~* Barundius' Backwaren aller Art *~
Einer jener Verkaufsstände, die von Bürgern aller Art umlagert wurden, war das Backwarengeschäft des Barundius, schon von weitem am frischen Geruch der Brote und dem süssen Duft der Spezereien zu erkennen, welcher von dem kleinen, aber sehr sauberen Ladengeschäft ausging. Früh am Morgen kamen hier die Sklaven vorbei und erledigten die ersten Einkäufe für die größeren Haushalte, damit ihre Herrschaften immer frisches Brot auf dem Tisch hatten, während des Vormittags konnte man die Matronen der Handwerkerhaushalte und schwer beschäftigte Mütter mit den jüngeren Kindern ärmerer Familien den Laden umlagern entdecken, und zur Nachmittagszeit waren es bisweilen auch die besser gekleideten Römer der höheren Schichten, die sich hier etwas Süßes zum Naschen holten oder aber ein Fladenbrot, um sich den Aufenthalt auf dem Markt zu verschönern.
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Barundius, der geschäftsführende Sklave, der seine beiden Gehilfen ordentlich herum schickte, weil sie das Bäckerhandwerk erst noch lernen mussten, verdankte einen guten Teil seines Verkaufserfolgs aber auch dem Wissen, wann man nach draußen gehen musste und mit lauten Worten seine Waren anzupreisen, sein hoher Wuchs, die leicht graumelierten Schläfen und das durchaus attraktive Aussehen des Sklaven machten es dann vollends zu einem Blickfang für den Laden und vorüber gehende Frauen - wenn diese erst einmal angelockt waren, ließen sie sich meist auch in ein Schwätzchen und dann einen Verkauf verwickeln und kamen irgendwann wieder. Barundius mochte seine Arbeit, das Verkaufen ging ihm leicht von der Hand und der Nachschub, der zweimal täglich angeliefert wurde, von der kleinen, aber bevölkerten Bäckerei in den ärmeren Vierteln Roms, war bisher von ihm immer an den Mann gebracht worden - und so gestaltete sich sein Leben angenehm, im Wissen, dass ihn seine Herrin, wenn sie mit ihm zufrieden war, sicher eines Tages frei lassen würde.