen. Fragte sich nur wo, aber Seneca hoffte, dass es Carthago Nova oder noch besser Tarraco sein würde. Er tippte aber eher auf Carthago Nova, da dort seines Wissens ein neuer Hafen gebaut worden war. Aber man konnte ja nie wissen und die Hoffnung starb zuletzt.

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