Domus Tribunus Plebis

Dies ist das Heim des Tribunus Plebis in Roma. Es steht allen Bürgern zu jeder Tages- und Nachtzeit offen.

Es war mal wieder in einer Nacht, als jemand an der Tür klopfte.

Zwei Briefe wurden abgegeben. Der Eine könnte möglicherweise Arbeit bedeuten, der Andere verlangte meine repräsentative Anwesenheit. Auf jeden Fall waren es zwei Anlässe mehr in meinem noch leeren Kalender.

Ich bin froh, dass du meiner Einladung gefolgt bist, denn ich fand es damals extrem schwer, das Amt anzutreten, ohne etwas von meinem Vorgänger gehört zu haben. Du möchtest ja sicherlich auch wissen, was so an Arbeit auf dich wartet?

Gut, dann doch am besten gleich in medias res, oder nicht?

Ich habe dem Senat, kurz vor den Wahlen einen Gesetzesentwurf des Helvetius, damals noch Aedilis Plebis, vorgelegt. Darin ging es um eine Regelung der Geldgeschäfte, wer was darf, wie man bestraft wird wenn man es nicht tut, etc. weil ja die steuerfreien Konten abgeschafft wurden.

Soweit ich hörte, war im Senat keine Mehrheit dazu gefunden diesen Vorschlag anzunehmen. Daher müsste der neue Aedil dann prüfen, ob er diesen Vorschlag weiter verfolgen möchte, oder nicht. Diese Nachricht ihm zu überbringen wäre also sehr wahrscheinlich deine erste Amtshandlung.

Dann ist da ja leider noch diese unliebsame Sache mit Helvetius und dem Germanenedikt. Da habe ich ja mein Veto einlegen müssen. Ich hoffe zwar, dass es damit für das Amt des TP keine Handlungen benötigt, aber du solltest dich auf jeden Fall mit den Senatsprotokollen dieser Diskussion auseinandersetzen, damit du weisst, warum ich erst nicht gehandelt habe und dann doch mein Veto einlegte. Wenn ich das Gesetz richtig im Kopf habe, dann geht die Angelegenheit nun über ein Iudicium, das höchstens noch mich als Zeugen aufrufen könnte. Trotzdem kann es sein, dass diese Sache das Volk auch in deiner Amtszeit noch beschäftigt.

So ist es. Du hast in beiden Punkten Recht. Erstens hat, soweit ich weiss, der Kaiser eine zweite Wahl angesetzt und zweitens war Helvetius soweit ich weiss nicht in Germania.

Ich überlegte lange und intensiv.

Nein, ich denke, ich habe das Volk bisher gut informiert über das was im Senat jeweils besprochen wurde.

Das sollten wir, ja wahrlich!

Ich klatschte 2mal in die Hände und sofort eilten die Sklaven herbei und brachten Honigwein und gebratene Hühner nach Rezept des Fronto.

Was ich nun tun werde? fragte ich nach, nachdem ich die Becher gefüllt und mein Gast sich bedient hatte. Ich denke, ich werde erst mal das Leben geniessen, bis die Befehle des Kaisers eintreffen. Eigentlich sollte ich zur Classis Misenensis versetzt werden, die Germanica will der Kaiser scheinbar anders geführt wissen.

Ich danke dir für die Schmeichelei. Ich selbst bin mir noch nicht so sicher, ob dieser Schritt gut war, denn ich hörte, die Misenensis wolle mich nicht als Praefectus. Auf eine Meuterei kann ich wirklich verzichten.